7

Abhängigkeit

P
@alena

ich glaube, ich bin auf einem ähnlichen weg ... er ist nicht immer einfach (auch für die andern), aber umso näher man bei sich ankommt, umso besser und stärker fühlt es sich an...

13.09.2014 13:55 • x 1 #31


N
Danke euch allen.

Ich stelle nur Fragen. Mir gehts nicht darum, recht zu behalten.

Zitat:
Weiß Du warum Du es nicht glauben kannst? Weil Du das Gefühl (noch) nicht kennst. (Das soll kein Vorwurf sein!)


Ja, genau das halte ich für möglich! Darum mein genaues Nachhaken.

Zitat:
Hm...ich kenne diese Gedanken aber ist das ganz realistisch?
Bei mir soll der Partner keine Lücke füllen, es ist eher so, dass er eine Fülle teilen soll.


Zitat:
Und der Unterschied ist jetzt wo?


Das ist ja gerade das, was ich bei mir zu ergründen suche. Ich kann schwer einschätzen ob dieses, die Fülle teilen auch eine Bedürftigkeit ist, habe es aber doch selbst in Betracht gezogen:

Zitat:
Und wenn keiner da ist, bin ich oft zu voll. Naja aber wahrscheinlich ist auch das ein des anderen bedürfen.


Zitat:
Formulier den Satz doch mal aus:

Ich brauche jemanden, der eine Lücke füllt.
Ich brauche jemanden, der meine Fülle teilt.

Beide Sätze fangen mit ich brauche an. Je nach Gewicht dieses Bedürfnisses wird der Wunsch zwingender und die Abhängigkeit größer.


Stimmt wohl! Aber ich fühle mich eben wenig bedürftig, aber es fehlt mir manchmal etwas bzw. jemand, der all das schöner macht.
Ich will mich nicht herausreden, ich will wirklich verstehen, inwieweit ich bedürftig bin, in welche Richtung ich mich entwickeln kann und möchte.

Dennoch frage ich skeptisch nach weil Theorie und Praxis sich oft nicht so schön decken wie wir es gern hätten. Ich kann euren Worten vollkommen zustimmen, frage mich aber noch immer, ob das so ganz stimmt...Wo ist der Mensch, der in keinem Bereich eine kleine Bedürftigkeit aufweist? Der den Partner wirklich nur als Sahnehäubchen empfindet...Ja, durchaus, es kann sein, dass es mir unrealistisch scheint, weil ich es nicht kenne. Ich weiß es nicht.

Zitat:
es geht um mangel und bedürftigkeit und erwartung - all das müssen wir in uns selbst ausgleichen können - nicht der partner, dann wird eine erwartungshaltung draus. wird diese vom partner nicht erfüllt, fühlen wir uns nicht gut, aber das ist unser part!

wenn du überfüllt bist und das loswerden und auf den partner laden willst


Ja, manchmal ist es ein laden, meistens echt eher ein teilen wollen, so wies halt auch manchmal schöner ist gemeinsam eine Kunstausstellung zu besuchen und sich gegenseitig anzuregen etc. Facebook ist ein gutes Beispiel: es wird jeder banale Alltagsquatsch der ganzen Welt mitgeteilt- jetzt war ich einkaufen, habe ein neues Handy, hier die neusten Urlaubsfotos, etc. Da gehts doch auch ums Mit-Teilen und so etwas mache ich garnicht. Ich beobachte es alltäglich. Die Leute rufen sich wegen jeder Kleinigkeit an, ändern überall ständig ihren Status- bin jetzt glücklich, bin auf Reisen, bin enttäuscht...Davon bin ich meilenweit entfernt. Ich würde auch meinen Partner nicht 5 Mal am Tag anrufen wollen um ihn jeden Quatsch mitzuteilen.

