6,5 Jahre Trennung Ist es wirklich besser so?

Ich habe schon einiges von euch gelesen und finde mich oft wieder. Der Verstand sagt es ist besser, das Herz sagt ich will meine Frau wieder.
Hier meine Geschichte:
Bevor ich meine noch Frau kennenlernte war ich sehr lange allein und habe sie anfangs nicht wirklich an mich heran gelassen. Sie hat mir wieder beigebracht am Leben teilzunehmen, jedoch konnte ich gewisse Dinge nie ablegen. Wirklich über Gefühle sprechen liegt mir nicht, jedoch darüber zu schreiben. Mit der Zeit war alles etwas eingeschlafen, ich liebte und liebe sie nach wie vor. Das neue ging dahin und Alltag schlich sich ein. Die beiden größten Fehler die ich mir selbe vorwerfen muss sind, dass ich viel zu gerne zocke und gelegentlich mal ein Tütchen rauche. Ich habe Sie dadurch öfters vernachlässigt und das lasse ich mir auch gern vorwerfen. Dennoch habe ich nie nichts für uns getan. Ich konnte sie immer überraschen, ich wusste wie ich ihr Tränen entlocken und sie dann wieder zu lächeln bringen konnte. Ich habe einen Guten Job und auch sonst habe ich immer alles im Griff. Auch wenn sie mir selten das geben konnte was ich wollte war ich hingehend kompromiss bereit. Ich habe gemacht und getan, gezeigt zu was ich alles im stande bin. Leider gab ich ihr dann wohl das Gefühl, dass sie mich nicht verdient hat. Ich hörte in letzter Zeit oft das sie glaubt mir keine gute Ehefrau zu sein. Sie suchte immer wieder die Schmetterlinge, ich habe jedoch nicht die Kraft ihr diese jeden Tag zu geben. Alltag eben. Auch ich hatte zwischendurch meine bedenken, statt jedoch zu flüchten nahm ich wieder angriffsstellung ein. Ich lernte mit ihren defiziten umzugehen und dennoch glücklich zu sein. Hätte ich ihr nicht zeigen sollen das ich meinen Job mag? Sie ihren nämlich nicht. Habe ich Neid ausgelöst? Mir ging es blendent und ihr scheinbar immer schlechter. Geld war nie ein Problem. Ihr bedingungsloser Kinderwunsch erdrückte uns beide. Sie war einfach nur unglücklich, wusste nicht mehr wohin mit sich.

Ein alter Schulfreund hat unserer Ehe nach nur 4 Monaten den rest gegeben. Sie hat ihn gesehen und wieder Schmetterlinge bekommen. Mehr als das weiß ich nicht, es ist einfach aus und ich versuche zu verstehen. Sie sucht sich eine neue Wohnung. Leider muss ich sie noch ein paar mal sehen und wenn dann können wir ganz nochmal sprechen und witze machen. Die Fragen die mir durch den Kopf gehen kennt ihr alle. Hätte ich noch mehr machen sollen? Für Kämpfen ist es glaube ich zu spät und wenn nicht müsste ich auch nicht wie ich das anstelle.

Die schei... ist nur, dass ich nicht nur meine Frau verloren habe sondern mit ihr auch meine beste Freundin

Niemand aus unserem Bekannten und Verwandtenkreis kann diese Situation verstehen oder gar nachvollziehen.
Ich bin gerade 33 geworden, ich glaube nicht, dass ich es je schaffen werde soetwas wieder zu bekommen.
Mir gehts echt nicht gut

Zitat:

Ihr bedingungsloser Kinderwunsch erdrückte uns beide.

Der Typ ist nicht das Problem, hätte auch der Bäcker oder der Nachbar sein können.

Der Kinderwunsch ist das Problem. Frauen sind an sich schon opportunistischer veranlagt als Männer, aber wenn der Kinderwunsch voll durchschlägt, dann wird dem emotional fast alles untergeordnet.

Deine Unsicherheit, also die Selbstvorwürfe über Deinen Lebenswandel und des Rumgeeier zwischen den Zeilen beschleunigt diesen Vorgang noch. Ganz wichtig: Deine Selbstzweifel über Deine Handlungen, nicht die Handlungen an sich sind der Auslösr für abnehmende Anziehungskraft. Ein ganz wichtiger Unterschied!

Egal welchen Plan Du jetzt verfolgen wirst, wenn Du mit dem Mädel nicht in wenigen Monaten das Projekt Kind angehst, dann kommt wer anders zum Zug - und dies muss nichts mit Liebe zu tun haben!

PS: Wie lange kanntet ihr euch, wie lange wart ihre zusammen, wie lange wart ihr in einer Ehe?

Ich bin eine Frau, die sich Kinder gewünscht hat aber bei einigen Männern einen Rückzieher machte.
Die Kinder wollte ich nur mit meiner großen Liebe bekommen und dafür habe ich gekämpft.
Es ging dabei nur zweitrangig um den Kinderwunsch!

