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30 Jahre loslassen und kompletter Neuanfang

B
Zitat von DieSeherin:
@Birgitta bist du denn sicher, dass es das schlechte gewissen deiner tochter gegenüber ist und nicht eher dein abnabelungsschmerz? ...

Kann ich nichtmal genau sagen . Ich denke dass ich wahrscheinlich von allen die Einzige bin die sehr unter meiner Trennung liset. Vielleicht ist es deshalb so weil ich diejenige bin die es macht. Denn mein noch Ehemann wäre glücklich so wie es ist uns würde sich nie von mir trennen. Ich glaube ich könnte alles machen und er würde es akzeptieren. Hauptsache ich bin da und schaukle alles zu Hause. So wie es eben immer war

12.05.2025 18:02 • #31


M
Zitat von Birgitta:
Ich hab unglaublich grosse Schuldgefühle......

Vielleicht hast Du die Sichtweise auf die Beziehung noch nicht mit dem Herzen übernommen. Du hast gekämpft, alles mögliche getan, die Eltern gepflegt und möchtest jetzt. wo die Bedinungen gut sind, eine neue Beziehung starten.
Die Tochter ist so gut wie erwachsen, sie wird schätzungsweise in den nächsten Jahren ohnehin ihren eigenen Weg gehen. Ansonsten stehen alle hinter Dir außer Deinem Ehemann natürlich.

Der Verstand sieht das alles und sagt Dir: Geh, Du darfst jetzt gehen.
Aber dann meldet sich sogleich die Gefühlsebene und sagt Dir: Du darfst nicht alles auseinander reißen, dann fühslt Du Dich schuldig.

Die beiden Instanzen in Dir sind uneins. Da Du die Aufopferung gewohnt bist (Du hast sie ja schon in der Kindheit gelernt, siehe Betreuung Deiner Schwester), führt die Entscheidung für ein anderes Leben zu Selbstzweifeln und Schuldgefühlen.
Die allerdings wurden von Dir erlent, bedingt durch das Unvermögen der Eltern. Wenn die schon nicht gut funktionieren, dann muss wenigstens ich das Schiff über Wasser halten. Das nistet sich natürlich ein und wenn Du das jetzt übertrittst, kommt der innere Kritiker und sagt: Darfst du das wirklich, kann es denn richtig sein, dass Du jetzt einfach mal nur an Dich denkst und das tust, was Dich vielleicht glücklicher macht.

Folgst Du den Schuldgefühlen, bleibst Du da wo Du bist und entscheidest Dich schweren Herzens für das Gewohnte. Gehst Du, stehst Du Dir selbst im Weg wegen der Schuldgefühle und Du weißt nicht. ob Du sie übergehen sollst oder nicht.

Weißt Du, jeder Mensch trägt seine Muster in sich. Auch Dein noch Ehemann, der auch nicht aus seiner Haut raus kann und Dir alles überlassen hat, was ihm lästig war. Damit bist Du in eine Ehe gegangen, die letztendlich Deiner Kindheit ähnelte. Ich muss für die anderen da sein, aber ich selbst bin nicht wichtig, darf keine Ansprüche stellen. Ich muss funktionieren und eigene Bedürfnisse hintenan stellen. Das ist ein erlerntes Verhalten, aber ist es auch richtig?

Ich denke, in Deinem Fall durchaus. Du darst auch mal an Dich denken einen eigenen Weg gehen, nachdem Du immer nur für Andere da warst. Du müsstest es schaffen, die Schuldgefühle als etwas zu betrachten, was Dir das Leben zwar beigebracht hat, aber Dich nicht glücklicher macht. Es sind Auswüchse aus der Kindheit und die darf man auch mal hinter sich lassen.

Gib Dir die Erlaubnis für ein neues Leben und gönne es Dir, dich an erste Stelle zu setzen. Diese Chance kommt nicht nochmal.
Wenn Du bleibst, wirst Du es eines Tages sehr bereuen und Dir sagen:: ich habe auf meine Schuldgefühle gehört, die mir immer gesagt haben; Du darst das nicht, Du darfst niemals an Dich denken, denn die Anderen gehen vor.

12.05.2025 18:56 • x 2 #32


A


30 Jahre loslassen und kompletter Neuanfang

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B
@Margerite Danke. Du triffst mitten ins Herz. Durch deine Worte kamen mir Tränen in die Augen. Ich bin innerlich wirklich selber noch viel Kind in meiner Kindheit. Vielleicht sogar ein Kindheitstrauma das mich festhält. Was anderen einfach fällt das ist für mich die Welt. Ich teile alle deine Ansichten. Ja ich bins gewohnt immer nur auf das Wohl anderer zu schauen und vergiss mich selber ganz fest dabei. Irgendwo ein Helfersyndrom. Meine Psychologin meinte dass mein noch Mann ein verdeckter Narzist sei und ich glaube das ist auch mit ein Grund warum ich es mir selber so schwer mache. Ich wurde manipuliert von ihm. Immer und immer wieder. Der Knopf war so eng geschnürt dass ich kaum Luft bekam. Aber ich bin dabei ihn zu lösen und eure stärkende Worte und euer für mich da sein helfen mir dabei. Danke

12.05.2025 22:31 • x 1 #33


M
Zitat von Birgitta:
Durch deine Worte kamen mir Tränen in die Augen. Ich bin innerlich wirklich selber noch viel Kind in meiner Kindheit. Vielleicht sogar ein Kindheitstrauma das mich festhält.

