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Aufarbeitung nach der Trennung von einem Narzissten

lene79
@kenner:
Zu Narzisstendeutsch;-) wie erklärt man eigentlich dem Jugendamt, dass es außer Beamtendeutsch auch noch Narzisstendeutsch gibt?
Narzissten reden mit einem Spiegel, aber das Jugendamt will keine abstrakten Erklärungen hören wie: Dieser Spiegel ist ein Zauberspiegel, denn dieser kehrt das Gesagte ins genaue Gegenteil um, macht aus links rechts, aus weiß schwarz, aus einem Bild das Negativ, aus einem Fragezeichen ein Ausrufezeichen, aus einer Lüge eine Wahrheit, aus einer Lösung eine Aufgabe, aus einem Ergebnis eine unlösbare gleichung.
Deshhalb hilft es auch nicht, den Narz (beim Jugendamt) als verrückt zu bezeichnen oder sein Denken zu kritisieren, weil er es hinterher umkehrt - nicht ich, sie ist verrückt.
Wenn es um Ämter geht, wird die Sache mit dem Narz-Deutsch wirklich zum Problem.
Und wenn der Narz lügt, glaubt er, die Wahrheit zu sagen.
Es ist wie verhext und es gibt leider zu wenig Aufgeklärte, die auf diesem Gebiet spezialisiert wären.

06.08.2015 23:02 • #61


E
@Lene und NKenner und alle anderen,

ich habe gestern im Internet einen Text zum Thema Narzissmus gelesen, der mich wie kein anderer bisher die Augen geöffnet hat. Er ist sehr lang aber m.E. beantwortet er alle Fragen, die man nach einer N-Beziehung hat.

Ich kann keine Netz-Adressen senden, darum auf diese Weise:

wewewe Dot langeweile Dot org/brainstorm/diverses/narzissten-sadisten

@NKenner: du nahmst an, dass ich nicht mit einem Narzissten zusammen gewesen sein kann. Ich habe sehr viel dessen, was an Beispielen in diesem Text genannt wird genau so erlebt.

Ich habe mich intensiv mit Narzissmus beschäftigt. Nicht nur hier im Forum. Ich habe Bücher verschlungen und Therapie gemacht. Und von daher weiß ich heute, wo meine eigenen Anteile liegen. Ich habe nichts gegen die Aufarbeitung solch einer destruktiven Beziehung. Ich selbst habe hier lange Zeit mit geschrieben. Doch aus Erfahrung weiß ich, dass man nicht vom Fleck kommt , wenn man nicht beginnt, sich selbst unter die Lupe zu nehmen. Dabei können einem so viele Schuppen von den Augen fallen, dass man erkennt, was bei einem selbst falsch läuft und dann bleibt gar nicht mehr viel Raum um sich ausschließlich mit dem Narz zu beschäftigen. Bei mir hat es zur kompletten Loslösung vom Narz geführt. Aber auch zu schmerzlichen Einsichten. Davon ist (eher am Rande) auch in dem Link die Rede. Nicht zuletzt deswegen finde ich ihn so wertvoll.

Ich musste schlussendlich erkennen, dass ich selbst narzisstisch bin und wenn man das in der Tiefe durchdenkt (so wie es in diesem Text geschieht), dann sieht man, was für ungeheure Aufgaben auf einen warten. Mein eigener Narzissmus hat mich wahrscheinlich davor bewahrt, mich von meinem Narz gänzlich unterbuttern zu lassen. Im Text ist von harten Narzissten die Rede. Sie sind wirklich zu keinerlei Empathie und Reflexion imstande (lupenreine Beschreibung meines ExN), ich selbst gehöre also zu den Softies unter den Narzissten. Nichtsdestotrotz eine harte Erkenntnis. Heute betrachte ich meine ex-Beziehung als einen ewigen Machtkampf eines harten Narzissten ohne jede Empathie und Einsicht mit einem Narzissten der softeren Variante.Solche Beziehungen können- so kräftezerhend sie auch sind- sehr lange währen weil sich in dieser Konstellation nie zur Gänze dieses völlige Ungleichgewicht zwischen zwei Menschen einstellt, wie es im zitierten Beitrag beschrieben ist.

