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Aufarbeitung nach der Trennung von einem Narzissten

elfie63
Die Zwiebel eines Narzissten zu schälen, heißt ihn zum verschwinden zu bringen - hinter all den Masken ist nämlich - nichts.
Das wahre Ich ? Gibt es nicht. Der Narzisst konnte nie ein eigenes Ich aufbauen, daher braucht er andere um sich in ihnen zu spiegeln.
Das ist traurig , aber Narzissten sind nicht unzurechnungsfähig. Sie wissen sehr genau was sie tun. Sie berechnen ihr Tun.
Natürlich kann man mit einem Narzissten zusammenleben. Wenn man die eigenen Emotionen komplett herausnimmt, ihn wie einen Patienten behandelt oder auch wie ein Kind, sich nicht als Partner sondern als Arzt oder Mutter sieht.
Wer das will, bei dem kann es klappen.
Alle anderen sollten die Beine in die Hand nehmen und losrennen.

30.08.2015 20:33 • x 1 #151


B
Zitat:
hinter all den Masken ist nämlich - nichts.


Ganz soooo ist es nicht. Hinter der Maske ist etwas: massive Selbstunsicherheit, Versagensbewusstsein, Minderwertigkeitsüberzeugung. Gelingt es ihnen nicht, sich mittels eines anderen Menschen davon zu überzeugen, dass sie scheinbar doch so etwas wie Stärke besitzen, Durchsetzungskraft und soziale Potenz, sind sie dem Untergang in die Bedeutungslosigkeit geweiht. Daher auch die Berechnung: Sie zielt nicht darauf ab, den anderen höchstpersönlich zu zerstören, sondern sich mit allen Mitteln vorm Untergang zu schützen.
Ähnliches tun Andere Menschen auch, wenn es darum geht, in einer Bedrohungslage ihr eigenes Leben zu retten. Und dafür ist meist jedes Mittel recht.

30.08.2015 20:48 • x 1 #152


A


Aufarbeitung nach der Trennung von einem Narzissten

x 3


h0ffnung
@elfie63

Deine pesimmistische Sicht teile ich nicht.

Die meisten Menschen mit psychischen Störungen sind irgendwo in der Mitte des Spektrums, wenn man es also nicht gerade mit einem Outlier zu tun hat, ist die H0ffnung durchaus nicht unbegründet. Der Narzisst hat mehrere Teilidentitäten, von denen keine so richtig entwickelt ist, das falsche und das wahre Selbst sind ebenfalls nur teilweise entwickelt, es ist nicht so, dass dort nichts ist... es steckt nur zu viel unverarbeiteter Schmerz hinter der Fassade, dorthin, zu diesem Schmerz traut sich der Narzisst nicht, was aber nicht heißt, dass er es eines Tages nicht doch tut, wie so alles im Leben ist so etwas individuell verschieden, alles Narzissten grundsätzlich für h0ffnungslose Fälle zu erklären, da wäre ich vorsichtig. Es gibt tatsachlich auch so etwas wie Spontanheilung für nicht wenige Narzissten, so um die 40 rum, selbst schon gesehen... sind dann zwar immer noch Narzissten, aber ohne all das Negative und damit durchaus auszuhalten und liebenswürdig

30.08.2015 21:50 • #153


J
Hallo an alle tapferen Mädels da draussen,

ich bin anfang des Jahres an so einen Narzissten geraten. hat mich umworben wie sonstewas. das übliche Prozedere. schon tausend mal bei euch gelesen. er hat mich ganz hoch auf einen sockel gestellt. ich hätte ihn geheilt von all dem Schmerz, den ihm die ex zugefügt hätte. und ja, die schlimme exfrau auch. ich wäre so schön ... bla bla bla... große geschenke gab es auch, mit glitzern in den augen überreicht. ach ja, und fressen gehen in teuren restaurants mit weißer tischdecke und so.

die Fassade ist recht schnell gebröckelt:

