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Angst meinen Sohn zu verlieren

E
Zitat von keepsmiley:
Hallo zusammen, heute bin ich noch ziemlich mitgenommen vom gestrigen Abend. Mein Sohn kam plötzlich weinend aus seinem Zimmer ins Wohnzimmer. Er hatte ein Lied gehört, dass ihn an einen Urlaub zu Dritt in den Bergen erinnert hat, wir hatten das damals im Auto ständig angehört. Er hat eine ganze halbe Stunde geweint und ich habe ihm gesagt, dass diese Gefühle raus müssen. Mir als Mama hat das alles so weh getan, ich kann das gar nicht in Worte fassen. Es fühlt sich an als ob einem das Herz zerissen wird. Er sagte mir, dass schlimmste sei, dass sein Vater eine Neue hat. Da hätte er auch früher was sagen können bevor die da gewesen sei.
Ja, da muss ich ihm leider so Recht geben.


Liebe Keepsmiley,

fühl dich und deinen Sohn mal ganz doll gedrückt

Das ist natürlich noch viel schlimmer, wenn man das eigene Kind so sehr leiden sieht, selbst noch gar nicht weiß, wie man den Kummer ertragen soll, und dann die Kraft aufbringen soll.

Dein Sohn beginnt jetzt erst mit dem Trauerprozess und ist bestimmt noch irgendwie geschockt und kann es nicht wirklich glauben. Wut spielt da bestimmt auch eine große Rolle und das Gefühl, dass der eigene Vater eine fremde Person der eigenen Familie vorgezogen hat.

Sucht euch doch gemeinsam eine Aktivität, die euch hilft, das zu verarbeiten. Könntet ihr zusammen laufen, schwimmen, boxen oÄ gehen? Malt ihr vielleicht beide gerne (auch wenn das vielleicht für einen 15jährigen eher unwahrscheinlich ist)? Spielt ihr gerne Gesellschaftsspiele? Oder könnt ihr eine Serie finden, die ihr gerne gemeinsam anschauen wollt? Dabei könntet ihr vielleicht ein bisschen Frust abbauen, du ihm Sicherheit geben, einfach für ihn da zu sein und reden.

Habt nur Mut loszulaufen, dann werdet ihr euer Glück auch irgendwann wiederfinden.

01.08.2019 12:22 • x 1 #46


K
Liebe Emba,
ganz lieben Dank für Deine Worte. Ja, das mit den gemeinsamen Aktivitäten wäre schon was. Ich bin schon am Überlegen ob ich mich auch ins Fitnessstudio anmelde. Sohnemann geht dort momentan nur einmal pro Woche hin, weil sein Kumpel nicht so oft kann und er hat schon gesagt, alleine macht das nicht so Spaß aber er hätte kein Problem damit, wenn ich dort auch hinginge. Er würde dann auch öfter trainieren. Mal sehen was das kostet, denn mit dem Schülertarif kann ich da natürlich nicht eintreten.
Ansonsten werden wir in den nächsten Wochen ein paar schöne Ausflüge machen (bei uns sind ja noch Ferien) und ich werde ihm natürlich immer signalisieren, dass er ein offenes Ohr findet, wenn der Schuh drückt.
Außerdem hat er noch drei ganz liebe Kumpels, mit denen er sich austauschen kann und die ihm helfen wollen, einer davon ist auch ein Scheidungskind.

01.08.2019 12:35 • #47


A


Angst meinen Sohn zu verlieren

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DieSeherin
Zitat von keepsmiley:
Außerdem hat er noch drei ganz liebe Kumpels, mit denen er sich austauschen kann und die ihm helfen wollen, einer davon ist auch ein Scheidungskind.


das ist super! auch, wenn du viel für ihn da sein möchtest und er das zeitweise auch genießen wird, so ist er halt doch in dem alter, in dem man beginnt, sich abzunabeln!

01.08.2019 13:04 • x 1 #48


K
Ja, da bin ich auch sehr froh und gönne ihm das auch. Insbesondere weil alle wirklich sehr nette Jungs sind, mit festen Prinzipien (alle Achtung in diesem Alter!) und wo ich mir keine Sorgen machen muss, dass er mit denen in irgendwelche komischen Geschichten hineingezogen wird. Ich kenne die alle, weil alle schon öfter bei uns (auch zum Übernachten) waren. Das ist eine sehr große Erleichterung für mich!

01.08.2019 13:13 • #49


E
Zitat von keepsmiley:
Ja, da bin ich auch sehr froh und gönne ihm das auch. Insbesondere weil alle wirklich sehr nette Jungs sind, mit festen Prinzipien (alle Achtung in diesem Alter!) und wo ich mir keine Sorgen machen muss, dass er mit denen in irgendwelche komischen Geschichten hineingezogen wird. Ich kenne die alle, weil alle schon öfter bei uns (auch zum Übernachten) waren. Das ist eine sehr große Erleichterung für mich!