Zitat:
und ihm diese art von fülle nicht gefällt weil er damit gerade gar nichts anfangen kann -bist du der bedürftige, nicht der er-füllende part ! sondern willst deinen senf einem anderen aufdrücken.


stimmt! War aber selten der Fall. Aber was das Prinzip angeht, hast Du recht. Übrigens will ich ja nicht nur abladen, sondern bin auch selbst interessiert.

Zitat:
dann kann es sein, das er diese fülle einfach nur abwehren will
und du bist gefrustet weil du es ja eigentlich gut mit dem partner meinst und ihm etwas abgeben willst - aber er will das gar nicht abhaben, sondern bei dir lassen.


Wie gesagt, dieses Problem stellte sich in einer Beziehung kaum aber das ist an dieser Stelle ja nicht wichtig. Wichtig ist, herauszufinden, ob es mir auch möglich ist, zufrieden und erfüllt zu sein, wenn ich nicht in diesem Sinne teile.
Wie gehts euch diesbezüglich? Ihr habt etwas tolles erlebt, einen neuen Job, ihr habt eine Erkenntnis, was auch immer...Wollt ihr euch dann nicht mitteilen, austauschen? Genügt es, das Erlebnis zu haben?

Zitat:
sahnehäubchen ist für mich ein partner, mit dem ich neues erfahren und annehmen kann weil er mich meine eigene kreativität und schöpferkraft entdecken läßt. und mein glück verstärkt sich, wenn ich es teilen kann.


Das sehe ich ähnlich aber wenn da jemand daher kommt, der meine Kreativität anregt oder durch den ich neues erfahre, wie Du es nennst, dann will ich das zu diesem Zeitpunkt doch gerne beibehalten Und da würde dann doch Deiner Theorie nach schon die Abhängigkeit beginnen oder? Sonst wären wir doch auch nicht beim Verlust eines Menschen traurig und das bin ich wenn ein geliebter Mensch aus meinem Leben tritt. Ich breche nicht zusammen, ich habe nicht das Gefühl, ohne einen bestimmten Menschen keinen Lebenssinn mehr zu haben aber ich empfinde es als Verlust wenn der Mensch mir viel bedeutet hat.

13.09.2014 16:15 • #32


A


Abhängigkeit

x 3


A
Zitat von Neuland:
Ja, manchmal ist es ein laden, meistens echt eher ein teilen wollen, so wies halt auch manchmal schöner ist gemeinsam eine Kunstausstellung zu besuchen und sich gegenseitig anzuregen etc.
ja, Neuland
ich verstehe was du meinst, mir ging das anfangs auch oft so, ich lasse gern andere an meinem erfahrungen und glücksgefühlen teilhaben das glück kann sich damit verstärken und anfangs konnte ich schlecht damit umgehen wenn dieses meinem partner recht egal erschien, einfach weil es ihn nicht interessierte. zum mit-teilen habe ich dann menschen gesucht, die dieses interesse auch hatten und da kam meine verteilung dann auch eher an. damit war ich dann auch unabhängiger von meinen partnern geworden. meine bedürftigkeit und erwartung gegenüber meinen partnern nahm so immer mehr ab.

Zitat:
Das sehe ich ähnlich aber wenn da jemand daher kommt, der meine Kreativität anregt oder durch den ich neues erfahre, wie Du es nennst, dann will ich das zu diesem Zeitpunkt doch gerne beibehalten Und da würde dann doch Deiner Theorie nach schon die Abhängigkeit beginnen oder?

nein, ich kann es als geschenk sehen, mein partner kann in mir erkennen und fördern, was ich selbst noch nicht weiss. es motiviert mich auch immer wieder neues auszuprobieren. das ist für mich keine abhängigkeit sondern wachstum.
Zitat:
Sonst wären wir doch auch nicht beim Verlust eines Menschen traurig und das bin ich wenn ein geliebter Mensch aus meinem Leben tritt. Ich breche nicht zusammen, ich habe nicht das Gefühl, ohne einen bestimmten Menschen keinen Lebenssinn mehr zu haben aber ich empfinde es als Verlust wenn der Mensch mir viel bedeutet hat.
ich trauere heute viel tiefer - aber anders. ich fühle mich trotz der trauer und sehnsucht nach einem verlust - auch noch lebendig und kann mein leben -etwas eingeschränkter weil ich ja zeit und kraft für die verarbeitung brauche- weiterführen.

