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Beziehung zu Schwester loslassen

N
Ich möchte, nein ich muss noch was anderes loswerden. Habe die Nacht zum ersten Mal wieder einen Alptraum gehabt. Diesmal war es aber kein Traum vom Trauma, sondern eher so gemischt aus Zukunft(wie es sich in den schlimmsten Fall entwickeln könnte bei nicht umsetzen meines Plans durch eure Hilfen und Mut machen)und Vergangenheit(Gefühle).

Wir saßen Zuhause im Wohnzimmer. Meine Schwester, Mama und Vater. Mein Sohn war auf den Balkon. Ich sah zu ihm, und plötzlich aß er Essenreste. Ich war total entsetzt und wie erstarrt, und meinte: Das ist emotionale Vernachlässigung. Und dann stieg mein Kind plötzlich über die Balkonbrüstung und sprang. Ich wollte ganz laut Nein schreien und stand wie gelähmt da. Meine Stimme war plötzlich weg, und ich konnte mich nicht mehr bewegen.

Als ich aufwachte, dachte ich den Traum um. Also wie es real hätte sein können. Das habe ich damals in der Traumatherapie gelernt und geübt.
Ich habe ihn mir also so zurecht gelegt, dass ich, wir nicht in diese Wohnung waren.

Über diesen Traum werde ich allerdings noch lange nachdenken, so wie ich mich kenne. Die Gefühle fühlten sich alle echt an. Und ich möchte nie wieder, nie wieder sowas schlimmes erleben wollen. Und ich werde weiterhin mein Kind vor diese Familie schützen, beschützen. Er soll eine glückliche, unbeschwerte Kindheit haben.

Als wir da so saßen, fühlte ich alle Gefühle, wie ich sie hier immer wieder beschrieb: Ein gemeinsamer Feind: ich. Ausgegrenzt, ungeliebt, unbeschreiblich hässlich, traurig, sprachlos, hilflos, starr, Ohnmacht, Schuldgegühle, Schamgefühle, nach Lösungen suchen es allen Recht zu machen mit den Hauptgedanken endlich angenommen und geliebt zu werden.

30.11.2020 11:55 • #91


N
Ich muss es unbedingt loswerden. Ich schreib es für mich persönlich nieder. Mir macht besonders eine Sache nachdenklich vom Traum heute Nacht.
Ich hab ein leises Spring doch gehört. Wenn sich das wirklich damals zugetragen hat, dass ich zum Sprung aufgefordert wurde. Ich wollte tatsächlich springen....2 Mal. Zusammen mit meinen anderen Gefühlen plus Druckgefühl und kurzzeitige Erblindung auf einen Auge.....

Ich bin grad so fassungslos und sprachlos.

Und ich bin so froh und erleichtert mich hier geöffnet zu haben. Kann das immer wieder nur wiederholen. Hatte das, mich bisher nie verstanden. Aber jetzt fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

Ich werde diesen Plan umsetzen.
Ich werden diesen Plan umsetzen.

30.11.2020 13:56 • #92


A


Beziehung zu Schwester loslassen

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Zweizelgänger
Entschuldige wenn ich mich jetzt nicht erinnere, aber machst du aktuell eine Therapie?
Ich denke, dass dir das ganz gut tun könnte.
Nur im Netz schreiben ist ja doch etwas unpersönlich, da wäre ein realer Ansprechpartner sicher etwas schönes.

30.11.2020 14:01 • x 1 #93


Tee-Freundin
Hallo Nougat,

Du hast hier von vielen bereits tolle Ratschläge erhalten.
Nach der Lektüre deines Threads kann ich mich auch nur für den Kontaktabbruch aussprechen.
Wenigstens für eine Weile.

Als Mensch liegen deine Prioritäten beim Schutz von Dir und deinem Kind.

Was die persönlichen, psychologischen oder allgemeinen Probleme deiner Mutter und Schwester betrifft sehe ich nicht, dass Du was machen kannst oder für irgendwas verantwortlich bist. Das müsste ein Außenstehender tun oder anleiten.
Beide sind volljährig und eigenverantwortlich.
Neben den möglichen psych. Störungen, Kindheitsbelastungen - Trauma (?), die deine Schwester und ev. auch Mutter haben kann es auch ein Stück weit sein, dass sie einfach unausstehliche Zicken sind.
Am Ergebnis, -nicht hinnehmbares Verhalten Dir gegenüber-, ändert sich nichts.
Das muss sich kein Mensch antun oder antun lassen.