Kritik an meinem Äußeren fand ich lächerlich. Ich bin echt selbstbewusst und mag mich total leiden! er meinte, ich sähe liederlich aus, weil meine Jacke verschliessen wäre, mein Bauch wäre zu dick und ich sollte doch weniger naschen ( ich bin übrigens ultraschlank mit 60 kg bei 1,78 m) ja, und meine Nagelhaut müsse ja auch mal entfernt werden. mehr konnte er nicht finden. ich lach mich kaputt. wollte mich aufziehen in dem er sagte, na du musst das doch wissen, du hast ja abitur. immer mit so belächelndem unterton, weil er ja der schlauste mann weit und breit ist. im angeben ist er ein ganz großer. er fährt das fetteste auto. hat ne segelyacht und all so'n schei..
tja, aber dann kam die erste situation, und er ist völlig ausgerastet, weil ich den Lachs, den er für mich gekauft hatte, nicht essen wollte. hab das nicht so schlimm gefunden. wollte halt einfach was anderen zum frühstück essen. er hat es als schlimmste beleidigung angesehen. ich würde nicht achten was er für mich macht. er würde nie wieder sowas für mich kaufen. heute finde ich es total lächerlich. aber damals hat der mich echt aus dem kalten erwischt. es war samstag und wir wollten nur schön frühstücken. er hat getobt bis ich weinend und mit zitterndem Kinn vor ihm saß . wegen nem schei. lachs für 1,99. das muss man sich mal überlegen! keine ahnung wie er das gemacht hat.

es ging weiter bergab. solche situationen häuften sich. hinterher wusste ich immer gar nicht, wie es dazu kam. ich selbst misstraute meinen Wahrnehmungen. in der einen Minute dachte ich nur : Was für ein mieser Mensch, was für ein Loser! den verlässt du!

Am nächsten tag, glaubte ich, ich hätte die Situation verursacht und hab mich tatsächlich entschuldigt! man ist voll bekloppt. und immer hab ich mich gefragt, welche von den beiden Frauen, ist die mit dem Verstand und welche ist die Verwirrte.

hab ihn dann nach 6 wochen das erste mal verlassen. er hat mich sofort zurück geholt. ich hab kurz gezögert und hab es doch wieder versucht.

trotzdem blieb es bei dem täglichen subtilen terror. ich bin eine starke frau und noch nie zuvor hab ich soviel geweint. ich konnte nichts essen und hab kette geraucht und täglich getrunken. körperlich und seelisch hat der mich innerhalb von vier monaten runtergewirtschaftet. er hat mir mit seinen subtilen erziehungsmaßnahmen das gefühl gegeben unzulänglich zu sein. ich hab mich so bemüht und hab es doch immer falsch gemacht. und besitzen wollte er mich. eifersüchtig war er in den lächerlichsten situationen. heute weiß ich, der fühlte nichts. er wollte nur besitzen. wie eine sache, ein objekt habe ich mich gefühlt.

dann bin ich in einer nacht und nebel aktion geflohen. er war nicht da und ich hab meine 7 sachen gepackt und bin gegangen. das war die schlimmste beleidigung für ihn, die man sich vorstellen kann. er hat mich tatsächlich zurück geholt. die welt hatte er mir versprochen und ich muss sagen, für vier wochen hat er all das besprochende tatsächlich gelebt. aber ich hatte den respekt schon verloren. er versuchte alles, um es mir recht zu machen. aber natürlich brach seine böse hier und da durch. aber ich war gefeit und hab ihn verächtlich in grund und boden gewettert. ich hab mich so über ihm stehend gefühlt, in jeder lebenslage. jemand der so schlecht mit menschen umgeht, hat nur verachtung verdient. das kam unterbewusst einfach aus mir raus. ich hab mich hinterher gefragt, seit wann ich so böse geworden bin. heute weiß ich, es war einfach nur selbstschutz. ich bin es mir wert! ich lasse mich nicht erniedrigen und fertig machen.

bei mir hat er sich echt vergriffen. er hat sich so verschätzt mit dem was er glaubte mir bieten zu können.

aber ich hab ihn dafür umso mehr belächelt. er konnte mich mit nichts mehr treffen.

dennoch kam es überraschend, dass er per whatsapp schluss gemacht hat. aus dem nichts. ich hab es zumindest nicht kommen sehen. und witzigerweise wollte ich noch gar nicht gehen. vor vier wochen. seitdem totaler kontaktabbruch auf beiden seiten. ich hab mir in seiner abwesenheit meine sachen geholt und das wars.

noch am selben abend ist seine ex eingezogen. sie ist meine nachbarin ... lach... und er hatte sie schon fünf jahre lang gequält. er hatte ihr den Kiefer angebrochen, ihr verweigert auf toilette zu gehen, und solche sachen. und doch litt sie soooo schlimm, als ich mit ihm zusammen kam. sie wollte soooo sehr zu ihm zurück. sie wollte ihre arbeit aufgeben und bei ihm anfangen, damit sie ihm voll zur verfügung stehen kann. das wollte er auch von mir. ich hab ihn dafür ausgelacht. sie bettelte ihn immer wieder hinter meinem rücken um eine chance an. er hat sie glauben lassen, die nachricht an sie las er mir selbst vor, dass sie die trennung verursacht hatte und dass er sie geliebt hatte und sie ihn doch nur verletzt hatte.

