Beziehungsdrama Zwischen Jobfrust und Familienstreit

@womaninlove Ich bin mehr auf der Seite der Türkei. Was mischt du dich in seine Karriere ein? Wenn ohnehin seine Eltern zahlen. Wie würdest du es finden, wenn er dir jetzt oder gar nach deinem Master einen Vollzeitjob als Putzfrau oder Kellnerin organisieren würde, und dann ein Fass aufmacht und mit Scheidung droht, wenn du dich dagegen sträubst? Seine Eltern haben ihn ja nicht in der CH studieren lassen, dass er wegen dir jetzt so einen Job annimmt. Alter Schwede.

Willst du Pause und er geht, ist es dir nicht recht. Zahlen seine Eltern euch die Miete für eine eigene Wohnung, anstandslos für euch beide im Gegensatz zu deinen (!), können dann aber kein Fest mit 500 Verwandten mehr zahlen, ist es euch auch nicht recht. Behandelst du deine Schwiegermutter respektlos, wie es keine türkische Schwiegertochter je gewagt hätte, und sie sucht noch das Gespräch zu dir, gehst nicht auf sie ein. Wirst du dann nicht eingeladen, weil die SchwiMu bei der OP das Theater nicht braucht, bist du wieder beleidigt und verständnislos. Dann wird dein Mann auch noch von deinem Vater angebrüllt, weil seine Eltern über ihr Geld selber entscheiden und es nicht euch überlassen, was dir als lieber wäre. Die müssen sich umgekehrt mächtig verarscht vorkommen. Aber ganz mächtig. Und vom Schwiegersohn fürs Wohnen Geld zu verlangen, und im Zweifel in einen Hilfsjob zu erpressen, deine Eltern und du müssen ihnen wie die ärgsten geldgierigen Menschen vorkommen, das darfst in der Türkei
nicht mal laut sagen.

Und ja, Multi-Kulti ist kein Honigschlecken. Muss man nicht verstehen, außer, man heiratet dort ein. Aber dass dein Mann vermutlich in die Türkei zurückgehen will oder sich diese Bevormundungen und Brüskierungen seiner Familie nicht mehr geben will, wenn es da gar kein Einsehen gibt, liegt klar auf der Hand. Und versteh ich auch. Also setz mal lieber die Schweizer Brille ab und die türkische mal auf, wenn du deine Ehe retten willst. Alles Gute!

@Elfe11 Weißt du, was man in der Türkei über sie sagen wird: Dass es den Schweizern immer zuallererst um ihren Geldsack geht. Zumindest würd ich das bei den Diskussionen so vermuten. Es wäre für Türken nämlich ganz selbstverständlich, den SchwiSohn zu unterstützen, in ihrem Land sesshaft zu werden - und kein Geld von ihm zu verlangen. Die würden ihm umgekehrt einen Grund schenken und ihm selbstverständlich helfen, ein Haus zu bauen. Scheinbar haben sie ja auch auf vieles, was Brauteltern eigentlich machen, verzichtet. Die fragen sich vermutlich, wie arm die angeheiratete Familie eigentlich tist.

Wenn die sich 2000 Franken leisten können, sind sie wohl nicht arm. Dann hätte zB eine Verlobungsfeier, die die Brauteltern zahlen, um die 10-15.000 Euro kosten müssen. Ist denn das passiert, hat man sich da erkundigt, was sich gehört - oder sollen nur die Türken für alles zahlen?

Und seinem Mann dann mit so einer Ausbildung und aus gutem Hause vorzuwerfen, er hätte sie nur wegen den Papieren geheiratet, um ihn dann bereits nach wenigen Monaten in einen einfachen Job in der CH zu erpressen, puh, da will ich nicht wissen, wie hoch die Wellen am Bosporus gegangen sind. Der hätte dafür die Prinzessin nicht gebraucht, zumal man auch in der Türkei auf dem Niveau die weit besseren Arbeitsbedingungen hat.

Dass er und die gesamte Familie sich unfair behandelt fühlen, kann ich total verstehen. Hin und wieder sollte man die hiesige Brille auch absetzen und sich dafür interessieren, was eine türkische Familie als normal angesehen hätte.. Da sollte man nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste taumeln und sich dann wundern, wenn die nicht mehr so amused sind.

Aber vieles ist hier etwas durch Lost in Translation entstanden. Also unrettbar ist da vermutlich noch nichts. Aber dafür muss man auch die andere Seite mal verstehen wollen.