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Beziehungsunfähig durch fehlende Empathie?

A
Zitat von EricBest:
Die Beziehung war toll für mich und hielt schätzungsweise 14 Tage.

Dann fingen die Selbstzweifel an. Was will so eine tolle Frau von dir? Das ist nur eine Frage der Zeit, bis Sie weg ist. Die kann nichts Tolles an dir finden. Ihre Ex-Freunde sind alle eine Nummer besser. Sehen besser aus, haben in ihrem Leben was erreicht. Stehen mit beiden Beinen im Leben.
Sie studiert, ich habe mein Studium abbrechen müssen.

Und schon war ich wieder in mir gefangen. Hab schlecht oder gar nicht geschlafen. Der S. mit ihr funktionierte überhaupt nicht. Ich konnte nicht. Ich war von meinen Gefühlen zu ihr und von der Angst, dass Sie bald wieder weg ist übermannt.
Ich habe Erfahrung mit Frauen, jedenfalls oberflächlich.
Durch diese emotionale Schieflage bin ich bei ihr nie „angekommen“. Konnte mich nicht öffnen. Keine Nähe zu lassen. Dadurch kam es dann immer öfter dazu, dass sie angefangen hat sich zu distanzieren.

Ich konnte keine Liebe geben, ihr fehlte das und so dümpelte die Beziehung weiter vor sich hin und meiner Freundin ging es immer schlechter. Sie verhungerte innerlich.

Dass ich nicht über meine Gefühle und Emotionen reden kann verfolgt mich, seit ich denken kann. Ich bin ein Scheidungskind, meine Eltern trennten sich als ich ca. 11 oder 12 war. Vielleicht auch 13. Ich kann mich bis zu meinem 16. Lebensjahr an kaum was erinnern.
Mein Vater war ein Tyrann. Es herrschte unabdingbarer Leistungsdruck. Überall musste ich der Beste sein. Sei es beim Fussball oder in der Schule. War das nicht der Fall, gab es Ärger der sich in Hausarrest (Schule) oder Missachtung aus drückte („Wenn ihr nochmal besser spielt, komm ich auch nochmal ein Spiel gucken“ / Er kam nie). Schlug ich mir das Bein auf, durfte ich nicht weinen. „Indianer kennt keinen Schmerz“ oder „du willst doch ein Mann sein, keine Memme“.

Später, als ich älter wurde spielte ich am PC. Stundenlang. Wenn jemand rein kam, interessierte mich das nicht. Niemand kam mehr an mich ran. So bin ich erwachsen geworden. Jedenfalls körperlich.
Insgesamt dauerte die Beziehung 11 Monate. Für sie war es der blanke Horror.
Über Ängste und Zweifel habe ich nicht gesprochen. Stattdessen wurde ich aggressiv und schob ihr die Schuld zu, denn anschließend habe ich wieder meine Ruhe und sitze in meinem Kinderzimmer in dem die Welt in Ordnung ist. Und Sie leidete Horrorqualen.


Sehr erschwerend kam hinzu, dass meine Mutter schwere seelische Wunde mit sich trägt, die ihr in ihrem Leben widerfahren sind. Sei es durch andere oder durch sie selbst, sie wiegen schwer. Ich bin der einzige Notanker im Moment. Dadurch klammert Sie und ich werde wie ein kleiner Junge verwöhnt, bekomm die Wäsche gemacht und gekocht, obwohl ich lange nicht mehr zuhause wohne. Sie kann mich nicht los lassen.
Meine Freundin war dadurch die Frau, die mich nun beanspruchte und mich ihr weg nahm. Durch diese Angst funkte meine Mutter in die Beziehung, wo sie nur konnte.
Falsche Mutterliebe? Es scheint jedenfalls so und ich bin in einem Teufelskreis gefangen, der mich meiner Mutter gegenüber abhängig macht.

