38521

Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

T
Zitat von 6rama9:
Das genau ist mein Punkt. Sie sichert beidseitig ihre polyamoren Beziehung. Einerseits dadurch, dass sie dem TE seinen Spaß mit K lässt, ...

Das Problem, das ich sehe, hat Carlos auch schon erkannt. Die emotionale Seite seiner Frau, das mütterliche, fehlt(e) ihm. (Es ändert sich ja alle 36h etwas)
Und nun sag Du mir bitte nicht, dass das schon okay ist, seine emotionalen Bedürfnisse zu missachten, nur um Sex zu bekommen. Auch für Carlos scheint es nicht so okay zu sein, wie er glauben machen möchte. Sonst hätte er diesen Teil gar nicht erwähnt. Ich denke, dass jeder Mensch einen anderen verdient hat, bei dem er emotional das bekommt, was er braucht. Für mich ist diese Emotionalität so wichtig, wie Sex für Carlos ‍️ Und in Carlos sitzt immer noch ein kleiner, verletzter Junge, der Heilung verdient.

x 5 #11431


R
Der Unterschied war doch, dass Carlos selbst seine Frau nach Kontakt zu der anderen Dame als störend wahrgenommen hat, sich unwohl bei Körperkontakt mit ihr fühlte und massiv Distanz zu seiner Angetrauten aufgebaut hat.
Das wird sie gespürt haben - und wer soll das bitte gut finden?!
Klar unterbindet sie das.
Das ist bei ihr selbst trotz Kontakt und Gefühlen zu dem anderen Mann aber nicht der Fall.
Insofern ist die Gemengelage nicht dieselbe gewesen und m.E. auch nicht vergleichbar.

x 2 #11432


A


Beste Beziehungsform finden offen / geschlossen?

x 3


6rama9
Zitat von Timeconsumption:
Das Problem, das ich sehe, hat Carlos auch schon erkannt. Die emotionale Seite seiner Frau, das mütterliche, fehlt(e) ihm. (Es ändert sich ja alle 36h etwas)
Und nun sag Du mir bitte nicht, dass das schon okay ist, seine emotionalen Bedürfnisse zu missachten, nur um Sex zu bekommen.

Ich stimme dir da voll zu. Da müssen die beiden dran arbeiten (also vor allem sie) , auch mit Hilfe der Therapeutin. Aber das ist doch unabhängig von der Existenz des Schreiners?

#11433


W
Zitat von 6rama9:
Du glaubst also, dass er im Grunde seines Herzens monogam ist? Nun, die EF ist es nicht.

Mir fällt auf, dass die Aussage der Ehefrau, sie sei poly, hier von vielen vollkommen unkritisch als Tatsache übernommen wird. Ich glaube eher, dass die Eisprinzessin lediglich fremdverliebtheit ist und diese Verliebtheit in einer monogamen Beziehung nicht ausleben könnte. Ich ziehe den Hut vor Carlos, dass er seiner Frau in dieser Gemengelage eine Zweitbeziehung ermöglicht. Ich bin aber weiterhin davon überzeugt, dass durch diese Lösung bestehende Beziehungsprobleme nicht angegangen werden - und irgendwann könnte das den Beteiligten auf die Füße fallen. Aber ja, frühestens übermorgen, also lasst uns heute den Sonnenschein genießen

x 8 #11434


W
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich würde meine Kinder jedenfalls nicht damit hausieren schicken, wenn ich Beziehungen neben der Ehe führen würde.

