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Affäre mit Bindungsangst und abruptem Gefühlstod nach ü

P
Zitat:
Was wäre, wenn die einstige geheime Insel eines Tages zum Heimathafen wird und somit ihren Zauber verliert? Dann würde auch diese neue Wahlbeziehung zur Gewohnheit werden und der ganze Hamstermarathon begänne von Neuem.

Man kann es drehen und wenden wie mal will, letztendlich ist man selbst der Einzige im Spiel des Lebens, den man definitiv nicht belügen kann!

Die "Zerrissenen" haben den größten Leidensdruck, weil sie nach der perfekten Lösung suchen, und es diese nicht gibt. Meist wollen sie niemanden verletzten, tun es aber durch ihr Nichtentscheiden unentwegt.

Everybody's Darling" sein wollen, und genau das funktioniert hier nicht mehr. Aber was wollen SIE wirklich? Und mit wem wollen sie das? Diese Fragen zur eigenen Auseinandersetzung wären nämlich wichtig.

Entscheidungen zu treffen heißt, erwachsen sein und für die dadurch entstehenden Konsequenzen Verantwortung zu übernehmen. Also den Preis, den jede Entscheidung mit sich bringt, auch wirklich bezahlen zu wollen.

Und jene Verantwortung hatte sie innerhalb unserer 'Beziehung' nicht übernommen. Folglich muss jetzt jeder von uns beiden für ihre Entscheidung seinen Preis bezahlen.



https://www.focus.de/gesundheit/experte...94141.html

14.06.2022 12:58 • #586


P
P. S.:

Und zerrissen war sie zum Schluss wirklich. aufs Extremste. Die stand total neben sich. Und sie sagte selbst Ich muss nachdenken, was für eine Entscheidung ich treffen muss.

Und die getroffene Entscheidung begründete sie dann mit ihren Tieren, als ob man die nicht auch umsiedeln könnte.

Ich denke, wer so unehrlich zu einem anderen lieben Menschen ist, kann womöglich auch gar nicht wirklich ehrlich zu sich selbst sein.

14.06.2022 13:11 • #587


A


Affäre mit Bindungsangst und abruptem Gefühlstod nach ü

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R
Zitat von Pilot66:
zerrissen war sie zum Schluss wirklich. aufs Extremste. Die stand total neben sich

Dass sie unter einem immensen Leidensdruck stand und steht ist offensichtlich.

Aber sie hatte die Wahl ... sich mutig ihren Problemen stellen, als Belohnung winkte schließlich ein tolles Leben mit dir - oder resigniert zurück in ihr Mauseloch kriechen und ja, sich selbst belügen um ihre Entscheidung vor sich selbst zu rechtfertigen.

Sie hat sich so entschieden aus Gründen die du nicht verstehen musst und auch nicht kannst.
Ich gehe nicht davon aus, dass sie dich willentlich verletzt hat. Sie hat nicht gekonnt und muss jetzt sicherlich genauso leiden wie du.

Du musst dir jetzt ein neues Leben aufbauen, das Vakuum, das in dir entstanden ist mit neuen Perspektiven füllen. Das braucht Zeit aber es wird.
Sie kann weiter vor sich selbst davonlaufen und sich irgendwann einen neuen Bedürfniserfüller suchen. Oder sich doch noch ihren Baustellen widmen ...

Das sollte aber nicht mehr dein Problem sein. Bist du wirklich der Meinung, es bringt dich weiter wenn du dir ständig ihren Kopf zerbrichst? Ihre Hintergründe und Motivationen analysieren willst? Du hast geglaubt du kennst sie und kannst ihr helfen?
Letztendlich kann niemand wirklich in einen anderen Menschen schauen und das ist auch gut so.

14.06.2022 13:58 • #588


DieSeherin
Zitat von Pilot66:
Und zerrissen war sie zum Schluss wirklich.

naja, sie wird ja ähnlich alt sein, wie du es bist und ü50 das ganze leben auf links zu drehen, ist ja nun auch kein sonntagsspaziergang!

14.06.2022 14:01 • #589


P
@_Raven


Das hast Du alles sehr weise ge- und auch beschrieben!

Ja, ich muss mich jetzt wieder meinem Leben ohne sie widmen. Und dazu muss ich sie loslassen.

Und dieses Loslassen fällt mir verdammt schwer. Ich weiß, dass es sein muss, aber in Gedanken halte ich immer noch ihre Hand.

