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Ambivalenz in Beziehung

M
Hallo Ihr Lieben

Es geht um meinen Freund (29) und mich (32).
Wir haben uns vor ca. Einem Jahr kennen gelernt. Er wohnt aktuell bei seinen Eltern und ich mit meiner Tochter aus erster Ehe ca. 35 km weiter weg.

Bis jetzt war es so das es immer wieder mal Reibungspunkte gab was Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und solche Sachen angeht. Er hatte seit ewigkeiten keine Beziehung und konnte somit tun und lassen was er will. Seidem wir zusammen sind kam es häufig vor das er mich versetzt hat weil was dazwischen kam oder er einfach Termine vergessen hat und er dann abgesagt hat. Er ist sehr eingebunden durch Hobbies sodass generell schon wenig Zeit bleibt wo wir uns sehen können geschweige denn mal Zeit für uns beide haben weil entweder meine Tochter mit dabei ist oder andere Pläne sind usw.
Damit habe ich generell kein Problem weil ich der Meinung bin das keiner was aufgeben oder vernachlässigen sollte. Allerdings ist es bei uns oft so das ich mich nach seinen Terminen richten muss damit wir uns überhaupt sehen können. Kompromissbereit ist er auch nicht wirklich sodass er eigentlich Tage bestimmt wo er kann und wenn ich es nicht einrichten kann ist das eben so.
Ich habe dann versucht ihm zu erklären das auch ich Termine und so weiter habe und Dinge unter einer Hut bringen muss und ich es nicht in Ordnung finde das er so sorglos mit meiner Zeit umgeht.

Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge wo er zurücksteckt. Sachen hinten anstellt oder eben verzichtet damit wir uns sehen können. Er war sonst arg mit feiern und Kumpels beschäftigt was er mittlerweile eher selten tut um Zeit mit uns zu verbringen.

Seit ein paar Monaten redet er davon Kinder zu bekommen und zusammen zu ziehen. Das ganze macht mich etwas nervös weil ich mir nicht so sicher bin das er weiß was das für eine Veränderung wäre. In Gesprächen wo ich ihm sage das dann beide zurückstecken müssen weil man eine gemeinsame Verantwortung hat ist er ganz bei mir allerdings macht mich sein Verhalten oft unsicher.
Er sagt oft Sachen die mit seinem Verhalten einfach nicht passen. Ich kann jederzeit offen mit ihm über diese Dinge reden. Er sagt dann das es ihm leid tut und er sich einfach nichts dabei gedacht hat.
Wir verstehen uns wirklich gut und können über alles reden.
Aber auf der anderen Seite zeigt er mir auch immer wieder das ich mich nicht auf ihn verlassen kann.
Da macht der Gedanke an ein weiteres Kind oder eine gemeinsame Wohnung eher Bedenken als ein gutes Gefühl.

Einen Tag ist alles okay und am nächsten lässt er mich sitzen weil sich ein Kumpel gemeldet hat der Fußball schauen will.

Ich wäre für ein paar Meinungen sehr dankbar.

08.01.2019 15:34 • x 2 #1


K
Hi ich denk mal du hast da einen guten Instinkt würde mir von so einem auf gar keinen Fall ein Kind machen lassen an deiner Stelle. Ein Kind reicht heutzutage völlig aus. Wenn ich daran denke was mich meine studierenden Kinder im Moment kosten, trotz Bafög da bleibt für meine Altersvorsorge nicht viel übrig. Nachher stehst du da mit einem zweiten Kind als Alleinerziehende.

08.01.2019 15:50 • x 1 #2


A


Ambivalenz in Beziehung

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Kummerkasten007
Hat er schon jemals alleine gewohnt? Und wie waren seine Beziehungen davor?


Zitat von Miku:
Allerdings ist es bei uns oft so das ich mich nach seinen Terminen richten muss damit wir uns überhaupt sehen können. Kompromissbereit ist er auch nicht wirklich sodass er eigentlich Tage bestimmt wo er kann und wenn ich es nicht einrichten kann ist das eben so.


Dann stell Dir das mal vor, wenn Du mit ihm Kinder bekommst.....er macht einen auf Lolli und Du darfst das Familienleben alleine planen.

Zitat von Miku:
Gesprächen wo ich ihm sage das dann beide zurückstecken müssen weil man eine gemeinsame Verantwortung hat ist er ganz bei mir allerdings macht mich sein Verhalten oft unsicher.


Achte auf die Taten, nicht auf Worte.

Ich würde die Finger so lange davon lassen, bis er ein erwachsene, verantwortungsvolles Beziehungsverhalten an den Tag legt. Oder willst Du ein großes Kind noch neben Deinem eigenen miterziehen?

08.01.2019 15:54 • x 2 #3


M
Zitat von Karina14:
Nachher stehst du da mit einem zweiten Kind als Alleinerziehende.