Heute nehme ich an, dass kein Mensch, der nicht auch narzisstische Anteile hat, sich über Jahre in eine Beziehung zu einem charmanten, funkelnden Größenwahnsinnigen verbeißt. Man mag es Liebe nennen und diese Liebe kann sich sehr intensiv anfühlen aber schaut euch einmal die ganz normalen Pärchen an...schaut euch Menschen an, die nicht funkeln, die in sich ruhen, nichts besonderes darstellen, keine Gefühle von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt auslösen...Viele von euch schrieben, dass sie nie so geliebt haben wie in Narzzeiten und dass kein anderer Mensch sie je wieder so berühren konnte bzw. andere potentielle Partner als Langweilig erscheinen...
Wenn ihr euch darin wieder erkennt, seid ihr dem eigenen Problem schon auf der Spur.

Ich will damit nicht jedem hier eigenen Narzissmus unterstellen aber mein Eindruck ist schon, dass es hier zumindest einige gibt, die starke Co-Narzisstische Züge haben. Je mehr man sich selbst erkennt, desto mehr verblasst der ExN. Es ist als ob man Jahrelang auf einer anderen Baustelle mitgearbeitet hat...Und dann entdeckt man plötzlich seine eigene und beginnt zu werkeln...Und dabei mag man sich dann gar nicht mehr durch Fremdbaustellen ablenken lassen. Zum einen erkennt man, was man aufbauen kann wenn man bei der eigenen Baustelle bleibt (was natürlich unangenehmer ist als an Narz-Baustelle zu werkeln), zum anderen erkennt man die völlige Aussichtslosigkeit, an der Narz-Baustelle zu werkeln, wenn man verinnerlicht hat, dass jedes Narz-Haus mit 100% Sicherheit wieder einbrechen wird.

07.08.2015 11:07 • x 4 #62


A


Aufarbeitung nach der Trennung von einem Narzissten

x 3


N
Hallo ExMitschreiberin, danke für den Link!
Ich stimme dir zu, dass viele Menschen narzisstische Züge in unterschiedlich starker Ausprägung haben (uns das sehr viele). Es gibt Leute die sich teils intensiv mit dem Thema beschäftigen und behaupten das 50% der Bevölkerung betroffen sind. Andere sagen: Narzissmus ist so weit verbreitet wie AIDS und sollte mit gleicher Aufmerksamkeit aufgeklärt werden.

Generell ist alles relativ und man muss unterscheiden in welcher Ausprägung der Narzissmus vorhanden ist.
Für mich wird es dabei kritisch wenn der Narz überhaupt nicht mehr zur Selbstreflexion in der Lage ist und wenn die Empathie völlig fehlt und er nur noch als Zerstörer durch die Welt läuft.. oder massiv die Partnerschaft oder das Umfeld davon beeinträchtigt sind.

Damit will ich sagen, wenn jemand an sich narzisstische Züge erkennt, nicht gleich aus den Wolken fallen. Das Erkennen ist ja bereits Teil der Selbstreflexion und Selbstreflexion kennt ein echter/pathologischer Narz praktisch nicht. Narzisstische Züge gehören häufig zu einer ganz normalen, gesunden Persönlichkeit.
Die Übergänge zum krankhaften (wirklich bösartigen) pathologischen Narzissmus sind fließend aber die Grenzen sind sehr weit ab des Normalen.


Grüße...

07.08.2015 12:08 • x 2 #63


lene79
@exmitschreiberin

auch dir, danke für den link. (kontroverse Frage: Ist Co-Narzissmus demnach nicht genauso unheilbar wie Narzissmus?)

07.08.2015 12:47 • x 1 #64


N
Hallo exmitschreiberin,
hab dein Beitrag nochmal aufmerksam durchgelesen. Mir fiel da was auf...
Also nochmal nur als Gedankeneinwurf (bitte nicht falsch vestehen).

Narzissten gestehen ihren Mitmenschen kein eigenes ich zu weil ihr eigenes ich nicht entwickelt ist. Sie sehen ihre Mitmenschen deswegen durch ihre Brille und zwar so, wie sie es für richtig halten.. und behandeln ihre Mitmenschen auch so. Der Betroffene fühlt sich falsch erkannt und falsch interpretiert (in eine falsche Schublade gepackt).
Dieses Verhalten eines Narzissten merkt man innerhalb weniger Minuten (wenn man aufpasst) und das ist ein guter Indikator um einen Narz zu entlarven.
Narzissten denken sehr häufig in Schwarz/Weiß-Mustern, in Gut und Böse (oder wer nicht für mich ist, ist gegen mich).

