Beziehung- Blockade und Ängste, wie damit umgehen?

Hallo,
Diesen Beitrag wird man vielleicht in einem anderen Forum wieder finden, da komme ich leider nicht mehr rein, aber das Thema is mir noch immer sehr wichtig und suche daher weiterhin nach Rat und Unterstützung.


Vor ca 2 Monaten habe ich eine Frau kennengelernt. Ich (25) Sie (28)


Kennlernstory abgekürzt…



Wir haben angefangen, locker zu schreiben, nicht täglich.
Mal mehr, mal weniger.

Nach fast zwei Wochen schlug sie ein Treffen vor.
Ich hab zugesagt und wir trafen uns.

Die Gespräche waren angenehm und locker, aber ich merkte, sie ging oft auf Abstand.
Beim Gehen, beim Sitzen, immer war ein bisschen mehr Platz zwischen uns, so als
Könnte eine 3. Person zwischen uns stehen. Ok ich bin ein fremder Mann, den sie kaum kennt, dachte mir nichts dabei.

Abends wollte sie sich nie treffen. Hat immer gesagt, sie müsse ab dann, um dieser Uhrzeit, wieder nachhause, selbst wenn es noch hell war.
Private Treffen in der Wohnung bei mir blockte sie komplett ab. Da ich durch ein Unfall nicht lange gehen kann, bot ich es an, auch um mich zu entlasten, aber wie gesagt, lehnte sie ab.
Ich hab nie nachgehakt. Ich hab es einfach akzeptiert. Ich begann sie, mit der Zeit zu mögen und fing an die Gespräche etwas aufzulockern und mit Flirts anzugehen , was sie nie erwiderte.
So lief das mittlerweile 2 Monate.


Beim letzten Treffen war sie aber anders.
Sehr ruhig und auch irgendwie Zurückgezogen. Es kam nicht richtig zu einem Gespräch, nur ein hallo und wie geht’s und tranken in Ruhe unser Getränk.

Dann meinte sie plötzlich, sie müsse mir etwas sagen.
Und was sie dann erzählte… hat mich erstmal, ja sprachlos gemacht.
Sie sprach langsam, mit vielen Pausen, fing an - stoppte - wiederholte,
zögerte viel, bis ein richtiger Satz raus kam. Sie presste beinahe die Worte raus, aber ich verstand worauf sie hinauswollte.

Sie ging nicht ins Detail, ich fragte auch garnicht nach.
Es ging in Richtung Missbrauch, Gewalt Dinge, die sie nie wollte, trotz eines 'nein' aber trotzdem erlebt hat grade in der S. Richtung. Diese Erfahrung müsste sie aus ihrer 1. Beziehung machen


Danach habe sie versucht, wieder Vertrauen zu Männern aufzubauen. Aber jedes Mal, wenn sie sich öffnete, wenn sie ehrlich war wurde sie fallen gelassen. Entweder verschwand der Mann, keine Geduld war da oder er wollte ohnehin nur das Eine.


Jetzt hätte sie wieder Angst dass ich auch so wäre, dabei mag sie mich und hat mich gern, gestand sie mir dann auch. Das Männer ja besonders, das Bedürfnis danach haben und sie nicht wisse, wann und wie sie sich öffnen könnte - besser gesagt, wie lang es dauern könnte. Um auch die Wünsche vom Partner zu erfüllen.
Deshalb habe sie es mir so spät erzählt und damit ich jetzt informiert bin, worauf ich mich einlasse.

(um mich zu testen und auf meine Reaktion zu warten, denk ich mal)

Ich war erstmal sprachlos und auch sehr überfordert, wusste nicht was ich dazu sagen sollte.
Wie auch, sowas höre ich, persönlich nicht alle Tage.

Nach einer langen Pause meint ich dann, das ich sie auch mag
dass ich ihr Zeit lasse und man gemeinsam ja daran arbeiten könne, wenn Interesse und Absicht beider Seiten bestehen.
Die Interesse beider Seiten besteht ja auch.
Sie hat nur genickt.
Kein weiteres Wort fiel mehr zwischen uns.

Sie wollte dann gehen, hat sich nicht fahren lassen, obwohl ich es angeboten habe, wegen ihrem Zustand und sie möglicherweise durcheinander/verwirrt wirkte.
Also bin ich einfach nur stehen geblieben und habe sie gehen lassen

Wir haben noch Kontakt, schreiben auch noch immer, auch wenn sie noch verklemmt ist, was ich verstehe.



Hat jemand schon einmal ähnliches erlebt ?

Sei es auf der einen oder anderen Seite als jemand, der selbst etwas Ähnliches durchgemacht hat, oder als jemand, der Partner/in eines Menschen mit so einer Vorgeschichte war ?

Guten Tag.

Zitat von Omar:

Es ging in Richtung Missbrauch, Gewalt Dinge, die sie nie wollte, trotz eines 'nein' aber trotzdem erlebt hat grade in der S. Richtung. Diese Erfahrung müsste sie aus ihrer 1. Beziehung machen

Eine schlimme Erfahrung die sie gemacht hat. Du hast alles richtig gemacht, indem du ihr zugehört hast ohne Nachfragen zu stellen.