Genau das ist meine Angst. Ich meine, wissen kann man sowas vorher nie und eine Freundin meinte auch das sie sich vorstellen kann das er sich dann ändert aber was bitte wenn nicht?

08.01.2019 16:55 • #4


M
Zitat von Kummerkasten007:
Hat er schon jemals alleine gewohnt? Und wie waren seine Beziehungen davor?


Nein, er hat noch nie allein gewohnt. Er hat bei den Eltern im Haus ein seperates Schlaf,- und Wohnzimmer. Ansonsten macht seine Mutter alles. Kochen, Wäsche einfach alles. Er musste auch meiner Meinung nach noch nie verantwortung übernehmen und konnte immer alles so machen wie es ihm passt. Beziehung hatte er nur eine Richtige die über 2 Jahre ging aber die war mit Anfang 20. Danach wohl nur so kurze Sachen die dann wie er sagt nicht gepasst haben weil er lieber Feiern gegangen ist.



Zitat von Kummerkasten007:
Dann stell Dir das mal vor, wenn Du mit ihm Kinder bekommst.....er macht einen auf Lolli und Du darfst das Familienleben alleine planen.



Das sehe ich eben auch so. Ich finde da gehören zwei dazu und spätestens dann müssen auch beide zurück stecken. Also für eine Beziehung mit Kind wo ich für alles allein zuständig bin und er sein Leben so weiter führt bin ich definitiv die Falsche.


Zitat von Kummerkasten007:
Achte auf die Taten, nicht auf Worte.


Das ist ja mein Problem. Manchmal ist der super fürsorglich und da wenn man ihn braucht und an anderen Tagen ist alles andere wichtiger.
Wir waren zum Beispiel mal ein Wochenende bei seinen Eltern und ich hatte meine Tochter dabei. Im haus ist eine Kellerbar wo die halt hin und wieder sitzen und was trinken und so weiter. Da wird auch geraucht. Wir sind also da und er geht Nachmittags mit den Eltern in die Bar und trinkt B. usw. Ich hab den Abend mit meiner Tochter auf seinem Sofa verbracht weil ich der Meinung bin das ein Kind eben da nix zu suchen hat und ich sie aber auch nicht den ganzen Abend vor dem Fernseher parken wollte. Ich hab ihm dann am nächsten Tag gesagt das wenn er lieber trinken gehen will oder so, er das bitte vorher sagt damit ich zu Hause bleiben kann.
Er sagt dann das es ihm leid tut und er sich nix dabei gedacht hat und der Meinung war das ich ja dazu kommen kann. Weiss ich dann auch nicht was ich dazu noch sagen soll...


Zitat von Kummerkasten007:
Ich würde die Finger so lange davon lassen, bis er ein erwachsene, verantwortungsvolles Beziehungsverhalten an den Tag legt. Oder willst Du ein großes Kind noch neben Deinem eigenen miterziehen?


Das sowieso. Mehr wie das zu kommunizieren und eben sagen das er erstmal Erwachsen werden muss werde ich wohl nicht tun können.
Nur ist es ja jetzt schon so das ich immer wieder in die Meckerrolle muss und Dinge ansprechen muss die eigentlich selbstverständlich sind. Eher anstrengend als alles andere.
Das komische ist eben das wenn er ein paar Tage bei mir ist verstehen wir uns super, er packt mit an und gibt sich Mühe. Ist er zu hause ist er wie ein kleines Kind was Puderzucker in den Allerwertesten gepustet bekommt. Fast wie ein Doppelleben.

08.01.2019 17:20 • x 1 #5


K
@Miku Dazu fällt mir nur der Spruch meiner Großmutter ein: Schau dir an was er für eine Beziehung zu seiner Mutter hat und du wirst wissen was er von dir erwartet. Der wird immer eine Mutter suchen die alles für ihn macht, ihm alles verzeiht und ihm keine Grenzen setzt. Rette sich wer kann! Erinnert mich an meinen Ex, der hat nichts im Haushalt gemacht garnichts! Wenn er was machte dann machte er es irgendwie halb oder so das es danach so komisch schmierig dreckig war. Ich hab sofort eine Putzfrau engagiert auf seine Kosten. Geld hatte er ja genug. Ich werd nie vergessen wie er auf Knien die Badewanne schrubbte. Mit so einem schelen vorwurfsvollen Blick in meine Richtung, nach dem Motto: schau her wie ich leide du böse Mama. Dabei waren wir beide voll berufstätig, lebten zusammen, anfangs hat er noch gekocht das hatten wir abgemacht, er kocht, ich mach den Rest des Haushalts, plötzlich nichts mehr mit Kochen, stattdessen ist er immer später gekommen und meinte dann zu mir ganz unschuldig, ja er hätte so furchtbar viel zu tun. Alle Abmachungen wurden gebrochen mit Unschuldsmiene, wenn ich was ansprach war ich die Böse. Sowas von passiv aggressiv habe ich noch nie erlebt, dabei war der Therapie erfahren, leitete eine Firma und machte in seiner Freizeit Familienaufstellungen. Bis ich das kapierte, was da wirklich los war, das hat 1-1/2 Jahre gedauert. Als er merkte, dass ich ihn durchschaute suchte er sich ruckzuck ne Neue. Das habe ich glücklicherweise sofort gemerkt und ihn vor die Tür gesetzt, hab mich nur noch geekelt vor ihm, keine Woche habe ich dem nachgetrauert. Im Nachhinein erst verstanden warum ich auf ihn reingefallen bin. Der war immer ganz angepasst tat so als ob, nach vorne hin super nett, alle mochten ihn, hintenrum wie beschrieben. Taten entscheiden nicht Worte.

