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Alk. zerstört Familie

Balu85
Zitat von Jena07:
Wie kann Alk. wichtiger sein als die eigene Familie?

Das ist keine bewusste Entscheidung...es ist ein Zwang. Mein Vater ist Alk....seit ca 13 Jahren trocken.
Wenn ich so an ihn denke...so kam es mit immer vor als würde er vor etwas fliehen.
Zitat von Margerite:
Es gibt Menschen die nach dem Aufstehen schon die erste Dosis des Tages brauchen.

Ein ehem. Freund konnte zum Schluss ohne die erste Dosis nicht einmal aufstehen.
Zitat von Margerite:
Es ist ganz schlimm weil Betroffene kaum davon wegkommen. Lügen, Verdrängungsmechanismen (ich könnte jederzeit aufhören ....), Unzuverlässigkeit, Verstecke usw. sind dann an der Tagesordnung. Und hochheilige Versprechen, dass man einen Entzug macht.

hmm......Unter der Werkbank, in alten Umzugskisten, in alten Schränken hinter den Öltanks...die Verstecke waren teils sehr kreativ.
Zitat von Arnika:
Weil du ihm den Schmerz nicht nehmen kannst. Der Alk. kann es.

Das ist der Trugschluss....im Grunde nimmt einem der Alk. den Schmerz nicht. Er betäubt ihn bloß.
Zitat von Susanna:
Aber die Gefahr vergeht leider nicht, einmal Suchtstruktur, immer Suchtstruktur...

Das Problem was ich vor allem sehe liegt in der Art wie meistens die Entzüge durchgeführt werden. Entgiften ist ja nur das eine....dann wird den Leuten über ein paar Wochen erzählt was sie dürfen und was nicht. Und dann dürfen sie wieder gehen.
Aber der Konsum hat sich schon so sehr in den Alltag und die Abläufe eingebrannt, das diese Menschen eigentlich erst einmal lernen müssen ihren Alltag neu zu ordnen und zu strukturieren. Sich einen Ausgleich suchen usw.
3 Monate war mein Vater damals in der Klinik...aber die hat auch wirklich was gebracht.

16.03.2024 01:15 • x 7 #61


Libellenfrau
https://www.mywaybettyford.de/suchtkomp...l-alkohol/
Deren Erfahrungswerte sehen anders aus: 70-90%

16.03.2024 01:20 • #62


A


Alk. zerstört Familie

x 3


Elfe11
Was ich nicht verstehe, warum Alk. nicht zumindest freiwillig zu den Treffen der AA gehen. Regelmäßig. Das wäre immerhin ein Anfang. Zur Co-Anhängigkeit gehört sicher auch dieses sich Sorgen machen, diese innere Unruhe, Verlustangst, immer lieb und nett sein, wie auf Eiern gehen, Konflikte vermeiden, sich ständig aufhübschen, noch hübscher, noch S. sein, um zu gefallen... Die AF und Next hat mit ihm getrunken. Da wurden auf,WhatsApp Fotos von Saufabenden gepostet. Er verwechselt die Beziehungen und die Frauen in seiner Erinnerung. Er weiß fast nichts mehr. Eine S. kam hinzu. Beruflich eckt er überall an. Solche Suchtkranken übernehmen Null Verantwortung für ihre Partner und Familie. Ihre Launenhaftigkeit und Unzuverlässigkeit, Agressionen und Gewalt sind nicht zu ertragen. Als Freundin brauchte ich Jahre, um aus diesem unter Strom stehen runter zu kommen. Diese Menschen nehmen nur!

16.03.2024 01:21 • x 1 #63


Susanna
@Balu85

Zitat von Balu85:
Das Problem was ich vor allem sehe liegt in der Art wie meistens die Entzüge durchgeführt werden. Entgiften ist ja nur das eine....dann wird den Leuten über ein paar Wochen erzählt was sie dürfen und was nicht. Und dann dürfen sie wieder gehen.
Aber der Konsum hat sich schon so sehr in den Alltag und die Abläufe eingebrannt, das diese Menschen eigentlich erst einmal lernen müssen ihren Alltag neu zu ordnen und zu strukturieren. Sich einen Ausgleich suchen usw.
3 Monate war mein Vater damals in der Klinik...aber die hat auch wirklich was gebracht.