Zitat von Omar:

Danach habe sie versucht, wieder Vertrauen zu Männern aufzubauen. Aber jedes Mal, wenn sie sich öffnete, wenn sie ehrlich war wurde sie fallen gelassen. Entweder verschwand der Mann, keine Geduld war da oder er wollte ohnehin nur das Eine.

Ja, entweder ungeduldig, nur auf das eine aus oder: gesunder Menschenverstand. So sehr einem ihre Geschichte nahe geht, aber es ihr Problem, nicht deins. Es sei denn du möchtest das es dein Problem wird indem du den Retter spielst. Es ist ihre Aufgabe an ihrer Vergangenheitsbewältigung zu arbeiten, gegebenenfalls mit professioneller Hilfe. In meinen Augen ist es keine gute Idee von ihr überhaupt zu daten, wenn ihre Baustellen nicht bearbeitet werden. Ich würde dir, um dein Seelenheil zu bewahren, dazu raten und es den anderen Männern gleich zu machen und dich zurück ziehen. Du kannst sie ja in einem Gespräch darauf hinweisen, daß du aufgrund ihrer Vergangenheit eine eher problematische Beziehung befürchtest und es besser für sie wäre, ihr Trauma aufzuarbeiten.

Ich würde mir gut überlegen, ob das eine Parnterschaft auf Augenhöhe werden würde
Mit dieser Vorbelastung könnte es sehr sehr schwierig werden

Sie hat offensichtlich eine PTBS. Schön, das sie es zeitig mitteilt

Menschen mit dieser Vorbelastung haben eine schwere (innere) Last zu tragen und sind in Beziehungen eingschränkt liebes-fähig. Bindung, Vertrauen, Seggs - alles ist eher schwierig.

@Omar Hallo TE! Hier schreibt dir mal eine Betroffene.

In erster Linie brauchen diese Frauen keinen Therapeuten, oder sonstige, unwissende Unterstellungen hier von einem Partner. Egal, ob selber Betroffene, oder andere Betroffene. Und das kann man bei Interesse überall lesen. Und oder gute Dokumentationen gibt es auch inzwischen wo Frauen sich trauen offen darüber reden. Es geht dabei ausschließlich immer ums Zuhören, das Sicherheit bringt. Zuhören bedeutet auch für alle diese Frauen ernsthaftes Interesse! Das diese Frauen Sech. nicht in der Lage sind, trifft nicht immer zu. Im Gegenteil. Es hat sich herausgestellt, dass dies erwartet wird, das Frauen mit sechs gew Vorgeschichten nicht ins Bild passen sech aktiv zu sein! Auch wir, diese Frauen haben das Recht auf und nach körperliche Liebe! Das kann aber nur gelingen mit Hilfe einer Traumatherapie, Verhaltenstherspie und Sech Therapie! Der Partner kann in dieser schweren Zeit der Aufarbeitung als Zuhörer sehr unterstützend sein. Voraussetzung ist, dass er es will!
Man sollte NIE diese Art der Bindung NIE als Last sehen! Denn! Grad diese Frauen haben ja genau dieses Gefühl erlebt/erleben dieses Gefühl. Dass sie zur Last fallen. Wenn man beide Parteien gut miteinander zusammen arbeiten/sich ergänzen, kann daraus eine wundervolle Beziehung entstehen! Aber! Voraussetzung ist immer die Therapie.

Zitat von Omar:

(um mich zu testen und auf meine Reaktion zu warten, denk ich mal)

Ehm nein, ich denke nicht. Das war ein Vertrauensvorschuss. Das ist doch keine Taktik, sondern ein mutiges öffnen.

Was würdest du dir wünschen wenn du sie wärst? Einen Mann der bleibt, oder der zu ihr hält und ihr den Raum gibt um wieder Vertrauen zu fassen?
Ich würde mich das fragen.

@alleswirdbesser Dann wird sie sich wohl selber nicht ganz wohl dabei gefühlt haben, sich zu öffnen? Und zweifeln, ob es richtig oder falsch war!

Aber wenn ich hier Worte wie verklemmt lese, wie sie der TE verwendet, rate ich dieser Frau dringend eines weiteren Kennenlernen ab!

Zitat von Sti:

In erster Linie brauchen diese Frauen keinen Therapeuten,

Zitat von Sti:

Auch wir, diese Frauen haben das Recht auf und nach körperliche Liebe! Das kann aber nur gelingen mit Hilfe einer Traumatherapie, Verhaltenstherspie und Sech Therapie!

Magst du vielleicht noch mal klar stellen, wie du das gemeint hast?

@E-Claire Nur kurz: Sie brauchen keinen Partner zum Therapeuten.

Hallo @Omar!