nach meiner ersten langjährigen beziehung war ich mehr ins leid gefallen, mit all den sypmtomen, die man bei trennungsschmerz haben kann. es lies mich ohnmächtiger, ausgelieferter fühlen.
nach der zweiten langjährigen beziehung ging es schon besser - konnte mehr im gleichgewicht bleiben, leider gab es zeitgleich zwei todesfälle mir sehr nahestehender menschen - das war dann damals für mich der anlass mich hier im forum anzumelden, weil ich auch einen unfall hatte, der mich fast bewegungsunfähig machte und mir deshalb viele möglichkeiten nahm meine inneren spannungen abzubauen.

auch nach dieser trennung habe ich einiges über mich lernen können, denn jeder mensch ist anders und jede trennung läuft anders, auch wenn die mit ähnlichen gefühlen verbunden ist.
für mich hat das nichts mit abhängigkeit zu tun, sondern mit der normalen verarbeitung einer trennung. je unabhängiger ich mich fühlen kann, je eher komme ich über eine trennung hinweg.

ich kann schneller loslassen, weil ich viele gedanken von früher nicht mehr habe. meine lebenseinstellung hat sich geändert. alles macht sinn - auch trennungen.

13.09.2014 16:53 • #33


M
@Alena
Hallo Alena,

lese hier gerade mit - und Deine Worte erschrecken mich - gerade weil ich Deine Aussagen oft für sehr Weise und viel Wahrheit enthaltend empfinde - erschreckt es mich, dass sich vieles fast nach 'Protest' und 'ich muss das Gegenteil machen' anhört. Vielleicht täusche ich mich auch, möchte aber zu bedenken geben, die Kunst ist, herauszufinden, was wir wirklich wollen - frei von dem was Eltern wollten/die Gesellschaft will. Denke Du weißt was ich meine, machen was andere für normal halten, kann etwas anderes sein, als was Du willst - das Gegenteil von dem machen, was andere erwarten (für gut/normal halten) kann aber auch etwas anderes sein, als was Du willst. Denke das ist teilweise das schwierigere, herauszufinden wieviel von dem, will man selbst, wann will man das Gegenteil, will man vielleicht etwas ganz anderes. Das weißt Du sicher - genau deshalb wundern mich Deine Worte.

Zitat von Alena-52:
es liegt an mir aus diesem system auszusteigen und ich bin dabei, auch wenn es vielen nicht passt - weil ich dann für sie unbequem werden kann und sie mich nicht mehr so leicht manipulieren und verbiegen können wie sie es gern hätten - ist mir wurscht

meine erfahrung war, je mehr ich mich veränderte - je mehr widerstand kam von aussen. ich passte in kaum eine schublade mehr, in der die meisten stecken blieben.
...

ich wollte und will noch mehr raus aus dem alten system, löse mich von den erwartungen anderer, die mir oft mehr schaden als nutzen bringen.


Wie gesagt, das alles bezweifle ich nicht grundsätzlich, denn ich weiß auch, wenn eine Person in einem System sich verändert, dass die anderen sich evtl. dagegen wehren, weil sie unbewußt Angst haben, erkennen zu müssen, dass Ihre Normen nicht mehr funktionieren .

Aber Du sagst das so hart und restriktiv.

Aber vielleicht wolltest Du damit auch nur etwas bestimmtes rüberbringen - vielleicht wie wichtig das ist, zu lernen, was wir wirklich wollen und das dann auch umzusetzen und hast es deshalb in der Art ausgedrückt.

Einen schönen Abend.

