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Alk. / Depression und Misstrauen in der Beziehung

P
Zitat von MarMer:
Es geht mir gerade darum, wie ich es schaffe loszulassen.

Loslassen erfordert Kraft und Disziplin. Ihn vor der Tür stehen zu lassen, dich nicht mehr bei ihm melden. Es erfordert auch Mut, zu entscheiden, dass du alleine sein möchtest, weil du dich entschieden hast, dir wieder gutes zu tun.

Dieser Mann ist nicht fähig, dir gutes zutun.

Nur du bist fähig, dir gutes zu tun. Dich liebevoll zu behandeln!

Es muss bei dir im Kopf und im Herz einfach KLICK machen.

Du kannst du von ihm loskommen, wenn du anfängst, dich selber lieb zu haben und wenn du anfängst, ab sofort für dich Verantwortung zu übernehmen und dir sagst: Ich bin mir mehr wert, als ein ungesunder Mann, der sich selber nicht unter Kontrolle hat!

03.06.2021 22:06 • x 6 #76


M
@Pinkstar

Guten Morgen,
Und auf das klick warte ich bisher vergeblich obwohl ich zwischenzeitlich mehr als genug Gründe habe, froh sein zu können, dass es vorbei ist.

04.06.2021 08:53 • #77


A


Alk. / Depression und Misstrauen in der Beziehung

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P
Zitat von MarMer:
Und auf das klick warte ich bisher vergeblich


Warten bringt nix. Du hast es selber nämlich in der Hand Du bist für dein Leben und das glücklich sein selber verantwortlich. Übernehme Verantwortung für dich und dein Leben.

04.06.2021 14:23 • x 2 #78


Y
Liebe MarMer,

ich habe nicht alle Antworten gelesen. Eines möchte ich dir da lassen: Schuldgefühle gaukeln einem vor, dass man was hätte machen können, um die Situation/Beziehung zu retten. Das nichts zu machen war, ist für Helfertypen schwer einzusehen. Aber es befreit! Für die Zukunft wünsche ich dir, dass du immer wieder checkst, wie geht es mir in der Beziehung zur Zeit, was kann ich tun, damit es mir gut geht (zB auf Distanz gehen, Stärke in sich finden, gehen oder bleiben aus einer Position der inneren Freiheit heraus...).

04.06.2021 14:39 • x 2 #79


Anlachen
Hallo, Ihr Lieben,
ich möchte da mal @MarMer mit ihrem Weg zwar nicht so hart zureden, aber zumindest etwas Verständnis holen.
Bei Kindern von Alk. macht es nicht einfach so klick, die laufen sehenden Auges in ihr Unglück!

Das habe ich woanders schon mal geschrieben, das dauert, bis man das versteht. Was für Außenstehende nicht normal ist, ist unsere Prägung. Wir kennen das nicht anders! Und es ist auch keine Erziehung oder etwas, was uns Eltern beibringen, es ist oft Familiengeschichte, wenn eigene Eltern abstürzen, man mit wechselnden Launen je nach Pegel aufwächst, man versucht, streitende Eltern zu besänftigen, die Schuld auf sich zu nehmen, den Kleinkrieg in der Familie erlebt, einzelne Eltern als Kind fast pflegen darf, und das sogar in die Schule weiter trägt (meist als Außenseiter), ohne dass es wirklich jemand erkennen würde! Denn man redet nicht darüber! Erste Familienregel!

Mein Paps war Alk., seit ich denken kann (also als Baby schon), die Dynamik wurde bis vor gar nicht so langer Zeit überhaupt nicht wahrgenommen, was Co- Abhängige prägt. Meine Mutter wurde mit ihrer psychosomatischen Geschichte damals noch weggeschickt.

Mein damaliger Alk-Partner hat mich zufällig und unfreiwillig mit der Nase drauf gestossen. Es hat einen zweiten Anlauf, erst einmal ein halbes Jahr Therapie, ein spezielles Forum und viel Auseinandersetzung und Kampf mit meiner Familiengeschichte mitsamt Konfrontation gebraucht, zu erkennen, welchen Weg ich daraus gehen möchte, wo ich reinfalle, auf was ich gucken muss. Das waren am Ende ca. 6 Jahre auf vier Jahre Beziehung und die Erkenntnis, dass ich ein Leben lang wachsam sein muss und hinsehen.