Das ist super! Zumal du in dieser Zeit auch Raum für dich hast!

01.08.2019 13:15 • x 1 #50


M
Ihr schafft das schon, seid euch gegenseitig ein Anker in der Flut. Hilft mir auch unheimlich, das ich am Leben meines Sohnes teilhaben darf und er auch immer merkt, wie es mir geht.

01.08.2019 13:24 • x 1 #51


K
Hallo zusammen, heute melde ich mich mal wieder. Inzwischen wissen auch meine Eltern Bescheid und ich muss sagen, dass ich soooo froh bin, wie sie reagiert haben. Es kamen keine Schimpftiraden, nein, rein sachlich haben sie mir versichert, dass Sie meinen Sohn und mich unterstützen werden. Auch Besuche bei Ihnen werden in Zukunft keine Hassparolen gegen meinen NM zum Inhalt haben, sie möchten, dass mein Sohn/ihr Enkel bei ihnen schöne und nicht manipulierende Aufenthalte hat. Da fällt mir doch ein großer Stein vom Herzen.
Allerdings hat mir mein Sohn gestern erzählt, dass es ihm lieber wäre mein NM würde nicht erst zum 01.09. ausziehen, sondern am besten gleich. Ich hätte damit überhaupt kein Problem, im Gegenteil, aber ich sehe da etwas ganz Anderes problematisch:
Wir hatten ursprünglich vorgehabt, dass die Trennung eben schleichend im Verlauf des August über die Bühne geht. Wenn ich nun damit ankomme, dass das besser gleich geschehen sollte, dann kommt von meinem NM mit großer Sicherheit der Vorwurf, ich würde bereits jetzt unseren Sohn gegen ihn manipulieren. Ich kenne ihn! Hat von Euch schon mal jemand das gleiche Problem gehabt und wie habt Ihr das gelöst?

04.08.2019 13:53 • x 2 #52


Tiefes Meer
Es geht nur um 4 Wochen . Ich würde mir an Deiner Stelle nicht den Stress antun, ohne Not eine getroffene Vereinbarung zu kündigen . Not wäre für mich z.B. NM wird ständig aggressiv, pöbelt rum, wird gewalttätig .

Worin genau besteht das Problem Deines Sohnes ? Gibt es Situationen, die ihn ankotzen ? Sowas wie ein Heile-Welt-Familienfrühstück vielleicht , wo er das Gefühl hat, heucheln zu müssen ?

P.S.
Zitat von DieSeherin:
gerade wenn man so stolz auf seine tollen kinder ist, ist man schnell versucht, sie erwachsener zu behandeln, als sie sind.

Vergiss nicht - es ist Deine Trennung von Deinem NM. D.h. Du gestaltest die Regeln . Und klar nimmst Du dabei auch Rücksicht auf Deinen Sohn. Das sollte aber nicht dahin gehend ausarten, dass er als 15jähriger jetzt den Takt vorgibt.

04.08.2019 14:14 • x 1 #53


K
Ja, das geht wohl in diese Richtung ich bin genervt von dem heile Welt aber wir bleiben beste Freunde. Wobei der Familienalltag schon sehr gedrosselt abläuft. Als mein NM ihm sagte, dass er sich ja auch Gedanken und Sorgen um ihn machen würde sagte mir mein Sohn: Wenn das so wäre würde Papa bei uns bleiben und nicht einfach abhauen.

04.08.2019 14:21 • x 2 #54


P
Mal ganz was banales, wer zahlt denn bei euch die Miete?

Irgendwie wird es nie in meinen Kopf gehen, warum man den, der geht, immer mit Dreck bewerfen muss.
Dein Mann hatte einen Burn out, und hat sich umorientiert weil die eingefahrenen Gleise ihn krank gemacht haben.
Dass er das Familienleben der neuen so betont, liegt vielleicht daran, dass er 19 Jahre den Angriffen deines Vaters ausgesetzt war. Natürlich halten deine Eltern zu dir, und seine zu ihm, ganz natürlich.

So bitter das ganze auch ist, jeder hat das Recht zu gehen wenn es reicht. Und hier im Forum werden dir sicher auch einige bestätigen können, dass auch dein Leben neu, spannend und reich sein kann wenn die Chose erledigt ist. Denn die letzten 3 Jahre waren für dich ja auch völlig lieblos und gleichgültig und das braucht niemand.