Damit will ich sagen, sei vorsichtig alle Leute die in Beziehungen zu einen Narz standen, als Co-Narzissten einzustufen, bloß weil du es für dich so siehst. Das wäre falsch und ganz arttypisches Verhalten für einen Narz.
Sehe die Vielfalt der Menschen und Beziehungskonstellationen die es gibt...

Nur ein Gedankeneinwurf, liebe Grüße..

07.08.2015 13:24 • #65


Zauberhexe
Hallo,
jeder Mensch hat doch wohl ein Maß an Egoismus, jeder will das es im selbst gut geht,auh wen man mit seinen Entscheidungen manchmal grad de sGegenteil , leider!
Aber ein gesundes Ego ist mit echten Narzismus doch nicht zu vergleichen. Jemandem das blaue vom Himmel zu lügen, die große Liebe vorzuspielen auch wenn der N. diese in diesen einen Moment vielleicht auch gerade Fühlt / lebt, nur um beim nächst besten neuen Kick anzubeissen und die große Liebe zum verhassten Objekt wird, auf dem N. nach belieben rumtrampeln kann...Diese Verhaltensweisen sind nicht normal und sind garantiert nicht bei allen/ vielen Menschen so zu sehen.. wär ja auch nicht auszuhalten. Auch wenn es hier im Forum langsam so ausieht, als ob Narz. Salonfähig geworden wär?
Gruß Zauberhexe

07.08.2015 15:04 • #66


h0ffnung
Zitat von lene79:
@exmitschreiberin

auch dir, danke für den link. (kontroverse Frage: Ist Co-Narzissmus demnach nicht genauso unheilbar wie Narzissmus?)


Weil das eine wirklich sehr interessante Frage ist, möchte ich diese auch rein subjektiv beantworten.

Die (Familien)Strukturen, die ursächlich für den Co-Narzissmus sind unterscheiden sich deutlich von den der klassischen Narzissten. Der Leidensdruck der Co-Narzissten ist höher. Co-Narzissten haben aber gleichzeitig ein sehr hohes Nicht-Existieren-Wollen Gefühl in sich, was es möglicherweise wiederum schwieriger macht, ihren Narzismuss zu heilen.

Je mehr ich mich mit dem Thema befasse, desto mehr merke ich, wie stark die Narzisstischen Anteile in meiner Persönlichkeit verankert sind. Das denken, das fühlen, es ist alles davon durchseucht. Mit dem Wissen, welches ich nun habe, versuche ich die Gedanken, sobald sie auftauchen bewusst wahrzunehmen, zu analysieren, zu unterbinden, vielleicht kann ich mich eines Tages ganz davon befreien. Vielleicht.

Ein geheilter Narzisst ist ein Widerspruch in sich, leider. Ich denke aber, dass für die Co-Narzisstin die Anreize einer Verhaltensänderung bzw. Verhaltensmodifikation weitaus höher sind, als bei klassischen Narzissten, denn unglücklich wird sie in jedem Fall sein. Im Co-Narz. Steckt eben auch immer ein Wunsch ein Echter zu sein.

Waas einem echt den letzten Nerv rauben kann sind die Sadisten unter den Narzissten, aber glücklicherweise sind fast alles Sadisten auch Masochisten, so muss ich mir kein Rechtfertigungsmechanismus zurechtbasteln, um diese kranken Wesen emphatielos zu bedauern, was für ein trauriges Leben.

08.08.2015 02:43 • #67


h0ffnung
Zitat von ExMitschreiberin:
Heute nehme ich an, dass kein Mensch, der nicht auch narzisstische Anteile hat, sich über Jahre in eine Beziehung zu einem charmanten, funkelnden Größenwahnsinnigen verbeißt. Man mag es Liebe nennen und diese Liebe kann sich sehr intensiv anfühlen aber schaut euch einmal die ganz normalen Pärchen an...schaut euch Menschen an, die nicht funkeln, die in sich ruhen, nichts besonderes darstellen, keine Gefühle von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt auslösen...Viele von euch schrieben, dass sie nie so geliebt haben wie in Narzzeiten und dass kein anderer Mensch sie je wieder so berühren konnte bzw. andere potentielle Partner als Langweilig erscheinen...
Wenn ihr euch darin wieder erkennt, seid ihr dem eigenen Problem schon auf der Spur.