Ich habe einen zwar sehr stressigen Job, aber ich verdiene auch dadurch ganz gut und es macht mir Spaß, weil ich dort Verantwortung besitze und Leute auf mich hören. Trotzdem fühle ich mich dort nicht anerkannt. Trotzdem werde ich von meiner Mutter behandelt, als ob ich ein kleiner Junge bin, dem man noch das Pausenbrot schmieren muss.

Durch dieses ganze Konstrukt, was sich aus einer kaputten Familie, innerer Zerrissenheit und völlig fehlendem Selbstwertgefühl ergibt, glaube ich, dass ich nicht in der Lage bin eine Beziehung zu führen, die für andere selbstverständlich ist.
Ich kann keine Empathie zu meinem Partner herstellen. Ich kann nicht mitfühlen, mich nicht in sie hineinversetzen oder sie einfach bedingungslos lieben. Das beste Beispiel ist, dass ich nicht Arm in Arm mit ihr zusammen einschlafen kann. Konflikte bleiben meinerseits unausgesprochen, weil ich Angst vor dem Ergebnis habe, was daraus im schlimmsten Fall resultieren könnte.
Ebenfalls bleibt zu erwähnen, dass ich sowohl privat unter Freunden, als auch auf der täglichen Arbeit allen schwierigeren Konflikten aus dem Weg gehe.

Selbst finde ich keinen Weg aus meinem Verhaltensmuster und suche nun Hilfe.
hallo eric

du lebst das weiter, was deine kindheit ausgemacht hat und hast noch nicht gelernt dich von den glaubenssätzen, überzeugungen und verhaltensweisen deiner eltern abzunabeln. ein elternteil hat dich mit erwartungen überfordert und der andere dich verschlungen und pampert dich auch heute noch und du bist selbst irgendwann innerlich ausgestiegen und hast dich vor lauter ängsten innerlich isoliert.

mein eindruck ist, du hast noch einiges an entwicklung nachzuholen und musst dir selbst das erstmal selbst geben lernen, was dir vorenthalten wurde: anerkennung, wertschätzung, mitgefühl, verständnis und totale annahme deiner selbst.
schaue jetzt erstmal auf dich und kümmere dich gut um dich, wie es mit deiner beziehung weitergeht ist auch von dir abhängig.

bevor du dein herz für andere öffnen kannst, musst du erst lernen wieder zugang zu dir selbst zu finden und bereit sein und den mut aufbringen alten schmerz zu fühlen und umzuwandeln. alle gefühle der einsamkeit, der nichtigkeit, der schuld, ablehnung, scham, trauer und verzweiflung wollen gefühlt, wertgeschätzt, angenommen und integriert werden, nur so kannst du dich davon befreien. verdrängte und eingefrorene gefühle wollen zum schmelzen und fliessen gebracht werden, das gibt dir deine freiheit wieder zurück.

das kann ein langer und schmerzhafter prozess werden, um diesen in bewegung zu bringen kann ein stationärer aufeinhalt in einer psychosomatischen klinik hilfreich sein oder eine tagesklinik. orte, an denen du aufgefangen werden kannst. ob das eine ambulante therapie leisten kann und du dann anfangs noch in der lage bist deinen job und deinen alltag zu bewältigen kannst nur du wissen, denn wenn du dich wirklich auf diesen entwicklungsprozess einlassen willst, kann deine bisherige welt erstmal kopf stehen und du musst sie dann wieder neu ordnen können und zeit und kraft dafür aufbringen.
ich halte es auch für wichtig den körper dabei mit einzubeziehen, jegliche formen von sanfter bewegung(stherapien) und atmenübungen unterstützen darin die emotionalen blockaden zu lösen und alte gefühle wieder bewusst zu machen.

alles gute für dich !