Und wenn ich an das Tanz-Intermezzo von gestern Abend denke, wo ich sie im Spiegel gesehen habe, wird mir hier und jetzt ganz schlecht bei dem Gedanken, was da wohl noch alles auf mich zukommen mag, auf mich zukommen wird.

14.06.2022 14:53 • x 1 #590


P
Zitat von DieSeherin:
naja, sie wird ja ähnlich alt sein, wie du es bist und ü50 das ganze leben auf links zu drehen, ist ja nun auch kein sonntagsspaziergang!

Sie ist 4 Jahre jünger als ich.

Ja, 'das Leben auf links drehen' wird für sie auch nicht einfach werden.

Und eine neue Affäre einzugehen, dürfte verdammt schwierig für sie werden. Denn die Affäre vor mir und mich konnte sie ja nur deswegen treffen, weil unser Job so gleich 'gestrickt' war, dass es neben der Arbeit lief. Und dies brauchte sie ja für die perfekte Argumentation gegenüber ihrem Mann.

Okay, bei meinem Vorgänger beschränkte es sich nach dessen Aussage wirklich nur auf die 'Schäferstündchen'. Wir hatten ja richtiges Familienleben mit Urlauben und regelmäßiger Routine zelebriert gehabt und z. T. 50-zu-50-Zeit-Anteilen.

Dort bei sich auf dem Dorfe kennt jeder jeden. Dort wird es für sie also schwierig sein, jemand Neues kennenzulernen. Denn dort hat sie ja auch stets ihre Tiere im Schlepptau.

Oder sie wird nun zum Asketen und braucht keine S. mehr.

Oder sie versöhnt sich wieder mit ihrem Mann, was ohne Karten auf den Tisch legen jedoch gänzlich unrealistisch sein dürfte. Und das wird sie NIEMALS tun.

Aktuell hat sie durch ihre Flucht einfach nur den Weg des geringeren Widerstandes für sich gewählt, der ihr schnellstmögliche Druckentlastung versprach, denn ich hatte meinen Druck aufrecht erhalten. Doch jetzt weiß sie auch, dass sie mit der durch sie getroffenen Entscheidung leben muss, denn sie kann sich an 5 Fingern selbst ausrechnen, dass ich sie nicht ohne Weiteres wieder zurück nehmen würde. Und dass ich mich auch nicht wieder auf den alten Status Quo einlassen würde.

Also gilt es für mich nun nach vorne zu schauen. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren und muss nun einen Weg finden für mich selbst die Liebe meines Lebens zu werden. Mit anderen Worten, ich müsste es, auch ohne L'Oréal, mir wieder wert sein. Ich müsste begreifen lernen, welchen unbeschreiblichen Wert ich besitze und zwar genau so, wie ich bin.

Und dabei stehe ich mir im Weg - noch ...

Aber wie ist das doch oft nach einem Gewitter: irgendwann kommt irgendwo unerwartet ein Regenbogen und hoffentlich auch schon bald ...

14.06.2022 15:13 • x 1 #591


P
Bei unserem ersten OFF-Cut an Ostern (Beziehungspause) habe ich mir ein Buch über Beziehungsdreiecke gekauft und zwar

"Wie ich meine heimliche Affäre überlebe"

von Janett Menzel.

Heute wünsche ich mir, mir hatte mal jemand dieses Buch zur In-Augenscheinnahme da gelassen, bevor ich meine Herz-Dame kennengelernt hatte.

Zitat:
Doch eine heimliche Affäre ist bereits eine Form der Entscheidung. Fremdgänger fürchten Trennung. Sie wollen überwiegend eine zweite Option in ihrem Leben, die es ihnen ermöglicht, all das, was ihnen ihre offizielle Partnerschaft nicht gibt, woanders zu bekommen. Wie wir sehen werden, ist es für einige eine heimliche Wunderwaffe gegen das vermeintlich lieblose Leben. Für andere stellen Affären eine Rettung dar, die ihnen erlaubt, sich weniger wie ein Opfer der Umstände (ihres Lebens) zu fühlen. Für wiederum andere ist es eine Erlösung. Hinzukommt die gefürchtetste Variante: Affären als purer Spaß auf Kosten anderer. Das einzige, was heimliche Geliebte unter Kontrolle haben, ist, ob sie an diesem Spiel teilnehmen oder nicht.