1. Du hast ja schon richtig festgestellt, dass wir alle narzisstische Persönlichkeitsanteile an uns haben und das ist auch gut so. Echte, krankhafte Narzissten, die zur Empathie unfähig sind, gehören zu einer anderen Spezies, das sind keine Menschen, sie sind wie Aliens. Das falsche Selbst hat bei solchen Menschen vollständig die Kontrolle über jegliches Denken und Handeln übernommen, das ist auch schon ein entscheidender Unterschied, krankhafte Narzissten sind in allem was sie tun Narzissten, immer und überall.


2. Ich würde mich davor hüten Opfer narzisstischen Missbrauchs und deren Verhalten zu pathologisieren. Es ist keine homogene Gruppe, jeder kann Opfer von Narzissten werden! Oft befinden sich Opfer narzisstischen Missbrauchs mitten in einer Lebenskrise, wenn sie ihren Narzissten treffen, denn N. können Schwäche, Bedürftigkeit, Abhängigkeit förmlich riechen. Nicht selten sind Opfer Co-Abhängige, die durch ein sehr geringes Selbstwertgefühl glauben keinen anderen Partner finden zu können.


Es ist ja auch nicht so, als wären die Narzissten nicht besonders intelligente, charmante, gutaussehende Menschen. Oft hängen die Opfer dieser Illusion oder Fantasie an, dem Menschen, den sie glaubten ursprünglich kennengelernt zu haben, den Menschen, in den sie sich verliebt haben, der mit dem tatsächlichen N. objektiv nicht viel gemeinsam hat.


Viele Opfer verfallen den Rettungsfantasien, sie sehen das schwache, gebrochene, unglückliche wahre Selbst des Narzissten, das sie dann versuchen zu retten, oft auch oder gerade weil sie sich durch persönliche Erfahrungen z.B. des Missbrauchs in der Kindheit und Jugend nur zu gut hineinversetzen können. So versuchen viele den Therapeuten oder den Arzt zu spielen. Die gefühlte moralische Überlegenheit gegenüber dem narzisstischen Partner vermag einiges an Missbrauch auszugleichen.


Einige Opfer suchen ein letztes Gespräch, einen Abschluss, um die Sache für sich selbst beenden zu können. Es fällt ihnen schwer mit der Verarbeitung des Erlebten zu beginnen, bevor sie die Gewissheit haben, was dort eigentlich vorgefallen ist, wieso die Partnerschaft nicht funktioniert hat. Nur ist der Narzisst grundsätzlich nicht in der Lage diesen Abschluss zu ermöglichen, weil er keine Verantwortung übernehmen kann und weil aus seiner Sicht die Opfer ihm ein Leben lang gehören. Menschen sind für Narzissten immer und ohne Ausnahme Gebrauchsgegenstände. Der N. sieht seine Opfer wie beispielsweise einen alten Hammer in der alten Werkzeugkiste, den man alle Jahre mal wieder brauchen KÖNNTE, gegebenenfalls möchte und WIRD er darauf zurückgreifen. Die Vorstellung des Unverbindlichen, wenn auch nicht selten unfreiwilligen gefällt dem Narzissten, so wandert er nicht selten zwischen Ex und Ex-Ex und Ex-Ex-Ex-en hin und her, immer dort, wo er sich gerade das Meiste verspricht... heute ein schrottreifer alter Hammer, morgen vielleicht ein lebensnotwendiges Werkzeug, SO, wirklich GENAU SO betrachtet der Narzisst alle Menschen um sich herum.


Nicht wenige Opfer gehen so eine Art gemeinsame Psychose bzw. geteilte Psychose mit ihrem Narzissten ein. So werden tatsächliche oder eingebildete Feinde des N. zu gemeinsamen Feinden, Schulden und Verbindlichkeiten zu gemeinsamen Schulden, Pläne und Wünsche so abstrus und selbstzerstörerisch sie sein mögen, zu einer gemeinsamen, oft leider One-Way-Reise geradewegs in die gelebte Hölle.