18.11.2014 10:47 • #61


EricBest
Hier und jetzt, ich antworte die heute Abend, da wirds gewiss nochmal schlimmer

Hallo Alena

Also das ist auch mein Eindruck, dass meine Entwicklung komplett stagniert ist. Ich muss das lernen, genau wie du sagst. Aber wie? Wie macht man sowas, Gefühle hervorholen aus der Vergangenheit? Klar, Gesprächstherapie. Die habe ich ja angestoßen, jedenfalls die Termine erstmal. Davon erhoffe ich mir schon viel. Hast du auch Tipps, wie ich das selbst hin bekomme? Das Buch Jein war da schon mal ein Spitzentipp! Ich habe keine Lust im Moment untätig rumzusitzen, vorallem weil mich die Trennung so schmerzt und aufwühlt. Und ich habe schon viel zuviel Zeit vergeudet und meine Liebe verloren.
Heute Abend geh ich einfach mal spazieren alleine und versuch mich meiner Gefühle mal bewusst zu werden. Schmerz und Angst zwar, aber das gehört ja auch dazu.
Ich muss immer schmunzeln dabei, mich erinnert das Ganze an ein berühmtes Zitat: Erforsche deine Gefühle, junger Skywalker!

Aber nochmal zu deiner Hilfe: Ein stationärer Aufenthalt kommt gar nicht in Frage, da ich in meinem Job große Verantwortung besitze und einige Jahre in einer Abendschule dafür gekämpft habe. Es muss also ambulant geschehen. Klarkommen werde ich damit, wenn jemand in der Lage ist, mich zu behandeln. Ich hoffe nur, dass sich jemand finden wird. Meine Liste ist jetzt bei fast 30 Leuten, die keinen Platz haben. Einfach nur frustrierend. Gar nicht auszumalen, wenn man eine Depression hat.
Ich hoffe es inständig, dass meine verkorkste Welt, die ich mir selbst schaffe, auf den Kopf gestellt wird. Nur so habe ich doch eine Chance, auf Heilung oder? Wenn ich irgendwas falsch sehe, berichtigt mich ruhig.
Danke schön!

18.11.2014 14:33 • #62


A


Beziehungsunfähig durch fehlende Empathie?

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A
Zitat von EricBest:
Ich muss das lernen, genau wie du sagst. Aber wie? Wie macht man sowas, Gefühle hervorholen aus der Vergangenheit?
hallo eric
die gefühle der vergangenheit sind doch schon da, du lebst sie doch schon an deiner freundin aus und verhälst dich entsprechend obwohl du es eigentlich nicht willst und es euch beiden nicht gut tut, sondern sich destruktiv auswirkt. wichtig ist herauszufinden welcher schmerz unter den gefühlen sitzt, z.b. das gefühl nicht gut genug zu sein, oder es nicht wert zu sein glücklich zu sein oder es nicht verdient zu haben, dass es dir gut gehen darf weil du irgendwelche erwartungen nicht entsprichst. alte, oft unbewusste glaubenssätze sind das problem, welches dahinter steht. es kommt nicht darauf an was wir erlebt haben, sondern wie wir es erlebt haben, wie wir in den situationen gedacht und fühlt haben, ob wir uns hilflos, ohnmächtig und ausgeliefert fühlten, keine entscheidungsfreiheit hatten, o.ä.

sich selbst hinterfragen bringt uns weiter, z.b. :

was ist genau die situation?
was ist in mir, dass diese situation angezogen hat?
welche negativen gedanken, emotionen und muster
könnten zu dieser situation geführt haben, dass ich mich wieder so fühle und verhalte ?
warum erlebe ich das immer wieder ?

was stört mich gerade ? ist es ein wort ? ein geruch ? ist es die tageszeit, dunkelheit, eine geste ?
welche gedanken habe ich gerade ?
wie fühle ich mich?
wo spüre ich dieses gefühl in meinem körper?
erzeugt das gefühl druck, enge, kälte, herzklopfen ?