Die Tatsache, dass MarMer nicht erkennt, zeigt, wie tief sie konditioniert ist.

Ich kann Dir wirklich ans Herz legen, Dich schlau zu machen und mit dem Thema zu befassen. Mittlerweile gibt es viel mehr Studien und Kenntnisse zu erwachsenen Kindern von Alk.. Es ist nicht leicht. Es
ist aber überlebensnotwendig! Erst viel, viel später erkennt man, was man alles mitgemacht hat.

Sei froh, dass Du nicht weiter reingerutscht bist und besser, Du brichst komplett den Kontakt ab!
Meinen damaligen Freund habe ich sehr geliebt. Erst viel später ist mir aufgegangen, wie verdreht und gefährlich manche Situation war. Und ich stehe überhaupt nicht auf die Sorte Bad Boys. Er war nur einfach total normal für mich. Meist, und heute noch, waren es emotional abwesende Partner, die ich dann gesucht habe.

Wir sind daran gewöhnt. Wir müssen erst erkennen lernen!

Du schaffst das!

04.06.2021 15:15 • x 5 #80


Plentysweet
Zitat von Anlachen:
Meist, und heute noch, waren es emotional abwesende Partner, die ich dann gesucht habe.

Ja. Es heißt ja immer, man suche unbewußt das Elternteil, was damals emotional nicht verfügbar war. Und dieses Such- und Auswahlmuster wiederholt sich in den Partnerschaften im Erwachsenenalter.

04.06.2021 15:31 • x 3 #81


M
@Anlachen

Genau, es ist wie du sagst nicht so einfach.
In der Beziehung kam aber noch dazu, dass es die ersten Monate kein so wirklich klares Zeichen für mich gab - nur dieses komische misstrauische Gefühl und ich es nicht richtig einordnen konnte.
Man möchte ja, wenn man jemanden kennenlernt, diesem erstmal eine Chance geben aber in meinem Fall ist es wohl besser, beim kleinsten komischen Gefühl die Reißleine zu ziehen und zu gehen. Denn auf meinen Verstand (der das ja so kennt und sich schön redet) ist da kein Verlass.

Blöderweise, war es in der Beziehung auch noch so, dass ich zu Beginn mit Liebe, Emotionen, Aufmerksamkeit, Geschenken überschüttet wurde und ich daher dachte Uhi, endlich mal KEIN emotional abwesender Mann. Blöd gelaufen. Das es seinerseits zu Beginn aber schon drüber raus war hab ich mir wieder gut geredet.

Ich weiß nicht, ob die Empfehlung zu den Büchern von Ursula Lambrou von dir kam? Ich habe sie jedenfalls schon gelesen und ja, da sitzt man erstmal da und hat zu schlucken...

04.06.2021 15:45 • x 1 #82


M
@plentysweet

Ja, ganz eindeutig meine Mutter. Sie und mein Ex haben viel gemeinsam...
Ich habe echt Bammel, dass mir so ne Beziehung nochmal passiert..

04.06.2021 15:46 • x 1 #83


Plentysweet
Zitat von MarMer:
Ich habe echt Bammel, dass mir so ne Beziehung nochmal passiert..

Du kannst bewusst gegensteuern und vorher aussteigen, das ist Deine Chance, dass Du es erkannt hast!

04.06.2021 16:05 • x 1 #84


Anlachen
@MarMer

Ja, das Buch habe ich genannt.

Und ich kenne das Gefühl des Mulmigen. Es ist aber sehr offensichtlich. Du guckst Deinem Menschen beim Abstürzen zu. Du hast eine echte Baustelle, und die liegt in Deiner Heilung, nicht in seiner!

Sieh das, was da ist und nicht, was dein Mensch Dir erzählt. Und vielleicht andere in Deinem Umfeld.