Oft isoliert der Narzisst seine Opfer fürsorglich von der Außenwelt und macht sie nicht selten finanziell von sich abhängig. Durch letztlich absolut zufällige, deswegen auch krankhafte Belohnungen und Bestrafungen wird ein solchen Opfer einer normalen Urteilsfähigkeit völlig beraubt. Ein solches Opfer bekommt z.B. an einem Tag absolut willkürlich einen Flachbildfernseher geschenkt, wird an einem anderem bedroht und erpresst, es hat dadurch überhaupt keine Grundlage mehr, sich ein objektives Urteil über die eigene Situation zu bilden.

Der Narzisst stellt also gewissermaßen in allen seinen Beziehungen immer wieder den ursprünglichen Zustand des Wahnsinns seiner Kindheit her, der erst zu einem Narzissmus geführt hat. Narzissmus ist ansteckend.

Psychopathische Narzissten schrecken nicht davor zurück ihren Partner offen zu erpressen. Wenn Du mich verlässt, bringe ich Dich um ist dann keine Drohung, sondern leider zu oft ein Versprechen.


3. Co-Narzissten sind echte Narzissten, der größte Unterschied ist wohl, dass sie nur Beziehungen mit anderen echten Narzissten eingehen können und wollen, erst durch bzw. in der Beziehung zu einem Narzissten fühlen sie sich lebendig. Anderen, normalen Menschen gegenüber verhalten sich die Co-Narzissten weitgehend wie klassische Narzissten. Co-Narzissten sind eben echte Narzissten, entsprechend blind gegenüber dem eigenen Falschen Selbst. Solche Co-NarzisstINEN landen dann immer wieder in Beziehungen zu Narzissten, leider sind sie aufgrund ihres Narzissmus nicht in der Lage die Gefährlichkeit der Narzissten abzuschätzen, das endet dann sehr oft in Selbstzerstörung aus der Sicht der Co-Narzisstin.

08.08.2015 10:38 • x 2 #68


E
@H0ffnung,

wow, ich bin wirklich beeindruckt von deinen Ausführungen.
Interessant dass du Lenes Frage aufgegriffen hast. Ich habe auch darüber nachgedacht, bin aber noch nicht so weit zu antworten.
Grundsätzlich glaube ich aber, dass Co-Narzissten die besseren Entwicklungschancen haben, ganz einfach deswegen weil sie zur Selbstreflexion imstande sind.
Leider habe ich gerade nicht die Zeit detaillierter zu antworten. Aber eine Frage möchte ich dir stellen.

Zitat:
2. Ich würde mich davor hüten Opfer narzisstischen Missbrauchs und deren Verhalten zu pathologisieren...


Zitat:
Nicht selten sind Opfer Co-Abhängige, die durch ein sehr geringes Selbstwertgefühl glauben keinen anderen Partner finden zu können.


Ist letzteres nicht eine Art Pathologisierung? Denn auch mir ist klar, dass Opfer von Narzissten keine homogene Masse sind, aber meinem Eindruck nach gibt es schon einige Eigenschaften, Schwächen, psychische Dispositionen oder wie man es nennen mag, die anfällig für Narzissten machen können.

Meine Intention war es nicht auszudrücken Alle Opfer sind selbst krank, also: selbst Schuld!; sondern nachzuspüren, wo die eigenen (unbewussten) Motive für eine solche Partnerwahl liegen können (zumal hier ja nicht wenige sind, die zum wiederholtem Male einem Narz auf den Leim gingen)...Denn einen Narz können wir niemals verändern und so sehe ich es als Chance an, sich selbst zu beleuchten und (vielleicht) zu verändern.

Zitat:
Es ist ja auch nicht so, als wären die Narzissten nicht besonders intelligente, charmante, gutaussehende Menschen. Oft hängen die Opfer dieser Illusion oder Fantasie an, dem Menschen, den sie glaubten ursprünglich kennengelernt zu haben, den Menschen, in den sie sich verliebt haben, der mit dem tatsächlichen N. objektiv nicht viel gemeinsam hat.


Das hast du recht und ich selbst erlebte es so. Aber nach langem Nachdenken bin ich dahin gekommen anzunehmen, dass auch hier evtl. eine Selbstwertthematik des Opfers eine Rolle spielt. Ich vermute dass diejenigen Menschen, die sich selbst sehr wichtig nehmen, nicht so intensiv darin aufgehen, ihr Glück im Partner zu finden, bzw. nicht bereit sind, jahrelange Kämpfe auf sich zu nehmen, um den Partner zu einem beziehungs-und liebesfähigen zu machen.