eine resonanz könnte z.b. sein : ich bin frustriert und enttäuscht von XY und von mir selbst. weil ich mich nicht mag, und tief innen eine überzeugung habe nicht gut genug zu sein und deshalb abgewiesen und verlassen zu werden und dann wieder allein mit meinem schmerz bin. mich kann man gar nicht lieben weil ich nicht liebenswert bin und vieles in mir ablehne ...

dann mit aller achtsamkeit dabei bleiben, fühlen und atmen, mehr braucht es nicht. oft ist es auch hilfreich danach positive glaubensätze in sich zu verankern, d.h. versuchen es auch so zu fühlen.
Zitat:
Klar, Gesprächstherapie. Die habe ich ja angestoßen, jedenfalls die Termine erstmal. Davon erhoffe ich mir schon viel. Hast du auch Tipps, wie ich das selbst hin bekomme? Das Buch Jein war da schon mal ein Spitzentipp! Ich habe keine Lust im Moment untätig rumzusitzen, vorallem weil mich die Trennung so schmerzt und aufwühlt. Und ich habe schon viel zuviel Zeit vergeudet und meine Liebe verloren.
Heute Abend geh ich einfach mal spazieren alleine und versuch mich meiner Gefühle mal bewusst zu werden. Schmerz und Angst zwar, aber das gehört ja auch dazu.
Ich muss immer schmunzeln dabei, mich erinnert das Ganze an ein berühmtes Zitat: Erforsche deine Gefühle, junger Skywalker!
ich habe meine geschichte allein aufgedröselt, es hat einige zeit gedauert und ich habe vieles ausprobiert, was weiterhalf.
habe selbst in psych.-kliniken gearbeitet und mitbekommen, dass die meisten immer wieder kamen, mit den gleichen problemen, ich wusste tief innen, dass mir nur gespräche nicht weiterhelfen, denn sie können meistens nicht die zellerinnerungen umwandeln, nur bewusster machen und die ursachen aufdecken helfen. meine themen waren schon sehr früh entstanden und deshalb war es für mich wichtig auch wieder in diese frühen bewusstseinsebenen hineinzukommen, bei kindern bis zu 6 jahren ist es überwiegend der thetawellenbereich.

die bücher ähneln sich alle weil es ja immer wieder um die selben themen geht und sie können hilfreich sein weil sie helfen bewusster zu werden. die meisten von uns wissen inzwischen viel, haben dann aber umsetzprobleme. so ging es mir auch einmal, ich habe viele mental- und körpertechniken genutzt um da besser mit umgehen zu können.

was mir half war : meine gedanken auf ihre wahrheit zu überprüfen, denn alles, was schmerz in uns auslöst ist nicht die wahrheit, sondern nur ein zeichen von unliebe und/oder ablehnung in uns.
und zweitens, wie schon geschrieben, mich in eine andere bewusstseinsebene zu bringen, anfangs durch meditation, später war ich von der huna-lehre angetan, die mit dem inneren kind also mit den unbewussten oder abgespaltenen persönlichkeitsanteilen arbeitet und diese versucht wieder durch liebevolle annahme und vergebung zu integrieren, andere nennen diese unser schattenanteile.
z.b. musste ich mir damals erstmal selbst erlauben wütend sein zu dürfen und diese wut als teil von mir anerkennen und akzeptieren lernen.

im schnitt dauert es heute ca. 6 monate um einen therapieplatz zu bekommen, schwer depressive haben die möglichkeit sich in eine psychiatrische klinik einweisen zu lassen, dort gibt es auch notaufnahmen für akutfälle.

wenn du dich selbst überprüfen und die wahrheit über dich wissen willst, kann ich dir the work von byron katie empfehlen, wenn du googlest kannst du auf ihre deutsche seite kommen, da findest du kostenlose arbeitsblätter und anleitungen wie du da vorgehen kannst.
wichtig ist die 4 fragen, um die es geht, nicht vom verstand beantworten zu lassen, sondern dich so gut es geht einzufühlen und aus deinem alten kindergefühl zu antworten. the work läßt sich auf alle lebensthemen anwenden.