dabei war er der sadist, der sie gequält hatte. sie hatte so viele schlimme sachen über ihn erzählt.
ich hatte ihr damals nicht geglaubt. er hat getan als wäre sie halt irre. heute glaube ich, dass alles was sie erzählte wahr ist. und ich glaube auch sie ist eine komplementär-narzisstin und kann einfach nicht von ihm loskommen. sie hat, während ich mit ihm zusammen war, gebettelt, er nähme sie zurück. und er hat ihr immer mal nen brocken hingeworfen, damit sie schön am ball bleibt. sie sieht heute aus wie ein getretener hund- als frischverliebte.

meine trennung ist nun 1 monat her. ich glaube nicht, dass ich jemals wieder von ihm höre. ich bin sowas von nicht sein typ in der art wie ich ihn sehe- als taugenichts, als loser, als wertloses stück schei..

ich mache mir nur sorgen um die ex, die jetzt seine next ist. er wird sie diesmal zerstören. ich habe ihr einen artikel über narzissmus geschickt, in der hoffnung, dass sie jetzt was zum festhalten hat: nämlich ein krankheitsbild. und ich hoffe, es hilft ihr in der nächsten krise, alles etwas klarer zu sehen und vielleicht sogar einen ausweg zu finden.

und obwohl ich die trennung als einzige befreiung sehe, knappere ich an dem thema. ich fühle mich ausgenutzt, gedemütigt und weggeworfen. aber diese genugtuung gebe ich dem vollpfosten nicht. ich lese all eure nachrichten, mädels, und es tröstet mich, dem kind einen namen geben zu können: Narzissmus. aber ich will das alles verarbeiten und keine narben zurück behalten. das akzeptiere ich nicht. nicht für so einen wertlosen taugenichts. Kopf hoch an alle da draußen! seht, wieviel unrecht euch getan wurde. seht, was für tolle frauen ihr seid und dass ihr es verdient, liebevoll behandelt zu werden. seid stark. haltet das fehlende Drama und die Leere aus! Ich suche mir beschäftigung. Lerne weiter Gitarre spielen. Vielleicht fange ich an zu malen. mal sehen. aber ich versuche die viele zeit, die ich nun habe zu nutzen. ich hab mich geordnet. seit drei Wochen stolze Nichtraucherin. ich trinke nur noch selten. und dann nur ein-zwei gläser wein. ich höre laut musik und tanze dazu. singe laut im auto mit. mir geht es gut! und wann immer ich anfange mich an etwas nettes aus der vergangenheit zu erinnern, lese ich in diesem forum. und dann bin ich gleich wieder eingenordet!

Liebe Grüße und Euch allen viel Kraft.

30.09.2015 11:29 • #154


M
Was mich erschreckt sind diese Diagnosen, die von Menschen kommen, die bloß pausenlos im Internet Krankheitssymptome googlen und sich dann Krankheiten und Störungen zusammenreimen. Ein Mensch, der andere so schnell in eine Schublade steckt und dann auch noch abwertet, ist meiner Meinung nach selbst gestört in irgendeiner Hinsicht oder braucht einen Punchingball, weil er/sie mit sich selbst extrem unzufrieden ist und irgendwo seine Unzufriedenheit rauslassen muss.

Die Mutter kann genauso eine Borderlinerin sein. Wie auch der Freund. Selbstverletzung muss dabei garnicht vorkommen. Narzissten umgeben sich nur mit erfolgreichen Menschen und/oder Menschen, die Ihrer würdig sind und in der Gesellschaft hoch gelobt werden. Borderliner suchen sich gezielt Menschen mit geringem Selbstwertgefühl. Auch in ihrem Freundeskreis.
Die beiden Störungsbilder ähneln sich sehr, aber trotzdem sollte man selbst aufgrund eigener Erforschungen aus dem Internet nicht eine Krankheit diagnostizieren, nur um eine Ausrede für das eigene psychisches Elend zu finden. Schließlich hat man sich das alles gefallen lassen.

Und außerdem können Menschen mit Persönlichkeitsstörungen nichts für ihr Verhalten. Das Umfeld im Kindheitsalter bestimmt das Verhalten im Erwachsenalter. Man sollte sich dessen bewusst werden, aufhören, andere Menschen in eine Schublade zu stecken und mal darüber nachdenken, warum derjenige sich so und so verhält. Und DANN sollte man entscheiden, ob man damit umgehen kann. Wenn man im Selbstmitleid badet, sich psychisch foltern lässt und nichts dagegen unternimmt, nicht mal versucht, dem Partner zu helfen, dann ist mal leider selbst Schuld an seinem Elend.

