Geh!
Ich habe das wirklich nicht oft gesagt bisher (und ich bin viel länger hier, als mein Anmeldedatum vermuten lässt), da ich sonst gerne beide Seiten beleuchte. Aber in diesem Falle: GEH!
Lass dich nicht von deinen eigenen (falschen) Moralvorstellungen gefangen nehmen. Sie sind der Grund, weswegen du (aus Pflichtgefühl) bleibst. Ich habe es selbst bei vielen Bekannten erlebt, dass der Mann, gerade nach Familiengründung, nur noch Versorger zu spielen hat und die Frau sich komplett auf die Mutterrolle zurückgezogen hat. Das Ganze wird dann auch gerne als Totschlagargument genutzt um jede Kritik und jedes Gespräch bzgl. BEDÜRFNISSEN zu killen. Siehst du auch hier an einigen Beiträgen, die sofort Aussagen: sie hat doch aber auch viel zu tun und einen stressigen Alltag.
Konnte ich nicht verstehen, warum gleich dieser mütterliche/weibliche Beißreflex getriggert wurde, obwohl du gleich zu Anfang in meinen Augen dargelegt hast, dass du schon viel geredet hast und worum es dir im Grunde geht: gesehen zu werden.
Eine Mutter ist keine Heilige per se! Das ist einfach falsch und entspringt unserer doch christlich geprägten Moralvorstellungen, die auch in religiösen Kreisen vereitet und gelehrt werden. Komm davon los... Moral kann was tolles sein, wenn man sie hinterfragt, nachjustiert und nicht immer nur schwarz-weiss auslegt. Denn das haben Moralvorstellungen auch an sich: sie sind tierisch alttestamentarisch. Da gibt es nichts dazwischen, nur 0 und 1.
Weil sie also Mutter ist, kann sie die Spielregeln vorgeben? Rein biologisch gesehen: wer/was zum Henker ist Mutter und warum wird sie so glorifiziert und ihr so viel Recht in so vielen Bereichen eingeräumt? Aber genau deswegen hat sie offensichtlich die macht dich in die Ecke zu stellen und dich zu degeadieren, was in vielen Fällen sogar legitimiert wird.
DU hast ein Recht darauf zufrieden und glücklich zu sein. Krieg das mal in deinen Kopf. Es ist nichts falsch dabei das zu wollen oder ein schlechtes Gewissen zu haben.
Es gibt wie so oft im Leben 3 grundlegende Optionen: take it, change it or leave it.
1. Entfällt
2. Hast du mehrfach und zur genüge, aber in meinen Augen nicht konsequent genug getan
3. Davor stehst du gerade
Kennt sie die Konsequenzen, wenn sie sich nicht ändert und wieder halbwegs zu der Frau wird, die du geheiratet hast? Du redest nur. Sie sagt: ich bin glücklich. Was ziehst du daraus? Sie fühlt sich wohl und wird nichts ändern, wenn sie nicht muss. Sie ist in der Komfortzone und sieht, dass du redest, aber nicht handelst. Also alles nach ein paar lauten Worten wieder gut ist und ihre Komfortzone weiterlaufen kann.
Geh!
Was dann daraus wird, ob sie für euch kämpft (was ich glaube) wird sich zeigen. Ohne Paarberatung und/länger andauernden Invest von ihrer Seite, würde ich aber darauf nicht mehr eingehen.
Was du aber lassen solltest: Kontakt zu deiner Kollegin intensivieren. Ansonsten bist du ganz fix (ohne dass du jemals was unlauteres getan hast) der ehebrechende, betrügende Armleuchter und sie kann alles vor sich und eurem Umfeld legitimieren, auch eure letzten Jahre.
Und wenn du gehst, nenn ihr klar und deutlich die Gründe. Auch, dass du es immer wieder klar und deutlich angesprochen hast. Formuliere ICH-Botschaften, keine Vorwürfe!
Viel Glück aber.... GEH!
30.06.2021 17:28 •
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