Absolut!
- Mein Bruder hatte erst den Entzug gemacht und dann die lange Therapie. Er ist jetzt seid 16 Jahren trocken.

16.03.2024 01:22 • x 2 #64


K
Zitat von Elfe11:
Was ich nicht verstehe, warum Alk. nicht zumindest freiwillig zu den Treffen der AA gehen.

Das würde die Einsicht voraus setzen, dass sie ein Problem haben.

So lange die bekannten Sätze fallen wie Ich kann jederzeit aufhören oder, eher bei Dro., Kontrollierter Konsum ist in Ordnung, ist kaum mit einer kritischen Auseinandersetzung mit der eigenen Suchtproblematik zu rechnen.

16.03.2024 01:30 • x 5 #65


Balu85
Zitat von Elfe11:
Was ich nicht verstehe, warum Alk. nicht zumindest freiwillig zu den Treffen der AA gehen. Regelmäßig. Das wäre immerhin ein Anfang.

Ach weißt du, das ist wie mit dem aufsuchen eines Therapeuten....de erste Schritt ist zu akzeptieren das man ein Problem hat.
Zitat von Libellenfrau:
Deren Erfahrungswerte sehen anders aus: 70-90%

Wobei auch unterschieden werden muss wie lange die Person trocken war.
Es gibt ja auch nicht deeeen einen Alk.. Manche trinken täglich nach Feierabend, andere müssen ihren Pegal halten...denen merkt man im Alltag nichtmal an das sie was getrunken haben. Aber man würde es merken wenn sie nüchtern sind.
Andere sind immer mal phasenweise trocken und dann aller paar Wochen, oder Monate schießen sie sich ab mehrere Tage hintereinander. Und dann ist wieder ne Weile Ruhe.

16.03.2024 01:31 • x 7 #66


H
@Balu85 richtig Balu das eine sind die Quartalssäufer die sich alle paar Monate für ein paar Tage abschiessen und die anderen die Spiegeltrinker, die eben ohne ihren Spiegel den sie brauchen nichts tun können. (Aufstehen, Duschen, Frühstücken, Arbeiten)

16.03.2024 01:40 • #67


K
Das Schlimme am Alk. ist, dass das Wesen durch die Trinkerei so verändert wird, dass der ehemals geliebte Mensch nur noch zu erahnen ist. Mein Mann litt zum Schluss am Korsakow Syndrom, halluzinierte. Die berühmten weißen Mäuse. Er fiel ins Leberkoma, und starb wenige Tage später an multiplem Organversagen.

Es hat lange gedauert (und viele Therapiestunden), um zu begreifen, dass ich mich in einer Co Abhängigkeit befand, und nichts an der Situation und ihrem traurigen Ausgang hätte ändern können.

Allerdings ist bis heute geblieben, dass mich die schwankenden Bewegungen und der Geruch von Betrunkenen (besonders die Ausdünstungen über die Haut) extrem triggern.

16.03.2024 01:42 • x 6 #68


Susanna
@Kettenkarussell

Oh Gott... da hast Du ja was durch...

16.03.2024 02:09 • x 1 #69


E
Zitat von Balu85:
denke...so kam es mit immer vor als würde er vor etwas fliehen.

Exakt. Die Betroffenen entfliehen der Realität, sie haben Angst vorm Leben.

16.03.2024 04:22 • #70


Balu85
Zitat von Emily:
Exakt. Die Betroffenen entfliehen der Realität, sie haben Angst vorm Leben.

Ich glaube das die Ursachen dafür unterschiedlich sind. Bei meinem Vater hab ich so ein Bauchgefühl....und das hängt mit meinen Großeltern zusammen. Sie haben stets das beste gewollt, aber dabei womöglich auch nicht gesehen das er vielleicht manchmal einen anderen Weg gehen wollte.
Sehr oft führte er Selbstgespräche wenn er betrunken war. Ich denke das er da für sich das gesagt hat was er sich so nicht getraut hat oder meinte eh nicht gehört zu werden.

16.03.2024 04:28 • x 5 #71


E
Zitat von Balu85:
Ich denke das er da für sich das gesagt hat was er sich so nicht getraut hat oder meinte eh nicht gehört zu werden.

