@Elefantenohr
Ich habe mir jetzt nicht ganz alles durchgelesen, aber ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht mit meiner jetzigen Exfreundin, deswegen wollte ich da jetzt auch mal noch meinen Senf dazugeben.
Als ich sie kennengelernt hatte und mit ihr zusammengekommen bin, hat sie knapp 67kg gewogen, auf eine Körpergrösse von 1.67m. Sie ist vom Körperbau her kurviger gebaut, könnte nie an Magermodel sein. Sie war vorhin einiges schwerer (über 90kg zu Spitzenzeiten) und auch nie wirklich der Typ für Sport. Sie isst zudem auch gerne und mag gerne Süsses. Das alles zusammen sorgt dann halt schnell für Gewichtszunahme. Sie hat sich dann innerhalb von einem knappen Jahr quasi von über 90kg auf diese 67kg heruntergehungert mit extrem viel Disziplin. sie wollte einfach leichter sein und hat sich in ihrem Körper nicht mehr wohl gefühlt. Dafür ist sie jeden Tag entweder joggen gegangen oder hat ein kurzes Workout zu Hause absolviert (damals mit der Freelethics-App). Dazu kam eine Diät von 800-1'200 kcal pro Tag, was alles andere als gesund ist.
Als wir zusammengekommen sind hat sie sich einfach wieder wohl gefühlt in ihrem Körper und sich dann auch wieder mehr etwas gegönnt. Joggen gefällt ihr eigentlich recht gut, sie ist aber aus der Routine gefallen und mit Freelethics hatte sie komplett aufgehört, da es ihr eigentlich nie gefallen hat. Das war anfangs ok, sie war happy und hat sich wieder besser ernährt, 800-1'200 kcal sind einfach nur ungesund. Aber es hat dann irgendwann den gesunden Punkt überschritten.
Sie hat dann über die rund 6 Jahre, die wir zusammen waren, wieder auf das alte Gewicht zugenommen, also rund 20-25kg. Das Gewicht selbst hat mich nie gestört vom optischen her. Zudem habe ich mich ja nicht nur in ihr Aussehen verliebt, da gab es noch viele andere Sachen. Was mich aber gestört hat bei dem Ganzen, und ich glaube das trifft deine Problematik auch ganz gut, ist die Einstellung und der Umgang damit. Sie hat es offensichtlich gestört und war nicht mehr zufrieden mit ihrem Körper. sie hat sich nicht mehr wohl gefühlt, wollte mir sehr lange auch nicht mehr ihr Gewicht verraten, hat aber auch nicht wirklich etwas dagegen unternommen. Als Partner, gerade mit Background im Fitness/Gesundheitsbereich, war es darum für mich sehr schwer.
Wenn sie mich um Ratschläge gebeten hat bezüglich Training und Ernährung, wurden die eigentlich nie umgesetzt. Auch direkt das Gespräch darüber suchen ist extrem schwierig. Ich habe nie wegen dem Optischen das Ganze angesprochen, sondern wegen gesundheitlichen Aspekten und auch weil sie selbst sich sehr viel über ihr Gewicht beklagt und sich offensichtlich unwohl gefühlt hat. Darum wollte ich helfen und Tipps geben, ging eigentlich immer nach hinten los.
Ich kann mich an einen Samstag erinnern, an dem sie mir am Morgen noch gesagt hatte, sie wolle jetzt wieder damit beginnen, mehr darauf zu schauen, was sie isst um ihr Gewicht wieder in den Griff zu bekommen. Am selben Abend hatten wir dann noch eine Freundin von ihr zu Besuch und gemeinsam zu Abend gegessen. Eigentlich genug. Dann ging sie dann plötzlich in die Küche und hat sich als Dessert noch zwei dicke Scheiben Weissbrot mit jeweils einer dicken Schicht Butter gemacht. Ich war dann ein wenig verdutzt, wegen dem Gespräch am Morgen und sie gem. eigener Aussage auch eigentlich satt war und habe nachgefragt wieso sie denn jetzt noch diese Butterbrote essen wolle. Ihre Antwort war, dass sie einfach Lust darauf habe. Daraufhin habe ich sie dann nur an ihren eigenen Vorsatz vom Vormittag erinnert, woraufhin sie mir wütend zur Antwort gab sie könne selber entscheiden, was sie wann esse, das hätte ich ihr nicht vorzuschreiben. Und auch ihre Freundin meinte zu mir, meine Bemerkung sei daneben gewesen... Obwohl ich weder frech, böse, noch sonst etwas war und es nur gut gemeint hatte und ganz sachlich war dabei.
Damit will ich sagen, du kannst als Partner nur schlecht etwas sagen, egal wie gut es gemeint ist, es kommt eigentlich immer negativ an. Evtl. auch einfach weil du ein Mann bist und dich schlecht in das Körperbewusstsein einer Frau hineinversetzen kannst. Wir Männer können im Schnitt definitiv einfacher abnehmen als Frauen, schon nur wegen der höheren Muskelmasse. Gesundheitliche Probleme mal ausgeklammert, aber das scheint ja bei ihr (noch) kein Problem zu sein.
In meinem Fall hat es sie dann selbst irgendwann so sehr gestört, dass sie aktiver anfing sich eine sportliche Aktivität zu suchen, die ihr Spass macht und sie somit langfristig durchziehen kann. Über eine Freundin hat sie dann das Crossfit für sich entdeckt und eines ganz in der Nähe gefunden. Besonders auch die Community dort hat sie sehr angesprochen und sie ist bis heute dabei geblieben. Sie ist ungefähr noch gleich schwer, knapp 90kg momentan soviel ich weiss, aber durch den Sport kann sie eigentlich jetzt momentan essen, was sie möchte und nimmt nicht weiter zu. Sie isst aber automatisch gesünder, da sie auch im Crossfit besser mithalten möchte. Und das wichtigste ist, sie fühlt sich wieder viel wohler in ihrem Körper. Das hat die ganze Dynamik geändert. Sie war wider glücklicher diesbezüglich und wir konnten automatisch wieder viel positiver über Bewegung und Ernährung miteinander sprechen. Somit hatte sich das Ganze auch für mich erledigt.
Sie hat dann einen rechten Rückschlag erlitten, als sie die Diagnose MS erhalten hat. Aber Crossfit hat ihr dann so gut gefallen, dass sie sich da wieder zurück gekämpft hat. Und die regelmässige Bewegung hilft auf jeden Fall auch bei MS.
Hat sie evtl. gute Freundinnen, die sportlich sind bzw. aktive Hobbies haben, bei denen sie sich anschliessen könnte? Die gemeinsame Zeit ist dann ja auch viel wert und kann es viel einfacher machen, den Einstieg zu finden.
Ich glaube, es muss auf jeden Fall von ihr selbst kommen, du kannst es schlecht beeinflussen bzw. besonders ansprechen geht meiner Erfahrung als Mann nach eigentlich nicht gut.
05.11.2025 13:33 •
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