Hallo! Ich stecke zur Zeit gefühlsmäßig in einem ziemlichen Dilemma und hätte gerne euren Rat dazu.
Ich (37) habe vor ca. 5 Monaten einen Mann (46) in einer Fortbildung kennengelernt. Zu dieser Zeit war ich noch in einer Beziehung, die aber nicht mehr gut lief und kurze Zeit später hab ich mich auch nach 7 Jahren getrennt.
Dieser Mann hat mir von Anfang an gut getan und mich fasziniert, ich konnte gut mit ihm reden und er half mir auch über meine Trennung hinwegzukommen und mich abzulenken. Wir haben dann begonnen uns auch privat zu treffen, sind spazieren gegangen und waren essen. Passiert ist da nie etwas, haben nur oft bis in die Nacht hinein geredet und uns gut verstanden.
Er hat mir von Anfang an signalisiert, das er sehr an mir interessiert ist, hat mir aber auch sehr unklare Signale gesendet, was er denn genau von mir möchte. Und zu diesem Zeitpunkt hab ich mich schon zu ihm hingezogen gefühlt, aber nur körperlich.
Ziemlich schnell hat er mich dann auch ohne Hintergedanken (wie er extra betonte) in seine Wohnung eingeladen, wir quatschten, es dauerte länger und ich schlief dann bei ihm, in getrennten Betten. So ging es dann wochenlang weiter, er wollte immer das ich bei ihm schlafe, wir schliefen immer getrennt. Da ich zu diesem Zeitpunkt ja nur körperliches Interesse an ihm hatte, habe ihn gefragt warum er denn nicht mit mir in einem Bett bleiben möchte - seine Aussage war, weil er Angst hat das mehr passieren könnte - von seiner Seite aus, aber auch von meiner Seite.
Dazu muss ich sagen, das er mich ständig umarmt, mir kleine Küsse gibt, mich drückt, mir Komplimente macht, wir auch kuscheln, er mittlerweile mit mir in einem Bett liegt, aber dann spätnachts wieder in sein Bett geht um dort zu schlafen.
Wir vermissen uns gegenseitig ständig, brauchen diese Nähe die zwischen uns ist. Fühlen uns beide zeiander hingezogen. Eigentlich wie ein Liebespaar.
Nun geht das ganze schon 5 Monate so, wir treffen uns alle paar Tage, telefonieren täglich mehrmals und bei mir sind mittlerweile viel mehr Gefühle entstanden, ich habe mich in ihn verliebt. Das habe ich ihn, nach reichlicher Überwindung, auch per Mail gestanden, wir haben darüber geredet und er meinte er hat Angst emotional enttäuscht zu werden, er verkraftet sowas schwer, außerdem passen wir nicht zusammen. Mit dem Zusammenpassen hat er wohl recht, haben beide verschiedene Interessen. Aber er empfindet sehr tiefe Zuneigung für mich, das geht bei ihm auf jeden Fall über eine Freundschaft hinaus. Er meinte außerdem, wir sind sowieso schon wie in einer Beziehung, nur ohne S. und Küssen. Aber was soll das sein?
Nun weiß ich gar nicht mehr was ich tun soll. Jedesmal wenn er vor mir steht und ich eigentlich nochmal über unsere Situation sprechen möchte, bin ich wie ein kleines schüchternes Mädchen und trau mich nichts sagen, weil er mich so in seinen Bann zieht und ich Angst vor Ablehnung habe. Mich macht es innerlich fertig etwas von ihm zu wollen, mehr zu wollen und jedesmal kann ich mir von ihm anhören was für eine liebe Freundin ich nicht bin. Heute meinte er, er hatte noch nie eine weibliche beste Freundin. Ich weiß nie was ich darauf sagen soll, so blockiert bin ich innerlich.
Er möchte mich ständig sehen, hören, möchte das ich bei ihm übernachte. Wenn wir uns treffen umarmt er mich ständig und klebt an mir. Betont aber wiederum ständig was für ein guter Freund ich bin. Was soll das sein? Das hat doch mit Freundschaft gar nichts zu tun? Seine Handlungen passen meiner Meinung doch nicht mit dem zusammen was er sagt?
Zu seiner Person- er ist ein recht schwieriger Mensch, mit bestimmten Vorstellungen, mit dem kaum jemand klar kommt. Hatte seit 10 (!) Jahren keine Partnerin und S., weil er der Überzeugung ist er investiert immer so viel in eine Beziehung und gibt immer mehr als der Gegenpart und hat immer emotional draufgezahlt. Hatte auch ziemlich lange gedauert, bis er Berührungen überhaupt zugelassen hat.
Wir haben uns bereits wegen eines Missverständnisses eine Woche lang nicht gesehen und gehört und ich dachte jetzt ist es vorbei, der meldet sich nie wieder. Doch dann rief er an und wollte mich unbedingt sehen und meinte er hat mich so vermisst. Ich ihn natürlich auch.
Jedes mal wenn wir uns treffen geht es mir gut, doch sobald ich zu Hause bin muss ich ständig an ihn denken und das bereits seit fast 5 Monaten. Er drückt mich in die Friends-Zone, obwohl ich das nie so wollte. Er macht mir ständig Hoffnung auf mehr durch seine Art mit mir umzugehen. Bild ich mir die ganze Zeit nur was ein oder weiß dieser Mann nicht was er möchte oder braucht er nur Zeit?
Jedenfalls macht es mich innerlich kaputt, ich bin regelrecht verzweifelt, weil ich nicht weiß was ich weiter tun soll. Ich denke ich bin mittlerweile schon emotional von ihm abhängig.
Außerdem blockiert er mich innerlich mich neu zu orientieren, einen anderen Mann kennen zu lernen, weil ich nur Augen für ihn habe. Er wiederum interessiert sich, seit er mich kennt, aber auch für keine einzige Frau, was ich auch sehr seltsam finde. Wir sind wirklich wie ein Paar, nur ohne zusammen zu sein.
Einerseits möchte ihn nicht verlieren, dafür ist er mir zu wichtig, aber andererseits mir ist das alles zu unklar und ich komme mit meinen Gefühlen nicht mehr klar. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nicht so eine Situation. Was soll ich machen?
16.06.2018 18:25 •
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