Aber das wollen viele nicht hören, weil sie dann mit ihren eigenen Problemen konfrontiert werden, die im Grunde die echten Auslöser sind für das persönliche Leid.

30.09.2015 16:47 • #155


G
Zitat von Maylily:
Was mich erschreckt sind diese Diagnosen, die von Menschen kommen, die bloß pausenlos im Internet Krankheitssymptome googlen und sich dann Krankheiten und Störungen zusammenreimen. Ein Mensch, der andere so schnell in eine Schublade steckt und dann auch noch abwertet, ist meiner Meinung nach selbst gestört in irgendeiner Hinsicht oder braucht einen Punchingball, weil er/sie mit sich selbst extrem unzufrieden ist und irgendwo seine Unzufriedenheit rauslassen muss.

...Narzissten umgeben sich nur mit erfolgreichen Menschen und/oder Menschen, die Ihrer würdig sind und in der Gesellschaft hoch gelobt werden...

Die beiden Störungsbilder ähneln sich sehr, aber trotzdem sollte man selbst aufgrund eigener Erforschungen aus dem Internet nicht eine Krankheit diagnostizieren, nur um eine Ausrede für das eigene psychisches Elend zu finden. Schließlich hat man sich das alles gefallen lassen.

Und außerdem können Menschen mit Persönlichkeitsstörungen nichts für ihr Verhalten. Das Umfeld im Kindheitsalter bestimmt das Verhalten im Erwachsenalter. Man sollte sich dessen bewusst werden, aufhören, andere Menschen in eine Schublade zu stecken und mal darüber nachdenken, warum derjenige sich so und so verhält. Und DANN sollte man entscheiden, ob man damit umgehen kann. Wenn man im Selbstmitleid badet, sich psychisch foltern lässt und nichts dagegen unternimmt, nicht mal versucht, dem Partner zu helfen, dann ist mal leider selbst Schuld an seinem Elend.

Aber das wollen viele nicht hören, weil sie dann mit ihren eigenen Problemen konfrontiert werden, die im Grunde die echten Auslöser sind für das persönliche Leid.


Hallo,

Ich kann nur von mir ausgehen...
Ich habe nach fast vier Jahren Beziehung erst angefangen zu googeln, da ich merkte in unserer Beziehung stimmt etwas nicht. Sprunghaftigkeit, Lügerei, Tatsachen plötzlich verdrehen, mich ran ziehen und mich wegstoßen. Eine reine Achterbahnfahrt.
Dinge die anfangs in Ordnung waren, wurden plötzlich extrem verdammt und kritisiert.
Ich habe nicht pausenlos und aus Langeweile gesurft. Ich habe ihn auch nicht einfach so verurteilt. Ich wollte ihn nur verstehen, unsere Beziehungsprobleme mit ihm zusammen lösen.
Zusammengereimt habe ich mir gar nichts. Seiten die ich besucht habe und Fachbücher die ich gelesen habe, sind fast ausnahmslos von anerkannten, studierten und jahrelang praktizierrenden und deshalb auch erfahrenen Psychologen erstellt worden.
Diesen dürfte man doch wohl eine gewisse Kompetenz bescheinigen, oder?
Ich habe es mir weder leicht gemacht und ihn auch nicht sofort in diese spezielle Schublade gedrängt. Ich habe unsere Beziehung sehr gründlich durchleuchtet, bevor ich mich in die Nähe dieser Diagnose Narzissmus wagte.
Denn ich glaubte anfangs auch nicht so vehement daran, zumal ich meinen Partner bis zum Frühjahr, nach der dritten Trennung immer noch sehr liebte und kaum begriff was da ablief.

Mein Leben verlief bis ich meinem Partner begegnete auch in guten, erfolgreichen und normalen Bahnen. Ich hatte ein starkes Selbstwertgefühl und war sehr angesehen und beliebt.
Gerade aber diese Stärke hat ihn angezogen, hat er es doch bewundert ein schönes, intelligentes, belesenes und attraktives Weib an seiner Seite vorweisen zu können. (Das sind übrigens auch genau seine Worte, nicht meine Aussage).
Ich war gewiss seiner würdig. Das behaupte ich...

Borderline ist mir zwar grob bekannt, aber damit hatten wir nichts zu tun in unserer Beziehung.

