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Borderlinerin trennt sich

TT1347
Zitat von zebra2020:


Mich würde mal interessieren, ob du benennen kannst, was genau du an ihr liebst? Und - ganz wichtig: hat sie vielleicht nur in der Anfangszeit, der Verliebtheitsphase, liebenswerte Eigenschaften etc. gezeigt? Oder liebst du sie vielleicht gar nicht und es ist eher ein (Sehn-)Sucht(s)gefühl?

Es kommt nicht auf irgendwelche Eigenschaften an. Täte es dies, wäre dieses Konstrukt, das man allgemeinhin Liebe nennt, ja in irgendeiner Form auch pro-, bzw reproduzierbar, solange nur er, sie, ich oder du die entsprechenden Eigenschaften in uns tragen. Aber, wie wir alle wissen, lässt sich da nichts bis wenn überhaupt nur ganz wenig wirklich erzwingen. Eigenschaften spielen nur dann eine Rolle, wenn der Gegenüber irgendeine davon hat, die ich unbedingt brauche, die mich bestätigt oder mir irgendwas gibt. Und da sind wir wieder bei Sucht und Abhängigkeit. Wie ich schon mal schrieb, nutzen Borderliner (und Narzissten etc.) sowas, wenn evtl. auch nicht bewusst, knallhart aus und zecken sich in die Köpfe derer, die eh schon selbstwertgeschädigt sind. Was Pascal definitiv helfen würde, wäre ein Selbstwerttraining. Zu sehen, dass er auch ohne jemand anders (über)leben kann und aus sich heraus ein wertvoller Mensch ist, ohne, dass jemand anders ihm das sagen muss.

18.02.2020 13:54 • x 1 #616


E
@TT1347 : Nicht jeder Mensch hat doch aber dieselben Eigenschaften und/oder sind Eigenschaften ja nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt. Mir sind bei der Partnersuche gewisse Eigenschaften z.B. besonders wichtig, z.b. geistige Offenheit.

Davon abgesehen gibt es natürlich auch noch die (S..uelle) Anziehung, quasi einfach so, die man sich rational erst einmal nicht erklären kann. Bei der Anziehung zu einem BL sollte man sich mE fragen, ob diese vielleicht nur deshalb besteht, weil die andere Person bewusst oder unbewusst Themen in einem triggert. Bei Pascal scheint es vor allem die Angst vor dem Verlassenwerden zu sein. BL sind aber z.B. auch dafür bekannt, besonders chamant zu sein. Ich denke, da kommen dann auch durchaus zwei Dinge oder gar noch mehr Dinge zusammen.

18.02.2020 14:05 • x 2 #617


A


Borderlinerin trennt sich

x 3


TT1347
Zitat von zebra2020:
@TT1347 : Nicht jeder Mensch hat doch aber dieselben Eigenschaften und/oder sind Eigenschaften ja nicht bei jedem Menschen gleich stark ausgeprägt. Mir sind bei der Partnersuche gewisse Eigenschaften z.B. besonders wichtig, z.b. geistige Offenheit.

Davon abgesehen gibt es natürlich auch noch die (S..uelle) Anziehung, quasi einfach so, die man sich rational erst einmal nicht erklären kann. Bei der Anziehung zu einem BL sollte man sich mE fragen, ob diese vielleicht nur deshalb besteht, weil die andere Person bewusst oder unbewusst Themen in einem triggert. Bei Pascal scheint es vor allem die Angst vor dem Verlassenwerden zu sein. BL sind aber z.B. auch dafür bekannt, besonders chamant zu sein. Ich denke, da kommen dann auch durchaus zwei Dinge oder gar noch mehr Dinge zusammen.

Es geht hier nicht um Partnersuche. Oder liebst du den (oder die) jeweiligen von Anfang an?
Pascal spricht von Liebe. Diese ist aber wenn dann allumfassend und orientiert sich nicht an Merkmalen.

18.02.2020 14:36 • #618


Zweizelgänger
Zitat von Finii:
Der Wille es durchzuhalten und die Motivation sind wichtig denke ich.

Also, jetzt mal eine ganz grobe Vermutung, die äußert spekulativ ist und du bitte nicht falsch verstehen sollst.
Ich versuche nur irgendwie dahinter zu kommen.
Also.
Ist es denn vielleicht so, das die Motivation auch möglicherweise eine Art Abhängigkeit sein kann. Also in der Form, dass eine Abhängigkeit zum Partner entsteht und so die Motivation größer ist.

Das würde nämlich vielleicht bedeuten dass man sich wieder in ein ähnliches Verhältnis wie zu seinen Eltern begibt.
Vielleicht ist es ja so sogar eine Art Versuch Dinge aufzuarbeiten.

Ist jetzt nur mal so ein Gedanke, zweimal um die Ecke...

18.02.2020 14:40 • x 1 #619


E
Zitat von TT1347:
Es geht hier nicht um Partnersuche. Oder liebst du den (oder die) jeweiligen von Anfang an?
Pascal spricht von Liebe. Diese ist aber wenn dann allumfassend und orientiert sich nicht an Merkmalen.


Ich denke mal, du meinst, man liebt den anderen Menschen von seinem gesamten Wesen her, oder? Da gehe ich mit.

Bei meiner Ex ist es so, dass ich ein Wesen da nicht mehr erkenne. Ich weiß nicht, wer sie eigentlich ist. Und das verwundert mich übrigens gar nicht, da es Menschen mit Borderline ja an der eigenen Ich-Identität fehlt....

Daher denke ich, dass wenn Pascal meint, er würde sie lieben, sich da evtl. etwas anderes hinter verbirgt. Daher auch meine Frage an ihn, ob es sich bei dem Gefühl von Liebe, das er für seine Ex empfindet, nicht eher um ein (Sehn-)Sucht(s)gefühl handeln könnte.

18.02.2020 14:49 • x 1 #620


F
Zitat von Zweizelgänger:
Also, jetzt mal eine ganz grobe Vermutung, die äußert spekulativ ist und du bitte nicht falsch verstehen sollst.
Ich versuche nur irgendwie dahinter zu kommen.
Also.
Ist es denn vielleicht so, das die Motivation auch möglicherweise eine Art Abhängigkeit sein kann. Also in der Form, dass eine Abhängigkeit zum Partner entsteht und so die Motivation größer ist.

Das würde nämlich vielleicht bedeuten dass man sich wieder in ein ähnliches Verhältnis wie zu seinen Eltern begibt.
Vielleicht ist es ja so sogar eine Art Versuch Dinge aufzuarbeiten.

Ist jetzt nur mal so ein Gedanke, zweimal um die Ecke...


Ja das kann gut sein. Es wurde ja hier oft geschrieben, Borderliner können keine Liebe empfinden. Ich für meinen Teil denke, ich liebe meinen ex sehr. Ich weiss auch das Gefühl und ich spüre es sehr deutlich. Und wenn ich in der Liebe bin kann ich ihn auch freilassen. Aber dann kommt die Angst und damit das Ego und dann ist das alles nicht mehr so leicht. Meine Motivation war ja, dass ich ihm so viel angetan habe und die Schuldgefühle mich zerfressen und ich nie wieder so sein möchte. Und er dann gegangen ist. Ob das jetzt dann aus Abhängigkeit oder Liebe von mir ist, hm schwer zu sagen. Für mich ist es das zweitere.

18.02.2020 14:52 • #621


E
Zitat von Finii:
Ja das kann gut sein. Es wurde ja hier oft geschrieben, Borderliner können keine Liebe empfinden. Ich für meinen Teil denke, ich liebe meinen ex sehr. Ich weiss auch das Gefühl und ich spüre es sehr deutlich. Und wenn ich in der Liebe bin kann ich ihn auch freilassen. Aber dann kommt die Angst und damit das Ego und dann ist das alles nicht mehr so leicht.


Ich glaube sehr wohl, das Borderliner lieben und ich glaube dir, deshalb auch, dass du deinen Ex liebst. Ich glaube sogar, umso mehr und je intimer und wichtiger die Beziehung, desto größer die Angst und das Ego und desto mehr zeigen sich die beziehungspezifischen Borderlinesymptome.

Ein sehr, sehr großes Problem sehe ich darin, dass Borderliner wohl kein Mitgefühl - vor allem nicht für Partner/-innen - empfinden können. Meine Ex hat mir auch selbst erzählt, dass das bei ihr in der Kindheit wohl schon auffällig war. In der Beziehung wird man mehr und mehr zum Feind, zum bösen Objekt, das irgendwie bekämpft werden muss.

Schwierig ist auch das mit dem Spiegeln. BL hat keinen Zugang zu eigenen Gefühlen u muss dieser daher beim Partner provozieren. Beispiel aus meiner Beziehung: Wir kommen nach Hause und es ist Kot im Katzenklo. Ich entferne diesen sofort und sie regt sich aber so lange über den Kot/Kotgeruch auf, bis bei mir innerlich irgendwann tatsächlich die Stimmung kippt. Oder auch: Ex hat einen emotional anstrengenden Beruf u hat mir die krassesten Geschichten immer völlig emotionslos erzählt, wobei ich dann Emotionen empfunden habe, obwohl mich diese Geschichten gar nichts angehen. Dadurch konnte sie Gefühle dann offenbar selbst erst wahrnehmen. Denn extrem feinfühlig sind Borderliner sehr wohl, d.h. sie spüren, was man selbst fühlt, haben aber meist keinen Zugang zu eigenen Gefühlen.

18.02.2020 15:08 • x 1 #622


F
Bei mir ist es so, dass ich tatsächlich sehr empathisch bin im Umgang mit anderen. Empathischer als andere würde ich sogar sagen. Nur bei ihm nicht. Da setzt alles aus. Und ich versteh dann tatsächlich auch nicht, wie er sich fühlt bzw gefühlt haben muss. Das dauert unheimlich lange, bis ich mich darein versetzen kann. Und das kann ich dann auch nur wenn meine Therapeutin mir das z.b erklärt ist durch das lesen hier. Schlimm

18.02.2020 15:24 • x 4 #623


E
Zitat von Finii:
Bei mir ist es so, dass ich tatsächlich sehr empathisch bin im Umgang mit anderen. Empathischer als andere würde ich sogar sagen. Nur bei ihm nicht. Da setzt alles aus. Und ich versteh dann tatsächlich auch nicht, wie er sich fühlt bzw gefühlt haben muss. Das dauert unheimlich lange, bis ich mich darein versetzen kann. Und das kann ich dann auch nur wenn meine Therapeutin mir das z.b erklärt ist durch das lesen hier. Schlimm


Danke für deine sehr offene Antwort!

18.02.2020 15:25 • #624


Zweizelgänger
Zitat von zebra2020:
Ich glaube sehr wohl, das Borderliner lieben und ich glaube dir, deshalb auch, dass du deinen Ex liebst. Ich glaube sogar, umso mehr und je intimer und wichtiger die Beziehung, desto größer die Angst und das Ego und desto mehr zeigen sich die beziehungspezifischen Borderlinesymptome.

Genau so sehe ich das auch bzw habe ich er bei meiner Ex beobachtet.
Sie sagte sogar, dass viel fühlen Schwäche sei.
Ich glaube, dass sie deshalb sich dann, aus ihrer Sicht, vor mir schützen musste, da ich eher ein Gefühlsmensch bin und das auch lebe und ihr, glaube ich zumindest, viel davon vermittelt habe.
Vielleicht auch eben diese extreme (auch typisch schwarz/weiß) Aussage, sie hätte mich nie geliebt und ich hätte sie zuviel geliebt.
Beim beenden der Beziehung (ohne Gespräch und Erklärung aus dem Nichts) hat sie sogar noch Witze gemacht.
Ich glaube man kann sich vorstellen was da in mir ablief.

18.02.2020 15:42 • x 1 #625


E
Zitat von Zweizelgänger:
Genau so sehe ich das auch bzw habe ich er bei meiner Ex beobachtet.
Sie sagte sogar, dass viel fühlen Schwäche sei.


Ja, und ich habe den Eindruck, dass das Geliebtwerden vom Partner vom Borderliner leider auch als Schwäche des Partners empfunden wird.

Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube, dass sie deshalb sich dann, aus ihrer Sicht, vor mir schützen musste, da ich eher ein Gefühlsmensch bin und das auch lebe und ihr, glaube ich zumindest, viel davon vermittelt habe.


Ja, zum einen siehe oben. Zum anderen: da geht es evlt. auch eher um Selbstschutz. Also nicht im Sinne von sich vor dir schützen zu müssen, sondern vor sich selbst und/oder einer empfundenen Bedrohung. Letzteres hat aber nichts mir dir zu tun tun, sondern mit Borderline. Also, dein vor mir schützen musste irritiert mich gerade. Ich hoffe, du empfindest es nicht so, dass sie sich tatsächlich vor dir schützen musste, weil du evtl. irgendetwas falsch gemacht hättest etc. Ich hoffe, es ist verständlich, was ich meine?

18.02.2020 16:09 • x 1 #626


Zweizelgänger
Ist mir völlig klar und ich glaube dass sie sich deshalb vermutlich jemanden gesucht haben wird, der vielleicht ähnlich oberflächlich bleibt, damit es eben nicht zuviel wird.

18.02.2020 16:53 • x 1 #627


TT1347
Zitat von zebra2020:

Daher denke ich, dass wenn Pascal meint, er würde sie lieben, sich da evtl. etwas anderes hinter verbirgt....
....nicht eher um ein (Sehn-)Sucht(s)gefühl handeln könnte.

Sehe ich genau so.
Diese Frau hat ihn wahrscheinlich anfangs und mittelfristig damit gefüttert, was er sich selbst nicht zu geben vermag. Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass sie ihn mochte und womöglich ähnliche Dinge gesucht und gefunden hat. Borderliner (falls sie denn eine ist) sind ja auch Menschen mit Sehnsüchten und Bedürfnissen, nur, werden die halt oft anders, destruktiver ausgelebt und andere Menschen häufig benutzt um die innere Leere zu füllen, bis in dem anderen nicht mehr genug Kompensationsmasse vorhanden ist.
Wie ich schon schrieb, kann dieser Mechanismus bei entsprechender Kognitionsfähigkeit zunindest eingedämmt werden. Da muss sie aber selbst drauf kommen. Es ist nicht an Pascal, da jetzt noch monatelang hinterherzujammern und sich immer wieder dieselben Fragen nach dem Warum ihres Handelns zu stellen oder gar beleidigt zu sein und deswegen auf der Stelle zu treten.
An unserem lieben Pascal ist es jetzt eher, sich selbst zu fragen, wie lange das noch gehen soll und wann er endlich seine Testikel wieder aus dem Schrank holt und sich klar macht, dass zum eigenen Glück nur jeder selbst verantwortlich ist.

18.02.2020 17:07 • x 1 #628


E
@zweizelgänger: Ja, das wird aber trotzdem nicht auf Dauer klappen.

18.02.2020 17:08 • #629


EmmaPee
Zitat von Zweizelgänger:
Ich habe oft noch große Sehnsucht nach meiner Ex und irgendwie fühl es sich noch immer so an, als wäre es so wie es ist verkehrt.

Puh... Nicht gut. Das ist die Angst, die ich immer wieder habe. Denn auch jetzt noch fühlt es sich für mich falsch an. Im Kopf hat sich festgesetzt, dass die Beziehung mit dem Borderliner-Ex richtig war. Rational weiß ich schon, dass das, was alles war, nicht richtig gewesen sein kann. Dennoch hält sich der Gedanke, dass wir eines Tages wieder zusammen kommen werden, weil es als das einzig Richtige für uns beide erscheint, zusammen zu sein, sehr hartnäckig. Meine Therapeutin hat das letztens ziemlich radikal nieder gebügelt: Lieber bis ans Lebensende hier und da mal Sehnsucht nach dem Ex verspüren, dafür aber in der anderen Zeit ein gutes Leben zu führen


Zitat von TT1347:
Diese Sache mit dem eigenen Tempo mag zwar im Kern richtig sein, hält aber auch zu gern mal als Ausrede hin.
Pascal mag zwar schon Entwicklung gemacht haben, aber bei totaler Kontaktsperre und mittlerweile einem halben Jahr ist das etwas dürftig, eigenes Tempo hin oder her. Es ist eben doch auch eine Willensfrage, ob man sich wirklich lösen möchte und das sehe ich bei ihm (noch) nicht so richtig.

Ausrede? Wer will schon festhängen? Und in Zeitspannen zu denken, halte ich für falsch. Ich hänge schon eineinhalb Jahre in diesem Zustand. Die Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen In der letzten Therapie-Stunde sollte ich laut aussprechen, dass ich meinen Ex loslassen möchte. Ging nicht, kam nicht über meine Lippen. Dann fragte sie, ob ich sagen kann, dass ich ihn Stück für Stück loslassen möchte. Das ging... nach einer Weile... und zähneknirschend...

Ich habe wieder ein gutes und auch recht großes soziales Umfeld. Ich nehme ein AD gegen meine Depression und es hilft. Bin seit einer Woche nach der Trennung in therapeutischer Behandlung. Ich gehe wieder aus, komme beruflich auch voran. Dennoch fühlt es sich einfach nicht richtig an. Als würde ich in der Zwischenzeit, in der mein altes Leben mit ihm ruht, einfach nur machen, was zu machen ist.
Laut meiner Therapeutin kann man das bewusste Loslassen herbeiführen. Sie sagt also - wie Du - es sei eine Willensfrage. Daran wollen wir nun arbeiten. Ich bin gespannt.

18.02.2020 17:46 • x 2 #630


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