Viele Affärenpartner sind aufgrund ihrer Abhängigkeit dementsprechend manipulative Charaktere. Sie glauben, sie könnten durch passive Aggression Kontrolle und Macht bewirken und so ihre Fehler entschuldigen. Was sie aber in ihren PartnerInnen, Kindern und den Geliebten anrichten, scheint zu schwer zu wiegen, um es an sich heranzulassen. Meine Affäre beispielsweise (und die Erzählungen meiner GesprächspartnerInnen zeigten ähnliche Ergebnisse) tat alles, was möglich war, um unschuldig und fehlerfrei zu wirken. Er hielt Abstand, wenn die Situation wieder einmal enthüllt werden konnte. Er spielte den harmlosen, vernünftigen, erwachsenen, sanftmütigen und ehrlichen Partner. Er war das Opfer. In seinen Augen machte er alles richtig. Er stellte alles so hin, als sei es die Schuld seiner Freundin und/oder meine. Es war unsere "kranke" Art, wenn wir misstrauisch wurden. Es folgten Jahre voller Lügen und Augenwischerei, die ich am liebsten vergessen hätte – bis ich beschloss, ein Buch darüber zu schreiben.

Also begab ich mich auf die Suche. Ich fragte mich vor allem: Was bringt einen Menschen, einen Mann, eine Frau, dazu, vorsätzlich verletzend zu sein?

Wieso sprechen Partner nicht miteinander, gehen keine Kompromisse ein oder flüchten, so wie ich, als Ausweg in Affären, aus Angst sich zu trennen, aus Angst vor Beziehungen oder aus Angst, der Wahrheit ins Gesicht zu blicken? Wieso bleiben Menschen in destruktiven Beziehungen, die sie seelisch zerfetzen, psychisch krankmachen, emotional missbrauchen und für eine lange Zeit prägen werden?

Eine liebevolle, funktionierende Partnerschaft ist die Nummer eins auf der To-do-Liste eines jeden Menschen. Doch bringt eine solche Beziehung nicht nur rosarote Gefühle mit sich, was wir häufig erst bemerken, wenn die Verliebtheitsgefühle abebben. Eine Partnerschaft bedeutet ab da mindestens stete Verantwortung für sich selbst und den Partner zu übernehmen, Pflichten des Lebens zu erfüllen, gesund und gewaltfrei miteinander zu kommunizieren, auf den anderen Rücksicht zu nehmen und in guten und schlechten Zeiten zusammenzuhalten.

Dabei müsste man selbst der erste Mensch sein, der für sein Seelenwohl und Lebensglück sorgt – und zwar ohne den Partner absichtlich zu verletzen oder bewusst einen weiteren Menschen mit in die eigene emotionale Lage zu ziehen. Eine Beziehung kann nur dann zukunftsfähig sein, wenn wir uns genauso lieben, wie den anderen, und den anderen genauso, wie uns.

Unglücklicherweise gehen viele Menschen davon aus, dass ein Partner dazu da sei, einen glücklich, zufrieden und erfüllt zu machen. Sie werden immer wieder mit ein- und demselben Problem konfrontiert: Ab einem bestimmten Punkt wird man sich in der Beziehung nicht ausreichend geliebt, verstanden, willkommen und geborgen fühlen.

Wie Geheimbunde haben auch sie eine idealistische Veränderung als Ziel; Menschen opfern sich für sie und geben sich und ihr Leben vollständig für das Erreichen dieses (Beziehungs)Ziels hin und auf.

Jeder meint zu wissen und die Beweise zu haben, dass Affären keine Zukunftschancen hätten. Sie haben keinerlei Hoffnung, dass aus Affären eine gesunde Partnerschaft entstehen könne. Und tatsächlich hören wir nur sehr selten von gegenteiligen Geschichten, in denen der Mann seine Ehefrau und Kinder verließ, um zu seiner Geliebten zu ziehen. Frauen trennen sich hingegen sehr viel häufiger, wenn auch nicht immer.

Dass dieser Jemand nicht der oder die Dritte im Bunde ist, sondern die Gefahr vom Fremdgänger ausging und auch vom offiziellen Partner anteilig bewirkt wurde, scheint eine zu unbequeme Wahrheit zu sein. Und leider, für heimliche Geliebte, trennen sich nicht alle Ehen und Partnerschaften, in denen jemand fremdgegangen ist.

