Zitat von Corinna88: jetzt ist Handeln angesagt..für mich und mein Wohlbefinden..denn der wichtigste Mensch in meinem Leben, bin ich selber!
Ich hoffe sehr für Dich, dass Du die Theorie dann auch in die Praxis umsetzen kannst und es schaffst, diese Dramödie zu beenden. Denn das mit dem Mann wird nichts. Du bist nun so weit, dass es Dir dämmert, dass es eine never ending story ohne happy end wird.
Ich kenne diese Wesensänderungen auch und auch die lebt er ungebremst an Dir aus. Er kann ja so liebevoll und zugewandt sein und Dein Bauch fühlt sich weich und entspannt an und durch Deine Adern fließen die Glückshormone und Du fühlst Dich glücklich und wünschst Dir, es möge jetzt so weiter gehen.
Und dann schaltet er wieder um und wird kühl und distanziert. Und wie fühlst Du Dich dann? Leichtes Magendrücken vielleicht, Herzklopfen wegen der Stresshormone und die schreckliche Erkenntnis, er geht wieder in die Distanz und kann keinerlei Liebe und Zuwendung mehr zeigen.
Wohlmeinde Menschen, die Liebe suchen, verunsichert das dann völlig und sie werden aus der Bahn geworfen. Und die Zeit der Trostlosigkeit und Traurigkeit ist wieder gekommen und die der ständigen Fragen ohne Antworten. Woran liegt es, warum ist er so, mal so und dann wieder ganz anderes und Du fragst Dich ständig erfolglos, was Du tun könntest, um ihn zu dem zu machen, den Du Dir wünschst.
Leider kannst Du gar nichts machen. Er ist deformiert, schwankt von einem Extrem ins andere, aber das haben andere bei ihm kaputt gemacht. Vermutlich wieder mal eine schlechte Kindheit, die der beste Nährboden für allerlei Verhaltensweisen im Erwachsenenleben ist. Übrigens auch bei dir. Deine immense Liebessucht deutet darauf hin, dass auch bei Dir etwas vorgefallen ist, was Dich belastet hat und womit Du Dich hilflos gefühlt hast. Vielleicht Trennung der Eltern, Verlust einer wichtigen Bezugsperson (manchmal sind es die Großeltern, bei denen das Kind sich sicherer und aufgehobener fühlt als bei den Eltern) oder viele Umbrüche im Leben, denen Du ausgesetzt warst.
Hör da ruhig mal in Dich rein und vielleicht kommen da so diffuse Erinnerungen, dass Du die Gefühle und die Angst, wenn er wieder mal weg ist, schon sehr gut kennst. Das Kind verarbeitet so was schlecht, was aber auch am Wesen des Kindes liegt. Manche Kinder sind sehr sensibel und nehmen manchmal sogar zu viel wahr und können die Stimmung von Erwachsenen sehr schnell einschätzen. Und andere sind wieder robuster.
Erinnerungen, auch wenn oder gerade wenn sie negativ sind, sind wichtig. Lass sie zu, denn damit gehst Du mit Dir in Kontakt, mit dem, was unter der Maske liegt, die Du Dir zugelegt hast.
Denn Du holst sie damit auf die bewusste Ebene und da richten sie viel weniger Schaden an als wenn Du sie übergehst und wegschiebst.
Der Weg dahin ist steinig und oft auch traurig, weil man über das eigene Unvermögen traurig werden kann. Aber er ist auch lohnene, denn irgendwann spürst Du, dass Du anders mit Dir umgehst und viel mehr bei Dir bist. Du kannst in Dir Ruhe und Sicherheit finden und das lässt Dich auch die Stürme im Leben besser aushalten.
Schmerz und Glück gibt es in jedem Leben und eines gibt es nicht ohne das Andere. Das ist normal, das ist das Leben. Aber man darf es nicht ungebremst an den Menschen ausleben, die einem am Nächsten sind wie er es tut. Denn das ist eine Form von latenter Grausamkeit, für die er zwar nichts kann, denn es sind seine inneren Zwänge, die ihn leiten. Aber das macht es für Dich auch nicht leichter.
Du kannst das nicht ändern, nicht richten, denn ein Partner kann niemals ein Therapeut sein. Wenn er was ändern wollte, müsste der Schmerzensdruck schon sehr groß sein. Das ist aber bei ihm nicht der Fall, denn er will sich dem ja nicht stellen. Er lebt einfach so wie sein Unterbewusstsein es ihm gerade eingibt und Du bist der machtlose Zuschauer.
Finde die Stärke in Dir, einen konsequenten Schlusstrich zu ziehen und ihn nicht wieder in Deine Arme zu schließen, sollte er wieder vor Deiner Tür stehen und von Liebe faseln. Der fühlt sich dann nur gerade einsam und verlassen und dann bist Du wieder recht. Das Gegenteil kennst Du auch sehr gut.
Sei es Dir wert,zu lernen, dass Du besser mit Dir umgehst und dass Du Deinen Kompass wieder schön einnordest, denn dass Du kein Spielball oder keine Marionette bist, fühlst Du jetzt ganz deutlich. Denn Dein Stolz, Dein Ehrgefühl gepaart mit Erkenntnis melden sich und das nicht umsonst.
Sei Dir selbst die Nächste, denn wenn Du Dich nicht gut um Dich kümmerst, tut es keiner, am allerwenigsten er.