Affäre auf Arbeit, zwei Frauen lieben

Zitat von Tin_:

Gegenfrage: Was soll das beichten bringen?

Reines Gewissen, Ehrlichkeit, Loyalität, eine ehrliche Basis fürs weitere Vorgehen.
Soll ich weiter machen?

Wenn einem solche Werte egal sind - es ist natürlich was anderes ne..

Zitat von Tin_:

Gegenfrage: Was soll das beichten bringen?

Hatte ich schon mal weiter vorne ausführlich geschrieben, aber kurz:

-Erleichterung des Gewissens
-man ist nicht erpressbar und muss nicht ständig befürchten doch noch aufzufliegen (mehr Leichtigkeit) oder dass die Partnerin es womöglich noch von jemand anderen erfährt
-Fairness und Respekt gegenüber der Partnerin
-Augenhöhe und Ehrlichkeit als Grundpfeiler einer Beziehung erhalten
-der Partnerin zugestehen selbst zu entscheiden, ob eine Beziehung für sie noch Sinn macht oder nicht
-wenn sie verzeiht, kann man sich gemeinsam mit der Affäre und dem, was dazu geführt hat auseinandersetzen und somit weiterentwickeln

Zitat von Lathgertha:

Reines Gewissen, Ehrlichkeit, Loyalität, eine ehrliche Basis fürs weitere Vorgehen. Soll ich weiter machen? Wenn einem solche Werte egal sind - es ...

Das ist ja das was ich meinte. Für mich sind solche Werte enorm wichtig. Ich bin kein Typ Mensch, der sich damit wohlfühlen könnte, eine Beziehung auf Basis einer heftigen Lüge zu führen. Ich bin wahrscheinlich da auch etwas anders geprägt. Mir sind Ehrlichkeit, Vertrauen und Fairness absolut wichtig und das fordere ich nicht nur, sondern ich gebe es auch.

Zitat von mitBauchweh:

jetzt ist es raus, ich habe meine Schuldigkeit getan und muss mich nicht mehr damit beschäftigen. Der Betrogene hingegen sitzt dann da, muss sich damit auseinandersetzten, sucht den Fehler bei sich, ist verletzt, usw.

Sehe ich etwas anders. Eigentlich sollte man das ja zusammen aufarbeiten und auch, wenn ich den Betrug des TEs echt sch*eiße finde, so hat seine Partnerin doch einen gewissen Anteil daran, dass es überhaupt so weit gekommen ist und daher ist die Wahrheit nicht nur hart, sondern auch manchmal ein Wachrütteln. Beide sind dafür zuständig, dass die Beziehung gepflegt wird. Nicht nur einer. Das ist etwas, was die Freundin scheinbar vergessen hat.

Wie schaut es denn mit anderen Wahrheiten aus? Wenn ich mich trenne, weil ich meinen Partner aufgrund von zu wenig Zeit o.ä. verlasse, ist das doch doch ein Schlag ins Gesicht für ihn. Wenn ich ein Date nicht wiedersehen will, weil er mich ständig unterbricht und nicht zuhört, dann tu ich dem anderen in dem Moment auch damit weh. Aber: Ich gebe dem Gegenüber damit auch die Chance sich weiterzuentwickeln und bisher waren alle Dates, denen ich eine Abfuhr erteilt habe immer sehr dankbar für meine Ehrlichkeit.

Zitat von mitBauchweh:

Ich denke, eine Beichte bringt oft mehr Schaden, als sie nützt. Ist sie doch meines Erachtens auch ein Weg der Gewissenserleichterung für den ...

Was ist denn aus den Werten geworden, die wir unseren Kindern vermitteln? Ehrlich sein und vor allem sich für Fehler entschuldigen. Das kommt ja nicht von irgendwo her, sondern hat auch seine Daseinsberechtigung. Auch wenn für viele nicht klar ist, warum man einen Betrug gestehen sollte - muss man bedenken, dass eine solch große Lüge den Charakter befleckt. Man verdrängt etwas, was einen belastet und zerstört eine gesunde Hemmschwelle, die man erlernt hat von klein auf (im besten Fall). Man lebt in einer Scheinwelt, weil man dem Gegenüber die Entscheidung abgenommen hat. Was hat man denn da gewonnen?
Wichtig: Nicht die Beichte bringt Schaden - sondern der Betrug!
Kann sein, dass eine Beichte auch das Gewissen des Betrügers erleichtert. Wo ist da das Problem? Dann ist es so. Vielmehr geht es um die Fairness dem Betrogenen gegenüber.

Zitat von Lathgertha:

Wichtig: Nicht die Beichte bringt Schaden - sondern der Betrug!

Da sagst du etwas ganz Wichtiges. Inwiefern wirkt sich die Erkenntnis Ich habe Mist gebaut, aber ich musste die Konsequenzen nicht tragen auf die Hemmschwelle desjenigen aus? Das muss ja nicht bewusst passieren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das einer der Gründe ist, warum jemand rückfällig wird. Er hat nie die Konsequenzen dafür erfahren. Er hat nicht in die Augen des Partners gesehen, als er davon erfuhr. Er hat nicht erlebt, was dieser Vertrauensbruch mit der Beziehung gemacht hat. Also, das ist jetzt nur eine These, aber ich denke auch, dass man sich so auch gewisse Werte abtraineren kann.

Zitat von LeTigre:

Da sagst du etwas ganz Wichtiges. Inwiefern wirkt sich die Erkenntnis Ich habe Mist gebaut, aber ich musste die Konsequenzen nicht tragen ...