LG

Mona

13.09.2014 23:33 • x 1 #34


A
Zitat von mona59-1:
@Alena
Hallo Alena,

lese hier gerade mit - und Deine Worte erschrecken mich - gerade weil ich Deine Aussagen oft für sehr Weise und viel Wahrheit enthaltend empfinde - erschreckt es mich, dass sich vieles fast nach 'Protest' und 'ich muss das Gegenteil machen' anhört. Vielleicht täusche ich mich auch, möchte aber zu bedenken geben, die Kunst ist, herauszufinden, was wir wirklich wollen - frei von dem was Eltern wollten/die Gesellschaft will.
hallo mona

ja, ich glaube du bist im protest und hast deshalb protest gelesen.
ich meine das gleiche wie du, nämlich das in fettgedruckte.
ich meine damit was die gesellschaft von mir erwartet, wie ich sein soll und was ich haben muss um den erwartungen der gesellschaft zu entsprechen. ich möchte einfach so leben können wie es sich richtig und gut für mich anfühlt - ohne jemanden damit zu schaden.

14.09.2014 00:14 • #35


X
Hey Leute,

Da ich gelesen habe das es um den eigenen Willen geht kann ich meine Finger auch nicht still halten .
Das die Gesellschaft von allen Menschen immer irgendwas erwartet ist ja normal, aber ich habe die Erfahrung gemacht das anders zu sein immer den Leuten missfällt. Schnell bildet sich unbegründete Wut oder Verachtung und schnell wird man gemieden. Ich hab ähnliche Erfahrungen gemacht. Bspw: Ich habe gerne gelesen und geschrieben. Wurde das akzptiert neben dem Gesaufe am Wochenende? Nein, natürlich nicht, weil man es nicht versteht. Auch bei Beziehungen ist das ähnlich. Ich hatte 2 Beziehungen beide Fernbeziehungen: Übers Internet kennengelernt, da sich gut verstanden und verliebt und getroffen, glaubt man das sowas anerkannt wird? Nein, denn sowas geht oftmals nicht gut, meine Beziehungen hatten zwar ein Ende, aber es fühlte sich richtig an und ich war auch glücklich und bereue keine der beiden wirklich. Komische Blicke kann man sich ja vorstellen, oder blöde Kommentare wie: Die betrügt dich doch sowieso.
Die Gesellschaft erwartet vieles von uns, wer sich nicht einordnet der wird auch dementsprechend behandelt. Trotzdem müssen wir alle unseren Weg gehen und nicht den, den Andere uns legen!

Lg Xeha

14.09.2014 00:35 • #36


S
Zitat von Xehasaix95:
Das die Gesellschaft von allen Menschen immer irgendwas erwartet ist ja normal, aber ich habe die Erfahrung gemacht das anders zu sein immer den Leuten missfällt.


Dann stellt sich die Frage, warum du den Leuten denn unbedingt gefallen willst? Wer ist die Leute? Sind die Leute so gewichtig in deinem Leben, dass du dich nach ihnen ausrichten musst? - Um Ablehnung zu spüren und negativ zu gewichten, dass es einen in den Grundmauern erschüttert, wenn man irgendwelchen Menschen nicht gefällt, muss man vorher erstmal den Wunsch gehabt haben, ihnen gefallen zu wollen. Und bist du auf der Welt um so zu sein, wie andere dich haben wollen?

Zitat von Xehasaix95:
Wurde das akzptiert neben dem Gesaufe am Wochenende? Nein, natürlich nicht, weil man es nicht versteht.


Und auch dort stellt sich die Frage, warum es unbedingt Saufschergen sein müssen und du nicht Menschen gesucht hast, die mit dir deine Schreibleidenschaft teilen. Warum musste man den Saufschergen gefallen? Es gibt Alternativen.

Zitat von Xehasaix95:
Die Gesellschaft erwartet vieles von uns, wer sich nicht einordnet der wird auch dementsprechend behandelt.


