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Aus und ausgetauscht nach 39 Jahren

Nachtlicht
Liebe Caprice,

es tut mir leid zu erfahren dass es dir weiterhin so schlecht geht. Dass dein Nochmann dich so hängen lässt auf ganzer Linie, war zwischendurch nicht so absehbar aber, so schlimm das ist, auch damit bist du nicht allein. Vielen Verlassenen geht es so, dass sie am Verlasser Verhaltensweisen feststellen, die sie nie erwartet hätten und die sie zusätzlich verletzen.

Auch wenn das Verhalten deines Nochmannes dir jetzt sehr weh tut, ist es auf lange Sicht wahrscheinlich hilfreich für dich, denn es zeigt dir jetzt sehr deutlich dass das was zwischen euch war keinerlei Bestand mehr hat. Bestimmt hilft dir diese schmerzhafte Erkenntnis bei der Verarbeitug, erlaube dir ruhig auch mal ordentliche Wut - und langfristig führt das wahrscheinlich zu einer schnelleren Akzeptanz deiner neuen Lebensumstände. Letztendlich profitierst du am Ende mehr davon, als wenn er dich jetzt noch mit Freundlichkeit und Kümmern hinhalten würde, denn er will ja nicht mehr und dementsprechend ist es auch im Grunde gut, wenn er sich jetzt so verhält wie er es angekündigt hat: getrennt.

In die gemeinsame Pflicht darfst du ihn aber ruhig dennoch nehmen, wenn du dir das zutraust auch fordernd und bestimmend. Es gibt nun mal noch gemeinsame Verträge und Verantwortungen, wie z. B. einen Wasserschaden am Eigentum (wenn ich das richtig verstanden habe).

Wegen des Treffens, um das du gebeten hast und vor dem du dich jetzt fürchtest: falls es tatsächlich dazu kommt, könntest du das ja dann dazu nutzen, mit ihm die nun nötigen nächsten Schritte und Formalitäten zu besprechen. Umso besser, wenn er etwas Gefühlsduseliges von dir erwartet und du aber schon gut vorbereitet mit deinen Vorstellungen in die Verhandlung kommst. Vielleicht kannst du dir auch jemanden zur Unterstützung dazu holen, der mit steuern kann, dass ihr auf einer sachlichen Ebene bleibt falls du emotional abzudriften drohst?

Ich kann dir nur erneut Mut zusprechen: halte durch, es tut lange weh, aber es wird wieder besser. Es kommt auch für dich die Zeit, in der du an die jetzige Phase zurückdenkst und froh bist, dass sie hinter dir liegt, und feststellst, dass dein Leben nicht nur wieder lebenswert, sondern in manchen Dingen wahrscheinlich sogar besser ist als zuvor.

08.12.2019 16:16 • x 2 #361


C
Vielen Dank für Eure Hilfe,
mit dem Haus ist es leider nicht so einfach, da meine Tochter noch hier wohnt, in der Ausbildung ist und sich keine eigene Wohnung leisten kann. Da es ihre zweite Ausbildung ist steht ihr auch kein Unterhalt oder Zuschüsse zu. Desweiteren soll ich immer noch in die Klinik, habe aber Angst davor, weil: Was ist nach dem Aufenthalt, es ändert ja nichts an den Tatsachen. Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels, Angst vor der Veränderung, der Einsamkeit, was / wie wird es weitergehen? K.A.
Mir ist es bewusst, dass ich ihn nicht mehr interessiere, ich bin ihm egal und ja er macht es richtig, leider ist es für mich noch schlimmer weil ich jetzt alles hinterfrage und ich mich wie Dreck fühle den man einfach liegen lässt. So empathilos kenne ich ihn nicht.
Ich stecke fest, habe keinen Plan keine Ziele, kein Vertrauen mehr.
Ich muss Entscheidungen treffen, komme aber keinen Schritt weiter. Dieses abwerten meiner Person ist bösartig und gemein. Wut ihm gegenüber stellt sich auch nicht ein, nur Selbstmittleid für mich und dafür verachte ich mich. Ich bin nur noch ein Häufchen Elend, der andere Menschen vergrault mit dem Gejammere.
Sorry, wollte nicht so lange schreiben