Diese Menschen würden sich selbst wahrscheinlich zu viel Wert sein als dass sie all ihre Energien in einen Partner investieren. Die brauchen sie für eigene Ziele...

Zitat:
Viele Opfer verfallen den Rettungsfantasien, sie sehen das schwache, gebrochene, unglückliche wahre Selbst des Narzissten, das sie dann versuchen zu retten, oft auch oder gerade weil sie sich durch persönliche Erfahrungen z.B. des Missbrauchs in der Kindheit und Jugend nur zu gut hineinversetzen können. So versuchen viele den Therapeuten oder den Arzt zu spielen. Die gefühlte moralische Überlegenheit gegenüber dem narzisstischen Partner vermag einiges an Missbrauch auszugleichen.


Hierauf würde ich genau das gleiche wie oben antworten. Jemand, der sich selbst verwirklicht, hat womöglich weniger das Bedürfnis, einen anderen Menschen zu retten?
Jemand, der sich selbst liebt, ist nicht in einem derartigem Ausmaß bereit, sich für den Partner zu verbiegen, um ihm gerecht zu werden. Statt dessen denkt er vllt. eher aus der Perspektive Wird er/sie mir gerecht?
Was mir stark aufgefallen ist (auch damals an meinem eigenen Verhalten) ist, dass Narzissten extrem auf sich selbst fokussiert sind (keine Neuigkeit ), die Partner von Narzissten aber, statt sich selbst und ihre Ziele- eben den Partner zum Lebensmittelpunkt machen. Und diese Beziehungsdynamik verschärft sich in dem Maße, in dem der Narzisst seine Machtspielchen spielt und der Partner eine Lösung/einen Ausweg sucht.

@NKenner

eine Antwort wird noch eintrudeln

08.08.2015 11:36 • #69


E
Zitat:
Co-Narzissten sind eben echte Narzissten, entsprechend blind gegenüber dem eigenen Falschen Selbst.


Bisher las ich nur vom falschen Selbst der Narzissten. Du meinst also auch Co-Narissten haben ein falsches Selbst?
Wie sieht dieses falsche Selbst genau aus?

08.08.2015 11:38 • #70


N
Noch ein Einwurf.
Macht euch nicht so viele Gedanken darüber, ob ihr Co-Narzissten seit.
Es ist so leicht von einen Narzissten um den Finger gewickelt zu werden. Für einen Narzissten ist diese Kunst überlebenswichtig und der Narz ist wirklich gut darin.
Ein Beispiel: *beep* hat ein ganzes Volk verführt und war ein reinrassiger pathologischer Narzisst! Nach der 1und1 ist 2 -Logik müsste jetzt ein ganzes Volk co-narzisstisch sein....

Letztendlich hab ihr in erster Linie aus Empathie, Verständniss, Moral und Vernunft die Beziehungsarbeit geleistet (wie es wahrscheinlich die meisten normalen Menschen erstmal tun würden). Ein Co-Narzisst hebt sich an der gottgleichen Persönlichkeit seines angebeteten Partners empor und gibt sich in dieser Rolle völlig auf.
Ihr habt ja gezeigt, dass euch dieser Schuh nicht passt, deswegen ist ja eure Konstellation gescheitert!
Und euer Partner ist ein Ar., kein Gott.
Und ihr seit hier um das zu reflektieren und emphatisch aufzuarbeiten.., das sind keine Narz-Eigenschaften....

Liebe Grüße ...

08.08.2015 12:57 • x 1 #71


N
Zitat: exMitschreiberin
Zitat:
eine Antwort wird noch eintrudeln.

Die Spannung steigt!
Aber vermutlich habe ich schon auf deinen bevorstehenden Beitrag mit meinem letzten Post geantwortet.
Lass gut sein. Ich spüre sehr schnell in welche Richtung du das Thema für dich lenken willst.
Spüren ist eine Gabe die uns vorausahnen lässt, womit wir z.B. Narzissten gegenüber wirklich was voraus haben...

bis denn...

08.08.2015 14:28 • #72


N
Zitat: exMitschreiberin
Zitat:
Meine Intention war es nicht auszudrücken Alle Opfer sind selbst krank, also: selbst Schuld!