Hm, ich blicke auf ein ganzes Leben als Unkonformer zurück und bin es auch heute noch - optisch, wie geistig. Und ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass es Türen öffnet, statt schließt. Allerdings muss man dafür auch mit jeder Faser man selbst sein und auch ausstrahlen, dass man es so will, wie es ist. Wer sich nen pinken Irokesen schneidet und sich im Grunde dafür schämt, der wird wohl dumme Sprüche kassieren. Allerdings nicht wegen dem Irokesen, sondern weil er nicht das Selbsbewusstsein hat, dazu zu stehen und DAS ist es, was die Leute merken.

14.09.2014 07:40 • #37


H
Zitat von Xehasaix95:
Hey Leute,

Da ich gelesen habe das es um den eigenen Willen geht kann ich meine Finger auch nicht still halten .
Das die Gesellschaft von allen Menschen immer irgendwas erwartet ist ja normal, aber ich habe die Erfahrung gemacht das anders zu sein immer den Leuten missfällt. Schnell bildet sich unbegründete Wut oder Verachtung und schnell wird man gemieden. Ich hab ähnliche Erfahrungen gemacht. Bspw: Ich habe gerne gelesen und geschrieben. Wurde das akzptiert neben dem Gesaufe am Wochenende? Nein, natürlich nicht, weil man es nicht versteht. Auch bei Beziehungen ist das ähnlich. Ich hatte 2 Beziehungen beide Fernbeziehungen: Übers Internet kennengelernt, da sich gut verstanden und verliebt und getroffen, glaubt man das sowas anerkannt wird? Nein, denn sowas geht oftmals nicht gut, meine Beziehungen hatten zwar ein Ende, aber es fühlte sich richtig an und ich war auch glücklich und bereue keine der beiden wirklich. Komische Blicke kann man sich ja vorstellen, oder blöde Kommentare wie: Die betrügt dich doch sowieso.
Die Gesellschaft erwartet vieles von uns, wer sich nicht einordnet der wird auch dementsprechend behandelt. Trotzdem müssen wir alle unseren Weg gehen und nicht den, den Andere uns legen!

Lg Xeha


Hallo Xeha,

ich finde auch, dass Dein Gefühl ganz viel mit Dir zu tun hat. Lass die Leute reden, ist nicht so Deins, oder? Daraus spricht kein sonderlich starkes Selbstbewusstsein, finde ich. (Bitte keinen Vorwurf herauslesen!)
Aber ich kenne die Gefühle, die da in Dir arbeiten.
Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, kommen mir auch solche Situationen in den Sinn. Ging es beispielsweise um die Interpretation von Gedichten und ich dann mein ganzes Gefühl und Herz in den Vortrag gelegt habe, wurde ich von meinen männlichen Mitschülern auch oft belächelt. Aber wenn ich ehrlich bin, war mir das relativ egal. Ich bin so erzogen worden, dass meine feminine, weiche Seite (wenn man so will...) nicht unterdrückt werden muss, sondern zu mir gehört. Wie auch die maskuline, harte. Und das ist irgendwie bis heute so geblieben. Ich scheue mich zum Beispiel nicht davor, auch mal eine Frauenzeitschrift zu kaufen. Nicht, dass ich mich für Mode und Kosmetik interessieren würde, aber die wirklich schönen und interessanten Frauen finden sich eben leider nicht in den Fachblättern für Männlichkeit. Und man(n) will ja auch ein wenig die Gedankenwelt des schönen Geschlechts blicken. Was andere darüber denken? Mir egal. Ich höre auf meine Gefühle und Bedürfnisse.

Bleib Du mal schön so wie Du bist! Und verzichte auf den Kontakt zu Menschen, die Dich nicht so annehmen können.

Ich finde irgendwie, dass der Mittelweg zwischen Anpassung und Abgrenzung der richtige ist. Wer sich nur anpasst, verliert sich selbst und wer krampfhaft nach Non-Konformität sucht, verliert die anderen.

