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Affäre beendet -?Eherettung möglich ?

H
Liebes Forum,

Meine Ehe ist schon seit über zwei Jahren in einer Krise, die Liebe ist meinerseits abhanden gekommen und statt mit meinem Mann zu reden habe ich mich abgewendet und eine Affäre begonnen.

Von dieser Affäre weiß er bislang nichts und leider war ich in diese vor allem emotional sehr verstrickt.

Die Affäre ist nun beendet da ich den Schritt mich endgültig zu trennen nicht gehen konnte.

Da wir auch Kinder haben, überlege ich der Ehe noch eine letzte Chance zu geben.
Unter diesem Aspekt stelle ich mir nun die Frage ob ich meinem Mann alles beichten soll oder nicht.
Ich habe selbst Zweifel ob wir wirklich wieder zueinander finden können aber für die Kinder würde ich es zumindest probieren.

Ich denke mir, nur auf Basis dass wenn mein Mann alles weiß, können wir weitermachen (oder er beendet es dann sowieso).

Was denkt ihr darüber bzw. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ?

Danke und Liebe grüße
Hannah

29.03.2019 16:51 • #1


W
Hallo und willkommen,
zum Thema, ob Du es ihm sagen solltest oder nicht, haben hier sicherlich andere eigene Geschichten, das lasse ich mal aus.

Zitat von Hannah40:
die Liebe ist meinerseits abhanden gekommen

Kannst Du das an einem Zeitpunkt oder an einem Anlass fest machen? Wie äußert sich das im Alltag?

Zitat von Hannah40:
Die Affäre ist nun beendet da ich den Schritt mich endgültig zu trennen nicht gehen konnte.

Die Frage ist: warum konntest Du Dich nicht trennen? Liebe? Oder Gewohnheit?

Zitat von Hannah40:
Da wir auch Kinder haben, überlege ich der Ehe noch eine letzte Chance zu geben.

Hm, ich persönlich bin kein Freund davon, nur wegen Kindern eine lieblose und/oder unglückliche Beziehung fortzusetzen. Du bist als Mutter auch vor- und Rollenbild.

29.03.2019 17:07 • x 1 #2


A


Affäre beendet -?Eherettung möglich ?

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E
Hallo Hannah,
auch wenn es sehr unehrlich klingt, rate ich dir, es nicht zu beichten, wenn du tatsächlich die Hoffnung hast, deiner Ehe noch eine Chance zu geben, denn dein EM wird sofort alles auf den AM schieben und sein Verhalten bezüglich des Zustandes eurer Ehe überhaupt nicht reflektieren. Schuld haben immer die Anderen, nicht aber Mann selbst. Werde dir erst einmal selbst darüber im klaren, was du möchtest. Auch im Hinblick auf eine mögliche Trennung und Scheidung könnte es vorteilhafter sein, wenn dein Mann nichts von deiner Affäre weiß. Ich spreche aus eigener Erfahrung.

29.03.2019 17:08 • x 1 #3


J
Zitat von Eislady62:
n, denn dein EM wird sofort alles auf den AM schieben und sein Verhalten bezüglich des Zustandes eurer Ehe überhaupt nicht reflektieren. Schuld haben immer die Anderen, nicht aber Mann selbst


Im Ausgangsposting stand mal davon nichts drin. Aber gut zu wissen: in Zukunft kann man also munter lügen und betrügen - der Partner hat ja Schuld. Respekt!

29.03.2019 17:21 • x 6 #4


Löwin45
Naja, ich habe es in der Rolle deines Mannes erlebt.

Meine Mann hatte vor einigen Jahren eine Affäre, die erst herauskam, als sie schon beendet war.
Trotzdem fing damals dann eine harte Zeit für uns beide an.
Mein Mann versuchte mich zu überzeugen, dass es für ihn vollständig beendet war, er es sehr bereute und unbedingt bei mir bleiben will.
Ich musste damit klar kommen, dass es eine Zeit gab in der er andere Wege eingeschlagen und ich in dieser Zeit emotional keine Rolle gespielt hatte. Die dazu notwendigen Lügen... taten auch nachträglich weh. Auch zog es mich übelst runter, dass ich es überhaupt nicht bemerkt hatte.
Nun ja, zu dem damaligen Zeitpunkt führten wir keine Ehe miteinander sondern lebten nebeneinander her.
Ich befand mich auf meinem beruflichen Weg nach oben, drehte mich um mich selbst und bemerkte dabei gar nicht, dass ich meinen Mann längst aus meinem Leben verband hatte.

Aber (und das stimmt IMMER) - betrogen zu werden tut super weh - auch wenn es längst beendet ist.

Es begann (wie schon gesagt) eine harte Zeit für uns beide mit vielen Gesprächen, die uns zum Teil an unsere Grenzen brachte und oft sehr schmerzhaft waren. Wir lernten eine Menge von uns selbst aber auch von uns gegenseitig - in einer Tiefe, die wir vorher nicht gekannt hatten.