Helfen kann man nur, wenn der:
-andere auch meint ein Problem zu haben,
-was ändern will,
-bereit ist Hilfe anderer anzunehmen,
-Druck / die Notwendigkeit, aber auch die seelische Festigkeit zur Bearbeitung erreicht ist.

All das sehe ich noch nicht bei deiner Mutter oder Schwester.

Vielleicht lernen sie sich eines Tages anständig Dir gegenüber zu benehmen, vielleicht auch nicht.

Welche Reaktionen erfolgten, wenn Du bei Angriffen deiner Schwester zurückschlugst?
Oder ihr zeigtest, dass Dich ihre Meinung nicht interessiert / irrelevant ist?
Manche Leute müssen mal auch eins auf die Nase kriegen, um zu checken, dass das weh tut.
Klar, ignorieren kenne ich als Variante, jedoch fühlt man sich oft besser damit sich zu wehren - aktiv zu sein.
Auch wenn's nichts ändern mag, man hat's versucht.

Zum Vorsorgen für die Zukunft:

-verhindere im Vorraus, dass dich Leute online auf Bildern verlinken können,
-lösche bei geposteten Fotos die Geodaten,
-protokolliere Fehlverhalten der Familie, damit Ämter nicht an Dich rantreten können Du mögest... deiner Mutter im Alter Unterstützung zahlen, da ihre Rente zu klein ist o.ä.
Mit Hinweis auf Fehlverhalten kannst Du das ev. vermeiden.
-Sammel unbemerkt wichtige Daten / Medien von Dir bei Ihnen ein, Videos, pikante Fotos, falls vorhanden.
-Und natürlich alle wichtigen geliehenen Sachen.
(Es dauerte mal über 2 Jahre, bis mir eine Bekannte ein Buch zurück gab. )
-Instruiere gemeinsame Freunde ganz klar, dass keine Daten weitergegeben werden von neuer Wohnung etc.
-Eine Postfachadresse kann auch helfen.
-Informiere selbst den neuen Arbeitgeber und neue Freunde über deine...spezielle Familie...Stalking, Märchen erzählen...
Wenn Du dort Vertrauen hast. Dass da halt jemand auftauchen könnte der...
-Es wäre heftig, jedoch über die Option einer Namensänderung kannst Du dich auch mal informieren. Kostet aber was.
-Und von der anderen Seite schauen, wie Personen gesucht / gefunden werden.
Auch der Rat eines Datenschützers kann wertvoll sein.
-Kenne dich rechtlich damit aus welche Tatbestände Stalking und Rufmord erfüllen und somit verklagbar sind.

Die Aussicht auf ein friedvolles Leben ohne den Müll deiner Familie ist doch auch super, eine völlig andere Lebensqualität.

Der Kontaktabbruch dient deinem Schutz, von daher, viel Erfolg!
Du tust das Richtige.

Tee-Freundin

30.11.2020 15:03 • x 1 #94


Tee-Freundin
Das ist ein übler Traum. Gruslig.
Tu' Dir erstmal was Gutes.
Du meinst das was ähnliches in deiner Kindheit passiert ist?

Ein gemeinsamer Feind?
Würde ich eher als Vergangenheitskonstukt sehen:
Als mittelalterlichen Sündenbock.

Wer sich nur über andere klein machen aufwerten kann ist ein armes Schwein.
Lässt mich an den Film Shrek, an Lord Faquard denken, Stichwort, will da einer was kompensieren?
Würde man wie in Schwer verliebt das Wesen des Menschen sehen können, sähe deine Familie übel aus.
Du jedoch schön.

Es braucht Mut sich anderen zu öffnen, Hilfe zu suchen.
Schweigen nutzt nur den Tätern das Bild vom tadellosen Charakter aufrecht zu erhalten.
Damit keiner ihr wahres ich erkennt.
Du hattest den Mut und die Stärke von Dir zu erzählen.
Mein Kompliment!

Ziehe deine Grenzen und stehe sicher im Leben.

Eine Sache, die ich im Laufe des Lebens gelernt habe:
Ich bin nicht auf der Welt um zu sein wie andere mich gerne hätten!

Wer es allen Recht machen möchte muss sich SEHR lange in einer einsamen Höhle verkriechen.

Ich bin davon überzeugt, dass Du eine attraktive Frau mit vielen Vorzügen bist und ein wertvoller Mensch.