08.01.2019 18:33 • x 1 #6


Kummerkasten007
Zitat von Miku:
Er hat bei den Eltern im Haus ein seperates Schlaf,- und Wohnzimmer. Ansonsten macht seine Mutter alles. Kochen, Wäsche einfach alles.


Finger weg. Tu Dir das nicht an. Du holst Dir ein Muttersöhnchen ins Haus.

Zitat von Miku:
Das komische ist eben das wenn er ein paar Tage bei mir ist verstehen wir uns super, er packt mit an und gibt sich Mühe


Klar, für ein paar Tage geht das ja auch, dann merkt er wohl wieder, wie anstrengend das ist und geht feiern oder zu seinen Hobbies, hauptsache nicht in den Alltag zu Freundin mit Kind zurück.


Zitat von Miku:
Nur ist es ja jetzt schon so das ich immer wieder in die Meckerrolle muss und Dinge ansprechen muss die eigentlich selbstverständlich sind.


Ist nicht Meckerrolle, sondern Erzieher(Mutti)-Rolle.

Wie viel Zugeständnisse willst Du noch machen, nur damit Du einen Buben (sorry, Mann ist das in meinen Augen nicht) an der Seite hast so ab und zu?

Edit: Wie genau habt Ihr Euch eigentlich kennengelernt? Freunde? Social Media?

08.01.2019 19:44 • x 1 #7


mafa
Lass es und hör auf dein Bauchgefühl, das ist eigentlich immer richtig

08.01.2019 19:49 • x 1 #8


M
Zitat von Kummerkasten007:

Finger weg. Tu Dir das nicht an. Du holst Dir ein Muttersöhnchen ins Haus.



Klar, für ein paar Tage geht das ja auch, dann merkt er wohl wieder, wie anstrengend das ist und geht feiern oder zu seinen Hobbies, hauptsache nicht in den Alltag zu Freundin mit Kind zurück.




Ist nicht Meckerrolle, sondern Erzieher(Mutti)-Rolle.

Wie viel Zugeständnisse willst Du noch machen, nur damit Du einen Buben (sorry, Mann ist das in meinen Augen nicht) an der Seite hast so ab und zu?

Edit: Wie genau habt Ihr Euch eigentlich kennengelernt? Freunde? Social Media?


Das schwierige an der Sache ist das es eben immer schwankt.
Auf der einen Seite macht und tut er und auf der anderen wieder so Sachen wo ich echt nicht weiß was das soll.
Die Frage is ob sich sowas bessert oder ob ich tatsächlich ständig in eine Erziehungsrolle muss um ihn Dinge begreiflich zu machen. Dazu hab ich nämlich so gar keine Lust.....
Bin gerade etwas am verzweifeln.

09.01.2019 00:32 • #9


M
Zitat von mafa:
Lass es und hör auf dein Bauchgefühl, das ist eigentlich immer richtig


Blöd das dass manchmal nicht so einfach ist. ..

09.01.2019 00:33 • #10


Gretel
Zieh doch erstmal mit ihm zusammen, und dann siehst Du weiter. Eine Garantie gibts nie.

09.01.2019 01:04 • x 3 #11


tesa
Zitat von Miku:
Allerdings ist es bei uns oft so das ich mich nach seinen Terminen richten muss damit wir uns überhaupt sehen können. Kompromissbereit ist er auch nicht wirklich sodass er eigentlich Tage bestimmt wo er kann und wenn ich es nicht einrichten kann ist das eben so.

Zitat von Miku:
Auf der anderen Seite gibt es auch Dinge wo er zurücksteckt. Sachen hinten anstellt oder eben verzichtet damit wir uns sehen können. Er war sonst arg mit feiern und Kumpels beschäftigt was er mittlerweile eher selten tut um Zeit mit uns zu verbringen.