Die Parallelen zu Deinen Kindheitserfahrungen fielen mir sofort auf.Es bestätigt das, was ein Therapeut vor Jahren zu mir sagte. Der Mensch lebt immer das, was er kennt, denn das ist die ihm bekannte Welt. Erst als Kind, dann als Erwachsener, nur die Begleitpersonen ändern sich.
Wenn Dir das klar wird und Du verinnerlichst, dass Du endlich auch mal an Dich denken DARFST, wird es leichter zu gehen.
Die unbekannte Welt macht irgendwo auch Angst. Was kommt jetzt, wie wird das werden? Eine Sicherheit gibt es ja nicht. Aber wenn Du den Schritt schaffst, ist das auch ein riesiger Fortschritt für Dich. Du wirst allein davon profitieren.

13.05.2025 07:34 • #34


Heffalump
Zitat von Birgitta:
Dennoch ists halt unschön für mich meine Tochter selbst in dieses kalte Wasser zu werfen

Schau, liebe Brigitta, das Wir als Eltern unsere lang behüteten Kinder beruhigt ins Leben lassen können, hat viel mit unserer Erziehung und unserer Haltung dazu zu tun.
Natürlich würde ich ihn noch gern umsorgen, aber er ist 26.
Er hat das Recht - eigene Erfahrungen zu machen, zu reifen, zu leben.

Diese spezielle Fürsorge läuft auf Zeit. Unsere Kinder bleiben sie immer. Schau zurück, was wäre gewesen, deine Eltern hätten dich nicht irgendwann los gelassen.

Andererseits haben wir als Eltern auch das Recht, glücklich zu sein. Uns um unser Glück aktiv zu kümmern. Und wenn wer gerne unglücklich ist - dann darf er das auch sein. Seine Baustelle.

Und ganz kalt ist das Wasser ja nicht, dein Nochmann ist ja noch da. Er mag vielleicht nicht der beste Ehemann gewesen sein, aber als Vater kann er ja noch punkten

13.05.2025 09:22 • x 1 #35


M
Zitat von Birgitta:
Dies ist mein größter Schmerz den ich fühle. Weg von Daheim und meiner Tochter.



Und wenn Du noch 2-3 Jahre warten würdest ?

13.05.2025 13:38 • #36


M
Zitat von Birgitta:
Ich hab meine Eltern dann bis zum Todestag mit meiner Schwester liebevoll gepflegt. Egal was war es sind meine (unsere) Eltern.



Du klingst für mich so,
als ob Du Dinge gern zu einem guten Ende bringst / einen Weg bis zum Ende gehst.

13.05.2025 13:48 • x 1 #37


B
@Heffalump Du hast so recht und es fühlt sich gut an wenn ich deine Zeilen lese . Danke dafür

13.05.2025 14:39 • x 1 #38


B
@Multiversum Nein ich bin schon so kurz vor dem Ende. Das wäre für mich ein Rückzieher kurz vor dem Ziel. Dann wäre das Gewesene unehrlich. Für mich gibt's kein Zurück auch wenn sichs gut anfühlen würde weil es in mir keine Tränen mehr gäbe. Kein schlechtes Gefühl meiner Familie gegenüber. Nach ausse alles perfekt. Nur ICH wäre dann wieder der Vogel im goldenen Käfig und das möchte ich nicht mehr sein. Muss nur noch abheben und fliegen

13.05.2025 14:44 • x 1 #39


B
@Multiversum Ja das bin ich zu 100%. Wenn ich zurückblicke dann wars das auch immer schon. Ich hoffe und vertraue darauf dass ich es diesmal auch schaffen werde. So wie immer schon

13.05.2025 14:46 • x 1 #40


M
Zitat von Birgitta:
Nein ich bin schon so kurz vor dem Ende. Das wäre für mich ein Rückzieher kurz vor dem Ziel



Das Leben ist kurz.
Aber wenn man schon lange 30 Jahre gewartet hat,
käme es auf weitere 2-3 Jahre aus meiner Sicht
theoretisch auch nicht mehr an. -Bis die Tochter meinetwegen
ihre Ausbildung oder ihr Studium beendet hat, ausgezogen, verlobt ist oder Ähnliches.
Aber das sind nur so meine Gedanken dazu
in Richtung runder Abschluss / gutes Ende.

13.05.2025 14:57 • #41


DieSeherin
@Multiversum meinst du das ernst? sie soll noch warten? wegen einer erwachsenen und vernünftigen tochter, die die trennung total respektiert? einen mann noch weiter hinhalten, der sie von herzen liebt und sich jetzt total auf sie freut?

Zitat von Birgitta:
Für mich gibt's kein Zurück auch wenn sichs gut anfühlen würde weil es in mir keine Tränen mehr gäbe. Kein schlechtes Gefühl meiner Familie gegenüber. Nach ausse alles perfekt. Nur ICH wäre dann wieder der Vogel im goldenen Käfig und das möchte ich nicht mehr sein.


dann wären es andere tränen und es wäre auch nicht mehr perfekt von außen und du würdest so viel mehr leiden als vorher!

13.05.2025 15:38 • #42


M
Zitat von DieSeherin:
meinst du das ernst? sie soll noch warten?



Sie soll nicht,
sie kann - als eine mögliche Option.

Zitat von DieSeherin:
einen mann noch weiter hinhalten


Ich empfinde das vor allem in dem Alter nicht als hinhalten,
wenn man bedenkt,
dass Viele ja auch living apart together praktizieren,
vor allem nachdem sie das Kapitel Ehe und Kinder
bereits hinter sich gebracht haben.
Es kommt ja mitunter vor,
dass sich eine Beziehung nochmal völlig verändert,
nachdem man zusammen gezogen ist
und leider nicht immer zum Guten.

13.05.2025 23:36 • x 1 #43


A


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