Ich glaube nicht, dass hier irgendwer diese Lösung ernsthaft angeregt hat. Meiner Meinung nach ging es eher darum, dass Kinder feine Antennen für „Familiengeheimnisse“ haben und das bei ihnen Verwirrung stiften kann (nicht muss). So spüren Kinder ja z.B. oft Eheprobleme der Eltern schon einige Zeit bevor sich diese selbst derer bewusst werden. Carlos wiederum war überfordert von der S. seiner Eltern und im Elternhaus seiner Frau wurde - wenn ich mich recht entsinne - mit dem Thema S. auch nicht offen umgegangen. Scham spielt eine Rolle - auch insgesamt hier im Faden - und das gilt es eben in den verschiedenen Lebensbereichen zu berücksichtigen und zu bearbeiten.

x 8 #11435


MissNextDoor
Zitat von was-tun:
Meiner Meinung nach ging es eher darum, dass Kinder feine Antennen für „Familiengeheimnisse“ haben und das bei ihnen Verwirrung stiften kann (nicht muss). So spüren Kinder ja z.B. oft Eheprobleme der Eltern schon einige Zeit bevor sich diese selbst derer bewusst werden.

Das ist definitiv so, nur was ist eine wirkliche adäquate Lösung...?
Wobei man auch sagen muss... es muss tatsächlich nicht zwingend sein, dass die Kinder es mitbekommen - hier schlagen genügend Betrogene auf, die Stein und Bein schwören, absolut nichts bemerkt zu haben (weder Partner noch Kinder) und ich glaube, dass das keine Seltenheit ist.
Wenn die Eltern gute Lügner sind, kann das schon klappen. Klappt ja mit Affären auch.
Im Fall des einen Users, den seine Frau mit 18 Männern betrogen hatte, hat ja auch keiner etwas gemerkt - weder der Mann noch die Kinder. Raus kam das ja auch nur, weil sie EF plötzlich mit ihrer Heldentat hausieren ging und es ihrem EM erzählte.
Ich erinnere mich an einige Fälle hier, wo Ehepartner keine Ahnung vom Doppelleben des Anderen hatten.
Man kann also keinesfalls zwingend folgern, dass Carlos Kinder das ahnen oder spüren....

x 2 #11436


Gretchen
Naja, dann bastelt man ja schon mal fein daran, dass die Kinder auch mal nix merken wenn es ihnen
Irgendwann so geht.

Also ich finde eigene Kinder gaslighten einfach Mist.

Deshalb hat ja Kinder kriegen auch was mit eigene bedürfnisse zurück stellen zu tun, wenn man ihnen bestimmte Dinge noch nicht zumuten will weil man glaubt nicht geeignet für ihre Entwicklung.

Was nicht geeignet ist, da streiten sich dann wohl die Geister

x 2 #11437


6rama9
Zitat von was-tun:
Meiner Meinung nach ging es eher darum, dass Kinder feine Antennen für „Familiengeheimnisse“ haben und das bei ihnen Verwirrung stiften kann (nicht muss).

Und was wäre dann ein Vorschlag damit umzugehen? Sofern ich mich recht entsinne, haben die Kinder K ja schon kennengelernt. Sollte die EF einfach mal den Schreiner zu einem Familienabend mit dazu holen?

x 2 #11438


meineMeinung
Zitat von 6rama9:
Und was wäre dann ein Vorschlag damit umzugehen? Sofern ich mich recht entsinne, haben die Kinder K ja schon kennengelernt. Sollte die EF einfach mal den Schreiner zu einem Familienabend mit dazu holen?

Ehrlich gesagt würde ich die Kinder so lange raushalten wie sie nicht fragen, wohin die Eltern immer wieder verschwinden.
Ich halte es für problematisch ihnen zu erzählen, dass die Mama einen anderen Mann lieb hat. Und was ist mit Papa? Den habe ich auch lieb. Vielleicht hat sie dann in einiger Zeit einen der Beiden nicht mehr lieb, sondern jemand ganz Anderes.
Solange sie sowas noch nicht begreifen würde ich sie auch noch nicht damit belasten. Aber die Fragen werden irgendwann kommen.

x 6 #11439


W
Zitat von 6rama9:
Und was wäre dann ein Vorschlag damit umzugehen? Sofern ich mich recht entsinne, haben die Kinder K ja schon kennengelernt. Sollte die EF einfach mal den Schreiner zu einem Familienabend mit dazu holen?

