Affäre nach 15 Jahren Ehe

Das ist das schwierige, wenn man in einer solchen Lebensphase versucht eine neue Beziehung aufzubauen. Das schöne Anfangsgefühl wird unter Sorgen und Problemen direkt in die Tonne gekloppt.

Was deine Eltern betrifft, gilt es für dich aus dieser Situation etwas zu lernen. Nicht das deine Eltern schlecht sind, oder dein Ex oder der neue, sondern vielmehr das du in dem Selbstbewusstsein ankommen darfst, dass du Entscheidungen treffen kannst, ob die andere gut finden oder nicht. Keiner ist deinen Weg gegangen, keiner von denen hat deine durchheulten Nächte erlebt. Also darfst du auch entscheiden, ob (in diesem Falle dein Mann wieder zurück darf oder nicht) oder ob nicht manche Dinge geschehen.

Und das meinte ich letztens mit dem inneren Trigger. Wenn du selbst nicht oft noch deine Entscheidungen so hinterfragen würdest und nicht immer noch die Bestätigung im Außen suchen würdest, dann hätte dich der Satz deiner Eltern nicht angetriggert. Sie hätte gesagt, er wäre sicher zurück gekommen... du hättest kurz gelächelt und gesagt, dass will ich gar nicht. Ich bin zufrieden wie es ist. PUNKT. Der Trigger ist in dir und nur du kannst das heilen indem du hinter deinen Entscheidungen stehst und diese auch gegen andere verteidigen kannst. Es muss nicht jeder deine Entscheidungen gut heißen, nur du selbst.

Zitat von Puschel8:

In einem hast Du nicht recht: Ich möchte meinen Mann nicht zurück!

Da hab ich mich falsch ausgedrückt.... das war mir klar. Ich meinte in Bezug auf deine Eltern, dass sie das gern gewollt hätten, du aber eine Entscheidung getroffen hast, die sie nicht gutheißen.

Hinter seinen Entscheidungen zu stehen, ist (wenn es andere nicht gut finden) immer etwas schwierig. Aber in deinem Fall, nämlich im Falle der Eltern, hat das Endgegner Charakter. Den nahe stehendsten die Stirn zu bieten ist immer am schwierigsten.

Versuch also ihre Warte zu sehen. Sie haben eine andere Meinung, weil sie anders erzogen worden, anders gelebt haben, anders gedacht haben... ect.... Wenn du hinter deinen Entscheidungen stehst, auch wenn sie denen nicht passt, ist das kein Angriff auf dich. Sie haben eben nur ne andere Meinung. Wie hier im Forum... da fühlen sich auch Menschen persönlich angegriffen wenn man eine andere Meinung hat. Aber das trifft eben nur bei Themen zu, die einen emotional sehr bewegen, wie in deinem Fall. Und versteh mich nicht falsch, denn du hast alles Recht emotional zu sein. da dich diese Zeit echt geprägt hat. Versteh aber auch, dass deine Eltern diese Prägung nicht hatten. Somit kann dir deren Meinung in diesem Falle einfach auch am Poppes vorbei gehen. Wie wenn nen Farbenblinder dir sagt, er hätte sich an deiner Stelle die Haare nicht rot gefärbt. Seine Meinung ist da echt subjektiv zu betrachten... oder aber besser gar nich Der hat ja nicht mal nen Plan von rot.... und deine Eltern nicht von Trennung.

Zitat von frechdachs1:

Da hab ich mich falsch ausgedrückt.... das war mir klar. Ich meinte in Bezug auf deine Eltern, dass sie das gern gewollt hätten, du aber eine Entscheidung getroffen hast, die sie nicht gutheißen. Hinter seinen Entscheidungen zu stehen, ist (wenn es andere nicht gut finden) immer etwas schwierig. Aber in deinem ...

Das ist ein wirklich toller und kluger Beitrag, finde ich.

Allerdings, wenn du mir diesen Einwand erlaubst, berücksichtigt er in meinen Augen den Loyalitäts- und Zusammenhaltsaspekt nicht.
Mich würde an Puschels Stelle nicht einmal kränken, dass meine Eltern eine andere Ansicht haben. Mich würde kränken, dass sie in so einer Situation nicht hinter mir stehen - unabhängig davon, was sie gerade denken.
Was Puschel bräuchte, gerade von den Eltern, wäre emotionale Unterstützung. Stattdessen bekommt sie noch mehr Stress. Und das kann sie verständlicherweise überhaupt nicht brauchen im Moment.

Oder noch einmal anders gesagt: Wenn es einer Freundin von mir mies geht, würde ich jeden intellektuellen Diskurs (wenn ich vielleicht über den Grund und Anlass ihres Leids anderer Meinung bin als sie) zunächst völlig zurückstellen und sie erst einmal trösten und unterstützen.
Eventuell andere Ansichten, die ich habe, würde ich dann viel später mit ihr besprechen. Frühestens dann, wenn sie psychisch wieder stabil ist und etwas Abstand hat und für so etwas überhaupt aufnahmefähig ist.

Ich finde es schon sehr schwierig, wenn Puschel sich jetzt quasi über die Dinge stellen und ihre Eltern und deren andere Prägung verstehen soll. Sie ist ja in der Ausnahmesituation. Deshalb wäre es eigentlich Sache der Eltern, dass sie ihre andere Ansicht im Moment für sich behalten. Statt dessen zwingen sie Puschel, auch noch diese Bürde auf sich zu nehmen.

Aber im Grunde hat sie ja kaum eine Wahl, da hast du wieder Recht.

Zitat von Puschel8:

Bei Ihnen lief ja immer alles fadengerade. Sie sind seit Teenagertagen zusammen.

Manchmal fehlen in der Biographie heftigste Krisen, Jedes Leben ist anders, aber Krisen können Entwicklungspotential bringen.

Wenn das Leben zu geordnet und gerade verläuft ,dann kaum Entwicklungspotential,nicht selten wirken solche Menschen oder Paare langweilig

Zitat von Puschel8:

Aber ich wollte genau mit diesem einen ein Stück des Weges weitergehen. Den hab ich vermutlich in diesem Chaos wirklich verloren , und das schmerzt unglaublich.

Du erwähntest noch vor kurzem, dass du Bindungsunfähig zur Zeit bist

War das Eure Vereinbarung? Keine Beziehung, nur gute Zeit?

Das kann ich dir nicht sagen, ob ihm das auch klar war. Aber selbst wenn habt ihr beide Euch in den schweren Situationen gut tun wollen. Vllt. dachte er, dass er mit seiner Anwesenheit deine Situation nur noch schwerer macht. Immerhin war er der Auslöser des ganzen Streits. Somit konnte er dir nicht mehr gut tun... weißt was ich mein?