Meine Wenigkeit hat es gewiss nicht nötig für sich eine Ausrede für psychisches Elend zu finden, aber jede Sache hat ja doch wohl irgendwo einen Grund. Jede Folge hat eine Ursache.
Da ich mich in der Beziehung verändert habe und wissen wollte warum, ich meine Unsicherheit und Unzufriedenheit erst in dieser Partnerschaft gebildet hatte, konnte es logischerweise nur dort irgendwo liegen.
Wer möchte mir daher einen Vorwurf machen, mich zur Beseitigung all dieser Diskrepanzen, informieren zu wollen?
Zumal ich zu dem Zeitpunkt noch gar nicht an eine dauernde Beendigung unserer Beziehung dachte?

Wenn man sich gründlich mit dem Thema Narzissmus beschäftigt hat, kann man ja von einfachen Gefallen lassen kaum sprechen. Man ist unterbewusst und auf böse Art manipuliert worden und nicht jeder ist so einem Menschen (meiner hatte dazu bereits 50 Jahre Erfahrung...) gewachsen. Einem den Satz an den Kopf zu werfen Man hat es sich ja schließlich das alles gefallen lassen, klingt für mich wie ein Hohn.
Die Betroffenen sind ja schließlich hier alle erfreut, freiwillig ins ELEND gerannt zu sein.

Ich habe nie behauptet das dieser Typus Mensch etwas dafür kann, ich weiß wie Narzissmus entsteht und Kinder die so zu Erwachsenen werden, können einem leid tuen.
Nachgedacht warum er sich so und so verhält, habe ich fast fünf Jahre.
Ich habe versucht sein Verhalten zu ergründen, habe auch versucht meinen eventuellen Anteil an den immer währenden Missverständnissen (seine Wortwahl...)zu begreifen.
Das ein krankhafter Narzisst einen Partner gerade durch diese Verunsicherungstaktik manipuliert, wer soll das als einfacher Laie denn erkennen.
Dazu braucht man Fachleute und deren Kernaussagen.
Dann kann man erst wirklich für sich entscheiden.
Ich habe dies nach der Information und dem Erkennen getan.
Für mich ist auch keine Beziehung mit Ihm mehr drin, denn ich lasse mich bewusst nicht mehr psychisch foltern oder emotional missbrauchen.
Obwohl und das habe ich auch bereits erlebt, der Narzisst nun erst recht versucht sich zu rächen und mich weiter zu manipulieren. Nur durch meine, sich noch immer mit dem Thema Narzissmus beschäftigende Auseinandersetzung (ja ich weiß, für Gaylen ein Reizthema). kann ich mich weiter schulen und bin so in der Lage nicht mehr auf seine FEINHEITEN anzuspringen.
Ließe er mich in Ruhe, könnte ich mir viel Arbeit ersparen. Aber genau DAS tut er nicht, obwohl die Beziehung beendet wurde zum drittem mal und von ihm!
Wer verdenkt es mir, mich ständig mit dem Thema auseinander setzen zu müssen?
Ich hätte wahrhaftig genug andere Dinge zu tun...

Ich habe versucht meinen Partner zu verstehen, weil ich ihm helfen wollte und unsere Beziehung in gute, funktionierende Bahnen lenken wollte.
Hätte ich mich ihm zuliebe umbringen sollen, mein eigenes ICH opfern um ihm die Bestätigung zu geben ohne ihn nicht leben zu wollen?
Für eine missbrauchte Liebe? Das war sein Kick gewesen.

Ich habe mich entschieden, nach unzähligen erfolglosen Redeversuchen und Hilfsangeboten, mich selber zu retten, damit ich nicht gehe...

Ihn als Punchingball für mein eigenes Elend missbraucht zu haben...das ist für mich eine unqualifizierte, haltlose Unterstellung.
Na schön...ich kann für mich selber einstehen, aber es doch schön zu lesen, das es für die armen, psychisch kranken bis bösartigen Narzissten(egal ob Männchen oder Weibchen) noch jemand gibt, der Verständnis hat. Bravo und das in einem Thread der den Opfern bei der Aufarbeitung helfen soll.
Aber wir sind ja offen...für jede Meinung...DANKE Maylily..ich habe mich auch erschrocken...

30.09.2015 21:56 • x 1 #156


J
Ist doch *beep* wie richtig oder falsch Diagnosen gestellt werden. Hauptsache es hilft! Und manch eine kann so mit mehr Distanz die eigene Beziehung beleuchten. Also prima! Das hier ist ein Selbsthilfeforum, verdammt, und keine Psychologie-Fachmesse! maylily, Thema verfehlt!

