Die Gesellschaft entwickelt sich eben weiter und die Aufgabe des Mannes ist es, seine Rolle in der Gesellschaft neu zu definieren. Das haben Frauen als gesellschaftliche Gruppe doch auch schon einige Male geschafft. Der Mann wird nicht mehr als der klassische Versorger benötigt, Frauen können selbst typische Männeraufgaben erledigen, aber eben doch nicht alle (Stichwort: Vaterrolle). Und ich sage ja gar nicht, dass das nicht schwierig ist für die Männer und das unter dieser gesellschaftlich bedingten Unsicherheit der Männer nicht auch viele Beziehungen leiden. (Wie Frauen im Übrigen auch einige Male im Laufe der Geschichte...) Unsicherheit strahlt nunmal eben aus. Aber ob es deswegen richtig ist, den Harten zu markieren, wage ich zu bezweifeln.
In den Beziehungen von denen du immer sprichst, Urmel, denen aus der Vergangenheit, gab es keine echte Gleichberechtigung. Da haben die meisten Frauen ständig zurückgesteckt. Hat sie das glücklich gemacht? Zahlreiche Schriftzeugnisse belegen da doch das Gegenteil.
Heute hat sich lediglich die Form des Unglücks der Frau geändert, wenn du da von den Prinzessinnen Ü30 redest. Würde man die in eine Beziehung von vor 40 Jahren stecken, wären die vermutlich genau so unglücklich nur eben aus anderen Gründen.
Die Horden unglücklicher Frauen Ü30 von denen du sprichst, sind nicht unglücklich, weil sie nicht den Mann finden, der sie in die Schranken weist oder weil sie nur einen Provider gefunden haben. Sie sind aus sich selbst heraus unglücklich und da spielen viele Gründe ne Rolle (geht ja schon bei der Vererbung des Glücksgefühls los, wie die aktuelle Glücksforschung belegt, Kindheit usw.).
Ich habe mich in Beziehungen sehr wohl gefühlt, wenn ich wusste, dass der Mann alles für mich tun würde und zu 100% hinter mir steht. Wenn ich also Klarheit hatte. Und diese Klarheit hatte ich, ohne das Verlustängste thematisiert wurden, dass mir ein grenzenloses Liebesgeständnis unterbreitet wurde oder ständig mit mir über irgendwelche Schmerzen geredet wurde.
Da sind so viele Verallgemeinerungen und Vereinfachungen in den Aussagen, dass man sie auch so einfach nicht stehen lassen kann. Aber für Stammtischgespräche eignen sie sich sehr gut. Ein wahrer Kern ist ja auch enthalten.
Die feminisierte Gesellschaft sehe ich auch nicht. Nur weil es eine lächerliche Frauenquote gibt? In sozialen Berufen (Kindergarten, Schule usw.) werden sogar oft bei der Einstellung Männer mittlerweile bevorzugt, wenn es geht, da die Kinder dann eben auch eine männliche Identifikationsrolle haben.
Frauen möchten doch auch den Männern gar nichts wegnehmen, weder ne Stelle noch sonst irgendwas. Die Meisten wollen eingestellt/befördert werden, weil sie besser sind, wenn sie denn besser sind...
Naja, ein abendfüllendes Thema mit zig Aspekten...