08.12.2019 19:05 • x 1 #362


A


Aus und ausgetauscht nach 39 Jahren

x 3


C
Ich schon wieder, alles kommt gerade hoch. Die Einsamkeit heute ist unerträglich. Bekannte die geblieben sind, haben etwas vor. Keine eigenen Freunde, keine netten Abende mit Leuten, das Gefühl nur geduldet zu werden, sich als fünftes Rad zu fühlen Die Aussichten auf mein zukünftiges Leben sind sehr dunkel. Ja, es ist Jammern auf hohem Niveau und vielen Menschen geht es schlechter, worauf ich mit Hass auf mich selber reagiere, weil ich so egoistisch bin, mich so hängen lasse und nichts auf die Reihe bekomme.
Meine Tochter ist für mich da, aber sie hat auch ein Leben und ich möchte ihr nicht noch mehr zumuten. Sie hilft sehr, sagt aber auch ganz klar: Vergess ihn, wir schaffen es auch alleine.
Danke

08.12.2019 19:26 • x 1 #363


S
Hallo Caprice
Ja ich kann dich verstehen und alles nachempfinden.
Ja es ist klagen auf hohen Level.
Aber manchmal brauchen wir auch Selbstmitleid,wenn kein Anderer Mitleid mit uns hat.
Ich hatte auch versucht mich abzulemken...erfolglos.Es dauert einfach seine Zeit.
Und die jetzige Vorweihnachtszeit und der nahe Jahreswechsel trägt nichts dazu bei das es besser wird.
Aber du weißt nicht was das Leben noch gutes für dich bereithält.
Halt einfach weiter durch...
Sei neugierig auf deine eigene Entwicklung...und du wirst dich ändern.
Ich bin in den 7 Monaten eine ganz andere Frau geworden.Andere Vorstellungen..andere Wünsche..
Und ich gefalle mir so selbst viel besser.
Das wird bestimmt bei dir auch passieren.
Hab den Mut es zuzulassen.
Ja such ruhig das Gespräch...es wird dir helfen..egal in welche Richtung es gehen wird,irgendetwas wird dabei mit dir passieren.
Wenn du siehst das er meilenweit von dir weg ist.wenn du siehst das es den Mann den du geliebt hast gar nicht mehr gibt.
Vielleicht kannst du dich dann besser lösen.
Such dir neue Menschen um dich rum.Melde dich bei Spontax z.B.an,ist kostenlos und es ist schön mit Anderen was zusammen zu machen.Es ist toll,wieviel Spass man mit Menschen zusammen haben kann,die man gar nicht kennt.
Such nach Abwechslung...Zeit zum trauern hat man immer noch genug wenn man danach nach Hause kommt.
Aber vielleicht war auch ein ganz schöner Moment an dem Tag dabei,wo man trotz allem Lachen konnte und Spass hatte.
Ich wünsche dir jeden Tag ein Stückchen Lachen oder Spass.Es wiegt viel auf.
Und ich wünsche dir weiterhin viel Krafr im dieser Jahreszeit.

08.12.2019 21:52 • x 2 #364


Gorch_Fock
Hey Caprice, kann den anderen nur zustimmen. Bist zum 02.01 wirst Du jetzt halt den emotionalen Ausnahmezustand erleben, dass ist für jeden der Getrennt ist blöd.
Durch Deine negativen Gedanken verhinderst Du jedoch die Veränderungen. Wie hier schon geschrieben, liegt ein Schlüssel in der Planung von Aktivitäten. Dies wird auch in der Psychotherapie als ein Element angewandt. Und es macht Sinn.
Nimm Dir mal das Angebot Deiner lokalen Volkshochschule zu Hand und melde Dich für eine Aktivität im nächsten Semester an. Von Kochen über Sprachen, da ist für jeden was dabei. Und es macht sehr viel Spaß, ich habe damit auch wieder ein Hobby aufgebaut und hab schon klasse Leute in den Kursen getroffen. Oftmals ergeben sich hier auch sehr nette persönliche Kontakte oder weitere gemeinsame Kursbesuche.
Mach Dir mal einen Auftragszettel, auf dem Du Deine Aktivitäten für die nächsten Tage / Wochen planst und Dir so auch vor Augen führst, dass Du aktiv bist.