30.09.2015 22:57 • #157


B
Zitat:
Na schön...ich kann für mich selber einstehen, aber es doch schön zu lesen, das es für die armen, psychisch kranken bis bösartigen Narzissten(egal ob Männchen oder Weibchen) noch jemand gibt, der Verständnis hat. Bravo und das in einem Thread der den Opfern bei der Aufarbeitung helfen soll.


Vielleicht sollte man an dieser Stelle in der Betrachtung einiges trennen:

Den Hinweis von Maylily, dass es schlichtweg zu verkürzt ist, die Schuld an dem Drama, das man erlebte, lediglich in der Störung des Narzissten zu sehen, ohne sich gleichzeitig auch selbstkritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen, halte ich für richtig und wichtig.

Festzustellen, dass die narzisstische Persönlichkeitsstörung eine Störung ist und keine angeborene Boshaftigkeit aus dem Reiche Satans, die sich ganz speziell und ausschließlich darauf richtet, jemanden aus Lust und Laune heraus zu zerstören, bedeutet nicht gleichzeitig auch, dass man das Handeln desjenigen entschuldigt.

Wer für sich bereitwillig damit arrangiert, Opfer zu sein und sich selbst bereitwillig als solches labelt, wird in seiner Verarbeitung nie ohne einen Täter auskommen.

Wer in seiner Verarbeitung des Erlebten mit einem Narzissten vorankommen möchte, sollte sich ganz ehrlich, mutig und aufrichtig DIE Frage beantworten, die man sich in einer solchen Beziehung am häufigsten gestellt hat:

Warum hat er mir das angetan?

Die Antwort lautet i.d.R.: Weil er es konnte. Ich habe es zugelassen.

Nein, das bedeutet nicht, dass es in Ordnung war, wie er handelte.
Nein, das bedeutet nicht, dass das Opfer die Schuldige ist, genausowenig, wie nur der Narzisst der Schuldige ist.
Und dennoch: It takes two to Tango.

In einem Punkt habe ich jedoch eine etwas andere Sichtweise als Maylily, aber auch das ist nur meine persönliche Meinung:

Niemand kann etwas dafür, dass er der Mensch geworden ist, der er ist. Aber er kann Verantwortung dafür tragen, ob er dieser Mensch bleibt oder einiges verändern möchte.

Diese Entscheidung trifft jedoch jeder Mensch für sich allein. Entweder, man kann mit der Entscheidung des Anderen leben, oder eben nicht.

30.09.2015 23:00 • #158


G
[quote=bluebalu
...Den Hinweis von Maylily, dass es schlichtweg zu verkürzt ist, die Schuld an dem Drama, das man erlebte, lediglich in der Störung des Narzissten zu sehen, ohne sich gleichzeitig auch selbstkritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen, halte ich für richtig und wichtig.

Festzustellen, dass die narzisstische Persönlichkeitsstörung eine Störung ist und keine angeborene Boshaftigkeit aus dem Reiche Satans, die sich ganz speziell und ausschließlich darauf richtet, jemanden aus Lust und Laune heraus zu zerstören, bedeutet nicht gleichzeitig auch, dass man das Handeln desjenigen entschuldigt.

Wer für sich bereitwillig damit arrangiert, Opfer zu sein und sich selbst bereitwillig als solches labelt, wird in seiner Verarbeitung nie ohne einen Täter auskommen.

Wer in seiner Verarbeitung des Erlebten mit einem Narzissten vorankommen möchte, sollte sich ganz ehrlich, mutig und aufrichtig DIE Frage beantworten, die man sich in einer solchen Beziehung am häufigsten gestellt hat:

Warum hat er mir das angetan?

Die Antwort lautet i.d.R.: Weil er es konnte. Ich habe es zugelassen.

Nein, das bedeutet nicht, dass es in Ordnung war, wie er handelte.
Nein, das bedeutet nicht, dass das Opfer die Schuldige ist, genausowenig, wie nur der Narzisst der Schuldige ist.
Und dennoch: It takes two to Tango.

In einem Punkt habe ich jedoch eine etwas andere Sichtweise als Maylily, aber auch das ist nur meine persönliche Meinung:

Niemand kann etwas dafür, dass er der Mensch geworden ist, der er ist. Aber er kann Verantwortung dafür tragen, ob er dieser Mensch bleibt oder einiges verändern möchte.