Hallo,
ich erkenne mich in dir ein bisschen wieder. Ich bin auch 33 und habe gerne gezockt, meine Ex hat immer TV geschaut, aber das ging mir so auf die Nerven das ich immer vor den PC gegangen bin.+Sie hatte auch immer den Extremen Kinderwunsch und wollte Heiraten, aber das hätte beides auch nichts an ihren Gefühlen geändert.
Ich habe sie auch eine Bisschen vernachlässigt und ihr fehlten auch immer die Schmetterlinge, sie meinte immer es soll so werden wie am Anfang, das geht aber schlecht finde ich. Das ist für beide harte Arbeit das beide im Alltag glücklich werden.

Kämpfen lohnt sich glaube ich nicht, manchmal passt es einfach nicht. Man kann eine erloschene Liebe schwer wieder neu entflammen, ich rate erst mal zu Abstand und wenn man für einander bestimmt ist, werden die Wege einen später wieder zusammen führen.
Es ist sehr schade und total unverständlich wenn man sie so liebt. Ich kann das gerade so nachvollziehen und verstehen wie du dich fühlst.
Ich habe auch lange überlegt ob ich was hätte besser machen können, oder ändern können, aber das bringt dich jetzt gerade auch nicht weiter.

Ich habe dann immer versucht mir vor zu nehmen wie ich in einer neuen Beziehung sein würde, das ich es mehr schätze was ich habe und die Zeit mehr genieße. Weil alles schöne was gerade ist ist niemals unendlich.

Ich habe versucht daraus zu lernen. Aber es gehören auch immer zwei dazu. Ich glaube das nächste mal würde ich direkt mit ihr drüber reden und einen Plan machen wie wir die Situation beide ändern können.

Du bist bestimmt frustriert das du etwas, was dir so wichtig ist nicht halten konntest und du fühlst dich schlecht das jetzt vielleicht jemand anders das kriegt was dir so gut getan hat.

Versuche die Situation zu akzeptieren, versuche nach vorne zu schauen, versuche aus dem Verlust etwas mit zu nehmen, ja es ist verdammt schwer.
Gebe dir Zeit und sei nicht hart zu dir selbst, lasse alles zu, tue dir was gutes.
Mir hat ruhige Musik und schreiben viel geholfen. Hier im Forum und auf einem Block, alles aufgeschrieben was ich gefühlt und gedacht habe.

Wünsche dir viel Kraft!

Ich versteh nur nicht, dass sie mich noch vor 4 Monaten geheiratet hat und jetzt schluss sein soll. 6,5 Jahre für nichts, nur um dann wieder allein zu sein. Ich habe noch die erste Jahreshälfte damit zugebracht unsere gemeinsamme Zeit in ein Video zu fassen und es ihr dann vor der Hochzeit zu Geburtstag geschenkt. Ich hab immer geglaubt das ich genug mache, kochen, mal blumen mitbringen. Gut scheint für manche nicht gut genung.

Gekämpft in dem Sinne, dass mir wohl schon bewusst war wie schwierig ich sein kann und an manchem Dilemma nicht unschuldig gewesen bin.
Mittlerweile hat sich alles gefunden. Die Schwierigkeiten sind überstanden.
Das ist nur möglich, wenn Liebe beidseitig stark genug ist!

Zitat von Sinclair:

Ich bin eine Frau, die sich Kinder gewünscht hat aber bei einigen Männern einen Rückzieher machte.
Die Kinder wollte ich nur mit meiner großen Liebe bekommen und dafür habe ich gekämpft.
Es ging dabei nur zweitrangig um den Kinderwunsch!

Mag sein, die Dynamik bei den beiden ist aber eine andere. Ihr Handeln zeigt recht eindeutig, dass da der Kinderwunsch oberste Priorität hat. Die Gesüräche mit Frauen aus meinem Umfeld, die ähnlich abgegangen sind, waren ebenfalls sehr aufschlussreich.

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Zitat:

Ihr bedingungsloser Kinderwunsch erdrückte uns beide.

Wie gesagt. Sie will unbedingt ein Kind und er hat ihr den Wunsch bislang nicht erfüllt.

Deswegen ist es auch so wichtig zu wissen, was der TE zum Kinderwunsch sagt. Im Grunde genommen muss der TE sich fragen, ob ihr Weg noch sein Weg ist. Aber idealerweise ohne den Verlustängsten dabei das Ruder zu überlassen. Denn Kinder ändern alles und sind keine Garantie für eine glückliche Beziehung.


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Zitat:

Ich versteh nur nicht, dass sie mich noch vor 4 Monaten geheiratet hat und jetzt schluss sein soll.

Für sich alleine betrachtet (ohne Kinderwunsch als Faktor), ist die Sache recht einfach zu erklären. Dazu müsstest Du Dich aber mehr mit dem Wesen der Frauen auseinandersetzen.