Zum Erstaunen vieler Menschen sage ich immer wieder, dass Affären nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile haben. Sie gehen leider im Schmerz, Hoffen und Warten der Geliebten vielfach unter. Sie begünstigen, dass mindestens ein Teil leiden wird – und das scheint vermehrt der oder die Geliebte zu sein.

Sie sind sich der untrüglichen Wahrheit bewusst, dass Affären mehr als nur einmal eine Ehe oder Partnerschaft vor dem Zerbrechen gerettet haben. Sie haben die Entscheidung gewählt, lieber die oder der Geliebte im großen Spiel des Lebens zu sein, als der betrogene, verlassene oder sich trennende Partner. Doch die meisten mussten einen langen und schmerzhaften Prozess durchlaufen, um diese Vorteile einer Affäre für sich und ihr Leben nutzbar und genießbar zu machen.

Wer eine Affäre hat, geht unweigerlich das Risiko ein, zu scheitern, so wie jeder andere Mensch, der sich von Affären fernhält, aber dafür eine Beziehung sucht oder führt. Auch in Beziehungen trägt man dieses Risiko. Leider sagen da die wenigsten, dass das Scheitern ja im Vorfeld abzusehen war und man nicht so traurig sein solle. Denn Beziehungen sind in den Köpfen gesellschaftskonformer Menschen "Arbeit", während Affären nur Spaß, Illusion, Luft und Liebe seien und so gar keine Bemühungen erfordern würden.

Eben aufgrund dieser trügerischen Interpretationen, Bewertungen und Stigmata haben es Geliebte heimlicher Affären nicht leicht. Sie müssen entweder lernen, nur das Gute in der Affäre zu sehen, aus der vielleicht oder vielleicht auch nicht eine Beziehung entstehen wird(, während sie keinerlei Erwartungen hegen dürfen). Oder sie erkennen für sich, dass eine Affäre – heimlich oder nicht – eine unpassende Beziehungsform für sie ist.

An dieser Stelle haken Geliebte meist aus einem sich schützen wollenden, falschen Schuldbewusstsein ein: "Ich wollte nie eine Affäre, ich wollte immer eine Beziehung. Aber ich habe mich in eine Person verliebt, die gebunden ist. Jetzt kann ich nichts mehr tun, weil meine Gefühle stärker sind als mein Verstand." Die Gefühlsintensität, tiefe Verbundenheit, Sehnsucht und Liebe mögen zweifelsohne stimmen. Ich war selbst eine jahrelange, heimliche Geliebte. Ich fand mich auch nach meiner ersten Affäre überraschenderweise wiederholt bei vergebenen Männern wieder, ohne es vorher zu wissen. Und bei allen hatte ich diese Gefühle und Ängste. Doch eben aufgrund meiner eigenen Erfahrung weiß ich, was die obigen Sätze tatsächlich bedeuten: "Meine Affäre hat mich in der Hand. Jetzt muss ich warten und hoffen, dass sich der geliebte Mensch für mich entscheidet. Nur er bestimmt darüber, ob meine Zukunft glücklich oder unglücklich, mit Liebe erfüllt oder lieblos sein wird. Diesem Menschen gehört mein Herz. Dieser Mensch entscheidet, ob ich lache oder weine."

Genau das stimmt eben nicht. Deshalb stehen heimliche Geliebte vor einer weiteren Herausforderung: Um eine Beziehung zu haben bzw. zu "bekommen", um Teil des offiziellen Wertesystems der Gesellschaft zu sein, müssen sie sich oft gegen Liebe und für eine Partnerschaft entscheiden. Doch eine Partnerschaft zu haben, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie auch von beiden Partnern erfüllt und liebevoll erlebt wird. Wir alle kennen solche Beziehungen, in denen mindestens ein Partner nur noch anwesend ist, während der andere sich einbringt, um die Beziehung aufrechtzuerhalten. Es sind Partnerschaften, in denen beide nur noch nebeneinander her leben, um nicht allein zu sein. Sie scheuen es, mit der Partnersuche von vorn beginnen zu müssen – und eventuell mehrfach zu scheitern, bis sie einen Menschen gefunden haben, der zu ihnen passt und zu dem sie passen.