Wir sind eben Teil dieses Konstruktes, was sich Gesellschaft nennt und da gelten gewisse Regeln, die man, nachdem man sie kritisch hinterfragt hat, entweder annehmen oder ablehnen kann. Und bitte dabei nicht den Humor verlieren!

Liebe Grüße!

14.09.2014 10:18 • #38


X
Hey Spaceboy,

Das Problematische ist ja das man auch wenn man es nicht will nicht erwarten kann das sie einen akzeptieren. Man hat an der Arbeit oder in Schule keine Wahl als sich mit diesen Leuten abzufinden. Sowas ist nunmal so und da kann man auch nichts dran ändern. Leider.
Man hat nicht den Wunsch zu gefallen: Man will weil man ihnen eben nichts getan hat einfach respektvoll behandelt werden, aber selbst das ist manchmal zu viel verlangt.
Natürlich sind wir alle nicht so auf der Welt? Warum auch? Ich hätte ja nicht geschrieben das man man selbst sein soll, wenn ich das denken würde.

Warum Saufschergen? Hmm, eigentlich ganz einfach: Ich wohne in einer eher ländlichen Gegend (zumindest noch) und werde hier auch noch etwas länger festhängen. Ich habe hier zum Beispiel kaum jemanden getroffen der nicht soff oder sich was reinpfiff. Es gibt hier wenig Menschen die nicht so sind. Man muss denen auch nicht gefallen. Zum Teufel mit diesen Leuten. Ich kenne ein paar Menschen die meine Leidenschaft teilen, aber es ist trotzdem widerlich wegen einer solchen Sache von diesen Leuten bescheuert angesehen zu werden. Sich zu ändern weil andere es sagen ist Kinderkram, aber es macht einen schon nachdenklich.

Da hast du wohl andere Erfahrungen gemacht als ich und auch als viele andere Leute die ich kenne und mag. Oftmals ist das nämlich nicht so. Egal wie sehr man daran glaubt. Es gibt halt Menschen die das akzeptieren können, oder aber Menschen die das nicht können. An welche Leute man gerät ist dem Zufall überlassen.
Es ist nicht gut das über einen kam zu scheren! Man kann noch so selbstbewusst sein (Ich kenn da mehr als genug Beispiele) das ändert an dem Verhalten der Leute selten auch nur irgendwas.
Jeder Mensch macht andere Erfahrungen, aber im Endeffekt ist es immer abhängig vom Umfeld an wen man gerät. Sich nicht zu ändern setze ich mal voraus, aber man kann noch so selbstbewusst sein, am Ende liegt es immer an den Menschen um dich herum.
Natürlich trifft man durch seine Einstellung, aber mal ehrlich. Hier in diesem Loch gab es niemanden und ja ich meine wirklich niemanden der so war wie ich. Die meisten Leute die mir ähnelten lernte ich in anderen Städten oder in Netz kennen.
Anders sein heißt in vielen Fällen einfach den Hass anderer Leute auf dich zu ziehen, aus meiner Erfahrung.

14.09.2014 10:26 • #39


X
Hey Hinrich,

Ich glaube viele haben meinen Text falsch verstanden , ich wollte damit nicht sagen das ich so große Probleme habe. Lass die Leute reden kenn ich sehr wohl und praktiziere ich auch. Das war eher aus das frühe Leben bezogen, wo man das als Kind vielleicht nicht so sagen konnte.
Du hast völlig Recht! Sei du selbst und im Endeffekt kann dir der Rest egal sein. Stimmt, aber es ist nicht ganz leicht für ein Kind. Ich denke mir das jetzt genauso und mit solchen Leuten habe ich mich nie abgegebn. In meinem Beitrag ging es eher darum meine Erfahrungen zu schildern.
Keine Sorge, ich bin mein ganzes Leben so geblieben wie ich bin, warum sollte sich das gerade in diesem Alter ändern. Wie in meiner Antwort an Spaceboy schon geschrieben, habe ich mich nie für andere verändert (außer Kleinigkeiten für meine Partnerinnen ) und das bleibt auch so. Ich wollte damit eher sagen: Es kann manchmal echt schwer sein man selbst zu sein.