08.12.2019 22:12 • x 2 #365


C
Gerade jetzt in der weihnachtszeit kann man sich überall hilftätig engagieren. Vielleicht in einer suppenküche oder frag mal im seniorenheim nach ob du nicht für einen nachmittag die woche zum besuch vorbeikommen könntest. Diese Menschen sehnen sich oft sehr nach sozialen Kontakten und sind überglücklich, wenn sich jemand zum Kartenspielen bereit erklärt.
Bei dir würd sich dadurch auch wieder ein gutes gefühl aufbauen, wenn du für jemanden da sein kannst, gebraucht wirst und dich dabei nicht auch wie das 5. Rad am Wagen fühlen musst

08.12.2019 22:43 • x 2 #366


Gartenfee17
Liebe Caprice,
gut dass du dich meldest. Ich habe mich gefragt, wie es dir ergangen ist. Bitte verlange nicht zu viel von dir. Es waere ein Wunder, wenn du nach einigen Wochen ueber einen Mann hinweg waerest, mit dem du fast dein ganzes Leben verbracht hast.
Zitat von Caprice:
Ich muss Entscheidungen treffen, komme aber keinen Schritt weiter. Dieses abwerten meiner Person ist bösartig und gemein. Wut ihm gegenüber stellt sich auch nicht ein, nur Selbstmittleid für mich und dafür verachte ich mich. Ich bin nur noch ein Häufchen Elend, der andere Menschen vergrault mit dem Gejammere.

Du hast alles Recht der Welt zu jammern. Der Mensch, dem du am meisten vertraut hast, hat dir den Boden unter den Fuessen weggezogen. Er hat deine Verachtung verdient, nicht du. Auch ich hatte anfangs keine Wut, war immer noch in Sorge um den NM und habe mir selbst Vorwürfe gemacht. Das erste Weihnachten, das erste Silvester allein waren die Hölle. Ich bin in eine Reise geflüchtet, alles wie in Trance. Das erste Weihnachten, die ersten Geburtstage, Hochzeitstag sind schlimm, aber sie kommen so nie wieder. Es wird besser Jahr für Jahr, versprochen.
Du jammerst nicht auf auf hohem Niveau. Denn du hast nichts geringeres als dein bisheriges Leben, deine Sicherheit, deine Geborgenheit verloren.
Eine Trennung, noch dazu nach so vielen Jahren, ist für die Seele ebenso einschneidend, wie der Tod eines
geliebten Menschen. Mach dir das klar und gehe nicht mit dir ins Gericht, sondern sorge für dich.
Wenn du einen Klinikaufenthalt scheust, versuche es mit einer Tagesklinik. Es wird dir helfen, dir ueber vieles klar zu werden, wenn auch nur Schritt für Schritt. Denn der Verstand kann nur soviel zulassen, wie die Seele verkraften kann. Und das dauert eben, leider.
Dass du das Gespräch mit deinem Mann suchst, ist verständlich. Er war immer dein erster Ansprechpartner. Erwarte nicht zuviel davon. Er ist im Hormonrausch und sieht dich nicht. In einigen Monaten kann das schon anders sein.
Bitte achte auf dich und würdige dich nicht selbst herab. Du hast nichts falsch gemacht, sondern er. Erbärmlich, dass er auf deinen Hilferuf wegen des Wasserschadens nicht reagiert. Du brauchst ihn nicht. Du hast immer alles gemanaget. Du schaffst das.

09.12.2019 00:47 • x 8 #367


C
Liebe Forenmitglieder,
Vielen Dank für Eure Geduld und lieben Worte, ganz besonders an Gartenfee. Es tut unendlich gut zu erfahren, dass man sich nicht für alles verantwortlich fühlen sollte (man weiß es eigentlich auch).
Ich weiß eigentlich was ich zu tun habe, mein Kopf sagt es mir, mein Herz sagt etwas anderes. Heute war es wieder richtig schlecht, Symptome wie am Anfang. Fühle mich nichts wert, obwohl ich alles alleine manage. Das ist aber für mich nichts besonderes, nichts auf das ich stolz sein könnte, denn das habe ich schon immer gemacht, alles gemeistert, ihm den Rücken freigehalten, alles organisiert und dabei noch einen Job gehabt. Hoffe das es bald besser wird, dass ich mich aufraffen kann, wieder am Leben teilhaben kann und mich aufrichte. Dieses Jahr ist zum Glück nicht mehr lange und dann sind die für mich im Moment bösen Tage vorbei. Denke das ich in die Klinik gehe, werde es nochmal mit Therapeuten und Kindern besprechen.
Danke, werde an Eure Ratschläge denken.

