@Heiter
Mein Mann kennt mich als starke Frau (auch wenn ich das innerlich nicht immer bin), die ihm den Rücken stärkt, alles für Ihn tut ohne an ihm zu zweifeln und - um ihn zu zitieren - als seinen Fels in der Brandung.
Zu Hause braucht er sich nicht verstellen, braucht niemandem beweisen, wie toll er ist. Weil ich ihm 18 Jahre dieses Gefühl gegeben habe, OHNE dass er dafür etwas Besonderes tun musste. Hier darf er sich auch hängen lassen, hier darf er schwach sein und weiß, dass er geliebt wird.
Zitat von Heiter: Emotionale Erpressung ist für mich (aus eigener Erfahrung) keine Grundlage dafür, weil sie nur zu Mitleid, Scham, Schuldgefühlen und zu unterdrückten Gefühlen führt.
Wenn du ihn kennen würdest, würdest du ohne zu zögern feststellen, dass man ihn gar nicht emotional erpressen kann!
Und er weiß sehr gut, dass ich kein Mitleid will. Scham und Schuldgefühle, dass er mich hintergangen hat (obwohl er weiß, dass ich damit hätte umgehen können) sollte er definit haben.
Aber so wirklich hat er sie nicht im Geringsten. Er wurde ertappt. Punkt. Von seiner Frau, von der er ausging, dass er sie überlisten und zweigleisig fahren kann.
Ich habe ihm erklärt, wie ich uns sehe:
ER ist der süße Hund, der auf der Couch liegt, dem Fresschen gebracht wird, der sauber gemacht wird und wo immer darauf geachtet wird, dass er schön kuschelig und sauber liegt. Wo ich zu ihm komme, ihn streichele und mich freue, dass er so zufrieden auf der Couch liegt.
Und dann kommt eben dieser süße Hund und kackt frech auf das Sofa. Ich glaube meinen Sinnen nicht zu trauen. Das hat er doch noch nie gemacht...? Ich könnte dann hingehen und die Couch und ihn sauber machen, ihn streicheln und sagen : och, du Armer.
Und was passiert dann?
Wärest du der Hund, würdest du nicht immer wieder, immer öfter auf das Sofa kacken? Mit dem Wissen, dass du dafür belohnt wirst, dass deine Kacke weggemacht wird und du dafür gestreichelt wirst? Das wäre für mich der Vergleich, wenn ich einfach drüber hinweg gegangen wäre.
Das will ich aber nicht. Also wird der kackende Hund nicht belohnt, sondern mit dem Gesicht kurz in seine Kacke gedrückt. Damit er am eigenen Leib spürt, dass das nicht besonders schön ist. Dann mache ich trotzdem alles sauber und ermahne ihn, dass er, sollte er nochmal aufs Sofa kacken (also bildlich meine Gefühle verletzen) NIE wieder auf dieses Sofa darf.
Als ich ihm das so erklärt habe, um meine Gefühle auszudrücken, ich glaube, da hat er erstmals verstanden, dass er mich sehr verletzt hat.
Marina.