ja, lasse deinen schmerz und deine angst zu, du wirst langsam an tiefere schichten kommen, hinter angst sitzt oft auch wut und trauer und der schmerz steht für einen unwahren glaubenssatz in dir.
bewegung ist immer gut!

ich finde es gut, dass du bereit bist dich deinen themen zu stellen, auch wenn es schmerzlich ist, aber dadurch entsteht auch die chance sich von diesen schmerzen und ängsten zu befreien. je mehr selbstakzeptanz und eigenliebe du wieder erwecken kannst, je weniger platz haben deine ängste.

18.11.2014 16:11 • #63


EricBest
Hallo zusammen,

also ich war eben bei meiner Hausärtzin, sie hatte noch eine Adresse, wo ich morgen anrufen kann. Hab leichte Medikamente bekommen zum schlafen, die kann ich aber morgen erst holen.

Dann war ich bei meiner Mutter und habe recht aggressiv versucht zu sagen, dass ich mich abnabeln möchte und diese Bemutterung nicht mehr will. Das hatte sie da noch gar nicht fassen können. Habe dann eine halbe Stunde später nochmal angerufen. Wir haben jetzt drei Stunden gesprochen. Nach einer Stunde hat sie gesagt, dass alles was in mir vorgeht, ihr sehr bekannt ist. Das sie genau die gleichen Empfindungen hat. Danach haben wir über unsere kaputte Familie geredet. Da ist unglaublich viel hoch gekommen. Mir laufen auch nur noch die Tränen, weil das alles so traurig ist. Der Leistungsdruck, der von meinem Vater ausging hat mich gebrochen, wie ich in meinem ersten Post beschrieben habe. Alles was ich getan habe, war nicht gut genug, keiner Erwartung konnte man gerecht werden. Das ist genau der Grund, warum ich mir nicht gerecht werden kann und meine Beziehung zerstört habe. Ab da hab ich wohl irgendwann nur noch in meinem Zimmer gesessen, als ich nicht mehr konnte.
Ich habe auch endlich mal zugegeben, dass mir mein Vater fehlt und ich mich heute noch um Anerkennung sehne. Aber die werde ich von ihm nie bekommen. Das habe ich jahrelang in mir getragen, diese unfassbar schwere Bürde, die er mir auferlegt hat. Ich habe alles immer dafür getan, dass das nie rauskommt. Deswegen kann ich keine Gefühle zeigen. Jetzt ist es raus, endlich. Ich glaube, dass das der Auslöser der ganzen Misere ist. Meine Mutter sagte dann, dass sie anschließend immer weiter uns vor allem beschützen wollte. So bin ich vom Regen in die Traufe.
Aber jetzt kann ich endlich mal weinen und damit versuchen umzugehen. Es ist wieder alles da von früher, alles was ich verdrängt habe. Auch sind meine Erinnerungen wieder total lebhaft von früher. Das macht mich so traurig, aber es hilft irgendwie total. Hoffentlich kann ich alles richtig einordnen, dann ist das mein erster Riesenschritt zum Erfolg. Wenn ich ihm irgendwann sagen kann, was er alles gemacht hat und ihm dann für mich vergeben kann. Dann kann ich wirklich inneren Frieden finden und mich so gut finden, wie ich bin.
Aber jetzt erstmal ist nur die Tür auf, zu meinem Inneren. Durchgegangen bin ich noch nicht.

Was ein Abend mal wieder. Ich habe auch nie mal gedacht, dass ich sowas mal durchleben müsste. Es kam auch eben immer wieder die Frage, warum ich nichts gesagt habe. Irgendwann hat meine Mutter dann den Teufelskreis fassen können, in dem ich mich befinde.

Ich habe das eben auch meiner Exfreundin geschrieben. Sie hört mir immer noch zu und ist für mich da mit guten Tipps.