09.12.2019 01:31 • x 2 #368


C
Hallo zusammen,
So langsam weiß ich nicht mehr weiter. Bin gerade wieder völlig am Boden, Herzrasen, nicht schlafen, nicht essen, ständig weinen alles wieder von vorne. Ich lenke mich mit allem möglichen ab, Termine über Termine, habe das Gefühl ständig auf der Flucht zu sein. Nichts HILFT! Er schleicht sich immer in meinen Kopf. Habe alles probiert, bekomme nichts mehr hin. So langsam geht mir die Kraft zum Durchhalten aus. Keiner kann es verstehen, geschweige noch hören. Jetzt reiß Dich mal zusammen, das ist er nicht wert, den willst Du nicht mehr usw. Leider will ich ihn doch noch. Meine Frage: Komme ich da je wieder raus, wann wird es wenigstens ein bisschen besser?
Danke und verurteilt mich bitte nicht.

11.12.2019 15:02 • x 1 #369


S
Es gibt leider nichts was deinen Schmerz verkürzt.Ist halt die Jahreszeit.
Übrigens ist mir selbst im Nachhinein vieles eingefallen was nicht mehr so toll war.Situationen in der ich nicht so nett reagiert hatte.Unternehmungen die ich nicht mitgemacht hatte usw.
Im nachhinein war es eigentlich gar keine Trennung aus heiterem Himmel nach den vielen Jahren.Er hat was besseres gefunden.Wo es besser passt.
Und bei dir?
Wir machen ja die Augen davor zu.
Hast du schon nach Situationen gesucht wo es nicht so passte?
Such mal nach negativen Seiten der Ehe mit ihm.Führ dir vor Augen das nicht alles so toll war.Das hat mir geholfen,wenigstens etwas um es erträglicher zu machen für mich.
Vielleicht hilft es dir auch.

11.12.2019 15:24 • x 3 #370


T
Liebe Caprice, es verurteilt Dich keiner, ganz gewiss nicht.
Für Deine innersten Gefühle kannst Du nichts, aber Du selbst hast es in der Hand, diese zu beeinflussen.

Du selbst schreibst, Du hast immer alles zu Hause gemanagt.
Tust Du weiterhin, dass alles funktioniert. Praktisch wie eine Maschine (nicht böse gemeint), nur was nützt diese Maschine, wenn der Motor mit immer weniger Kraft läuft, bis er ganz ausfällt?

Du solltest wirklich aufhören zu funktionieren, es erwartet niemand von Dir diesen selbst auferlegten Perfektionismus.
Deine Tochter wohnt zwar noch bei Dir, aber sie ist alt genug und wird verstehen, dass Du nicht mehr kannst.
Du willst Deinen Mann wirklich noch aus tiefstem Herzen? Diesen Mann, der Dir in den Poppes getreten hat, Dich ausgetauscht hat und dem all Deine Mühen nichts mehr bedeutet haben?
Das ist für mich sehr schwer vorstellbar, gerade weil Du alles bisher alleine gemeistert hast.
Ich glaube bei Dir, es ist verletzter Stolz, der Dich so wertlos glaubt.
Das bist Du aber nicht. Du bist wertvoll wie eh und jeh.
Und Du hast auch die Kraft dazu, das alles zu überstehen.
Warum fragst Du die Kinder, was sie zu einem Klinikaufenthalt sagen?
Du musst selbst entscheiden, was wichtig für Dich ist.
Erlaubnis und gutes Zureden der Kinder brauchst Du Dir nicht einholen, die Kinder werden höchstens sagen, Mama fahre sofort los.
Wenn Deine Freude und Bekannten sagen, stell Dich nicht so an, nimm Ratschläge an, dann ist vielleicht ein Funken Wahrheit dran, Du fühlst Dich nicht verstanden oder gekränkt und ziehst Dich weinend zurück.
Das ist alles nachvollziehbar aber es kann nicht die Zukunft sein.
Ich selbst habe auch Haus und Hof verlassen, obwohl wir beide zusammen gebaut haben, Kraft und Gesundheit auf der Strecke blieb.
Mir war es egal, ob er mit seiner Neuen dort einzieht oder ob das Haus verkauft wird.
Du wirst auch erkennen, dass dieses Haus nur eine Fassade ist.
Schaffe ab, was Dir nicht gut tut und hänge Dein Herz nicht an Dinge, die nicht leben.
Ich zog in eine Wohnung, kannst Du auch mit Deiner Tochter tun, aber auch sie wird bald auf eigenen Füßen stehen und ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren müssen.
Vom hälftigen Anteil unseres Hauses habe ich mir ein eigenes kleines Haus gekauft, Miete für die Wohnung war mir auf Dauer zu teuer und ich habe diesen Schritt nicht einen Tag bereut.
Du musst Dir klare realistische Ziele setzen, für Dich allein, nur für Dich.
Es ist Dein Leben und Du hast nur das eine Leben.
Und glaube mir, Du schaffst das.
Liebe Grüße tina