Ein Patentrezept hab ich nicht, die hier bereits gemachten Lösungsvorschläge gehen ja auch schon in sehr unterschiedliche Richtungen. Ich finde es vor allem wichtig, sich der Möglichkeit, dass die Kinder nicht mit Scheuklappen durchs Familienleben marschieren, bewusst zu werden. Diese Option wird hier verleugnet, ich sehe diese Tendenz übrigens auch in anderen Bereichen. Für mich wäre das Mitfühlen der Kinderperspektive oder, um mal wieder von den Kids wegzukommen, das Sich-Einfühlen in die Ehefrau ein Signal im Sinne von „my mind is with you“ und damit im emotionalen Bereich beziehungs- und entwicklungsfördernd. Am Ende geht es doch bei allen Beteiligten um Gefühle - und hier scheint mir Carlos Schwierigkeiten zu haben, sich in andere einzufühlen und auf dieser Grundlage authentisch in Kontakt zu sein. Wenn das gelingt, ist am Ende gar nicht mehr so entscheidend, ob und, wenn ja, was man den Kindern über die sexuellen Eskapaden ihrer Eltern erzählt - man bedenke, dass Studien zufolge über 90 Prozent der Kommunikation sowieso nonverbal erfolgt…

x 4 #11440


MissNextDoor
Zitat von Gretchen:
Also ich finde eigene Kinder gaslighten einfach Mist.

Niemand, wirklich gar niemand erzählt seinen Kindern alles.
Etwas für sich zu behalten ist kein Gaslighting.

Als Opfer von echtem Gaslighting bei dem meine Wahrnehmung bezogen auf mich selbst und meine Gefühle komplett verleugnet und mir abgesprochen wurde, bin ich auf die mehr als inflationäre Verwendung dieses Begriffs gar nicht gut zu sprechen.

Ich selbst habe keine Nebenbeziehung und es steht bei uns auch gar nicht zur Debatte - aber das bedeutet trotzdem nicht, dass meine Kinder jeden einzelnen Gedanken kennen, der mir im Leben so durch den Kopf geht.
Das, was für sie und unser Leben uns unsere Beziehung (zwischen den Kindern und mir) relevant ist, kommuniziere ich alles sehr offen - auch beantworte ich fragen soweit möglich immer ehrlich und spreche ihnen niemals ihre eigenen Wahrnehmungen und Gefühle ab.

Aber davon ab - ein paar persönliche Gedanken hat jeder.
Oder soll jetzt jeder junge Vater seinen Kindern erzählen dass er abends P guckt oder jede Mutter dem Kind erzählen, was sie so heiß macht usw...

Gemäß der Logik hier müssten alle diese Geheimnisse sich ja auch negativ auswirken...

Und nonverbale Kommunikation - gut und schön. Aber auch dieses Thema wird gerne immer wieder überstrapaziert.
In erster Linie achtet man ja auf die Handlungen des Anderen, das direkte Verhalten. Und wenn es da nichts auffälliges gibt, wird es einem in der Regel auch nicht auffallen.

Spiegelt sich etwas natürlich am Verhalten wider, ist es anders.
Aber an irgendetwas muss man das ja trotzdem festmachen.
Gedanken lesen kann man dann doch auch noch nicht.

x 5 #11441


Gretchen
Ja klar nicht jeden Gedanken.

das beziehungskonstrukt der Eltern dürfte die eigene beziehungsfähigkeit schon deutlich prägen.

Und wenn da einem ein Apfel für ein Ei vorgemacht wird, finde ich das problematisch.

Mehr nicht.

x 2 #11442


L

F
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber davon ab - ein paar persönliche Gedanken hat jeder.
Oder soll jetzt jeder junge Vater seinen Kindern erzählen dass er abends P guckt oder jede Mutter dem Kind erzählen, was sie so heiß macht usw...