Sie erlebten diese Liebe als eine, in der sie nicht mehr mit dem Herzen gebraucht und gewollt waren und sich daher weniger geliebt fühlten. Was sie in Wahrheit suchten und deshalb sehr viel attraktiver erschien, war die ewige, leichte, nichts fordernde, sonnige und rosarote Liebe, die wir alle als Verliebtheit kennen. Und von der Affären leben.

Kaum jemand verzichtet freiwillig auf Liebe. Aus diesem Grund suchten viele nach einer Möglichkeit, die ihnen das Gefühl der ewig leichten Liebe garantiert. Weil diese Liebe ihnen immer gibt, wonach sie sich sehnen, hielten sie sie so lange wie möglich fest. Eine Affäre ermöglicht diese Liebe. Somit entschieden sich viele heimliche Geliebte, die bewusst nur eine Affäre wollten, zwar für Liebe, aber gegen eine Beziehung. Statt einer Lebensgemeinschaft, wählten sie eine Liebesgemeinschaft.[i] Dass das nicht schmerzfrei geschah, ist hoffentlich selbstverständlich. Sie mussten sich in ihrer heimlichen Affäre neu erkennen, selbst wahrhaftiger kennenlernen und beschlossen daraufhin eine Kehrtwende in ihrem bisherigen Liebesleben.

Der Gedanke, entweder nur Liebe oder nur eine Beziehung ohne Liebe zu haben, war genauso angstbesetzt, wie der Gedanke, den Affärenpartner teilen zu müssen. Es raubte ihnen ein Stück Selbstbestimmung ihrer Zukunft, ihn in seiner Entscheidung nicht beeinflussen zu können. So blieben ihre Träume unerfüllt, während ihre Sehnsucht nach Geborgenheit zu Groll wurde.

Aus der anfänglichen Liebe, die auch Hoffnung für die Verwirklichung ihrer Pläne innehatte, wurde von Tag zu Tag psychisches Leid, körperlicher Schmerz – bei manchen bis hin zu Hass. Davor machten sich Frust, Angst, Depressionen, Aggressionen und Manipulationen breit. Sie sollten die unerwiderten Gefühle, unter denen sie litten, abwehren und das vermeintlich unweigerliche Ende hinauszögern. Viele von ihnen bemühten sich bis ans Ende ihrer Kräfte, um in der heimlichen Affäre bleiben zu können. Sie glaubten bis zum Schluss, auch wenn sie innerlich bereits wussten, welches Ende nahen würde. Ab einem individuellen Zeitpunkt bemerkten sie, dass sie nicht weiter stehenbleiben konnten. Es wurde unmöglich, die heimliche Affäre weiterzuführen, wenn sie nirgends hinführen würde, wo sie sich selbst in ihrer Zukunft sahen: in einer verlässlichen und festen, liebevollen Beziehung, die sowohl emotionale, als auch existenzielle Sicherheiten, gepaart mit Treue und Exklusivität, garantierte. Die aufgezwungene Stagnation, weil die Affärenpartner ihren eigentlichen Partner nicht verlassen wollten, brachte vielen von ihnen seelische Ungleichgewichte, die nicht selten tiefe Wunden verursachten. Sie konnten die Liebesgefühle und Vorteile einer Affäre nicht länger schätzen; die Nachteile überwogen und erdrückten die positiven Gefühle.

Die Werte und Bedürfnisse des Affärenpartners stimmten mit ihren eigenen nicht mehr überein, als ihnen klar wurde, dass sie auf ihre Zukunftspläne verzichten müssten. Sie empfanden es als Scheitern und Selbstverlust.

Der letzten Gruppe heimlicher Geliebter wurde die Entscheidung über die eigene Entwicklung abgenommen: Ihre Affärenpartner trennten sich von ihnen, noch bevor sie die Möglichkeit hatten, selbst aktiv zu werden.




https://www.ich-habe-auch-angst.de/heim...e-geliebte

14.06.2022 15:19 • #592


DieSeherin
Zitat von Pilot66:
Aktuell hat sie durch ihre Flucht einfach nur den Weg des geringeren Widerstandes für sich gewählt, der ihr schnellstmögliche Druckentlastung versprach

jepp - sie hätte ihr leben nämlich auf links drehen müssen, wenn sie sich für dich entschieden hätte! und genau deswegen solltest du dir auch möglichst schnell die widerstände aus dem weg räumen, die dich am loslassen hindern

14.06.2022 15:23 • x 1 #593


R
Zitat von Pilot66:
Ich habe die Liebe meines Lebens verloren

Das fühlt sich so an, aber tatsächlich gibt es gar nicht die Liebe des Lebens.
Wenn du über sie hinweg gekommen bist kannst du wieder eine neue Liebe deines Lebens finden.