Alles wird gut

18.11.2014 22:41 • x 3 #64


EricBest
Also ich habe vorhin auch über eine stationäre Aufnahme nochmal nachgedacht. Sollte das helfen, werde ich auch das machen wollen. Aber vielleicht war das heute der Knackpunkt bzw. der richtige Hebel. Alles andere sollte mit viel weiterer Arbeit kommen und gut werden. Ich wünsche euch allen ein schönen Abend. Ich werde nun endlich mal schlafen können, bin total befreit
Danke fürs Lesen

18.11.2014 22:46 • x 1 #65


H
Wow, da passiert ja einiges bei dir ! Ich lese morgen nochmal alles. Dann schlaf erst mal gut. Ja, alles wird gut

18.11.2014 23:44 • #66


H
Zitat von EricBest:
Dann war ich bei meiner Mutter und habe recht aggressiv versucht zu sagen, dass ich mich abnabeln möchte und diese Bemutterung nicht mehr will.


Chapeau!

18.11.2014 23:55 • #67


H
Musste mich doch nochmal einloggen und lesen, was du heute gestartet hast. Nee, war nicht nur geträumt. Super !

19.11.2014 00:06 • #68


A
Zitat von EricBest:
Wir haben jetzt drei Stunden gesprochen. Nach einer Stunde hat sie gesagt, dass alles was in mir vorgeht, ihr sehr bekannt ist. Das sie genau die gleichen Empfindungen hat.
naja, von ihr hast du diese empfindungen und verhalten auch abgespeichert und übernommen, selbst wenn sie dir das nicht gesagt hat, als kind hast du feine antennen und spürst das genau ...
Zitat:
Danach haben wir über unsere kaputte Familie geredet. Da ist unglaublich viel hoch gekommen. Mir laufen auch nur noch die Tränen, weil das alles so traurig ist. Der Leistungsdruck, der von meinem Vater ausging hat mich gebrochen, wie ich in meinem ersten Post beschrieben habe. Alles was ich getan habe, war nicht gut genug, keiner Erwartung konnte man gerecht werden. Das ist genau der Grund, warum ich mir nicht gerecht werden kann und meine Beziehung zerstört habe. Ab da hab ich wohl irgendwann nur noch in meinem Zimmer gesessen, als ich nicht mehr konnte.
Ich habe auch endlich mal zugegeben, dass mir mein Vater fehlt und ich mich heute noch um Anerkennung sehne. Aber die werde ich von ihm nie bekommen. Das habe ich jahrelang in mir getragen, diese unfassbar schwere Bürde, die er mir auferlegt hat. Ich habe alles immer dafür getan, dass das nie rauskommt. Deswegen kann ich keine Gefühle zeigen. Jetzt ist es raus, endlich. Ich glaube, dass das der Auslöser der ganzen Misere ist. Meine Mutter sagte dann, dass sie anschließend immer weiter uns vor allem beschützen wollte. So bin ich vom Regen in die Traufe.
Aber jetzt kann ich endlich mal weinen und damit versuchen umzugehen. Es ist wieder alles da von früher, alles was ich verdrängt habe. Auch sind meine Erinnerungen wieder total lebhaft von früher. Das macht mich so traurig, aber es hilft irgendwie total. Hoffentlich kann ich alles richtig einordnen, dann ist das mein erster Riesenschritt zum Erfolg. Wenn ich ihm irgendwann sagen kann, was er alles gemacht hat und ihm dann für mich vergeben kann. Dann kann ich wirklich inneren Frieden finden und mich so gut finden, wie ich bin.
Aber jetzt erstmal ist nur die Tür auf, zu meinem Inneren. Durchgegangen bin ich noch nicht.

Was ein Abend mal wieder. Ich habe auch nie mal gedacht, dass ich sowas mal durchleben müsste. Es kam auch eben immer wieder die Frage, warum ich nichts gesagt habe. Irgendwann hat meine Mutter dann den Teufelskreis fassen können, in dem ich mich befinde.