Es ist völlig egal was wir hier alle empfehlen, am Ende gibt es nur:
- ich mag sie und möchte es gerne versuchen, denn erst mal ist sie ein Mensch mit Gefühlen und trifft dich, da sie dich anscheinend auch mag
-ich mag sie und muss aber ehrlicherweise gestehen, dass ihrer Vorgeschichte mental / emotional nicht gewachsen bin

Ich bin unsicher, ob du erwähntest, dass sie einen Therapeut/en hat?
Du könntest ansonsten auch anfragen, ob du mal zu einem Gespräch mitgehen könntest: dort könntest du deine Fragen besprechen. Evtl Hllfreich.

Letzter Hinweis: wenn Du am Ende nur SchnickSchnack möchtest, wäre die wahrscheinlich die Falsche!

Schau auf dich: möchtest du und kannst du das kennenlernen weiterführen?

Alles Gute!

Zitat von Omar:

oder als jemand, der Partner/in eines Menschen mit so einer Vorgeschichte war ?

Hallo.
Ja meine Ex hatte so eine Vorgeschichte.
Allerdings in der Kindheit, nicht als erwachsene Frau.
Du kannst Dir gerne mal meine Thread durchlesen
Sie teilte mir auch relativ am Anfang unserer Beziehung ihren Missbrauch durch ihren Vater mit und dass sie nachts immer noch Panikattacken bekommt

Ich bin da relativ unbedarft in die Sache reingegangen.

Ich muss sie nach ca 1 Jahr so extrem getriggert haben, dass sie einen Nervenzusammenbruch hatte und weil sie die Schmerzen nicht mehr aushielt, hat sie sich in eine Klinik einweisen lassen.

Danach wurde es nicht wirklich besser. Sie sah das zwar anders, aber da war wohl auch der Wunsch Vater des Gedanken.

1 Jahr später beendete sie dann die Beziehung, wertete mich übelst ab und gab mir die Schuld an allem. Vor allem gab sie mir die Schuld daran, dass sie damals ins Krankenhaus musste.

Was da am Ende bei ihr alles hochkam, konnte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen.

Für mich war ihre Trennung wie eine Flucht, um wieder aus ihrem Gefühschaos zu kommen.

Sie hatte auch sowas wie eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung mit heftige posttraumatische Belastungsreaktion mit heftigen dissoziativen Zuständen, Panik, massiven Bindungsdefiziten, Angst und ungewollten permanenten Retraumatisierungen durch heftigen Missbrauch.

Auch leben Missbrauchsopfer oft massiv ihre s. Bedürfnisse aus.

Trotz ihrer Probleme erlebte ich sie aber als extrem liebevollen Menschen, die mich auch irgendwo idealisierte, weil sie das schöne Leben mit mir wollte, obwohl sie vermutlich wusste, dass sie das nicht ewig durchziehen konnte.

Muss alles nicht auf Deine Bekanntschaft zutreffen, aber Du solltest wissen, worauf Du Dich einlässt.

Ihr Verhalten ist auf jeden Fall auffällig.
Und sie scheint auf Sechsualität anders zu reagieren als meine.

Es ist, wie die anderen User hier schon schrieben, nicht unwahrscheinlich, dass sie eine Belastungsstörung hat.

Ich bin auch der Meinung wie andere hier, dass sie auf jeden Fall eine Therapie benötigt.

Ein Partner kann das unmöglich bewerkstelligen. Meine zog mich in alles rein. Es ist bis zu einer gewissen Grenze ja auch okay.
Aber das war am Ende alles ein bisschen too much.

Ich knabber an der Beziehung noch heute, weil ihre Extreme aus Idealisierung und Abwertung in mir schon was angerichtet haben

Es gibt hier auch einen Borderline Threat, wo Du nachlesen kannst, wie sehr eine solche Beziehung auch den Partner aus der Bahn geworfen hat.

Ich möchte Dir von ihr nicht abraten, Du solltest nur wissen, dass eine derartige Beziehung kein Ponyschlecken ist.

Zitat von PeterN:

Beziehung kein Ponyschlecken ist.

Entschuldige bitte, aber ich musste trotz des traurigen Themas jetzt mal lachen.
Ich hab Bilder vor meinem Auge. Es kommen eine Zunge und eine zottelige Pferdemähne darin vor.


Lieber Omar,

wie steht es denn momentan?
Ist deine Bekannte denn in Therapie oder noch gar nicht?

Zitat von Omar:

Sie wollte dann gehen, hat sich nicht fahren lassen, obwohl ich es angeboten habe, wegen ihrem Zustand und sie möglicherweise durcheinander/verwirrt wirkte.
Also bin ich einfach nur stehen geblieben und habe sie gehen lassen

Sie geht wenn überhaupt sehr vorsichtig mit dir um, oder?
Ist sehr zurückhaltend.

Zitat von PeterN:

Es gibt hier auch einen Borderline Threat, wo Du nachlesen kannst, wie sehr eine solche Beziehung auch den Partner aus der Bahn geworfen hat.

Mit dieser Diagnose (die oft unklar ist) wäre ich schon behutsam. So wie der TE die Frau beschreibt liest sie sich erst mal für mich nicht danach.
Da klingt noch nichts nach Volldampf und Idealisierung zur Bindung. Eher ja im Gegenteil.