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Aus nach 25 Jahren Wie weiter machen?

M
Hallo liebe Community.
Hab diesen Text (so oder so ähnlich) schon als Gast in einem anderen Threat geschrieben. Möcht mit meiner Geschichte aber nicht den Raum eines anderen einnehmen. Daher meine Geschichte auch noch in einem eigenen Tread:

Wahnsinn wie sich die Abläufe ähndeln. Ich (42) war 25 Jahre mit meiner Frau zusammen, davon 18 Jahre verheiratet. Wir haben früh Kinder bekommen (heute 22, 19, 16) und waren bis vor 3 Monaten, ein in meinen Augen normales glückliches Paar. Nach einem Traumhaften Südsee Urlaub im August hat meine Frau eine Wesensverändrung vollzogen die ich mir bis heute nicht erklären kann. Auch bei meinen, wenn auch schon älteren Kindern kamen Aussagen wie ich habe das Gefühl keine Mutter mehr zu haben.

Nach dem Urlaub hat sie viel abgenommen (wohl durch einen Magendarm-Virus) und sich selber wie sie sagt, neu entdeckt. Sie war fast von einem auf den anderen Tag eine andere Person. Abwesend, Emotionslos, Abweisend und das auch ihren Kindern gegenüber.

Vor ca. 5-6 Wochen nach einer hitzigen Diskussion was mit ihr los ist, hat sie das erst Mal in unserer Beziehung geäußert, sich ihrer Gefühle zu mir nicht mehr sicher zu sein. Bähm.
Danach bin ich aus dem gemeinsamen Schalfzimmer ausgezogen und schlafe mehr schlecht als recht auf der Klappcouch im Keller.

Denn Versuch einer Paartherapie hat sie nach 2 Sitzungen abgebrochen und möchte sich jetzt trennen. 4 Wochen von Gefühle unklar bis endgültige Trennung wenn das mal keine Kurzschlussreaktion ist. Sie hat von mir Zeit zum Gefühle klar werden eingefordert, die hab ich ihr die 4 Wochen nicht wirklich eingeräumt. Vielleicht mein Fehler, aber ich hab auch keine faire Chance bekommen mit der Situation besser umzugehen.
Stand jetzt wird sie so zeitnah wie möglich ausziehen und ich werde mit den Kindern im Haus bleiben.
Ein bis jetzt noch deutlicher Unterschied zu anderen Geschichten ist, dass sie bis jetzt bestreitet das wer anderes im Spiel ist. Aber wundern würde mich da garnichts mehr.
Ich schwanke aktuell zwischen Aufbruchstimmung und tiefer Trauer.
Meine Familie (Eltern, Geschwister, Onkels usw.) und auch die Kinder helfen mir aber trotzdem falle ich ständig in ein tiefes Loch und find kaum die Kraft den Alltag zu bewältigen.

Auch wenn ich euch (Betroffene) nicht kenne, würde ich euch gerne drücken und uns Mut machen das es irgendwann nicht mehr so sehr weh tut. Leider kann ich dieses Licht am Ende des Tunnels noch nicht sehen und weiß ehrlich nicht wie ich die nä. Wochen überleben soll. Ich würde ja gerne sagen geteiltes Leid ist halbes Leid, aber irgendwie wirkt das hier nicht.
Zumindest ist dieses Forum hier ein Anfang.
Auch tut es gut zu sehen das es hier Menschen gibt die es durch diese schwere Zeit geschafft haben und anderen Mut machen.
Bitte helft uns weiter. Weil eins weiß ich, ohne Zuversicht wird das nichts.

20.11.2023 23:17 • x 7 #1


M
Mir kommen da so einige Fragen in meiner Situation:
1. Arbeiten/Funktionieren oder Krankmelden und ausbrechen? Kind brauchen mich...
2. Ist es komisch schon jetzt auf die Suche nach einem neuen Partner zu gehen obwohl man um den Ex eigentlich noch kämpfen möchte?
3. Kann das bleiben im ehemals gemeinsamen Heim funktionieren oder hilft auch hier nur eine Wechsel in was ganz neues? Wegen Trennungs-Verarbeitung und so!?!
4. Spiel ich mir nur was vor wenn ich mich auf ihren Auszug freue? Hab das Gefühl auch erst dann die Trennung für mich angehen zu können.

21.11.2023 00:31 • #2


A


Aus nach 25 Jahren Wie weiter machen?

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E
Mich verwirrt besonders die eine Frage:
Eine Neue suchen..? In deiner Situation?

Darf ich fragen, wieso du so etwas in Erwägung ziehst bzw. ob dir ernsthaft danach wäre?

Oder ist das auf sie bezogen? Sorry, hier war/bin ich erstmal etwas verwirrt.