Diese Entscheidung trifft jedoch jeder Mensch für sich allein. Entweder, man kann mit der Entscheidung des Anderen leben, oder eben nicht.[/quote]



Hallo,

Den ersten Satz möchte ich auch nicht von der Hand weisen, wenn meine Worte vielleicht auch anders rüber kamen....
Natürlich gehören zwei zum Tanz, das streite ich nicht ab.
Auch habe ich mich schon hinterfragt.
Und ich stelle auch nicht meinen Anteil von Schuld in Frage. Ich suchte den Mann meiner Wünsche, Träume, Harmonie und eine ausbalancierte Partnerschaft. Er gab mir das alles...zum Anfang, und ich nahm es an.
Wer geht schon nach dem ersten Krach? Man versucht doch den Partner zu begreifen, Kompromisse gehören auch in eine Partnerschaft?
Ich hätte auf meine Umwelt hören sollen, die sagte, ER wäre doch einfach daneben und dann sofort gehen sollen.
Nun ich gebe zu er hat genau in die richtige Kerbe gehauen und ich war zugegeben fasziniert...am Anfang. Er zeigte mir meinen Seelenpartner...
Auch ich wollte, das die Beziehung funktioniert und ich bin kein Mensch der beim ersten Disput davon rennt.

Ich sehe seine Störung auch als eine krankhafte Störung an, die wie jede Krankheit auch ihre Ursachen hat. Das ist der Punkt, der mich ihn nicht verurteilen lässt.
Sogar einige Prozente an Verständnis gestehe ich ihm durchaus zu. An der Störung ist er nicht schuld.
Nun Lust und Laune unterstelle ich ihm auch nicht. Er ist so...ewig auf der Suche nach etwas, was er nie kennengelernt hat.
Für ihn sind Zuwendung und Aufmerksamkeit, Annahme, vielleicht auch verwechselbar oder gleich gesetzt mit Liebe.

nur Liebe, Partnerschaft ist anders und soviel mehr...

Für mich auch Vertrauen und Annahme des Partners...sein wahres Ich.

Er hat mein Vertrauen auf gröbste missbraucht, in dem er versteckte. Sein wahres Ich.
Meiner Person wurde damit mein Grundrecht auf Selbstbestimmung genommen...verweigert. Die Freiheit der Wahl nicht mehr gelassen.

Und DAS werfe ich diesem Menschen vor...Manipulation und bei meinem Partner war es nachweislich, bewusste Manipulation.

Ich hätte entscheiden können, mit ihm seinem Wesen und dem Narzissmus zu leben oder zu gehen. ICH...nicht ER.

Ich sehe mich wenn auch zum großen Teil, nicht nur als Opfer, sondern trage auch meinen Anteil an Mitschuld. Nur diese ist für mich sehr viel geringer als seine.
Ich verurteile ihn nur für das bewusste, und kann da differenzieren..

Das ändert aber für mich nichts daran, das ich mit dem roten Tuch, das sich nur allmählich rosa färbt, umgehen lernen muss.
Und ich weiß das wird noch lange dauern...

Ich darf nicht in Hass abgleiten(was angesichts des bewussten nicht immer einfach ist), ich muss mich noch vielleicht genauer und tiefer sehen, aber das ist alles wirklich sehr schwer, braucht viel Zeit und Erfahrung und ist einfach...traurig.

Hätte ich vor fünf Jahren gewusst was mir mal passiert, wieweit mich dieses zermürbt und angreift...ich wäre gerannt.
Nun stecke ich drin...in der Schei***, aber allmählich komm ich da wieder raus...verzeiht mir...aber es dauert.

01.10.2015 12:08 • #159


G
Entschuldigung, da hatte ich etwas verdoppelt.
Habe gelöscht...