Das hört sich jetzt vielleicht gar nicht so schwer an - war es aber.
Denn, ich brauchte lange, bis ich sicher war, dass ich ihm wirklich verzeihen konnte.

Letztendlich führen wir jetzt eine Ehe, die viel besser ist, als all die Jahre zuvor.
Auch glaube ich, dass es für uns tatsächlich ein Weckruf war, ohne den wir es nicht geschafft hätten.

Dennoch, ich habe hier im Forum so viele Beiträge gelesen, wo der betrogene Partner nicht verzeihen kann.
Das ist die große Gefahr.
Würde dein Mann dir verzeihen können?

Er wird ganz sicher viele Fragen haben und an deiner noch vorhandenen Liebe zweifeln.
Würdest du ihm (auch durch Taten) Sicherheit geben können?
Dazu müsstest du dir aber auch sicher sein, dass du ihn liebst und die Ehe noch möchtest.

Rumeiern und weitere Lügen verletzen weiter und nähren Zweifel.
Für mich war es super wichtig, dass in den Gesprächen nicht mehr gelogen wird - auch wenn die Wahrheit schmerzvoll sein kann.
Könntest du das?
Bist du dir sicher, dass du alles aufdecken kannst - auch wenn es für dich schwierig und peinlich wird?

Auf jeden Fall bedeutet eine Beichte IMMER viel Leid für den Betrogenen.
Nur manchmal braucht es das, um eine neue Basis zu finden - für beide!

Vielleicht versuchst du zuerst einmal für dich zu erkunden, ob du überhaupt noch diese Ehe möchtest.
Was empfindest du für den AM und was für deinen EM?
Was müsste sich ändern, damit solch eine Affäre nicht mehr passiert.

Erst wenn du dir über dich selbst völlig im Klaren bist, kannst du die nächsten Schritte planen.

29.03.2019 17:39 • x 3 #5


H
Danke für eure ersten Antworten!

Wann die Liebe abhanden gekommen ist, kann ich nicht festmachen, das ist mit vielen Kleinigkeiten, dem Alltag und weil ich irgendwann begonnen habe, vieles zu hinterfragen, verbunden.

Sieht im Alltag so aus, dass ich jegliche Zärtlichkeiten ablehne, mich ihm ggü nicht öffnen kann und gerne für mich alleine bin...ihn auch nicht vermisse wenn er nicht da ist. Macht mich selbst traurig, aber das ist mir immer bewusster geworden.
Er weiß auch von diesen Gefühlen, aber darüber zu reden fällt uns beiden sehr schwer.
Wohl auch ein Grund warum das alles so auseinandergedriftet ist.

Ich denke mich hält noch die Angst vor Veränderung, viel Gwohnheit und vor allem wie die Kinder darauf reagieren.
Liebe ist es nicht, leider...
Und auch das Gefühl, nicht alles getan zu haben um die Ehe zu retten.

Ich habe immer das Gefühl, es allen schuldig zu sein, es nochmals zu probieren und gleichzeitig habe ich aber Zweifel, ob das klappt. Sicher auch weil da noch Gefühle für den anderen da sind.

Aktuell könnte ich meinem Mann also überhaupt keine Sicherheiten geben was meine Gefühle und mein Wirklich-wollen betrifft.

Ob er mir den Ehebruch verzeihen kann, kann ich nicht sagen...
Und wären keine Kinder im Spiel, hätte ich die Trennung glaub ich auch schon durchgezogen

29.03.2019 17:51 • x 1 #6


W
Oh, das ist wirklich sehr traurig, liebe Hannah. Für deinen Mann aber auch für dich. Ich kann dir aus eigener Erfahrung leider nichts raten. Ich bin zwar geschieden, aber das hatte andere Gründe. Mein Mann war Spieler.

Ich habe aber eine Freundin, die auch eine ganze Weile in eine Affäre verstrickt war. Sie war über beide Ohren verliebt aber es wurde nichts daraus. Also entschied sie sich, ihrem Mann zu beichten und einen ehrlichen Neuanfang zu wagen. Das ganze zog sich über Jahre. Sie ging zur Therapie und war noch lange Zeit hin und her gerissen zwischen ihrem Mann und ihren Gefühlen für den AM.

Aber sie schafften es!

Später mehr.... Muss kurz zum Tel.

29.03.2019 18:24 • #7


Gwenwhyfar
Zitat von Hannah40:
Sieht im Alltag so aus, dass ich jegliche Zärtlichkeiten ablehne, mich ihm ggü nicht öffnen kann und gerne für mich alleine bin...ihn auch nicht vermisse wenn er nicht da ist.


Ich sehe nicht, wo Du da überhaupt anknüpfen willst. Das klingt seeeehr vorbei.