Oh ja, es fühlte sich so an. Aber sie kann es nicht gewesen sein, da eure Liebe auf Lügen und Doppelleben aufgebaut war.
Wenn eine Liebe diese Bezeichnung verdient hat sollte sie doch auf Ehrlichkeit basieren.

14.06.2022 15:30 • x 2 #594


P
Zitat von _Raven:
Oh ja, es fühlte sich so an. Aber sie kann es nicht gewesen sein, da eure Liebe auf Lügen und Doppelleben aufgebaut war.

Wenn eine Liebe diese Bezeichnung verdient hat sollte sie doch auf Ehrlichkeit basieren.

Und genau das muss endlich in meinen Schädel!

14.06.2022 15:39 • #595


Hola15
Im Grunde muss man anerkennen, dass sie ihre Bedürfnisse über das von anderen gestellt hat. Normalerweise sollte genau da die Grenze sein.
Einige Bedürfnisse sind wichtig, aber nur solange sie anderen nicht schaden oder auf deren Rücken befriedigt werden. Zweifellos ist dieses Lebenskonzept oft genug erfolgreich und verbreitet. Andererseits gibt es für mich schon eine Skala wie weit man das treibt und welche Mittel man benutzt. Den eigenen Egoismus auf Kosten anderer austragen- das ist in seiner Extremform das was die Dunkle Triade vereint.

14.06.2022 15:42 • x 1 #596


P
Zitat von Hola15:
Im Grunde muss man anerkennen, dass sie ihre Bedürfnisse über das von anderen gestellt hat. Normalerweise sollte genau da die Grenze sein.

Einige Bedürfnisse sind wichtig, aber nur solange sie anderen nicht schaden oder auf deren Rücken befriedigt werden.

Ja, gut, dass Du mich daran erinnerst!

Dem Schlussstrich am Vatertag vorangegangen war ja ein Streit am Telefon. Sie war dieses Mal im Abwechselmodus an der Reihe mit der Hotel-Buchung gewesen.

Ursprünglich war vereinbart gewesen bis Dienstagmorgen. Daraus 'bastelte' sie dann erst ein Montagabend, dann ein Montagnachmittag und schließlich einen ganz frühen Sonntagmorgen.

Und mit dieser Nicht-Berücksichtigung meiner Gefühle hatte ich mich unmissverständlich nicht einverstanden erklärt gehabt. Daraufhin beendete sie in keinen 2 Minuten unsere Beziehung mit einer Eiseskälte in ihrer Stimme, was mir so erschien, als ob die Maske jetzt gefallen wäre.

14.06.2022 16:26 • #597


P
Und ich lerne nie aus ... Oh my God ...


Heute wäre eigentlich der neue OP-Termin für ihren Ehemann an der Reihe gewesen, wo Ärzte jetzt doch noch, natürlich wider Erwarten, einmal - trotz Streuungsrisiko bei nicht auszuschließender Blutgefäßverletzung - operieren woll(t)en.

Denn bisher wurde mir ja stets die Geschichte 'aufgetischt', dass deswegen nicht operiert werden könne, da sich der Tumor zu nahe an einem Blutgefäß befände, sodass bei einer OP dann eine Streuung wohl nicht zu vermeiden wäre. Ein ganz bisschen sei wohl auch schon in die Niere hineingestreut.

Meine Rückfrage nach spezifischen Markerwerten bei Prostataerkrankungen konnte sie dann aber nie ad hoc beantworten (mein Vater starb genau daran, weswegen ich mich dabei a bissl auskenne). Das stünde ja alles in dem Patientenheft ihres Mannes drin, das er aber bei sich im Handschuhfach hatte. Ach so ...

Und so begann sie sich in letzter Zeit um Kopf und Kragen mit teilweise schon Fremdschämcharakter zu lügen.

Als ich letztens Druck machte, dass ich, was diese angeblich neue Operation anbelangt, mal auch ein bisschen näher eingeweiht werden möchte, ließ sie mich von sich aus, also freiwillig, in ihren Timer gucken, was im Nachhinein betrachtet sehr gut vorbereitet aussah.

