Das Ende der Ehe nach kurzer Zeit

Ich kann einfach nicht aufhören zu hoffen, dass er seine Meinung doch noch ändert. Dass er doch noch anfängt mich irgendwann zu vermissen und sich an das zu erinnern, was ich ihm bedeutet habe...

Nur mit ihm befreundet sein könnte ich nicht. Zu erleben wie er irgendwann das Leben, das ich mit ihm möchte, mit einer anderen hat könnte ich nicht ertragen.

Genau eine Woche ist es jetzt her seitdem er sich gemeldet hat. Ich dachte doch tatsächlich, dass er mich vermisst und dabei wollte er nur wissen, wann ich nochmal kommen wollte, weil ich noch einen Wohnungsschlüssel hab. Eigentlich sollte ich sauer auf ihn sein, weil ich ihm vor meinem Auszug gesagt hab, dass ich am 02.03. bei ihm in der Nähe zum Arzt muss und an dem Tag noch ein paar Sachen holen werde. Hat er wohl vergessen, weil es ihm egal war. Es tut mir genauso leid um unsere Freundschaft und Ehe Dass ich nicht lache. Wenn dem so wäre hätte er nicht gesagt, dass er für sich die Reißleine ziehen muss, sondern dass wir gemeinsam die Reißleine ziehen müssen, um unsere Ehe zu retten.

Im Oktober / November hatten wir eine richtig schöne Zeit, waren glücklich und kurz vor Weihnachten hat er nachts den Baum geschmückt, um mich zu überraschen. Dann noch die künstliche Befruchtung Anfang Dezember, die ihn so glücklich gemacht hat. Als ich ein paar Tage später gesehen hab, dass er wieder Geld verspielt hatte und ihm gesagt hab, dass ich so nicht mehr kann ist er zusammen gebrochen und gleich am nächsten Tag zum Arzt, um sich an eine Therapeutin überweisen zu lassen. Ende Dezember und Anfang Januar gab es viel Streit, weil mich meine Versetzung belastet hat und er wieder Unmengen an Geld verspielt hat. Dann hatten wir einen schlimmen Streit und er wurde von jetzt auf gleich zum ersten Mal in unserer Beziehung distanziert. Ein paar Tage später hatte er seine ersten beiden Therapie Termine und macht kurz darauf Schluss. Und trotzdem ist er in dieser Zeit noch mit mir zur zweiten künstlichen Befruchtung, obwohl ich ihm mehrfach angeboten hatte es zu lassen, weil ich gemerkt hatte, dass er seit ein paar Tagen anders war.

Ich habe auch viele Fehler gemacht und als ich wusste wie es für ihn um uns steht wollte ich kämpfen und habe konstruktive Lösungsvorschläge gemacht. Aber er hat alles in der Luft zerrissen. Er hat so viele verletzende Dinge gesagt, war eiskalt und trotzdem schaffe ich es nicht loszulassen. Immer wieder denke ich vielleicht merkt er in ein paar Wochen oder Monaten doch noch, dass ich ihm fehle. Aber selbst wenn, was hätte ich davon? Ich hätte doch ständig Angst, dass er mich wieder belügt und mich doch wieder verlässt. Warum wünsche ich es mir dann trotzdem so sehr?

Am Mittwoch hab ich mein Beratungsgespräch beim Anwalt und am Freitag das Gespräch mit ihm, wo er regeln will wie wir das mit dem Geld machen, das mir noch zusteht. Ich will das alles nicht. Ich will mein altes Leben zurück, mein Leben mit ihm.

Zitat von Fee89:

Ich will mein altes Leben zurück

nein das willst du nicht
du willst ein Leben mit ihm, mit Kind, ohne Spielsucht und voll Zärtlichkeiten

hat es das je gegeben? Oder war es ein Traum?
Du willst einen Partner auf den du dich verlassen kannst und nicht einen der am 3ten des Monats schon auf pump des nächsten Monats lebt

Genau dieses Leben will ich mit ihm... Und ich kann einfach nicht begreifen, warum er es nicht mehr mit mir möchte. Wir haben es uns doch beide gewünscht.