30.11.2020 15:23 • x 1 #95


N
Zitat von Zweizelgänger:
Entschuldige wenn ich mich jetzt nicht erinnere, aber machst du aktuell eine Therapie?
Ich denke, dass dir das ganz gut tun könnte.
Nur im Netz schreiben ist ja doch etwas unpersönlich, da wäre ein realer Ansprechpartner sicher etwas schönes.


Ich mache aktuell keine Therapie, weil ich eine sehr erforderliche Trauatherapie gemacht habe. Meine Belastungen in Verbindung mit Trauma habe ich abgeschlossen in den Räumen der Ambulanz gelassen. Quasi als Symbol für mich, dass es mich nicht auf meinen weiteren Lebensweg begleiten wird, und gleichzeitig das Trauma, die Vergangenheit akzeptiert.

Zu den Gefühlen jetzt, ist es vollkommen normal, dass diese jetzt erst hochkommen, da sie bisher soweit verdrängt waren, um keinen Zugriff darauf zu haben. Auf meinen weiteren, positiven Lebensweg bekam ich meine Aufnahmen und Übungen bei Flashback mit. Und ich bekam eine Aufgabe auf dem weiten, langen und hart erarbeiteten Weg mit:

Ich soll darüber reden, und meine Gefühle zulassen. Das ist der Schlüssel zur weiteren Heilung....
Das habe ich getan. Gut okay ich hab es jetzt hier Online gemacht, aber ich bin diesen Schritt gegangen. Hab mich überwunden, war mutig. Bin sogar soweit gegangen all die Gefühle zu zulassen. Ich habe damit vor allem eins gelernt: Das ich nie wieder Angst haben muss mich für meine Vergangenheit zu schämen, abgewiesen und belächelt zu werden. Ich hab hier gelernt, dass es anderen Menschen ähnlich geht, und auch sie den Mut haben darüber, über ihre Erfahrungen, ihr Leben zu schreiben.

Und umso öfter darüber gesprochen wird, desto leichter wird uns fallen.

01.12.2020 11:32 • x 3 #96


N
Ergänzend*erfolgreiche

01.12.2020 11:35 • #97


N
Und diese Kontrollsache und Machtsache bezüglich meiner Schwester und auch Mutter war ich zum damaligen Zeitpunkt noch nicht gefestigt genug, da ich das volle Programm mit den Belastungen loszuwerden zutun hatte. Dank euer Unterstützung hier, konnte ich das letzte Puzzle selber erkennen. Das es eben nur um Macht und Kontrolle bei den beiden geht. Und eben die vielen anderen Dinge, die hier immer wieder betont wurden. Dafür bin ich unendlich dankbar!

01.12.2020 11:41 • x 3 #98


N
Hallo liebe Tee-Freundin,

vielen lieben Dank, dass auch du dir die Zeit genommen hast dir meine Geschichte durchzulesen. Ich bin einfach nur überwältigt, das soviele Menschen daran Anteil nehmen.

Inzwischen ist es mir egal, ob und was Mama und Schwester für Krankheiten, Störungen haben. Mir ist wieder sehr bewusst geworden, dass es Ihnen mit mir auch egal ist, egal war. Zwischendurch hatte ich es schon vergessen. Ich kann das schwer ausdrücken und beschreiben.

Und zum Traum: Ja genau sowas habe ich unter anderem Zuhause erlebt. Bei uns gab es eine Rangordnung. Er und meine Schwester standen ganz oben, gefolgt von Mama, und mit mir das Abschlusslicht.

Und alle sahen mein Leid, alle. Man war hilflos ausgeliefert.

Mama wollte Anfang 2000 eine Therapie machen. Auf die Frage wieso sie mir nicht geholfen hat, verließ sie die Praxis, und seitdem ist nichts weiter passiert, unternommen. Ich denke Mal, dass ist ihre größte Belastung. Sie hat Angst vor der Konfrontation auf die Frage warum haben sie nicht ihre Tochter geholfen.

Danke auch für die Notizen von dir. Über eine Namensänderung denke ich auch. Sociale Media Profile hab ich schon lange nicht mehr, bis auf Whatsapp. Das werde ich aber auch demnächst entfernen. Hab da etwas sichereres gefunden(Threema).

Auch deine letzten Zeilen berühren mich sehr: Ja, ich will als wertvoller Mensch gesehen und anerkannt sein.

Vielen vielen Dank!

01.12.2020 12:03 • x 1 #99


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