Genau darauf wollte ich mit meinem Beitrag hinaus. Die Hemmschwelle, die jeder von Klein auf beigebracht bekommt - nimmt eine andere Form an und wird abgebaut. Dies muss sich nicht aufs Fremdgehen beziehen. Einmal Fremdgeher bedeutet nicht immer Fremdgeher. Kann - muss aber nicht. Es geht um die Hemmschwelle was Lügen, Gewissen und Empathie anbetrifft. Lügen wird zum eigenen Vorteil genutzt und in Betracht gezogen , statt zu seinem Fehler zu stehen und alle daraus resultierenden Konsequenzen anzunehmen. Wer nicht in der Lage ist Ehrlichkeit zu bieten, braucht auch keine Motivation erwarten vom Gegenüber etwas zu ändern. Ganz einfache Sache. Und für all diejenigen, die in der Ehrlichkeit keinen Sinn oder Gewinn sehen, empfinden einfach keine Loyalität oder Achtung ggü ihrem Partner. Mit dem Betrug hat man eh schon alles mit Füßen getreten. Man muss nicht noch einen drauflegen. Schweigen rettet nicht den Betrogenen - sondern nur sich selbst.

Zitat von alleswirdbesser:

Er ist vielleicht der Meinung, dass er den Partner nicht verletzt, solange dieser nichts weiß. Habe ich hier gelesen. In dem Fall wäre auch die ...

Er betrügt sie mehrfach und spricht jetzt davon sie nicht zu verletzen. Der Zug ist hinsichtlich dieser Aussage schon längst abgefahren. Er macht es mit seinem Schweigen nicht nur schlimmer für sie - sondern auch für sich selbst. Im Leben kommt alles irgendwann mal ans Tageslicht. Wenn nicht durch die AF - dann von dem TE selbst. Schlechtes Gewissen schlägt irgendwann wie eine Bombe ein, nachdem man es erfolgreich verdrängt hat. Und falls dies nicht der Fall sein sollte - empfindet der TE auch keinen Respekt gegenüber seiner Partnerin. Einen gewissenlosen Menschen braucht keiner in seinem Leben.

Zitat von alleswirdbesser:

Nein, nein, das habe ich von jemand anderem gelesen, nicht von dem TE. Ist halt die mögliche Erklärung dieser Sichtweise.

Achso ok.
Nichtsdestotrotz findet diese Aussage Anwendung bei jedem der den Betrug verheimlicht mit dieser Aussage.

Ich rate Dir, es sein zu lassen. Affären, machen alles kaputt. Ich habe hier auch meine Geschichte erzählt und alle im Forum wahnsinnig gemacht.
Der kleine Unterschied ist nur, dass meine Affäre 7 Monate ging, ich meine Ehefrau während der Elternzeit betrogen habe und zwei kleine Kinder im Alter von 1 und 4 Jahren habe.
Unmenschlich, ich weiß.

Wenn Du eine Affäre eingehst, fühlst Du Dich lebendig und blendest alles drum herum aus.

Du sagst ja selber, dass es bei der Arbeitskollegin nur das S. ist. Sei froh, dass keine Gefühle mit im Spiel sind. Dann wärst Du doppelt verloren.
Du schreibst so viel gutes über deine Partnerin. Das solltest Du nicht aufgeben, wenn Du sie noch liebst. So wie Du Deine Freundin beschreibst, so sehe ich meine Frau auch.

( Sicherheit, man fühlt sich wohl, Geborgenheit und und und )

Man kann nicht alles im Leben haben.

Entweder entscheide Dich für deine Freundin oder für deine Kollegin. Sei Single und lebe dich dann aus. Wenn du beides längerfristig weiterführst, garantiere ich Dir, dass dein schlechtes Gewissen dich auffrisst. So, wie bei mir. Und dann kuschelst Du nämlich nicht mehr gerne mit deiner Partnerin, weil es sich nicht mehr gut anfühlt, da dein Gewissen Dich auffrisst.

Alles Gute!

Zitat von LeTigre:

Erleichterung des Gewissens

Ja - ziemlich egoistischer Grund. Man hat also schon Mist gemacht, erleichtert sein Gewissen auf Kosten des Partners/Partnerin. Ich halte es für nicht sinnig, jede Situation so zu bewerten. Im Normalfall bin ich auch für Ehrlichkeit. In diesem Falle nicht. Er wird seine Partnerin massiv verletzen und die Auswirkungen auf ihr weiteres Leben kann niemand absehen. Sowas hinterlässt zumeist Narben.

Zitat von LeTigre:

Fairness und Respekt gegenüber der Partnerin

Kann man nicht wiederherstellen, was das angeht. Das Kind ist da schon in den Brunnen gefallen. eine Beichte und oder Entschuldigung macht nichts ungeschehen. Ganz im Gegenteil: Für die Partnerin lässt es erst mit der Beichte was passieren.

Zitat von LeTigre:

Augenhöhe und Ehrlichkeit als Grundpfeiler einer Beziehung erhalten

Und die erreichst du in meinen Augen nicht mit einer solchen Beichte. Ich halte Ehrlichkeit aber schon für wichtig, auch in diesem Fall: Dem Affärenführer sich selbst gegenüber.

Zitat von Lathgertha:

Wichtig: Nicht die Beichte bringt Schaden - sondern der Betrug!

Falsch. BEIDES bringt Schaden.

Zitat von Lathgertha:

Vielmehr geht es um die Fairness dem Betrogenen gegenüber.

Es gibt Menschen, die leben gerne in der Ungewissheit. Ich möchte da Zypher aus Matrix zitieren: Unwissenheit ist ein Segen. Mit welchem Recht glaubt man zu wissen, einem anderen das ungefragt aufdrücken zu wollen. Gerade wenn ich beobachte, dass fast jeder sagt: Ich will Ehrlichkeit - aber die wenigsten damit umgehen können.