11.12.2019 15:37 • x 1 #371


C
Danke für Euren Zuspruch, ich fühle mich so wertlos, so schuldig (bin immer alles Schuld gewesen), so alleine, einfach nur schrecklich.
Nur für mich zu entscheiden, habe ich verloren, alles andere war wichtiger. Er musste ja gesund werden, alles musste irgendwie weitergehen ansonsten wären wir finanziell ruiniert gewesen.
Klar gab es auch mal Steit, aber nichts was wir nicht klären konnten. Er blockte plötzlich bei gemeinsamen Unternehmungen ab, er hätte keine Lust usw. Tja, geahnt habe ich es bestimmt, wollte es nicht glauben, hätte es ihm nie zugetraut, dachte noch MLC, hatte noch Verständnis und plötzlich stehe ich alleine da. Von der Auszeit die er wollte ist ein Austausch geworden.
Eigene Entscheidungen treffen, ohne Rücksicht nur für mich, habe ich wohl nie gelernt. K.A. wie das geht, hätte immer ein schlechtes Gewissen, würde mich sorgen und nur daran denken ob alles läuft.
Jeden Tag neue Hiobsbotschaften, von ihm und IHR (wir wohnen in einer ruhigen Gegend, er wird mit ihr gesehen und ich gefragt). Sie wird immer offizieller und ich immer nichtiger. Bekannten hat er SIE jetzt auch vorgestellt und versucht mich da auch raus zu drängen, was soll das? Er hat doch ein komplett neues Leben, neue Freunde, einschließlich NEUER FRAU. Die Bekannten sind jetzt gehemmt, ich bin ja allein und ein PAAR passt besser in die Konstellation.
Heute geht es mir richtig schlecht, zu allem Überfluss ist meine Tochter jetzt auch wütend, dass ich mich so hängen lasse. sorry für den langen und teilweise chaotischen Text.