04.06.2021 16:05 • x 1 #85


Anlachen
Zitat von MarMer:
Blöderweise, war es in der Beziehung auch noch so, dass ich zu Beginn mit Liebe, Emotionen, Aufmerksamkeit, Geschenken überschüttet wurde und ich daher dachte Uhi, endlich mal KEIN emotional abwesender Mann. Blöd gelaufen


Und da hat @Scheol Recht, Lovebombing und Future Faking...der hat Dich ordentlich gepampert, um Eindruck zu machen

04.06.2021 16:10 • x 3 #86


E
Ich bin auch so eine Person mit gestörtem Beziehungsmuster. Genau wie Du habe ich mir in Beziehungen extrem viel gefallen lassen und bin weit über meine Grenzen gegangen. Auch ich habe erkannt, dass dieses Muster aus der Kindheit stammt. Meine Mutter ist keine Alk. aber war immer sehr bedürftig und nicht in der Lage Geborgenheit zu geben. Meine ganze Kindheit drehte sich um die Bedürfnisbefriedigung meiner Mutter und später auch meiner depressiven und essgestörten Schwester. Mein Vater musste permanent um meine Mutter kreisen und sie bei Laune halten. Dieses Kreisen und dass es in einer Beziehung nie um mich sondern immer nur um den Partner geht, habe ich total verinnerlicht. Beim letzten Mann wusste ich von Anfang an, dass er ein D rogenproblem hat und auch sonst sozial völlig gestört ist - aber ich bin mit offenen Augen in eine 5 Jährige ON/OFF Katastrophe gerannt. Geholfen hat mir bei der Ablösung aber, dass Freunde mir immer und immer wieder klar gemacht haben, was das für ein Irrer ist und das mache ich jetzt nochmal für Dich, indem ich Deinen Eingangspost mal verdichtet zusammenfasse:
Der Mann ist ein zur Theatralik neigender Alk. mit Geschlechtskrankheit - das ist schon mal krass, aber nicht genug: Er wickelt Dich ein, bis Du endlich Dein (richtiges!) Bauchgefühl ablegst und macht Dich dann zunehmend runter. Inzwischen hat er gelernt, wo Dein absoluter Schwachpunkt ist: Verlustangst! Jetzt nutzt er ständige Trennungen als Druckmittel bei Fehlverhalten. Schütze Dich vor diesem Typen! Kein Kontakt! Beschäftige Dich mit Deiner Kindheit und Beziehung zu Deiner Mutter - gerne mit therapeutischer Unterstützung!
Ich weiß nicht, ob man so ein Beziehungsmuster jemals ganz umprogrammieren kann - ich habe seither keine Beziehung mehr versucht.

04.06.2021 17:12 • x 5 #87


Anlachen
@Emma75

Auch so ein schönes Familienmobile.

Und dann werden immer die Familienanekdoten erzählt, wie, dass meine Mutter als Jüngste oft versteckt wurde, wenn der Opa im Suff ausgeflippt ist. Glaub nicht, das wirkt sich nicht aus. Sie hat sich dann halt früh einen Mann gesucht, aus dem Haus zu kommen, und am Ende einer Schlange von Verehrern war es mein Vater (die anderen waren zu sicher und damit wohl langweilig). Der wiederum ist in frühen Jahren aus dem Fenster geklettert, um zu seinen Kumpels zu kommen und riss sich das erste Mal zusammen, als der erste Anwaltsbrief kam. Sowas wurde dann lachend erzählt, aber insgeheim blieb einem doch alles im Halse stecken.

Die beiden waren damals gerade mal zwanzig, erwachsen geworden sind die irgendwie nie...

04.06.2021 17:37 • x 1 #88


Anlachen
Also Hinsehen und dem Bauchgefühl trauen ist ein Anfang!
Später lernt man, den Fokus auf die guten Dinge und auf positive Menschen zu legen, also das, was mir gut tut!

Btw., was habt Ihr heute Gutes für Euch getan?

04.06.2021 17:44 • x 2 #89


M
@plentysweet

Schwierig. Vor dieser Beziehung habe ich mir geschworen, ich lasse mich nicht mehr auf halbgare Männer ein.
Also die, die ewig nicht wissen was sie wollen, wenig Eigeninitiative zeigen, wo man nie so recht weiß, was nun der Beziehungsstatus ist.
Das war bei Kennenlernen öfter mal der Fall und das sollte mein Frühwarnsystem beim nächsten Kennenlernen sein.

Und dann kommt mein Ex daher, und katapultiert mich in Windeseile auf Wolke7. Oh man.

Wie soll man da am Anfang noch erkennen, was normal ist und was nicht.

04.06.2021 19:42 • x 2 #90


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