Zitat von Miku:
Einen Tag ist alles okay und am nächsten lässt er mich sitzen weil sich ein Kumpel gemeldet hat der Fußball schauen will.


Diese Aussagen von dir sind sehr widersprüchlich! Ich schätze mal, das liegt daran, dass dein Bauch und dein Kopf nicht im Einklang sind. Der Kopf möchte gern, der Bauch schreit Achtung.
Der Bauch hat wohl recht!

Zitat von Miku:
Eher anstrengend als alles andere.


Das solltest du dir nicht antun!

Zitat von Miku:
Die Frage is ob sich sowas bessert oder ob ich tatsächlich ständig in eine Erziehungsrolle muss um ihn Dinge begreiflich zu machen.


Wir alle - einschließlich Dir - wissen, dass sich da nix ändern wird. Der Gute ist fast 30! Einem 30jährigen sollte man nicht Dinge erklären müssen, die selbstverständlich sind. Da hast Du völlig recht. Es wird mit den Jahren schlimmer werden, nicht besser. Irgendwann wird ihm Dein Zurechtweisen, dein Drüber-reden-wollen auf die Nerven gehen und spätestens dann stellen sich arge Probleme ein.

Vielleicht kannst du das Zusammenleben ja ausprobieren (ich würds nicht tun!) aber pass mal auf, dass du nicht schwanger wirst. Er scheint jetzt auch nicht der große Ersatzvater zu sein, also wird sich das auch bei eigenen Kindern nicht großartig ändern.

Du hast schon Verantwortung für ein Kind. Das bräuchte Vorbilder und niemanden der Unzuverlässigkeit vorlebt.

09.01.2019 02:45 • x 1 #12


M
Zitat von tesa:
Diese Aussagen von dir sind sehr widersprüchlich! Ich schätze mal, das liegt daran, dass dein Bauch und dein Kopf nicht im Einklang sind. Der Kopf möchte gern, der Bauch schreit Achtung.
Der Bauch hat wohl recht!


Sein Handeln ist Widersprüchlich.
Auf der einen Seite gibt er sich Mühe und auf der anderen macht er manchmal Sachen die man von einem Erwachsenen Menschen so nicht erwartet. Zumindest nicht in einer Beziehung.
Ich verstehe nicht das ich auf der eine Seite eine Beziehung will auf der anderen aber davon ausgehe das meine Partnerin sich voll nach mir richtet.
Kinder will und zusammen wohnen, auf der anderen Seite nicht kompromissbereit bin und ja schon die Verantwortung für das was da ist nicht übernehmen kann.
Klar, ich bin auch hin und her gerissen und das spürt er auch. Ich handele meist so wie es gerade kommt. Wenn er wieder 2 Stunden zu spät kommt schaff ich es nicht drüber zu stehen sondern sage dann eben was. Dadurch das er dann das Problem gar nicht sieht sondern :tut mir leid,kann es nicht ändern sagt macht mich das oft noch wütender.
Das ihn das auf Dauer nervt kann ich verstehen. Manchmal hab ich das Gefühl er versteht gar nicht um was es mir geht. Ich fühle mich dann wie eine böse Frau die einen Welpen geschlagen hat und bekomme ein schlechtes Gewissen.

09.01.2019 06:25 • x 2 #13


Kummerkasten007
Zitat von Miku:
Dadurch das er dann das Problem gar nicht sieht sondern :tut mir leid,kann es nicht ändern


Das heißt auf gut Deutsch: Sorry, aber ich will mich nicht ändern.


Zitat von Miku:
Ich verstehe nicht das ich auf der eine Seite eine Beziehung will auf der anderen aber davon ausgehe das meine Partnerin sich voll nach mir richtet.


Weil er es so gewohnt ist. Macht Mutti zuhause wohl auch.

Wie geht er mit Deinem Kind eigentlich um? Und was sagt das Kind so über ihn?

Zitat von Gretel:
Zieh doch erstmal mit ihm zusammen, und dann siehst Du weiter. Eine Garantie gibts nie.


Würde ich an ihrer Stelle nur machen, wenn ich mir die eigene Wohnung zusätzlich noch dazu leisten könnte, als BackUp.

09.01.2019 07:49 • x 1 #14


M
Zitat von Kummerkasten007:
Wie geht er mit Deinem Kind eigentlich um? Und was sagt das Kind so über ihn?


Die beiden verstehen sich sehr gut.
Sie mag ihn sehr gern weil er in bestimmten Dingen sehr viel lockerer ist als ich. Hin und wieder kommt es aber auch zwischen ihm und mir zu einem Konflikt wenn ich Dinge verbiete wie zu langes Fernsehen oder zuviele Süßigkeiten deckt er sie und sie kann es dann heimlich machen.

09.01.2019 09:22 • #15


A


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