01.10.2015 12:10 • #160


Zauberhexe
Hallo zusammen,
hatte einige arbeitsame, emotionaal ausgeglichene Tage, habe aber schön weitergelesen mit euch. Täter und Opfer, vielleicht doch nicht so die richtigen Bezeichnungen? Ja, ich bin nicht mehr so sehr emotional, nicht mehr so sehr in meinenVerletzungen gefangen und beleuchte nun das ganze ein bischn mehr auch aus seiner Sicht. Und er kann einem nur leid tun, er sucht verzweifelt nach der großen Liebe, sieht nicht, wenn er sie gefunden hat, weil der Druck in ihm zu groß ist, vielleicht doch noch jemand zu finden, de noch besser für ihn ist, das alte!lässt nach, honeymoon vorbei. also muss ein neues Hochgefühl her. Den Genuss in eine ruhige, zufriedene liebevolle und vor allem Beständige Beziehung zu kommen( mit allen Höhen und Tiefen) erreichen sie nicht. Und leiden dabei vermutlich nicht weniger als wir Opfer. Aber bei allem Mitleid, die emotionale Hölle die sie uns bereiten ist nicht zu entschuldigen, und als erwachsene Menschen müsste jeder zumindest versuchen an sich zu arbeiten, einzusehen und nicht nur alle schuld auf die anderen abzuwälzen.
Und dann ...lernt man jemanden kennen...der erzählt beim ersten Treffen sehr viel von sich, fast sein ganzen Leben..fragt wenig, lädt einem per sms nach einem weiteren Telefonat gleich zu einem größeren, nicht grad günstigen Sonntagsausflug in seinem BMW- Cabrio ein..ich hab erst mal abgesagt, denn schon wieder klingeln alle Alarmglocken bei mir! Bitte, ich weiß ich muss selbst entscheiden,aber sagt mir doch was ihr da denkt! Seh ich schon weiße Mäuse und ein N- Mann hinter jedem? Ich möcht nicht schon wider in die Falle rennen, kaum dass es mir etwas besser geht. Oder bin ich durch die Erfahrung der letzten Jahre vorsichtig, aufmerksam und getsärkt genug, dass ich ein Kennenlernen riskieren und den Absprung dann sofort durchziehen kann, wenn es denn doch wieder in die Richtung geht?
Danke schon jetzt an alle
Liebe Grüße Zauberhexe

01.10.2015 19:27 • #161


elfie63
Dazu kann ich nur sagen: ich habe bei meinem ersten Mann ( Borderline ) getan was möglich war, und ich bin nicht gegangen weil ich ihn nicht mehr geliebt hätte, sondern weil ich nicht mehr konnte.
Tatsächlich war es bei ihm so, daß er oft am nächsten Tag nicht mehr wußte was er getan oder gesagt hat.
Ich mache ihn dafür nicht verantwortlich. Und daß sich Borderliner Menschen mit geringem Selbstwertgefühl 'suchen' , ist schlicht falsch.
Diese Menschen suchen jemanden, der ihre 'Grenzgänge' mitmacht und toleriert, einfach weil sie zwar Beziehung wollen, so aber nicht können, das ist etwas völlig anderes als bei Narzissten.
Die umgeben sich auch nicht immer mit 'erfolgreichen' Menschen, sondern achten darauf, daß die Menschen ihnen irgendwie von Nutzen sind.
Und sie wissen was sie tun. Und auch, was sie anrichten.
Diagnose oder nicht - die Handlungsweisen sind ähnlich. Und es geht hier nicht um psychologische Feinheiten, sondern - zumindest für mich - um die Aufarbeitung dessen , was mir passiert ist und die Frage : warum ?

01.10.2015 20:56 • #162


O
Zitat von Zauberhexe:
Seh ich schon weiße Mäuse und ein N- Mann hinter jedem? Ich möcht nicht schon wider in die Falle rennen, kaum dass es mir etwas besser geht. Oder bin ich durch die Erfahrung der letzten Jahre vorsichtig, aufmerksam und getsärkt genug, dass ich ein Kennenlernen riskieren und den Absprung dann sofort durchziehen kann, wenn es denn doch wieder in die Richtung geht?
Danke schon jetzt an alle
Liebe Grüße Zauberhexe


Hallo Zauberhexe,

das könnte genauso gut von mir kommen ... ja, man wird fast paranoid!
Wobei ich mittlerweile immer öfter auf meinen innerlichen Red Alert höre.

Aber schau Dir so viel wie möglich einfach an - angenehme Überraschungen können nie ausgeschlossen werden und man lernt dazu. Ich gebe möglichst vorbehaltslos auch eine zweite Chance, weil jeder mal einen seltsamen Tag haben kann.

Ich habe bisher nicht den ganzen Strang lesen können - ich scheue es gerade ein wenig, mich wieder mit der Thematik auseinanderzusetzen, obwohl ich mir meiner Anteile (sehr informativ eine Seite zu Töchter narzisstischer Mütter) an einer so destruktiven Beziehung völlig im klaren bin.
Durch dieses Thema möchte ich mich noch mit meinem Therapeuten arbeiten. - Meine sonstigen Baustellen (Neuanfang in einer neuen Stadt und einem völlig anderen Bundesland) waren neben der Arbeit bisher leider nahezu lebensbestimmend ...

Die Phase der überall lauernden Narzissten habe ich trotz Trennung von meinem Narz vor eineinhalb Jahren auch noch nicht ganz überwunden - man schaut schon seeehr genau hin.

Liebe Grüße
S.

04.10.2015 21:52 • #163


A


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