Viele Frauen wünschen sich zwar eine Heirat, aber unterbewusst sorgt eine Ehe für mehr Sicherheit. Und Anziehungskraft wird dadurch reduziert. Man macht oft als Mann Dinge, die die Damen in Worten fordern, aber die Damen sind sich oft selbst nicht bewusst, was bestimmte Dinge unterbewusst für einen Einfluss auf sie haben.

Es könnte sein, dass sie sich ihrer Liebe nicht sicher ist. Du hast ja im Eingangspost bereits beschrieben wie Eure Beziehung verlaufen ist.
Jeder Mensch ist anders.
Einge benötigen keine Schmetterlinge, es reicht eine freundschaftliche Beziehung, die über Intimitäten bereichert wird.
Es scheint für sie nicht gepasst zu haben.
Das kann an verschiedenen Dingen liegen.
Ich würde es nicht an Deiner Person abmachen.
Es ist auf jeden Fall besser mit jemanden Kinder in die Welt zu setzen, wenn man sich einig ist, sowohl hinsichtlich der Gefühle, als auch der allgemeinen Weltsicht. Eine Basis, auf der man gemeisam etwas aufbauen kann.
Es kann auch dann noch nach Jahren schön sein, wenn man sich in die Augen schaut und weiß, wo man hingehört!
So ersparst Du Dir eine spätere Trennung und die Gefahr eines Ehedramas wird deutlich reduziert.
Kinder sind aber kein Bindemittel!

Zitat:

Jeder Mensch ist anders.

Da hat er Recht, jedoch bleibt eine Frau eine Frau.

Und eine Frau wird Dich verlassen, wenn die Anziehungskraft nicht mehr ausreicht und Alternativen in Reichweite sind.

Und da steht nix vom Sparbuch der Liebe!

Ein Sparbuch der Liebe gibt es nicht, das ist wohl wahr.
Doch gibt es eine gemeinsame Vergangenheit, die die Qualität der Beziehung bereichert oder eben nicht.
Stimmen die Grundpfeiler der Beziehung?
Falls ja- herzlichen Glückwunsch!
Falls nicht- kommt es eher zum Einsturz.

Doch auch hier gilt, jeder Mensch ist anders!
Gefühle ändern sich mit oder ohne Trauschein.
Es kommt darauf an, welche Gewichtung man auf diesen setzt.
Kinder und Trauscheine können Versuche äußerer Bindemittel sein, die aber nur hilflose Versuche sind, wenn
die Basis fehlt!

Zitat:

Kinder und Trauscheine können Versuche äußerer Bindemittel sein, die aber nur hilflose Versuche sind, wenn
die Basis fehlt!

Auf jeden Fall. Ob man es nun Basis nennt oder gesunde Anziehungskraft ist am Ende des Tages ja auch irgendwo nur Semantik.

Als Mann ist man jedoch gut beraten, wenn man die Dynamiken zwischen Mann und Frau kennt. Denn eine der elementaren Unterschiede zwischen Man und Frau ist die Art der Liebe. Männer lieben idealistisch, Frauen opportunistisch. Deswegen sind auch Männer die echten Romantiker, was für sich betrachtet immer grandios ist, wenn Frauen diese Bastion für sich beanspruchen. Ist aber hinsichtlich des Femininen Imperativs völlig nachvollziehbar.

Und eine Ehe reduziert die Anziehungskraft, weil Unsicherheit eine Triebfeder für Invest und Neugier der Damen sind.

Vorsicht mit Schubladen! Nicht immer lässt sich alles einordnen!
Interessante Ausführungen

Vielleicht hätten wir nicht heiraten sollen, vielleicht war vorher schon zu viel kaputt, haben uns auseinandergelebt bzw. aneinander vorbei. So sehr ich ich sie mir auch zurück wünsche es würde nie mehr funktionieren, weil die Grundpfeile angesägt wurden. So sehr dieser Gedanke richtig ist umso mehr macht er mir angst, da sie Grundlegend ein fantastischer Mensch ist. Ein Mensch den ich nie wieder sehe.

Jetzt wohne ich noch in der gemeinsamen Wohnung und muss diese auch verlassen. Ich war schonmal bei Null und wollte dort nie wieder hin. Nun stehe ich da und weiß nicht wo ich anfangen soll. Sie hat mir auftrieb gegeben, war der Wind und jetzt ist alles so still und auch ihre nervigen Eigenschaften vermisse ich.

Zitat:

Nun stehe ich da und weiß nicht wo ich anfangen soll.

Ich hätte da einen Vorschlag:
1. Das Leben so gestalten, dass ein Partner immer nur noch mehr Glück bedeutet.
2. Deine Sicht der Frauen ändern und in Dich selbst investieren, um Anziehungskraft zu steigern.