Ich habe das eben auch meiner Exfreundin geschrieben. Sie hört mir immer noch zu und ist für mich da mit guten Tipps.

Alles wird gut
damit hast du schon mal einen riesen knoten zum platzen gebracht, das freut mich sehr! es ist ein anfang und die trauer und viele andere gefühle werden dich noch eine zeit lang durchschütteln, aber nach und nach werden sie sich umwandeln und irgendwann wirst du auch die fühlbare erkenntnis gewinnen, dass auch deine eltern ihre schwachstellen haben, so wie du bisher auch.
dann kannst du dir und ihnen vergeben und dann geschieht heilung.
solange wir nicht in der lage sind das zu erkennen und uns davon zu lösen, geben wir alles von generation zu generation weiter und später machen diese fremdenergien die eigentlich gar nicht zu uns gehören, uns zu schaffen, und wir leben es auch in unseren beziehungen weiter.

es ist so wie du es gerade erlebst, endlich all seinen schmerz, die unerfüllten und ungelebten wünsche auszudrücken kann befreiend wirken - aber auch die gefühle, die lange verdrängt wurden und unausgesprochen blieben wieder hochkommen lassen und damit tauchen auch die erinnerungen meistens wieder auf.
das gehört alles zu diesem prozess und er kann der weg in die freiheit sein wenn du es zuläßt und dir bewusst machst, dass es nur gefühle sind, die endlich zugelassen werden wollen.
alles, was dir gut tut, hilft dir dabei und kann dir die kraft geben am ball zu bleiben und weiterzumachen.
gefühle kosten uns 2-3 x mehr kraft als gedanken, deshalb ist das auch eine anstrengende zeit.

vielleicht hilft es dir - alles von der seele zu schreiben, was du deinen eltern -völlig unzensiert- endlich mal sagen willst, wo du dich alleingelassen, nicht anerkannt, wertgeschätzt und dich ohnmächtig fühltest, auch das, was du dir gewünscht und vor allem gebraucht hättest, sie sehr dir das fehlte und wie einsam du dich gefühlt hast.
dabei tief und ruhig atmen und fühlen und danach kannst du ganz bewusst diese briefe zerreissen oder verbrennen, mit der absicht das jetzt alles für immer loszulassen weil es nicht zu dir, deinem wahren kern gehört. gebe es ihnen symbolisch zurück, es ist ihre aufgabe sich darum zu kümmern.

welchen weg auch immer du gehen willst und wie du damit umgehen willst, folge deinem bauchgefühl, deiner inneren stimme, sie weiss, was gut und richtig für dich ist.
habe geduld, mitgefühl und verständnis für dich!

alles gute!

19.11.2014 20:27 • #69


EricBest
Das habe ich jetzt. Der Tag heute war echt gut. Habe viel gemacht, war aktiv wie lange nicht mehr und hab wieder richtig Energie. Unglaublich, wie man durch die miesen Gedanken platt gemacht wird.
Mein Trennungsschmerz hat sich auch komplett gewandelt. Der ist zwar da, aber anders. Ich misse meine Exfreundin nicht mehr, weil ich alleine bin, sondern weil ich richtig für sie empfinde. Ganz anders als sonst. Ich werd auch öfters am Tag von ganz normalen Gefühlen fast übermannt. Ob es Freude ist oder auch mal Schmerz oder Wut. Irgendwie nehme ich alles ganz bewusster wahr.
Auch bin ich nun viel opimistischer, was alles so kommen wird. Mir ist zwar klar, dass auch mal Rückschläge kommen werden, aber ehrlich gesagt bin ich gespannt auf diese. Denn das werden die ersten Prüfungen, die ich verarbeiten und in Gutes wandeln muss. Da sehe ich momentan keine Probleme mehr.

Alles in allem ein guter Tag

19.11.2014 22:17 • #70


K
Richtig gut hört sich das an !
Zu deiner Entscheidung der Veränderung finden sich nun Lösungen.....