11.12.2019 23:33 • x 2 #372


T
Liebe Caprice, Du musst Dich hier im Forum für NICHTS entschuldigen, dafür ist das Forum ja da, dass man sich bei Kummer austauschen und auskotzen kann.
Das Dein Nochehemann mit der Neuen bei gemeinsamen Freunden auftaucht, kränkt Dich zurecht.
Nun kommt es darauf an, sind es mehr Deine Freunde oder seine?
Der Mann meiner besten Freundin verstand sich mit meinem Ex sehr gut, ich hab klipp und klar gesagt, sie sollen sich entscheiden, sollten sie noch weiter Kontakt zu ihm pflegen, breche ich den Kontakt ab.
Nun sie ist noch immer meine beste Freundin.
Und gerade das was Du jetzt durchmachst, die Beiden werden gesehen, Dir wird berichtet...., das war der Grund für mich, sofort in eine andere Gegend zu ziehen. Mitleid, dummes Getratsche und Fragen wollte ich mir nicht antun.
Du solltest Dich bzgl. Hausverkauf mit Deinem Mann in Verbindung setzten, dann geht es Dir auch besser. Das Getratsche in einer kleinen Gegend wird verstummen, aber Du wirst den Beiden über Kurz oder Lang garantiert mal über den Weg laufen. Ob Du dann so stark bist und nicht zusammen brichst?
Beginne für Dich und in Deinem Interesse zu entscheiden, Du merkst ja selbst, die Tochter ist schon sauer und kann Dich nicht mehr leiden sehen. Ich denke, sie ist alt genug, sich selbst zu finanzieren, Du musst ihre 2. Ausbildung nicht mehr finanzieren. Dein Soll an Sorge und Finanzierung ist erfüllt. Jetzt bist Du endlich mal dran.
Danken tut es Dir kein Kind, die gehen alle ihre eigenen Wege und auch die Tochter kann recht schnell einen Mann kennenlernen und zieht aus. Am Ende kannst Du Dir vielleicht noch anhören, Dich hat ja keiner dazu gezwungen, sie zu unterstützen.
Das klingt vielleicht jetzt alles in Deinen Ohren sehr hart, aber so ist die Realität.
Du kannst Deinen Kummer nicht mehr lange bei der Tochter raus lassen, es tut ihr weh, wenn sie Dich leiden sieht.
Seh den Tatsachen in die Augen, Dein altes Leben ist weg, das neue Leben beginnt und es liegt in DEINER Hand, es Dir lebenswert zu machen.
Du schaffst das, ganz sicher..
Aber Du musst es auch wollen.

12.12.2019 02:03 • x 1 #373


Fanta1
Zitat von tina1955:
Du musst ihre 2. Ausbildung nicht mehr finanzieren. Dein Soll an Sorge und Finanzierung ist erfüllt. Jetzt bist Du endlich mal dran.
Danken tut es Dir kein Kind, die gehen alle ihre eigenen Wege und auch die Tochter kann recht schnell einen Mann kennenlernen und zieht aus. Am Ende kannst Du Dir vielleicht noch anhören, Dich hat ja keiner dazu gezwungen, sie zu unterstützen.

Du bist also der Ansicht, Caprice sollte ihrer Tochter die zweite Ausbildung nicht finanzieren, weil sie jetzt mal dran ist ?

Sorry aber das sehe ich komplett anders. Mal ganz abgesehen davon dass die Eltern dazu verpflichtet sind, dem Kind eine zweite Ausbildung zu finanzieren ( jeder junge Mensch darf sich am Anfang seiner beruflichen Laufbahn nochmal umorientieren), sind die eigenen Kinder doch auch die eigene Zukunft und jede Investititon in meine Kinder bekomme ich hundertfach zurück später. Ich habe meinen Kindern nach der Trennung Ausbildung ( 2 Mal- eine abgebrochen) sowie Studium finanziert und bekomme es nun- nachdem beide ihren beruflichen Weg gefunden haben- quasi täglich gedankt. Meine Tochter ist finanziell mittlerweile so gut aufgestellt, dass sie ihre Mutter zu Urlauben und Restaurantbesuchen einlädt und mein Sohn dankt es mir mit viel gemeinsamer Zeit, die wir zusammen verbringen.
Das soll nicht heißen, dass die Kinder wie die Maden im Speck leben sollen. Beide haben durchweg seitdem sie 14 Jahre sind, eigenes Geld verdient- zunächt mit Zeitungen austragen ein Taschengeld, mit 18 dann in Minijobs schon mehr. Aber den Kindern die finanzielle Unterstützung verweigern, weil man jetzt auch mal dran ist- halte ich für keinen guten Ratschlag.
Zitat von tina1955:
Danken tut es Dir kein Kind

Doch, sie danken es mir hundertfach. Immer wieder. Wie kommst du darauf, dass es kein Kind dankt, wenn die Eltern es unterstützen ?
Zitat von tina1955:
aber so ist die Realität.

Dito. Nein, das ist NICHT die REalität, zumindest nicht verallgemeinert
Zitat von tina1955:
Du kannst Deinen Kummer nicht mehr lange bei der Tochter raus lassen, es tut ihr weh, wenn sie Dich leiden sieht.

Da sind wir allerdings einer Meinung. Das Kind ist absolut nicht der richtige Gesprächspartner für Trennungs-Kummer, zumal ihr Vater ja Teil dieses Kummers ist. Dass die Tochter das Leiden der Mutter nicht ertragen kann, kann ich nachvollziehen. Am Anfang war sicherlich großes Mitgefühl und Rücksichtnahme, aber irgendwann wollen die Kinder auch mal wieder die alte, glückliche Mutter sehen.

