Danke .
Das wird klappen Eric, aber du musst Geduld mit dir haben. Mein Rat ist, lies das Buch erst mal in Ruhe komplett durch, und dann beginnst du noch mal, auch dann erst mit den Übungen. Wie du selbst sagst nicht direkt nach dem Joggen, sondern später, wenn du entspannt bist, Ruhe und Zeit hast, schaff dir eine nette Atmosphäre, in der du dich wohl fühlst. Und dann versuch es, sei nicht enttäuscht, wenn es nicht sofort klappt. Versuch es einfach nochmal. Später oder an einem anderen Tag, wie du kannst. Bleib locker, mit Gewalt oder (selbstgemachtem) Druck geht einfach nichts. Dass du Angst empfindest wenn du dich wiedererkennst bei den Aggressionen kann ich verstehen, versuch, auch dieses Gefühl, das du ja woanders schon gut kennst, erst mal anzunehmen. Hört sich vielleicht blöd an, aber mir hilft, wenn ich erst mal mit so einem Gefühl spreche, lach jetzt bitte nicht . So ungefähr: Hallo Angst, da bist du ja wieder mal, was willst du denn hier...
Ich glaube irgendwie nicht, dass mein Ex-Freund das Buch gelesen hat, obwohl er viel liest und behauptet hat, er würde einiges tun. Was auch immer er meinte. Ich war vor ein paar Wochen drauf und dran es ihm zu schicken oder mal den Titel. Habs dann doch nicht gemacht. Weiss nicht so genau warum.
Er war da sehr geheimnisvoll und hat nicht offen mit mir über seine Krankheit, wie er es nannte, geredet. Beim Namen genannt hat er sie nie. Er hat es lange verdeckt, dass mit ihm etwas gravierend nicht stimmte. Ein paar Anläufe gab es, aber selbst wenn wir dann geredet haben, meistens zog er ja SmS und E-Mails vor, kam nichts raus aus ihm. Wie du weisst, das kann sich schnell ändern...Er fühlte sich immer schnell angegriffen, so dass ich da sehr vorsichtig war, weil er schnell wütend und unfair mir gegenüber wurde (Thema Aggression).
Wie es ist, jemanden zu vermissen, das weiss er und ist Meister darin, würde ich sagen. Ich konnte es schon nicht mehr hören/lesen. Und es klang immer so gequält und war so grotesk für mich, denn er hätte ja bei mir sein können. In dem Buch wirst du dazu noch was lesen. Immerhin hat es mir einiges erklärt.
Ich sagte ja, du bist viel weiter als er. Er lebt damit schon sehr lange, ja es ist tückisch und schleichend, und er ist ein großer Pessimist mit negativem Weltbild, das kommt hinzu. Ich glaube, dass er zwar inzwischen zumindest teilweise Selbsterkenntnis hat, aber es nicht fertigbringt, das zuzugeben (auch nicht konstant vor sich selbst) und schon gar nicht, so offen darüber zu reden wie du. Er will immer gut dastehen, auch oder sogar erst recht vor mir. Also gabs nach dem Ende der unzähligen Ausflüchte (das kennst du ja) nur Andeutungen, und ich musste es mir zusammenreimen. Obwohl er das bei mir gar nicht nötig hätte. Aber das hilft nicht. Jeder Anschubser kann zudem wieder als Druck empfunden werden, selbst wenn er gar nicht direkt von mir kam, sondern aus den Umständen heraus oder dem Vermissen. Er schrieb manchmal Ich gäbe etwas darum, wenn ich diesen Druck endlich los wäre, ich hab das erst mal gar nicht verstanden. Er muss selbst erst mal dazu kommen, ernsthaft etwas ändern zu wollen, nicht gleich denken, dass es doch nichts bringt und dann dranbleiben. Das liegt allein bei ihm. Ich habe jetzt die Hoffnung aufgegeben,mich komplett rausgezogen, alles akzeptiert, und ihm im Sommer geschrieben, dass ich ihm von Herzen wünsche, dass seine Zerrissenheit aufhört und er was für sich tut. Damit er das leben kann, wonach er sich sehnt. Vielleicht meint er immer noch, bei der nächsten Beziehung wirds auch ohne Veränderung seinerseits anders laufen, wer weiss.
Jaaa, das ist alles nicht einfach. Aber zu packen, mach bitte weiter.