Ich weiß nicht wie ich es überstehen soll ihn am Freitag zu sehen und mit ihm zu sprechen. Er ist wahrscheinlich einfach nur genervt, weil wir das alles klären müssen. Dabei wünsche ich mir so sehr, dass es etwas in ihm auslöst. Ich will, dass er Sehnsucht nach mir hat und dass diese stärker ist als alles andere.

Ich kann nicht mehr. Ich halte dieses Gefühl nicht mehr aus. Den ganzen Tag diese Schwere auf dem Brustkorb. Diese Aussichtslosigkeit. Ja, das Leben geht weiter, aber ich existiere fast nur noch so vor mich hin. Dieses Leben will ich nicht. Die paar Momente, in denen es mir ein bisschen besser geht helfen mir auch nicht wirklich weiter, kurz danach geht es mir eh wieder schlecht. Ich denke nur noch bitte komm zurück, liebst du mich wirklich nicht mehr?, siehst du denn gar keine Chance mehr für uns? usw. Obwohl ich mir die Antworten ja selbst geben kann. Er liebt mich nicht mehr und sieht auch keine Chance mehr, sonst hätte er mich nicht verlassen. Wie kann es sein, dass ich solche Sehnsucht nach ihm habe, dass mir alles schlechte, was zwischen uns passiert ist, bedeutungslos erscheint und warum ist es bei ihm nicht so? Ich hab mich doch auch schon einmal von jemandem getrennt und ihn dennoch vermisst und nach ein paar Monaten haben wir uns sogar noch einmal angenähert. Und diese Beziehung war mir bei weitem nicht so wichtig wie meine Ehe. Also wieso ist es für ihn so sicher, dass er wirklich alles endgültig wegwerfen will? Wieso bereut er es nicht?

Ich weiß nicht wie ich es überstehen soll ihn am Freitag zu sehen. Ich hoffe, dass er wieder kalt und abgeklärt ist. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er ganz normal sein wird, lieb und freundlich, so wie ich ihn kenne und liebe. Denn für ihn ist es ja nicht schwer mich zu sehen. Er kann einfach ganz normal mit mir umgehen. Wie kann das nur alles sein...

Liebe @fee89,
du machst gerade eine wahnsinnig schwere Zeit durch. Diese Schwere auf der Brust wird leider auch noch eine Weile anhalten. So leid mir das tut, dies sagen zu müssen, aber das ist ganz normal. Die Tage sind jetzt rabenschwarz, dann werden sie nur noch schwarz, dann irgendwann grau und dann irgendwann wieder hell und auch sonnig.
Du liebst diesen Menschen immer noch und durch die Trennung hat er deinem Herzen und deiner Seele eine riesengroße Wunde zugefügt. Das heilt nur langsam und braucht Zeit.
Ja, er ist ziemlich abgeklärt und sieht keine Chance. Das vermittelt er dir auch, was auf der einen Seite gut ist. So hält er dich davon ab, dir Hoffnungen zu machen, die Wunde noch größer werden zu lassen. Durch diesen klaren Schnitt wirst auch du bald wieder ins Leben zurückfinden, dich wiederfinden.
Freitag wird auch nochmal ein harter Tag für dich werden und du wirst noch ein Stück tiefer in deinem Loch versinken. Da wäre es gut, wenn du jemanden hast, der dich auffangen könnte. Gibt es da jemand, Eltern, Freunde, die dich einfach in den Arm nehmen, dich trösten?

Fee
lass dich drücken, unsere Männer sind so doof, da wollen wir froh sein zu entkommen. Wenn man alles mit einem Schulterzucken so aufgeben kann, dann war es nie viel wert

Liebe @tonja
Ja, ich liebe ihn immer noch und dass es bei ihm einfach aufgehört hat ist kaum zu ertragen. Obwohl er mir keinen Grund dafür gibt hoffe ich immer noch, dass er irgendwann Sehnsucht nach mir bekommt und auch nicht will, dass alles umsonst war.
Ich weiß überhaupt nicht wie es mir ohne ihn jemals wieder gut gehen soll. Alles ist aussichtslos, nichts macht mehr Sinn und ich fühle mich so hilflos, weil ich nichts ändern kann, obwohl ich es so gern möchte.
Ich verstehe nicht, dass er sich auf keinen meiner Vorschläge eingelassen, sondern lieber alles weggeworfen hat.
Ich fahr am Freitag zwar allein zu ihm, aber meine Mama ist da, wenn ich zurück komme.
Wenn er sich so sicher ist, dass er mich nie wieder an seiner Seite haben will, dann soll er wenigstens kalt und distanziert sein, so wie am Ende und nicht lieb und einfühlsam, nur damit er sich gut fühlt.