Denn Ostern wollte ich die Arztberichte schon sehen (da gab es diese neue OP aber noch nicht, sondern die hätte ihr Mann sich angeblich selbst gesucht während unseres letzten gemeinsamen 11-tägigen Arbeitseinsatzes) und da hätte sie echt ihre Contenance verloren und schrie mich am Telefon drei Mal hintereinander lautstark an, was für sie sehr ungewöhnlich ist: Ja, ich werde Dir Deine schei. vorlegen und bringe sie am Montag mit. Natürlich brachte sie sie nicht mit, alles natürlich aus einem neuen Versehen heraus (Handschuhfach). Und die, die sonst nichts dem Zufall überlässt, konnte natürlich auch keine Handy-Fotos zuvor machen. Auch dies ließ ich sie wissen.

Dort in ihrem Timer war für heute KKH (= Krankenhaus) mit Bleistift eingetragen gewesen. Wichtigste Termine, wie z. B. den Todestag ihres Vaters, hatte sie aber mit Kugelschreiber eingetragen gehabt.

Dann frug ich sie, in welcher Stadt sich die angeblich neu gefundene Klinik befände, wie sie hieße, wer die Ärzte seien usw. Ja, das wüste sie jetzt auch nicht so genau, sie müsse bei sich zu Hause wohl diesbezüglich noch einmal nachschauen. Nun gut, spätestens in der Therapie, die ja nun nicht mehr bzw. ohne mich stattfinden wird, hatte ich u. a. auch genau diese Lüge zu Sprache gebracht.

Auf jeden Fall sollte die neue Klinik auch in Bayern aber relativ weit weg vom Wohnort gelegen sein. Und wenn jemand operiert wird, reist man i. d. R. Tags zuvor an, schon wegen der Voraussetzung des nüchternen Magens für die Nakotisierung, aber auch wegen der anderen zu treffenden Vorbereitungen. Und als Ehefrau ist man dann eigentlich doch wohl auch im Krankenhaus, um nach dem Aufwachen aus der Nakose Trost zu spenden.

Nun gut ... Um 08:15 habe ich heute Morgen einmal auf deren Festnetzanschluss anrufen lassen. Sie nahm das Telefonat persönlich entgegen.

Um 09:15 habe ich bei ihrem Ehemann auf der Arbeit anrufen lassen und siehe da, auch der war dort persönlich anwesend. Und nicht nur dies, sondern auch quietschfedel und eloquent noch dazu.

Ja, aber genau das habe ich auch noch gebraucht, um besser abschließen zu können und um ihre narzistischen Future-Faking-Anteile noch besser extrahieren zu können.

Und dies war ja Future Faking vom Feinsten gewesen apropos Ich ziehe zu Dir in den Norden, wenn mein Mann operiert ist oder nicht mehr lebt - Letzteres allerdings nur sinngemäß und nicht wortwörtlich.

Dann noch angereichert mit Die Ärzte haben mir (ausdrücklich nicht 'uns') gesagt, dass er noch höchstens 1 bis 2 Jahre zu leben hat, sodass ich wohl mit meinen Sehnsüchten nach partnerschaftlicher Stabilität und Verbindlichkeit das richtige Opfer für die narzisstische Venusfalle war.

Aber diese Erfahrung bzw. Ernüchterung des heutigen Morgens wird mich jetzt hoffentlich effektiver dabei supporten können, mit dieser Lüge schneller abschließen zu können. Zum ersten Mal macht sich in meiner Magengrube auch so etwas wie Wut breit.


Was soll ich noch sagen, außer, man lernt wohl nie aus und dass es verdammt weh tut, Berichte, wie den nachfolgenden Link auch auf sich selbst bezogen anerkennen zu müssen.

https://www.conflict-manager.com/future...i-affaeren

15.06.2022 10:01 • #598


P

15.06.2022 10:07 • #599


J
Pilot66,

Mach ruhig weiter so und verballere dein letztes Bißchen Selbstrespekt, Stolz und Würde. Auf der anderen Seite kannst du dich nur so weiter in Selbstmitleid ergehen.
Mich würde diese Draufsicht auf mich selbst zu doll anwidern.

Pro-Tipp: einfach mal kurz Hinfliegen, selbst nachgucken und sich dabei noch erwischen lassen.....

Tut mir leid für die harten Worte, aber in vergleichbarer Situation wären bei mir direkte Ansagen ultima ratio.

15.06.2022 10:54 • #600


A


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