Lg Xeha

14.09.2014 10:34 • #40


S
@Xehasaix

Nun, man hat dann aber immer noch die Wahl, sich den Schuh anzuziehen, den einem andere Leute hinstellen, oder ihn stehen zu lassen. Und genau dieses hat sehr viel mit Selbstbewusstsein zu tun und ebenfalls auch mit Authentizität.
Wenn ich in meinem Leben zurückblicke, war ich schon immer ein Exot. Sowohl optisch, als auch seelisch. Und ich habe nie Erfahrungen mit Mobbing oder Hänseleien gemacht. Da ich nicht davon ausgehe, dass ich hier in einer besonders toleranten Gegend lebe, sondern hier auch die selben Chargen zu finden sind, wie überall auf der Welt, muss ich also davon ausgehen, dass es sehr wohl auch etwas mit mir selbst zu tun hat. Da ich aber immer bei mir selbst bleibe und mich nicht mit anderen vergleiche oder messe, interessiert es mich nicht die Bohne, was irgendwelche Leute über mich denken könnten. Es ist mir einfach egal. Ich bin keine Ware, dementsprechend habe ich keinen Marktwert. Ich bin kein klassifizierbares Objekt, also lasse ich mich nicht in Schubladen stecken. Ich bleibe bei mir selbst und mache mein Ich nicht abhängig von den Meinungen anderer Leute.

Entweder du willst gefallen, oder du willst authentisch sein. Ersteres ist ein Fass ohne Boden, bei dem du niemals im grünen Bereich ankommen wirst, weil es immer Leute geben wird, denen du nicht schmeckst (und somit legst du deinen Selbstwert ständig in die Hände anderer Menschen und dementsprechend instabil ist der dann auch) und Letzteres ist das, womit du langfristig am glücklichsten sein wirst, weil du allein deinen Wert bestimmst und die Macht dazu nicht anderen überlässt.

Was ist also der Hass anderer Leute wert, wenn diese Leute und das, was sie sagen für dich wertlos sind?
Ich wills dir sagen: Nichts. Er erreicht dich nicht, weil er selbst und die Leute dahinter dir so egal sind, dass du nicht einen Gedanken daran verschwendest.

14.09.2014 10:58 • #41


N
mona an alena
Zitat:
Aber Du sagst das so hart und restriktiv.


Diese Aussage fand ich bemerkenswert weil ich eben gerade Alenas Worte las und positiv beeindruckt war. Ich hatte genau das gegenteilige Gefühl: mir schienen ihre Worte sehr lebendig und weich Und dann stolperte ich über diesen Satz. Ich empfand Alenas Worte als so lebendig weil sie mir Einblick dahinein gibt, was Alena bewegt, woran sie arbeitet, womit sie sich befasst. Und weich weil sie für mich etwas zur Kenntnisnehmendes, Feststellendes hatten, aber meinem Empfinden nach nichts hartes, frustriertes, vorwurfsvolles beinhalten

Nur mal so weil ichs wirklich interessant finde, wie unterscheidlich man sich hier wahrnehmen kann

Danke Alena für Deine gestrige Antwort an mich. Ich kann damit sehr viel anfangen, muss mich selbst aber noch in Ruhe befragen, den Dingen nachfühlen, um dieser Sache näher zu kommen.