21.11.2023 00:42 • x 4 #3


Wollie
wieder so eine heftige Geschichte....geb dir gerne virtuell den Drücker zurück ich gehöre zu denjenigen, welche dies alles schon lange durch haben und mittlerweile in ihrem neuen Leben angekommen sind (bei mir Ehe 2.0). Ist aber eine sehr lange Geschichte und sprengt den Rahmen hier, deshalb möchte ich auf deine Fragen eingehen.
Zu 1: Mich hat Arbeiten abgelenkt, weil es ein Stück weit Normalität war und da die Kids zwei Jahre bei mir waren, musste ich eh funktionieren. Du musst schauen, was für dich hier passt.

Zu 2: würde ich auf gar keinen Fall machen, dann hast du noch mehr Chaos in deinem Leben, weil das Alte ja noch gar nicht abgeschlossen bzw. verarbeitet wurde. Und geregelt wurde, was Unterhalt, Scheidung usw. angeht. Welche neue Frau möchte sich sowas antun ? Aus eigener Erfahrung kann ich dir da nur abraten.

Zu 3: Kann funktionieren, muss auch erstmal. Weil so schnell wirst du nicht ausziehen können und auch die Kinder haben ja Mitspracherecht. Langfristig wäre etwas Neues aber sicher hilfreich zum Neuanfang. War bei mir jedenfalls so.

Zu 4: Nein, du spielst dir nichts vor. Weil die jetzige Situation für dich kaum aushaltbar ist. Deshalb wäre eine räumliche Trennung das Beste, was dir momentan passieren kann. Und weil dann die Trennung auch wirklich real durchgezogen wäre.

Was mit deiner Frau los ist, da kann ich nur spekulieren. Aber bei meiner Exfrau war es ähnlich, sie war auch von einem Tag auf den anderen wie ausgewechselt, lief 3 Monate on Fire bis zum Zusammenbruch. Musste stat. behandelt werden, die Ärzte vermuteten massive hormonelle Schwankungen aufgrund Wechseljahre. Was es letztendlich wirklich war, wusste keiner. Jedenfalls hat sie sich danach getrennt. Aber lange Geschichte.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Gib nicht auf, es geht weiter. Du musst jetzt leider durch ein dunkles Tag und der Weg wird hart werden. Such dir Hilfe von Außen, Menschen, welche dich begleiten, denen du immer wieder deine Geschichte erzählen kannst, die dich auffangen. Und schreib hier im Forum alles was dich bewegt. Irgendjemand hört immer zu.

21.11.2023 00:45 • x 4 #4


K
Hi! Als jemand, der das nach 17 Jahren Beziehung hinter sich hat.
Ja, natürlich wird es besser! Versprochen. Das was dir passiert, passiert ständig. Und man rappelt sich hoch und ja, kann auch wieder lachen und neu lieben.

Deine Frau wird das schon länger in sich herum tragen. Mid Life Crisis, unglücklich, Kids aus dem Gröbsten raus, eventuell neu verliebt...es ist einfach typisch für lange Ehen/ Beziehungen. Und sie hat vielleicht schon länger mit sich gehadert und dann wurde ihr bewusst, dass es für sie nicht mehr reicht.

Wenn du es brauchst und kannst melde dich eine Woche krank. Wenn die Arbeit eher ablenkt, geh hin.

Bitte lass das Daten! Bitte bitte bitte!

Du wärst gerade ein denkbar mieser Fang...du bist nicht bereit für etwas neues. Und ein Typ wie du, der eigentlich noch trauerte und nicht frei war, hat mir stärkeren Liebeskummer beschert als mein Ex nach 17 Jahren. Daran knabbere ich nach 3 Jahren noch manchmal und das hatte wiederum ich sicher nicht verdient, nur weil seine Ex ne dumme K.... war. Ich seh das aber auch positiv. Immerhin konnte ich mich eindeutig wieder verlieben, trotz mieser Trennung durch den Ex davor.

Wenn du gesund werden willst, hilft Abstand. Zusammen wohnen würde nicht funktionieren, solange du nicht über die Trennung hinweg bist..

Nein, das ist verständlich. Wenn sie auszieht, beginnt die Heilung der Wunde ohne täglich mehrmals aufgerissen zu werden,..

Für die Kids solltet ihr später aber eine Basis finden.

Drücker! Ja, Trennungen sind mies, aber das Leben wird wieder schön.
.

21.11.2023 00:47 • x 4 #5


M
@Machine00900 neu war einmal auf eine neue Wohnung bezogen aber auch auf einen neuen Partner.
Das die räumliche Trennung, aktuell das einzige ist was sich richtig anfühlt ist wenigstens ein Ziel. Wie lange ich dann die alte Unterkunft halten werde muss ich wohl sehen. Aber ich weiß schon jetzt, wenn sie raus ist, werde ich die nach meinen Wünschen umgestalten.
Ja, das mit einem neuen Partner fühlt sich aktuell nicht richtig an, trotzdem hab ich das Gefühl so viel Liebe in mir zu tragen, die ich gerne mit jemandem der sie zu schätzen weiß teilen möchte. Wo holle ich mir in den nächsten Monaten meine Portion Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit?