Leider gehen Männer erst wenn sie eine neue Kümmerfrau haben, brauchen ihr Leben lang einen Muttiersatz.

Pirol

04.08.2019 14:34 • x 1 #55


K
Ich bin finanziell von meinem NM unabhängig, wir hatten immer schon getrennte Kassen. Mit Dreck wird hier niemand beworfen. Es geht schlicht darum, dass wir 3 Jahre lang belogen wurden, denn die andere Frau gibt es nicht erst seit gestern. Zu einem schönen Familienleben gehören für ein Kind in erster Linie die Eltern. Wenn aber der eine davon immer etwas anderes zu tun hat als sich auch mal um Sohnemann zu kümmern z. B. mit ihm ein Spiel zu spielen, dann ist das leider sehr traurig, insbesondere für das Kind. Und dass dann entsprechende Emotionen herauskommen, wenn die Geschichte letztlich so endet wie in unserem Fall, dann ist das eigentlich ganz normal und hat nichts mit Dreck bewerfen zu tun.

04.08.2019 14:47 • #56


Tiefes Meer
Dein NM hat leider die Vater-Sohn-Beziehung gehörig versemmelt.
Bleibt nur zu hoffen, dass er irgendwann kapiert, dass sein Sohn kein Baby ist, was nix mitbekommt.
Sondern ein Heranwachsender, der vom Vater im Stich gelassen wurde. Sehr, sehr billig , falls Dein NM die Wut seines Sohnes jetzt tatsächlich darauf schieben würde, dass Du ihn angeblich beeinflusst.

Sprich doch mal etwas genauer mit Deinem Sohn, was ihn ankotzt. Fordert er denn von Dir, dass Du den Auszug jetzt beschleunigen müsstest ? Da es nur noch um 4 Wochen geht, würde so ein Angang m.E ausgehen wie das Hornberger Schießen. D.h. 'ne Menge offenen Zoff auslösen, ohne dass es davon dann tatsächlicher schneller wird.

Vielleicht findest Du mit Deinem Sohn in einem offenen Gespräch ja Wege, die Situation für ihn ein wenig zu erleichtern . Im Sinne einer noch stärkeren Drosselung des Familienlebens ? Vielleicht gibt es statt eines gemeinsamen Frühstücks am Sonntag Morgen mal ein spontanes Picknick , was Du mit Deinem Sohn unternimmst ? Wenn Dein Mann sich da dann ausgeschlossen fühlen sollte, dann darf er ja gerne mal eine Vater-Sohn-Aktion vorschlagen.

Und dann - wie schon vor ein paar Tagen geschrieben - ich glaube, Dein Sohn braucht eine unabhängige Unterstützung. Unabhängig von Dir . Vielleicht ist da ja jemand, dem es gelingt , einen Rahmen zu schaffen, in dem eine offene Vater-Sohn-Auseinandersetzung möglich wird . So dass Dein Sohn seine berechtigte Wut dem Vater gegenüber auch offen aussprechen kann . (Pro Familia ?) Du bist für eine solche Mediatoren-Rolle - aufgrund Deiner eigenen Verhaftung - die Falsche. Es braucht dafür jemanden, der kein Teil Eures Familiensystems ist .

04.08.2019 14:59 • x 1 #57


K
Ich denke auch, dass ich mit meinem Sohn reden werde, und wir uns an die getroffene Abmachung halten, denn auch mir ist wichtig, dass die ganze Sache so ruhig und möglichst ohne weiteren Ärger über die Bühne geht. Mein Sohn ist auch nicht aggressiv gegen meinen NM/seinen Vater, sondern eben einfach nur traurig und enttäuscht.

04.08.2019 15:09 • x 1 #58


july69
Traurig und enttäuscht - das ist genau das Gefühl, dass alle immer in dieser Situation haben.

Da das aber schon da ist, ändert es sich ja nicht, wenn Du Deine Abmachung jetzt über Bord wirfst.
Es ist ja deshalb nicht weg / nur weil dein NM weg ist.

Wichtiger ist doch, verläßlich zu sein - für sich selbst und auch für Deinen Sohn.
Lebe ihm vor, wie wichtig Werte wie Verlässlichkeit und sich an getroffenen Abmachungen zu halten (natürlich nur in einem Rahmen, wobei dir dein gegenüber auch fair dieses ermöglicht) sind.

Du machst das prima

05.08.2019 07:18 • x 1 #59


M
Zitat von july69:
Lebe ihm vor,

Das auch Trennung zum Leben gehört, ob man nun durch Scheidung oder Tod Menschen verliert, es gehört leider zum Leben dazu, auch wenn man es sich nie so aussuchen würde

05.08.2019 07:23 • x 2 #60


A


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