Was ist eigentlich Dein Problem? Es geht die ganze Zeit nicht um Sex. Das wurde jetzt schon zig Mal geschrieben.
Hier geht es auch nicht um Deine persönlichen Erlebnisse.

Es kam die Frage auf, inwiefern die Kinder von C die veränderte Beziehungskonstellation ihrer Eltern merken und ob und wie das kommuniziert werden könnte. Ausschlaggebend war (für mich) die Situation, dass nun beide die jeweiligen Zweitpartner kennen gelernt haben. Misses K war zu Besuch und Schreiner in der Kneipe.

x 2 #11444


C
Zitat von Alduin:
Mein Rat an Carlos wäre deswegen auch: Nur berichten, wenn es eine wirkliche Änderung gibt. Inzwischen wird er ja auch professionel beraten, die Coachin kann da eh gezielter helfen.

Ich glaube der Rat ist gut, denn die Diskussion driftet etwas in Nischen-Themen ab. Im Augenblick gibt es auch tatsächlich wenig Neues zu berichten. Das Aufregendste ist eigentlich, dass meine Frau und ich beschlossen haben, regelmäßig gemeinsam zu meditieren .

Mir geht es weiterhin richtig gut. 9 von 10 auf der Glücks-Skala. Unsere Beziehung läuft wunderbar, emotional und 6uell. Der Tick mehr an Wärme, den ich mir wünsche, werde ich zusätzlich bei der Coachin adressieren, aber meine Frau bemüht sich schon ziemlich.

Sie selbst ist rundum zufrieden, der größte beruflich Stress ist gerade vorbei, da die Konferenz in Wien vorbereitet und alle gegenwärtigen Papers submitted sind. Der Schreiner stellt auch keine größeren Forderungen und scheint sich mit der Rolle zu begnügen, die ihm meine Frau zugesteht. Und bei mir entwickelt sich etwas zwischen Miss K und mir, das mein Leben bereichert. Ganz langsam geht mit ihr ein Tor in Richtung meines Kopfkinos auf. Ich kann mir vorstellen, dass sich das bei uns auch in eine Zweitbeziehung entwickelt. Nicht mit romantischen Gefühlen, sondern mit einer anderen Verbundenheit, die lang verborgene Sehnsüchte verwebt. Ich glaube inzwischen zu verstehen, was mich von Anfang an bei Miss K in den Bann gezogen hat: Es ist ihre spezielle, gegensätzliche Kombination aus Aufsässigkeit gegen Regeln und Konformität auf der einen Seite und ihrem Bedürfnis nach disziplinierender Stärke und Strenge auf der anderen. Sollten wir auf diesem Weg weiter harmonieren, hätte nicht nur meine Frau ihre zweite Welt, sondern ich auch meine. Beide völlig anders und doch sehr ähnlich, denn beide Nebenbeziehungen ergänzen etwas im Leben meiner Frau und mir, das gefehlt hat. Das fehlende Puzzlestücke, mit dem das Bild erst richtig wirkt.

So ein Forum ist schon was erstaunliches. Man stolpert zufällig über Menschen, deren Aussagen und Ansichten so resonieren, dass sie einem neue Impulse geben. Einer der Menschen hat mich auf den Weg gebracht, mehr Wärme zu suchen. Ein anderer, meine Werte und mein Kopfkino in Einklang zu bringen. Beides sind noch lange Wege, aber ein Anfang ist gemacht.

Jetzt kommen erst mal ruhige Tage und Wochen mit Frau und Familie. Wien, Advent, Weihnachten, Skifahren. Da freue ich mich drauf. Anfang des Jahres wird es dann spannend und turbulenter: Die Stiftungs-Idee sollte dann weitgehend stehen und Schreiner und Miss K werden wieder etwas mehr in den Vordergrund rücken.

x 8 #11445


A


x 4