21.11.2023 08:01 • #6


K
In Deiner Situation zu Daten, wäre massiv unfair, der jeweiligen Dame gegenüber. Du bist psychisch noch instabil, gar nicht fähig, eine für die nächsten Jahre passende Partnerin zu finden. Die Frau hingegen könnte unter Deinem Zustand massiv leiden, denn Du bist emotional noch viel zu nah an Deiner Frau.

Da muss noch einiges an Zeit vergehen - und bis dahin hol Dir die Liebe in der Familie. Mit Zärtlichkeiten sieht es in der Tat erstmal mau aus. Aber tu Dir bitte den Gefallen und halte das aus. Es ist schmerzhaft, aber auch eine gewinnbringende Erfahrung.

21.11.2023 08:14 • x 3 #7


MaKu
Zitat von MisterJohn:
Mir kommen da so einige Fragen in meiner Situation:

Hallo John,
deine Geschichte ähnelt sehr meiner. Scheidung nach 25 Jahren, 3 Kinder (22,21,16). 2 Jahre WG, jetzt ist sie endlich ausgezogen, Notarentwurf ist fertig, ich zahle sie aus, bleibe mit den Kindern im Haus.

Auch bei mir schwanke die Stimmung zwischen Aufbruchstimmung und tiefer Trauer. Nach 2 Jahren bin ich da fast durch. Manchmal falle ich kurzfristig in ein Loch, wenn das Kopfkino Erinnerungen abspielt. Mein Umfeld hat mich gut aufgefangen und getröstet.

Zu deinen Fragen:
1. Arbeiten half mir, vor allem, als ich nach 2 Jahren Home Office wieder zurück ins Büro musste/durfte. Neue Menschen, Tapetenwechsel, all das hat mir extrem geholfen. Und auch die Kinder brauchen einen. Brauchen ist vielleicht das falsche Wort, vor allem die älteren wünschen sich nur, dass es einem gut geht.

2. Ist bei jedem anders. Es tut der Seele gut, wenn man mal mit einer anderen Frau was unternimmt, wenn mal mal Anerkennung und Sympathie spürt. Dann wird einem klar, dass man nicht grundsätzlich versagt hat, sondern nur in den Augen eines einzelnen Menschen (Ex) unerträglich geworden ist. Aber Partnerschaft? Das käme noch viel zu früh. Auch wenn es abgedroschen klingt, man muss erstmal lernen, mit sich allein klar zu kommen. Alleine Sachen unternehmen, reisen, usw. Irgendwann wird der Kopf langsam frei, man sammelt neue Erinnerungen, die alten verschwimmen.


3. WG ist nur was für die Harten. Das ist extrem schmerzhaft. kalter Entzug Du musst dich entlieben, obwohl Ex täglich vor deiner Nase rumtanzt. Ging bei mir 2 Jahre so. Nach 1,5 Jahren der Heimlichtuerei kam dann auch raus, dass es einen Next gibt. Wir sind uns aus dem Weg gegangen, lediglich 2 min gesehen in der Küche täglich. Und da hab ich ihr nicht mehr in die Augen gesehen. So geht das. Man stumpft irgendwann ab. Empfehlenswert ist das aber nicht.


4. Völlig nachvollziehbar. Wenn man die Phasen der Trennung durchläuft, dann will man den Auszug noch nicht, weil man hofft, dass noch ein Turnaround passiert. Irgendwann, wenn man akzeptiert hat, dass es nix mehr wird, dann freut man sich auf den Auszug. Kinder und ich freuen uns, hab mir ein neues Bett gebaut, und wir wollen das Haus umgestalten, neue Möbel und so. Ok, irgendwann ziehen die Studenten auch aus, und dann die jetzt 16jährige. Was dann wird, allein im 200qm Haus, keine Ahnung.

Alles Gute Dir.

21.11.2023 09:34 • x 9 #8


Hackschnabel
Zitat von MaKu:
Was dann wird, allein im 200qm Haus, keine Ahnung.

Deine Jüngste und Du könnten Geschäftspartner werden über und mit 2-3 Tiny House(rn).
Pension/Hotel..

Kommt Zeit, kommt Rat.

Cool auch: eine Alten-WG; ein Mehrgenerationen-Haus; Couchsurfing; ….
couchsurfing-fuer-frisch-verlassene-t27433.html

21.11.2023 12:48 • x 2 #9


M
Keine blöde Idee, vielleicht vermiete ich auch ein Zimmer unter um die finanzielle Situation wieder zu entspannen. Frau weg, Untermieter rein...