Caprice, du steckst im Moment in einem richtig tiefen Loch und leider neigt man in dieser Phase dazu, sich komplett in diese Situation hinein zu steigern, weil es das ganze Denken und Fühlen und Handeln beeinflusst. Man ist quasi nicht mehr man selbst und kreist nur um sich und den Ex-Partner und der Ex-Partner, der einen vielleicht während der Beziehung auch mal ordentlich genervt hat, wird auf einen Sockel gestellt und das unerreichbare Ziel der Begierde. Verstärkt wird das Ganze noch durch die Neue an seiner Seite- man verkommt gedanklich zu einem Nichts. Habe ich auch alles durch. Fühlte mich damals total hässlich und wertlos. Heute- 17 Jahre später ist die Situation so, dass die Neue ( ja die sind zusammen geblieben), damit leben muss, dass ihr toller Partner sie NIE heiraten wird, er ständig und überall anderen Frauen hinterherjagt, sie 2 x im Jahr in eine psychiatrische Klinik muss und optisch hat die Gute so dermaßen nachgelassen- sie hat mindestens 15 Kilo zugenommen, total unscheinbar, nie geschminkt, mehr so Marke Hausmütterchen. Der Ex hat einen sehr sehr schlechten Kontakt zu seinen Kindern, wird nicht zu Geburtstagen, nicht zu Großereignissen wie Abi-Ball oder Bachelor-Ball eingeladen und wird irgendwie immer seltsamer.

Ich , die damals am Boden liegende, habe heute eine sehr schöne Wohnung in einer tollen Wohngegend, einen richtig guten Job, der mir Spaß macht, einen maximal bombastisch guten Kontakt zu meinen Kindern und last but noch least- ich sage es mal so: optisch habe ich mich so zum Vorteil verändert gegenüber damals, dass ich viele Komplimente von Männern bekomme und der eine ist mittlerweile auch in mein Leben getreten.
Und auch bei dir wird es demnächst wieder bergauf gehen......

12.12.2019 06:52 • x 2 #374


C
Jetzt sitze ich hier, lese Eure Tipps und die Tränen laufen. Was für ein Sche...
Tina: Da liegt glaube ich mein Hauptproblem, ICH WILL NICHT, kann es nicht glauben, will es nicht wahrhaben obwohl ich weiß, dass es vorbei ist und ich vorwärts müsste. Mit Stolz hat es nichts zu tun, es ist mein Herz. Stolz habe ich keinen mehr.
Fanta: Die Überlegung komplett hier wegzukommen, neu anzufangen, damit ich die beiden nicht sehen muss, habe ich auch. Wäre am besten. Da kommt dann wieder das Verantwortungsbewusstsein bei mir durch, Kinder, Mutter (Krankheit), und die Gewohnheit, hier kenne ich alles.
Mit den Bekannten zu reden, habe ich mir fest vorgenommen. Da haben die Männer (wie bei Dir) Kontakt, können sie ja haben, aber ohne SIE. Ich bin kein Mensch der auf andere zugeht, habe Angst abgewiesen zu werden, wenig Selbstwertgefühl und jetzt schon gar nicht mehr.
Verschlechtert hat er sich auch, SIE ist sehr nichtssagend, altbacken und kräftig. Dabei fand er das früher alles grausam, wenn Frauen zu Hausmüttern motieren und nichts für sich tun.
Egal was kommt, ich muss in diesem Haus durchhalten bis meine Tochter mit der Ausbildung fertig ist, sie kann nichts dafür und ist mir eine große Hilfe. Habe mir jetzt fest vorgenommen sie nicht mehr zu belasten. In dem Moment wo man sich für Kinder entscheidet, hat man die Verantwortung egal wie und wann.
Bei mir ist es komischerweise morgens bis mittags am schlimmsten, da würde ich am liebsten nur sterben, einfach alles vorbei. Tja, der Wunsch wird nicht erfüllt, also weiter.
Ich danke Euch und bin froh mich hier aussprechen zu können und nicht die Starke spielen zu müssen.

12.12.2019 09:24 • x 2 #375


A


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