14.09.2014 11:09 • x 1 #42


X
@Spaceboy

Ich weiß das alles schon selber? Verständlich das es dir egal sein kann, war es mir auch.
Das ist auch vernünftig. Ich wollte wie gesagt nur sagen das es nicht immer leicht für manche Leute ist. Es liegt an einem selbst ja. Das ändert aber nichts daran das es Mobbing gibt.
Entweder du willst authentisch sein oder gefallen? Ich finde eher es geht um keins von beiden. Ich denke es geht nicht darum authentisch zu sein, es geht darum das zu tun was für einen selbst gut ist.
Diese Leute sind mir egal ,keine Frage. Jeder muss erstmal lernen das man vielleicht anders ist als die anderen Leute und die das vielleicht nicht verstehen können oder wollen. Natürlich kann man auch Erfahrungen wie du machen, aber Fakt ist das ich und auch viele gute Freunde meinerseits solche Erfahrungen gemacht haben.
Die Macht solchen Leuten überlassen? Komm schon, als ob ich sowas tun würde. Es ist einfach nicht immer leicht, das heißt nicht das ich so große Probleme damit habe, ganz einfach.
Glaubst du ich verschwende jetzt noch einen Gedanken an diesen Kinderkram von diesen Menschen? EIn Hinweis: Nein. Der Punkt ist das ich sagen wollte das es nicht immer leicht ist sich selbst zu bewahren und nicht angepasst zu werden.

Jetzt mal im Ernst: Jemand der seinen Selbstwert in die Hände anderer Leute legt sollte sich mal fragen was das soll. Ich habe das nie getan, aber es war nunmal als Kind schwer. Ganz einfach.

14.09.2014 11:11 • #43


A
Zitat von Neuland:
Nur mal so weil ichs wirklich interessant finde, wie unterscheidlich man sich hier wahrnehmen kann
@ Neuland

ja, genau - und damit bestätigt sich doch auch die aussage : die welt ist so, wie du sie dir durch dein denken erschaffst - meist jenseits der realität.

wenn ich in einer traurigen stimmung bin, nehme ich die welt eher so wahr, sehe mehr das traurige in dieser welt.

fühle ich mich froh, nehme ich mehr die frohen dinge auf dieser welt wahr.

so ist es auch in beziehungen - bin ich wütend - glaube ich der partner ist wütend - dabei ist alles nur projektion.

wir kennen den anderen gar nicht, glauben es nur ihn zu kennen - wir sind uns ja selbst solange fremd - bis wir bereit sind uns selbst kennenzulernen - wirklich, von innen her - nicht vom glauben her, was wir glauben zu sein ... denn solange glauben wir auch, dass unser partner so ist, wie wir denken. deshalb bleiben soviele enttäuschungen zurück.
aber ent-täuschung bedeutet auch, dass diese täuschung jetzt ein ende gefunden hat, wir schlagen auf den boden der realitätsnähe auf.

so kann es sein, dass wir irgendwann aufwachen und uns fragen wer ist der fremde in meinem bett oder wer ist der fremde, der mich gerade verläßt - und wer bin ich überhaupt - was will ich überhaupt von diesem/meinen leben.

14.09.2014 16:25 • #44


T
Hallo zusammen,

mein Ex wurf mir vor ich wär abhängig gewesen von ihm.Diese Aussage macht mir ziemlich zu schaffen.ist meine Selbstwahrnehmung so sehr gestört?Ich glaube nicht,dass ich abhängig war. Klar hab ich ihn geliebt und Bin auch einige Kompromisse eingegangen.aber bin ich deswegen abhängig,nur weil ich es schön fand nach 2 Wochen nicht sehen auch mal was zu zweit zu unternehmen (war Ne Fernbeziehung)? Oder weil ich unter der Woche wenigstens einmal mit ihm telefonieren wollte? Ich hatte nie das Gefühl,dass ich ohne ihn nicht leben könnte oder dass ich ihn brauch,um eine Lücke zu füllen. Er hat mich wegen ner anderen verlassen,was er mir aber nicht ehrlich gesagt hat. Macht er sich vllt was vor und will nur mir die Schuld zuschieben? Vllt könnt ihr mir helfen.
Grüße, tohuwabohu

14.09.2014 17:17 • #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag