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Borderlinerin trennt sich

Zweizelgänger
Ja, genau so ist das.
Man weiß irgendwann nichtmehr wer der Andere tatsächlich ist.
Man fragt sich ob die Liebe jemals echt war.
Man gerät durcheinander, ob man vielleicht nur der eigenen Vorstellung hinterhergelaufen ist.
Man fängt an zu überlegen, ob man selbst den anderen dazu überredet hat.
Man überlegt ob man manipuliert wurde oder am Ende selbst manipuliert hat.
Man fragt sich ob überhaupt jemals etwas in der ganzen Geschichte echt war.

Und dann steht man da und verstehe eigentlich immernoch genausowenig.

Ich glaube, dass man sich erstmal klar werden muss, dass der andere vielleicht (eigentlich ziehmlich sicher) selbst gar nicht weiß wer er ist.

Meine Ex ist nach manchen Anfällen (sorry kann es echt nicht anders nennen) in sich zusammengebrochen und hat unglaublich geweint und oft gesagt ich weiß nicht wer ich bin. Für mich unglaublich schwer zu verstehen, aber ich habe ihren Schmerz gefühlt und ihre Verzweiflung.
Ein paar Tage später war das weg und alles ging von vorne los.
Völlige Liebe, offensichtliches Interesse an der Beziehung, zulassen von Nähe, bis es dann wieder langsam bergab ging und irgendwann wieder der Zusammenbruch kam.

Solange man da direkt drinsteckt, kann man irgendwie nicht wirklich alles sehen.
Ich habe ihr gesagt, dass sie Therapie machen sollte, ich habe mit ihr eine Paartherapie angefangen, damit vielleicht jemand Hinweise sieht und gibt, ich habe meinen Umgang und meine Sprache versucht so zu strukturieren, dass sie keine Angst nach einem Streit haben muss, dass ich gehen könnte und sie Sicherheit hat, ich habe ihr angeboten mit ihr durch alle Therapien zu gehen, einfach alles.

Nein am Ende gab es für sie eine Aussicht auf den neuen Retter, ich wurde entsorgt, sie hatte mich nie geliebt und ohne mich war das Leben wieder perfekt oder zumindest gab es wieder den Traum von Perfekt.

Ich denke, dass du eben nicht rausfinden kanns was da echt war.
Es ist quasi schwarz/weiß.
Es war in dem Augenblick echt, im nächsten war aber alles falsch.
Du und deine Gefühle haben dann keinen Wert mehr, da es um das eigene Überleben geht, die Gefahr des Zusammenbruchs der eigenen Welt.
Ob da deine zusammenbricht ist Kollateralschaden.
Das eigene Überleben steht über allem, vielleicht wie schon in Situationen als es in der Kindheit tatsächlich gefährdet war.

Ich weiß nicht so recht, ob die Sehnsucht nach Liebe tatsächlich ein Defizit ist.
Ist das nicht bis zu einem Grad normal.
Die Frage ist natürlich, was man dafür bereit ist zu geben und wie hoch die Leidensbereitschaft ist.
Da muss ich mich wirklich auch fragen wie das aussieht.
Ich komme da aber ehrlich gesagt auf keinen grünen Zweig. Ab wann sollte man den gehen..?
Klar, wenn es einem nicht gut tut.
Also tut mir der erste Streit echt nicht gut, gehe ich besser..!?
Wie lange sollte man für jemanden da sein?
Geht man gemeinsam durch schwere Zeiten?
Glaube ich dem anderen, wenn er mir erzählt, dass er mich liebt und glücklich ist, dass ich nicht aufgegeben habe?
Laufe in Wirklichkeit ich einen Traum hinterher?
Wer hat eigentlich den größeren Vogel?

Da liegen inzwischen meine Probleme.

07.06.2020 09:11 • x 2 #841


Femira
Lieber Zweizelgänger,

du stellst Fragen, die ich mir nach meinem Forengrund auch gestellt habe. An sehr guten Tagen sind sie mir egal. An guten Tagen habe ich eine liebe Antwort und was an schlechten Tagen ist, kannst du dir wahrscheinlich denken...

Ich gebe dir mal meine guten Antworten...vielleicht ist da etwas für dich dabei.


Zitat von Zweizelgänger:
Man weiß irgendwann nichtmehr wer der Andere tatsächlich ist.
Man fragt sich ob die Liebe jemals echt war.
Man gerät durcheinander, ob man vielleicht nur der eigenen Vorstellung hinterhergelaufen ist.


Der andere hat dich gespiegelt und du mochtest dein Spiegelbild, oder? Sonst wäre es jetzt nicht so schlimm. Ist das nicht wunderbar, dass du dich selbst und was du geben kannst, so sehr lieben kannst?

Zitat von Zweizelgänger:
Also tut mir der erste Streit echt nicht gut, gehe ich besser..!?

Natürlich nicht. Das weißt du ja. Es geht mehr um den Umgang mit Streit, ob ein Gespräch auf Augenhöhe stattfindet und ob das Thema einen weiterhin sehr beeinflusst.
Da meiner einfach so aus dem Nichts ausgetickt ist, meist dann, wenn es schön war, hatte ich zum Teil schon Angst, dass es gute Momente gibt. Die Gespräche fanden deswegen nicht auf Augenhöhe statt, weil er sich tatsächlich nicht daran erinnern konnte, was im Streit gelaufen ist, was er gesagt oder getan hat. Das führt einfach dazu, dass die Streits MICH destabilisiert haben, weil es keine Lösung gab und ich mehr meine Wahrnehmung hinterfragt habe. Streits können auch dazu führen, dass man mehr zusammenwächst. Weißt du was ich meine?


Zitat von Zweizelgänger:
Wie lange sollte man für jemanden da sein?

Ich weiß nicht, ob das die richtige FRage ist. Ich glaub, es muss ne Kombi sein: wie lange und wie sehr...
Weil sobald man sich selbst opfert; sprich: die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zurückstellen muss, erwartet man (unbewusst) etwas dafür. Liebe, Dankbarkeit, irgendwas. Es gibt kein Altruismus. Jemanden in den Arm zu nehmen, wenn er traurig ist, ist doch okay. Oder mal mehr im Haushalt zu übernehmen, wenn es eine stressige Zeit gibt und es bei mir aber gerade locker ist. Wenn es bei beiden gerade stressig ist, müssen sich beide gleichermaßen weiter kümmern.
Zweizelgänger, bei dir wurde dein Helfersyndrom ja schon öfter angesprochen. Ich kann das ja nur wiederholen...


Zitat von Zweizelgänger:
Glaube ich dem anderen, wenn er mir erzählt, dass er mich liebt und glücklich ist, dass ich nicht aufgegeben habe?

Da hast dus. Keine Augenhöhe. Du im Kampf und bekommst deine Dankbarkeit. Das ist Teil des toxischen Kreislaufs, den es nicht nur mit BL gibt. Da wirst du ran müssen.


Zitat von Zweizelgänger:
Laufe in Wirklichkeit ich einen Traum hinterher?

Naja...was ist denn dein Traum? Wenn du immer im Kampf sein möchtest, damit der andere dankbar ist und was für dich empfindet, wirst du keine BEziehung auf Augenhöhe führen können. Auf Augenhöhe ist, dass entweder beide die Beziehung stabilisieren oder keiner.

07.06.2020 09:51 • x 3 #842


A


Borderlinerin trennt sich

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Zweizelgänger
Danke @Femira für deine Antworten, allerdings stelle ich diese auch teilweise sozusagen stellvertretend und hypothetisch, da ich weiß, dass diese Fragen auftauchen.
Bei mir kamen sie zumindest.

Die Nummer mit dem Helfersyndrom halte ich für eine schwierige Sache.
Ich weiß auch nicht wo du das gelesen hast, dass mir das schon mehrfach gesagt wurde. Vielleicht direckt nach der Trennung.

Ein Helfersyndrom hat ja verschiedene Ebenen.
Einmal geht es darum, was du meinst, für Geben etwas zu bekommen also einer Art Geschäft und zum anderen ja auch darum, dass man eigene Probleme nicht sehen muss, da man ja mit den Problemen des Partners oder der daraus entstehenden Probleme zu tun hat.
Es geht ja teilweise soweit, dass Probleme geschaffen werden, damit es Ablenkung/Aufgaben gibt.

Das Problem liegt doch genau da, wo du schreibst, dass du anfängst deine Wahrnehmung zu hinterfragen.
Ein normaler Mensch wird das machen, auch um eben auf Augenhöhe zu bleiben.
Das hat ja nichts damit zu tun, dass man Augenhöhe nicht möchte, sondern eben anstrebt.
Und ja genau, man kann durch Streit zusammenwachsen.
Ich habe immer gesagt Naja, jetzt sind wir eben gerade in der Phase uns zusammenzuraufen. Ich fand das nicht negativ, sondern sehe es als Chance, dass jeder für seine Bedürfnisse einsteht und diese auch dem anderen vermittelt, wenn es gerade vielleicht etwas schwierig ist.
Dazu gehört natürlich auch eine Wahrnehmung für den Anderen und auch für die eigenen Bedürfnisse.

Streitkultur ist da auch wichtig, sowie eben auch sich und seine eigene Wahrnehmung zu hinterfragen.

Ohne Kompromissbereitschaft geht aber in Beziehungen auch nichts und da liegt irgendwann das Problem, wenn Änderungen einfach nur temporär sind und eigentlich einem Zweck dienen, dem Zweck zu binden und nicht auf Grundlage von Verständnis für den anderen beruhen.

07.06.2020 10:30 • #843


Femira
Zitat von Zweizelgänger:
Bei mir kamen sie zumindest.

Bei mir auch. Du hast das sehr treffend beschrieben fand ich...
Zitat von Zweizelgänger:
Ich weiß auch nicht wo du das gelesen hast, dass mir das schon mehrfach gesagt wurde. Vielleicht direckt nach der Trennung.

mehrfach weiß ich nicht...hatte ich so im Kopf...
Zitat von Kummerkasten007:
Da Du in meinen Augen ein stark ausgeprägtes (krankhaftes?) Helfersyndrom hast, solltest Du eine Verhaltenstherapie ernsthaft überdenken.

hier sagt es Kummerkasten auf jeden Fall...

als ein typischer BL-Partner braucht man dieses Helfersyndrom zumindest in Teilen. Ich habe es auf jeden Fall und möchte bei deinen Ebenen deshalb eine hinzufügen:

Zitat von Zweizelgänger:
Einmal geht es darum, was du meinst, für Geben etwas zu bekommen also einer Art Geschäft und zum anderen ja auch darum, dass man eigene Probleme nicht sehen muss, da man ja mit den Problemen des Partners oder der daraus entstehenden Probleme zu tun hat.

und dass man gelernt hat, man muss sich Liebe erarbeiten, denn sie ist nicht 'umsonst' da.
Zitat von Zweizelgänger:
Das Problem liegt doch genau da, wo du schreibst, dass du anfängst deine Wahrnehmung zu hinterfragen.
Ein normaler Mensch wird das machen, auch um eben auf Augenhöhe zu bleiben.

Nein da würde ich widersprechen. Gesund ist nicht, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Wozu? Man hat es so wahrgenommen und daraus erwachsen Sichtweisen.

Zitat von Zweizelgänger:
sondern sehe es als Chance, dass jeder für seine Bedürfnisse einsteht und diese auch dem anderen vermittelt, wenn es gerade vielleicht etwas schwierig ist.

wenn man sich so sehr hinterfragt...wo steht man denn für sich ein? In Streits war er so aggressiv im Verhalten und Sprache, dass es nicht mehr in Ordnung war. und auch nicht als er sich in Tränen entschuldigt hat, sich aber nicht mehr erinnern konnte. Spätestens beim zweiten Mal hätte ich sagen müssen: auf wiedersehen! Naja...er begann damals eine Therapie wegen seiner Wutanfälle....ich sagte damals, entweder das oder ich werde gehen...ich habe zu viel Angst vor dir, wenn bei dir die Klappe fällt.

Er machte 5 Stunden....dann schlief er mit seiner Arbeitskollegin....

07.06.2020 11:03 • #844


Zweizelgänger
Also zu dem Zitat kurz.
Das ist erstens von 2018 und zweitens fand ich die Meinung von Kummerkasten wirklich nicht hilfreich.

Zitat von Femira:
Nein da würde ich widersprechen. Gesund ist nicht, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Wozu? Man hat es so wahrgenommen und daraus erwachsen Sichtweisen.

Also irgendwie finde ich, dass du dir da selbst widersprichst.
Also du musst deine Wahrnehmung nicht hinterfragen, da sie stimmt und deshalb eine Sichtweise ist.
Der andere soll aber seine Wahrnehmung hinterfragen, weil er ja offensichtlich ein Problem hat.
Irgendwie geht ja hier schon die Augenhöhe verloren.

Ich sag ja nicht, dass man sich komplett in frage stellen soll, sondern durchaus die eigene Wahrnehmung mal überprüfen sollte.

Wenn man allerdings in so einen Strudel hineingerät, kann das eben einen völlig aus der Bahn werfen und, wie du ja selbst bemerkt hast, einen komplett destabilisieren.
Mir ist das passiert.
Ich hatte keinerlei Kraft mehr und bin schon in den nächsten Strudel geraten. Ich dachte wirklich ich werde verrückt, vermutlich war ich es irgendwie sogar.

07.06.2020 12:15 • #845


Pascal90
Zitat von Femira:
Der andere hat dich gespiegelt und du mochtest dein Spiegelbild, oder? Sonst wäre es jetzt nicht so schlimm. Ist das nicht wunderbar, dass du dich selbst und was du geben kannst, so sehr lieben kannst?


Toll gesagt @femira.davon kann man zehren

1zu1 so sieht meine Gedankenwelt auch aus @Zweizelgänger .Glaube wenn der Step geschafft ist bin ich auch wieder offen für was neues.Der rest läuft ja

07.06.2020 20:35 • x 2 #846


Femira
Zitat von Zweizelgänger:
Also du musst deine Wahrnehmung nicht hinterfragen, da sie stimmt und deshalb eine Sichtweise ist.
Der andere soll aber seine Wahrnehmung hinterfragen, weil er ja offensichtlich ein Problem hat.

Ich glaube, wir verstehen uns miss.
Ich sagte nicht, dass der andere seine Wahrnehmung hinterfragen muss. Und ich sagte auch, dass Wahrnehmung und Sichtweise was unterschiedliches sind.
Meine Sichtweise kann ich durchaus hinterfragen oder schauen, ob sie sich ändert, wenn ich seine Version kenne.
Zitat von Zweizelgänger:
Ich sag ja nicht, dass man sich komplett in frage stellen soll, sondern durchaus die eigene Wahrnehmung mal überprüfen sollte.

Ich glaube, wir meinen schon dasselbe und verwenden nur andere Worte dafür

07.06.2020 23:14 • #847


Femira
Zitat von Pascal90:
Toll gesagt @femira.davon kann man zehren

Danke

07.06.2020 23:14 • #848


Zweizelgänger
Zitat von Femira:
Ich glaube, wir meinen schon dasselbe und verwenden nur andere Worte dafür

Da bin ich mir nicht so sicher.

Eine Sichtweise ist für mich etwas ähnliches wie eine Meinung.
Meinungen kann man ändern, genauso wie Sichtweisen, indem man die Perspektive ändert.

Wahrnehmung geht viel tiefer und ist durch sehr viel mehr Faktoren beeinflusst.
Unsere Wahrnehmung kann aber leider auch gestört sein zB durch Erfahrungen in der frühen Kindheit.

Wenn wir also unsere Wahrnehmung als die Wahrheit ansehen, sind wir vermutlich noch am Anfang die Welt und unsere Mitmenschen zu erkennen.

Natürlich ist es einfach zu sagen Meine Wahrnehmung stimmt und Ich bin eben so aber ob man dadurch eine Veränderung in vielen Bereichen in seinem Leben erreicht, halte ich für fraglich.

08.06.2020 06:49 • #849


Femira
Lieber Zweizelgänger,

schauen wir mal, ob ich mich verständlicher machen kann:

Zitat von Zweizelgänger:
Natürlich ist es einfach zu sagen Meine Wahrnehmung stimmt und Ich bin eben so

Für mich bringst du viele verschiedene Sachen zusammen, die für mich nicht zueinander gehören. Meine Wahrnehmung stimmt in meiner subjektiven Welt immer! Sie ist nicht gestört. Deine auch nicht. Wahrnehmung ist erstmal unser Zugang zur Welt und muss - so finde ich - ernst genommen werden.
Das heißt nicht, dass ich als Gesamtheit so bin und nicht veränderbar sei. Auch meine Wahrnehmung wird sich im LAuf der Zeit ändern. Trotzallem wird sie meine Wahrheit bleiben. Ich bin ganz deiner Meinung: Wahrnehmung wird auch von Affekten beeinflusst und löst Affekte aus.
Das andere ist, wie die Wahrnehmung zustande kommt. Das kann ich transparent machen. Und dann komme ich zu einem Urteil oder einer Meinung.

Machen wir mal ein Beispiel.
Zitat von Femira:
Da Du in meinen Augen ein stark ausgeprägtes (krankhaftes?) Helfersyndrom hast, solltest Du eine Verhaltenstherapie ernsthaft überdenken.

Das war von Kummerkasten. Hier sagt sie (er? der Kasten... ) so ein Konglomerat aus Wahrnehmung, Meinung, Perspektive. Das machen wir Menschen oft. WIr können uns nicht immer so differenziert ausdrücken. Das dauert einfach zu lange.
Ich kann jetzt sagen (wie du), das war wenig hilfreich. Das ist das Urteil am Schluss. Wir komme ich dazu?
Meine Wahrnehmung ist, dass das Urteil von Kummerkasten recht aggressiv vorgetragen wurde.
Wie komme ich dazu? Durch die Verwendung von dem Wort krankhaft und dass sofort ein Lösungsvorschlag folgt.
Mein Affekt ist deshalb Ablehnung.
Mein Urteil/Meinung: Wenig hilfreich.

Zum einen könnte man auch annehmen, dass jemand anderes zu einem anderen Urteil kommt. Es hätte durchaus sein können, dass das Urteil auch ist: ich habe nach unterschiedlichen Sichtweisen gefragt. Obowhl ich die Art und Weise schwierig finde, denke ich da nochmal drüber nach.

Zum anderen könnte sich Kummerkasten dazu äußern und sagen, hoppla, war nicht so gemeint. Ich wollte keine Ablehnung hervorrufen, sondern dir einen Perspektivwechsel anbieten.
Oder könnte sagen, ja, ich hab mich an der Stelle geärgert, weil wir uns meiner Meinung nach im Kreis gedreht haben. Oder so.

Aber Kummerkasten könnte nciht sagen, dass meine Wahrnehmung falsch ist. Also kann schon, aber das würde nur den Konflikt verschärfen.
@Kummerkasten007 du, ich rede über dich und möchte es nicht hinter deinem Rücken tun.

Oder nehmen wir meinen BL:
Meine Wahrnehmung: wenn er wütend wird, kann er sich nicht mehr kontrollieren. Mein Affekt ist Angst, dass er auch körperlich wird. Meine Meinung: entweder das ändert sich oder ich muss gehen.

Seine Wahrnehmung: er kann sich nicht vorstellen, dass er so ist, wie ich beschreibe, aber er kann sich auch nciht erinnern.

Da haben wir unterschiedliche Wahrnehmungen udn beide haben Recht. Beide! Auch er. Er kann es sich nicht vorstellen, dass er so ist! Jetzt kann man drüber reden, wie die Wahrnehmung zustande kommt und was man tun kann, damit ich mich beispielsweise in einem Streit sicherer fühle.

08.06.2020 09:32 • x 1 #850


Tom79
Hallo @Pascal90 , hallo zusammen,

ich hatte hier im Thread schon mal kurz mit geschrieben und habe auch einen eigenen dazu aber da ist seit Januar nix passiert, also frage ich mal hier um Rat Vorletzten Samstag traf mich der Schlag, nach 3 Monaten Nachricht von ihr. Mein Herz raste. Ich hatte begonnen micht so gut zu lösen. Sie sah etwas was uns verbunden hatte und musste lächelnd an mich denken und sie fragte sich wie es mir geht. Ich hab lang überlegt zu antworten. am nächsten Tag tat ich es. Freundlich. Es kam sofort Antwort und sie jammerte etwas rum. Bin nicht wiklich darauf eingegangen. Sie wurde kühler und brach die Kommunikation ab. Ich hab dann an zwei tagen freundlich nochmal geschrieben, nichts. Letzten donnerstag dann gefragt, warum sie sich gemeldet hat um den Kontakt gleich wieder abzubrechen. Ich wäre ihr wichtig geworden. Dann hab ich gesagt ich würde sie gern wieder sehen und sie meinte sie weiss nicht ob das eine gute Idee ist. Daraufhin hab ich ein eis essen vorgeschlagen und seit dem wieder nichts mehr. Gestern abend habe ich sie wieder aus den Kontakten entfernt. Was ich nicht verstehe, nach Monaten hatte ich mich so gut gelöst und dann ein Schlag und ich sitz im selben Strudel....

08.06.2020 09:52 • x 1 #851


Zweizelgänger
@Femira

OK wir kommen hier in einen grundsätzlichen und fast philosophischen Bereich.

Wahrnehmung entsteht durch Prägung.
Wenn du Wahrnehmung als generell richtig beschrieben möchtest und als die subjektive Wahrheit jedes einzelnen ok.

Ich weiß nicht wie extrem ich jetzt werden muss, damit klar wird, dass das durchaus auch gestört oder krank sein kann.
Du kannst mir doch nicht erzählen, dass die Wahrnehmung von jemanden der paranoid schizophren ist richtig ist.
Sie ist gestört, im Sinne von verschoben oder unter bestimmten Bedingungen erkrankt.

Wenn dein Partner sich nicht an sein Verhalten erinnert, also dissoziiert, ist das nicht gesund.

Seine Wahrnehmung wird also ausgeblendet und verschoben.

Ich denke, da kann seine Wahrheit noch so toll, für ihn richtg oder was weiß ich sein, aber sie ist nicht richtig.
Sie ist falsch.

Wenn du jetzt da eine Änderung erwartest, dass er sich so verhält, dass du keine Angst hast, muss er seine Wahrnehmung, seine Realität, seine Wahrheit hinterfragen.

Ob das möglich ist, obwohl er sich gar nicht daran erinnert, ist mal eine andere Frage und Aufgabe eines Therapeuten.

Vielleicht ist es ja aber auch so, dass du eine Angststörung hast und er sich gar nicht so verhält wie du es wahrnimmst, da deine Angst dir eine Situation zeigt, die eigentlich gar nicht so abläuft, da durch sein Verhalten bei dir alte Traumata aktiviert werden und er sich deshalb an deine Wahrnehmung nicht erinnert, weil es eben deine Wahrnehmung ist, deine Wahrheit.

Nur um nochmal einen kleinen Ausflug in die Was wäre wenn Welt zu machen.

So ganz einfach ist das nämlich alles nicht, seien wir mal ehrlich.

Sorry @Pascal90 , bitte geb bescheid, wenn es dir zuviel wird.

08.06.2020 10:06 • x 1 #852


Zweizelgänger
@Tom79
Hallo,
ja das ist dann leider schwierig und schmerzhaft.

Leider scheint das halbwegs normal zu sein (also nicht im echten Leben...).

Vielleicht kannst du sie dadurch für dich jetzt abhaken.
Wäre vermutlich für dich das beste.

Alles Liebe

08.06.2020 10:15 • x 2 #853


Femira
Zitat von Zweizelgänger:
Du kannst mir doch nicht erzählen, dass die Wahrnehmung von jemanden der paranoid schizophren ist richtig ist.
Sie ist gestört, im Sinne von verschoben oder unter bestimmten Bedingungen erkrankt.

Naja, für ihn ist sie richtig.

Natürlich kommt die Wahrnehmung duch Vorerfahrung usw. zustande und wenn die Erfahrungen traumatisierend waren, dann ist eine Therapie sinnvoll.
Aber du kannst niemandem eine Therapie aufzwingen, indem du sagst: du bist krank.

Zitat von Zweizelgänger:
ielleicht ist es ja aber auch so, dass du eine Angststörung hast und er sich gar nicht so verhält wie du es wahrnimmst, da deine Angst dir eine Situation zeigt, die eigentlich gar nicht so abläuft, da durch sein Verhalten bei dir alte Traumata aktiviert werden und er sich deshalb an deine Wahrnehmung nicht erinnert, weil es eben deine Wahrnehmung ist, deine Wahrheit.

Das kann natürlich sein. Und meien Wahrheit ist dann so. Natürlich kann mir ein Gegenüber entgegen kommen, aber auch dann muss ich für mich feststellen, dass die Gründe, wie ich zu meiner Wahrnehmung komme, nicht hinlänglich sind oder aus der Vergangenheit bedient werden. In Therapien werden ja auch die alten Traumata behandelt und nciht die Wahrnehmung von Situationen.

Zitat von Zweizelgänger:
Wenn dein Partner sich nicht an sein Verhalten erinnert, also dissoziiert, ist das nicht gesund.

Ist nicht gesund, ist eine Wertung, die jemand anderes vornimmt. Ich finde das nicht zulässig.
Denn er kann das ja so machen. Das war lange Zeit ein Überlebensmechanismus. Und es hilft ihm auch weiterhin, jetzt mit neuer Partnerin.

08.06.2020 10:18 • #854


Zweizelgänger
Zitat von Femira:
Ist nicht gesund, ist eine Wertung, die jemand anderes vornimmt. Ich finde das nicht zulässig.
Denn er kann das ja so machen. Das war lange Zeit ein Überlebensmechanismus. Und es hilft ihm auch weiterhin, jetzt mit neuer Partnerin.

Ok, ich gebe auf.
Und ja, es ist eine Überlebensstrategie, allerdings eine die in die frühe Kindheit (nicht) gehört und offensichtlich nie bearbeitet wurde und deshalb noch immer eingesetzt wird.

Alles gute dir.

08.06.2020 10:33 • #855


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