19.11.2014 22:32 • #71


A
Zitat von EricBest:
Auch bin ich nun viel opimistischer, was alles so kommen wird. Mir ist zwar klar, dass auch mal Rückschläge kommen werden, aber ehrlich gesagt bin ich gespannt auf diese. Denn das werden die ersten Prüfungen, die ich verarbeiten und in Gutes wandeln muss.
Da sehe ich momentan keine Probleme mehr.
das hört sich gut an und mit dieser einstellung wirst du es auch schaffen alle klippen zu umschiffen, ohne dabei unterzugehen!

alles gute weiterhin!

20.11.2014 23:53 • #72


EricBest
Es geht schon gut vorwärts, aber Abends ist es halt doch ziemlich schlimm, da immer wieder Zweifel hoch kommen. Aber damit muss ich wohl oder übel umgehen. Meine Freundin ist nach wie vor sehr liebevoll und meckert nicht, dass ich die Kontaktsperre eigentlich gar nicht einhalte und ihr immer maile. Das hilft mir schon, macht aber auch ein Loslassen unmöglich. Wahrscheinlich sollte ich mich dran gewöhnen, dass die Trennung bestehen bleibt.
Dann war ich bei einer Kartenleserin und hab mir Tarotkarten legen lassen. Eigentlich gar nichts für mich. Aber sie hat mich in allem bestärkt und auch schöne Dinge für die Zukunft gesagt. Allerdings mit dem deutlich Vermerk, dass ich viel Geduld brauche und das die Zeit sehr hart wird. Das ich sowas mal mache hätte ich auch nicht gedacht
Einzig was wirklich richtig stört ist die Wartezeit auf einen Therapieplatz. Es gibt immer wieder Tage, an denen ich mir nicht selbst helfen kann um vorwärts zu kommen. Leider verschenkte Zeit.

21.11.2014 12:48 • #73


A
Zitat von EricBest:
Einzig was wirklich richtig stört ist die Wartezeit auf einen Therapieplatz. Es gibt immer wieder Tage, an denen ich mir nicht selbst helfen kann um vorwärts zu kommen. Leider verschenkte Zeit.
hallo EricBest

es gibt immer wieder zeiten in denen wir glauben nicht vorwärts zu kommen und meistens ist es einfach nur eine zeit, die unser system/unterbewusstsein braucht und etwas zu verarbeiten.
es kann keine verschenkte zeit sein, denn diese zeit gehört dir und du kannst was daraus machen.

das gras wächst nicht schneller wenn du daran ziehst, entwicklung braucht zeit. hab geduld, erst wenn die zeit reif ist, kannst du ernten, was du neu ausgesät hast. mache da weiter wo es dir gerade möglich ist. vielleicht kannst du erstmal noch weiteres mit deiner mutter klären, so könnt ihr lernen euch neu zu begegnen ?

deine freundin signalisiert dir auch die bereitschaft dir zuzuhören, fange im kleinen an, schaue was da möglich ist, bleibe dabei aber bei dir - mit respekt vor dem anderen.

21.11.2014 19:34 • #74


EricBest
Zitat von wundergeschehen:
Hihi, in diesem Thread gehts weiter wie im realen Leben. Alle Co-Narzisstinnin und Träumerle arbeiten eifrig mit an der Heilung eines Narziss So können sie dann hoffen, auch ihr Narziss daheim durchläuft eine so schnelle Wunderheilung


Hihi, wir werden ja sehen Deine Nachricht ist auch wie im realen Leben, geprägt von Neid und Missgunst. Au revoir!

Schönen Abend an alle anderen

Du hast schon recht Alena,
das alles weiß ich auch eigentlich. Aber manchmal muss man das nochmal gesagt bekommen
Es ist nunmal wie Fahrradfahren lernen, nur dass ich ein bißchen älter bin

21.11.2014 20:28 • #75


A


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