Doch! Genau das ist deine unterschwellige Intension. Die ganze Zeit schon.
Seit deinem ersten Post machst du im wesentlichen nichts Anderes!
Und dafür gibt nicht viele wohlwollende Erklärungen. Eine davon könnte sein: du bist selbst ein Narz der versucht sich gut zustellen indem du die Mitschuld(die es nicht wirklich gibt) als Schuld auf die Opfer überträgst und diese für genauso krank erklärst. Am besten geht das wohl mit Co-Narzismuss...
Nur so ein Gedanke erstmal...

Mach doch bitte dein eigenes Thema auf! wenn du dein Problem besprechen willst.
Ich erkenne hier keinen Co-Narzissten !


Gruß der Nkenner

08.08.2015 17:02 • #73


E
Zitat:
Die Spannung steigt!




Zitat:
Aber vermutlich habe ich schon auf deinen bevorstehenden Beitrag mit meinem letzten Post geantwortet.


Du bist ja lustig Nein, hast du nicht. Ich wollte etwas ganz anderes schreiben.

Zitat:
Lass gut sein. Ich spüre sehr schnell in welche Richtung du das Thema für dich lenken willst.
Spüren ist eine Gabe die uns vorausahnen lässt, womit wir z.B. Narzissten gegenüber wirklich was voraus haben...


Ich will das Thema nicht lenken, sondern habe mir wie jeder andere auch versucht, einen Reim auf meine Geschichte zu machen. Hier muss nicht jeder die gleichen Ansichten haben. Auch ich könnte dir unterstellen, du willst das Thema lenken, indem du deine Betrachtungsweise kund tust.

Zitat:
Doch! Genau das ist deine unterschwellige Intension. Die ganze Zeit schon.
Seit deinem ersten Post machst du im wesentlichen nichts Anderes!
Und dafür gibt nicht viele wohlwollende Erklärungen. Eine davon könnte sein: du bist selbst ein Narz der versucht sich gut zustellen indem du die Mitschuld(die es nicht wirklich gibt) als Schuld auf die Opfer überträgst und diese für genauso krank erklärst. Am besten geht das wohl mit Co-Narzismuss...
Nur so ein Gedanke erstmal...


Hast du den verlinkten Text gelesen? Darin wird zwischen Schuld und Verantwortung unterschieden. Mein ExN kannte den Unterschied nicht (und dir will ich damit nicht unterstellen, dass du ein Narz bist). Kam die leisteste Kritik oder ein Versuch, einen Konflikt zu lösen, geriet er außer sich und sprach unentwegt von Schuld.

Mir persönlich geht es um meine Eigenanteile, von welchen ich, im Gegensatz zu dir annehme, dass sie mich in diese Beziehung getrieben haben. Wenn ich nun noch im Nachhinein Monate oder Jahre nichts anderes tue, als die Psyche meines ExN zu analysieren, dann bin ich sogar noch nach Ende der Beziehung völlig auf ihn fokussiert, anstatt bei mir selbst. Welch Ehre für jeden Narz, nicht wahr?

Hast du jemals Therapie gemacht? Jeder Therapeut würde wohlwollend das Gespräch immer wieder auf dich lenken, wenn du dazu neigst, über andere Menschen zu sprechen. Glaubst du, er würde das tun, um dir deine eigene Schuld einreden zu wollen?

Du hast mir in deinen Beiträgen, die ich noch beantworten wollte ausführlich erklärt, wie ein Narz tickt. Ich weiß leider sehr genau wie er tickt, darum schrieb ich, dass mir all die perversen Verhaltensweisen in den verlinkten Text bekannt sind. Ich nahm an, dass dieser Hinweis genügt, um sich vorstellen zu können, dass ich weiß wovon ich rede. Meine Eigenverantwortung befreit meinen ExN nicht von seiner Verantwortung.

Zitat:
Mach doch bitte dein eigenes Thema auf! wenn du dein Problem besprechen willst.
Ich erkenne hier keinen Co-Narzissten !


Nur weil ich Gedanken zum Thema einbringe,die dir missfallen, soll ich ein eigenes Thema eröffnen? Kannst du auch andere Sichtweisen neben deiner eigenen akzeptieren?

08.08.2015 17:42 • x 1 #74


N
@ExMitschreiberin
Mach bitte trotzdem dein eigenes Thema auf!
Dein Problem passt hier nicht rein!

08.08.2015 17:51 • #75


A


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