21.11.2023 12:52 • x 1 #10


R
Was ich in dem (und ähnlichen) Themen immer nie verstehen werde:

Die Frau will sich trennen und der Mann geht in den Keller oder sonstwohin zum Schlafen...

Die Frau will nicht mehr, also soll sie doch sehen, wo sie nächtigt. Warum sich noch tiefer in die Opferrolle begeben?
Ich möchte keine Wette abschließen, aber es gibt da zu 95% einen anderen Mann!

21.11.2023 13:42 • x 1 #11


Vilya
Zitat von MisterJohn:
Keine blöde Idee, vielleicht vermiete ich auch ein Zimmer unter um die finanzielle Situation wieder zu entspannen. Frau weg, Untermieter rein... ...

Dann warte aber bis zur Scheidung sonst kassiert sie wohlmöglich die Hälfte der Miete.

21.11.2023 14:13 • x 1 #12


M
Tja mit diesen Vermutung eurer Seits war zu rechnen und nach dem von mir Beschriebenen auch zu recht. Wenn ich ehrlich bin, würde es mir die Erklärung für all das auch einfacher machen. Aber ich glaube ehr, dass sie sich schnell in was neues flüchten wird als das schon was da ist. Sie will sich jetzt nochmal wie 20 fühlen. Ok, viel Spaß beim Aufwachen in der Realität das sie doch schon 43 ist. Wahnsinn wie gut mir hier das Schreiben mit euch tut. Soviel Leidensgenossen und -genossinen. Geteiltes Leid ist dann halt doch weniger Leid...

21.11.2023 14:18 • x 1 #13


M
@threadersteller

Meistens hat die Schwarmintelligenz recht. Bei mir war es so, dass mir bei der Trennung alles Mögliche vorgeworfen wurde (zu wenig Unterstützung im Haushalt, irgendwann vor 5 Jahren mal was blödes gesagt, Wünsche die nicht erfüllt wurden (aber jederzeit noch erfüllt werden hätten können etc)). Damals habe ich nicht verstanden, warum das jetzt Trennungsgründe sein sollen (fast 30 Jahre Beziehung, erste Liebe bei beiden in Teenagerjahren, danach Kinder Haus etc).

Drei Wochen habe ich gegrübelt und mir Vorwürfe gemacht und nichts verstanden. Dann der Klassiker. Sie hatte einen Neuen. Der hat sie manipuliert und wie so viele Frauen in den 40ern hat sie sich wieder begehrt gefühlt.

Fast alle Frauen, die in längeren Beziehungen sind, gehen wegen einem anderen (mal von seltenen Fällen wie Alk. oder Gewalt abgesehen). Es ist IMMER ein anderer dahinter. Und bei dir bin ich mir da ebenfalls ziemlich sicher.

Negativer Aspekt: Der Ehemann hat erstmal nur wenig Möglichkeiten. Die Affärenmänner wissen ganz genau, wie man eine frustrierte Frau triggert.
Kleiner Trost: Im Alltag verblasst die Liebe zu den Affärenmännern oft schnell.

Lasst diese Frauen gehen. Wenn sie zurückkommen, werden sie ihre Affärenmänner vermissen. Es ist nicht schön.

21.11.2023 16:17 • x 4 #14


M
Buh, gerade ein wieder sehr emotionales Gespräch im Familienkreis (Kinder+Frau+Ich) gehabt.
Wir hatten uns darauf verständigt, regelmäßig (alle 2 Wochen) gemeinsam über die für alle neue Situation und unsere Gefühle zu sprechen. Was soll ich sagen, ist eher wieder nach hinten losgegangen.
Frage an die Mitleser: Machen sollche Gespräche aus eurer Sicht überhaupt noch Sinn oder bewirkt es eh nur das der eine, der sich getrennt hat, sich angegriffen und und auf der Anklagebank fühlt?

Und habt ihr Ideen wie man eine Räumliche-Trennung in einem stark umkämpften Wohnungsmarkt, trotzdem schnell über die Bühne bekommt. Kann hier einer Berichten welche finanziellen Anstrengungen er/sie unternommen haben, um diesen Schritt zu ermöglichen?
Ich bin echt am Überlegen unser Erspartes in den Ring zu werfen um hier schnell eine Lösung zu finden. Mehr Geld= mehr Möglichkeiten auf dem Wohnungsmarkt...
Aktuell ist es für mich der einzige Weg mit der Trennung klar zu kommen wenn sie endlich weg ist. Und da es mir echt schon auf die Gesundheit geht, bin ich bereit auch dafür finanziell zu investieren.

21.11.2023 23:34 • #15


A


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