@Drakonie
Das hört sich zumindest ja einmal entwirrend an, und ich glaube, je mehr Klarheit in einer solchen Situation, um so besser ist es.
Was ich mir nur gefragt habe - lediglich aus einer Intuition heraus, ich kann damit auch ganz falsch liegen -: Hast Du vielleicht irgendwie die Hoffnung, diese Paarberatung könnte, was ja nicht unwahrscheinlich ist, dazu führen, daß die beiden zu dem Schluß kommen, eine Trennung sei allem anderen vorzuziehen? Eine solche Hoffnung wäre ja auch ganz verständlich, allerdings würdest Du dadurch innerlich weiterhin in einer Erwartungshaltung bleiben, bei der Du selber auf die Geschehnisse keinerlei Einfluß hast. Und das hielte ich, aus eigener Erfahrung, für ein gewisses Problem, weil das Wesentlichste überhaupt ist, aus einer passiven Rolle in eine aktive zu kommen (nicht bezogen auf den jeweiligen Menschen, also daß man etwa um diesen zu kämpfen anfinge, sondern was die eigene Lebensgestaltung anbetrifft).
Zunächst muß man halt über diesen Zustand hinauskommen, daß man das Gefühl hat, ohne diesen bestimmten Menschen sei alles sinnlos, und das Herz zerspringe einem bei lebendigem Leibe. Aber dazu ist ja schon einiges geschrieben worden.
Jedenfalls: wenn Du jetzt erst einmal eine Leere verspürst, dann kann nichts anderes passieren, als daß sich diese wieder füllt, wenn Du keine Mauer darum herum baust. Auch wenn man es nicht glauben mag, aber eine Leere kann eine ziemlich Sogwirkung aufbauen . Es sei denn, man macht die Schotten dicht und stopft alle Löcher zu.
An der Umsetzung Deiner Wünsche kannst Du ja arbeiten. Nur wirst Du halt zunächst Wünsche entwickeln müssen, die nicht im Zusammenhang mit ihm stehen. Und weißt Du, warum ich mir das ohnehin sehr gut überlegen würde, ganz abgesehen davon, ob er gebunden ist oder nicht und wie es weiterläuft bei ihm? Weil zwischen Euch ein zu großes emotionales Ungleichgewicht zu herrschen scheint. Während bei Dir die Emotionen ja doch ziemlich intensiv sind, kommt mir zumindest vor, scheint er grundsätzlich keine solche emotionale Tiefe zu haben, außer vielleicht, was die Musik betrifft, aber nicht, wenn es um die Liebe in einem ernsthaften Sinn geht. Und würde ich nun - weil ich letztens einmal von der Dramaturgie geschrieben habe - Euer Stück weiterschreiben, unter der Annahme, Ihr kämt als Paar zusammen, so wüßte ich, um ehrlich zu sein, nicht, wie ich auf ein Happyend hinsteuern könnte, das ohne einen Deus ex Machina auskommt. Womit ich allerdings nicht sagen will, daß alles immer unbedingt auf ein Happyend hinauslaufen muß. Ich selber bevorzuge ja sogar viel mehr das Tragische, und um so katastrophaler etwas verläuft, um so mehr gibt es her. . Allerdings ist das halt für das reale Leben nicht gerade sehr empfehlenswert, es sei denn, man hat eine hochgradige Neigung dazu.
Deine Antwort auf seine Whatsapp klingt ja schon einmal sehr widerständig .
Ich rudere schon lange nicht mehr - ich segle nur noch . Sich den Winden zu überlassen ist nicht nur wesentlich angenehmer und entspannter, sondern es treibt einen dann auch dorthin, wohin man offenbar soll, während man beim Rudern oft gerade dorthin rudert aufgrund einer intrinsischen Verpeilung, wohin man letztlich weder sollte noch wollte .
Ach ja, da fällt mir gerade noch etwas ein: Du hast kürzlich ja einmal gemeint, Du wüßtest nicht, wie sich etwas anfühlt, das naturgemäß nur Männern aus eigener Erfahrung bekannt ist. Das läßt sich recht einfach imitieren. Tritt einmal mit dem Schienbein aus etwa einem halben Meter Entfernung heftig gegen eine Kante - und dann denke Dir das Bissige daran weg. Viel Spaß!
23.02.2018 02:49 •
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