Zitat von Hannah40:
Und wären keine Kinder im Spiel, hätte ich die Trennung glaub ich auch schon durchgezogen


Nein, denn Du hättest andere Gründe gefunden, siehe:


Zitat von Hannah40:
Ich denke mich hält noch die Angst vor Veränderung, viel Gwohnheit und vor allem wie die Kinder darauf reagieren.
Liebe ist es nicht, leider...
Und auch das Gefühl, nicht alles getan zu haben um die Ehe zu retten.

Ich habe immer das Gefühl, es allen schuldig zu sein, es nochmals zu probieren und gleichzeitig habe ich aber Zweifel, ob das klappt.


Du schuldest Dir selbst, Dich glücklich zu machen. Dann kann Dein Umfeld daran teilhaben.

Kinder brauchen eine tote Ehe und Menschen, die keine Entscheidungen treffen, nicht als Vorbild. Die Chancen, dass sie das nach machen gibt es. Sie merken sowieso, was gespielt wird.

Also geh mal in Dich und mache Dir Gedanken, Dein Leben zu ändern. Gewohnheit trägt Dich nicht bis zur Rente und dann werden bescheidene Partnerschaften noch tragischer.

29.03.2019 18:55 • x 5 #8


6rama9
Zitat von Hannah40:
Und auch das Gefühl, nicht alles getan zu haben um die Ehe zu retten.

Sorry, aber nachdem was du im folgenden beschreibst, habe ich das Gefühl, du hast rein überhaupt nichts gemacht, die Beziehung zu retten. Du hast dich entliebt und das Entlieben durch eine Affäre noch forciert.

Zitat von Hannah40:
Wann die Liebe abhanden gekommen ist, kann ich nicht festmachen, das ist mit vielen Kleinigkeiten, dem Alltag und weil ich irgendwann begonnen habe, vieles zu hinterfragen, verbunden.

Sieht im Alltag so aus, dass ich jegliche Zärtlichkeiten ablehne, mich ihm ggü nicht öffnen kann und gerne für mich alleine bin...ihn auch nicht vermisse wenn er nicht da ist. Macht mich selbst traurig, aber das ist mir immer bewusster geworden.


Ich denke das Ding ist durch bei Euch. Die Überlegung deine Ehe zu retten, kommt 2 Jahre zu spät.

29.03.2019 19:37 • x 4 #9


J
Zitat von 6rama9:
Ich denke das Ding ist durch bei Euch. Die Überlegung deine Ehe zu retten, kommt 2 Jahre zu spät.


Die Überlegung, die Ehe zu retten, ist auch keine Überlegung, die Ehe zu retten.
Sie überlegt, ob sie die Bequemlichkeit, die sie hat, bewahren soll.

29.03.2019 19:43 • #10


Mia2
Ich würde es versuchen, die Ehe zu retten. Für die Kinder sind Trennungen immer hart , und für euch auch. Am Ende hast du es wenigstens versucht. Manchen Paaren gelingt.

29.03.2019 19:46 • x 1 #11


Gwenwhyfar
Zitat von Mia2:
Für die Kinder sind Trennungen immer hart


Nö, es gibt etliche, die sich das gewünscht hätten. Ein liebloses Elternhaus, in dem man auf Zehenspitzen geht, weil die Eltern schon wieder irgendwas ausbrüten, ist weit aus schlimmer.

29.03.2019 20:15 • x 4 #12


Löwin45
Zitat von Gwenwhyfar:
Nö, es gibt etliche, die sich das gewünscht hätten. Ein liebloses Elternhaus, in dem man auf Zehenspitzen geht, weil die Eltern schon wieder irgendwas ausbrüten, ist weit aus schlimmer.

Es ist in diesem Fall super schwer zu sagen, was tatsächlich schlimmer ist.

Ich glaube, wenn man den eigenen Anspruch hat, es zu versuchen, sollte man dem nachgehen.
Aufgeben und gehen ist die letzte Konsequenz, sollte aber nicht die erste sein - sofern noch Liebe vorhanden ist (wenn vielleicht auch verschüttet).

29.03.2019 20:29 • x 1 #13


Gwenwhyfar
Ist mir ein Rätsel, wie das funktioniert. Aber die TE hat offensichtlich ihren Beitrag sehr editiert. Die von mir zitierten Passagen standen in ihrem Beitrag.

Klingt dann wieder sehr nach, ich passe mich mal dem Gegenwind an, damit ich höre, was ich hören will.

Mach es gut, Hannah.

29.03.2019 20:40 • #14


Tiefes Meer
Zitat von Hannah40:
Die Affäre ist nun beendet da ich den Schritt mich endgültig zu trennen nicht gehen konnte.

Wer hat sich da von wem getrennt ? Deine Affaire von Dir, weil Du so rumgeeiert hast ?

29.03.2019 20:42 • #15


A


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