Genau so was meinte ich doch!
Das ist Angst sich dem Leben zu stellen, mit allen seinen Unannehmlichkeiten.
Meine Mutter hat sich immer als toughe, laute Frau dargestellt, aber wenn es ernst wurde, ist sie in den Alk. geflüchtet, um nicht mehr nachdenken zu müssen, das halt leider fast jeden Tag. Auch heute noch gibt sie ihren Eltern die Schuld an ihrem verkorksten Leben, ohne je selbst reflektiert zu haben oder ihre eigenen Anteile zu sehen. Immer wenn ich sie frage, warum sie sich selbst so wenig mag, kommt die Antwort das hab ich nie gelernt. Seit Jahrzehnten wird ihr Liebe entgegen gebracht, und noch immer hängt die Platte in der Kindheit fest. Es ist eben einfacher, anderen die Schuld zu geben, als bei sich selber anzufangen.

16.03.2024 09:25 • x 2 #72


Haeschen
Alk., sowie jede andere Dro. zerstört das eigene Leben und versucht auch das Leben der Mitmenschen des Abhängigen ins Trudeln zu bringen.
Schwierigkeiten kommen auf fast jeden Menschen im Leben zu, nur nicht jeder greift zur Flasche oder anderen Mitteln, die er als Lösung der Probleme für sich sieht.
Wenn man die Rotweinflaschen als beste Freunde hat, braucht man sonst keine mehr, das sollte man dann auch diesen Leuten sagen.
Therapien, Entgiftungen, monatelange Aufenthalte in entsprechenden Zentren sind kein Garant für Trockenheit.
Ich glaube, dass echte Alks einfach nicht mit echten Problemen umgehen können, denn anstatt sich ihrer zu stellen und zu beißen, öffnen sie lieber die nächste Flasche, kommt Zeit, kommt Rat.
Auf die Folgeerkranungen jahrelangen C2 Missbrauchs einzugehen ist müßig, jeder weiß wie schädlich das Zellgift ist, aber,.... wen juckt das? Nach mir die Sintflut.
Ich kann nur jedem raten sich von diesen Menschen zu distanzieren, wer glaubt sie von Abstinenz und deren Bekömmlichkeit für die eigene Gesundheit überzeugen zu können, ist auf dem Holzweg.
Ich kenne einige harte Alks, im Entzug würden sie dir eine überbraten um an eine Flasche zu kommen, völlig desorientiert und losgelöst von mitmenschlichen Regeln.

16.03.2024 09:46 • x 5 #73


UlkigerVogel
Das kann man nur unterstreichen. Ich kann nur jedem zum Absprung raten. Man kann ja trotzdem noch da sein. Aber eben nicht unter einem Dach und eben nicht mehr als Partner. Was im stillen die Kinder einer solchen Familie durchmachen, kann sich keiner so recht vorstellen, der es nicht erlebt hat. Fakt ist, das alles hat Folgen für den Rest des Lebens. Die Kids fallen hinten runter, weil sich alles um die Sucht dreht und um den Süchtigen. So hatte ich als Kind keine Impfungen und sehr schlechte Zähne. Es war schlicht vergessen worden, mit mit zum (Zahn)arzt zu gehen. Schon mit 6 Jahren habe ich mir selber ein Mittagessen gekocht und habe alleine gefrühstückt. Ständig war ich aus den Klamotten rausgewachsen. Die notwendige Kieferorthopädie habe ich dann mit Mitte 20 nachgeholt. Aber das schimmste ist, dass für Kinder das Zuhause kein sicherer Ort mehr ist, sondern ein Ort des Schreckens, wo seelische und körperliche Gewalt erlebt wird. Mich prägt das bis heute. Ich kann nur jeden beglückwünschen, der es schafft, sich von einem süchtigen Partner zu trennen. Herzliche Grüße an Jena07!

17.03.2024 12:46 • x 6 #74


Libellenfrau
@UlkigerVogel
Zitat von UlkigerVogel:
Die notwendige Kieferorthopädie habe ich dann mit Mitte 20 nachgeholt.

Glücklicherweise bist du in die Eigenverantwortung als Erwachsene gegangen. Viele schaffen auch das nicht, und übernehmen das ihnen vorgelebte Leben.

17.03.2024 13:00 • x 1 #75


A


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