@mcteapot
Danke fürs drücken, das kann ich wirklich gut gebrauchen. Ich finde es so schmerzhaft, dass ich ihm offensichtlich so wenig bedeute und ihm unsere Ehe so wenig wert ist, dass es ihm ohne mich besser geht. Ich hab so oft unter der Spielsucht gelitten und auch unter seiner Gleichgültigkeit, die er oft an den Tag gelegt hat, aber trotzdem war das alles zusammen nicht so schlimm wie das Leben ohne ihn.

Hör auf die @fe16
Sie hat absolut recht mit dem was sie schreibt.
Und Du bist volles Pfund auf Entzug, Dein Gehirn spielt Dir da einen ganz miesen Streich.
Das kannst Du auch googlen und nachlesen. Vielleicht hilft es Dir Deine Gefühle besser zu verstehen.

Lies mal selber was Du schreibst, die Spielsucht, seine Kälte, immer dir für alles die Schuld geben etc.

Ich weiss es fühlt sich momentan nicht so an, aber Du kannst ohne ihn viel viel viel glücklicher werden.
Aber das dauert seine Zeit und sich da wieder raus zu kämpfen ist wirklich hart, aber du kannst das schaffen!
Wein dich aus, lass es zu.
Tröste dich, lass Dich trösten. Deine Freunde und das Forum fangen Dich auf.
Du bist nicht ganz alleine.

Zitat von mcteapot:

Wenn man alles mit einem Schulterzucken so aufgeben kann, dann war es nie viel wert

Das ist nicht wahr und das wisst ihr auch. Auch wenn die Liebe jetzt nicht mehr da ist, aber ihr wurdet aufrichtig geliebt und diese Momente kann euch niemand nehmen, die schönen, liebvollen Momente, wo er ganz zu dir gehört hat. Aber leider ändert sich manchmal die Liebe, sie geht verloren, bleibt auf der Strecke und irgendwann hinter einem. Aber würdet ihr eure Männer fragen, würden sie mit Sicherheit sagen, dass sie euch geliebt haben, dass es sich damals richtig angefühlt hat. Und wisst ihr warum? Weil ihr großartige Frauen seid.
Aber manchmal entwickelt man sich anders, man macht dies nicht mit Absicht. Gefühle gehen verloren, es fühlt sich vieles falsch an, man spürt das Leben nicht mehr wirklich und beginnt nicht mehr glücklich zu sein. Man empfindet dies aber normal, bis man einfach ausbricht. Und wenn man nicht aktiv beginnt, diesen schleichenden Prozess aufzuhalten, zu kommunizieren, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, dann ist die Liebe weg und man geht, weil man denkt, das Gras auf der anderen Seite ist grüner. Das kann sein, aber muss nicht sein. Und ich denke, dein Mann @mcteapot wird sich oft an schöne Momente mit dir erinnern, wenn er einsam und allein für sich ist und seine Gedanken schweifen. Und deinem Mann liebe @Fee89 wird es auch irgendwann so ergehen. Die Erinnerungen kann einen niemand nehmen.

@fe16 @Heartbroken38
Danke für eure Worte.

Ja, ich bin wirklich schlimm auf Entzug. Er war es, der sich letzte Woche gemeldet hat, weil er wissen wollte, wann ich nochmal komme, da ich ja noch einen Wohnungsschlüssel hab. Dieser Idiot hätte mir bei meinem Auszug nur zuhören brauchen, da hab ich es ihm nämlich gesagt, dass ich diesen Freitag komme. Auf sein tut mir leid, dass alles so kam und ich weiß die Trennung ist nicht schön und mir tut es auch leid um unsere Freundschaft und Ehe bin ich nicht eingegangen. Ich hab nur knapp geantwortet und schon kam er mit der Frage wie wir das mit dem Geld für die Möbel und dem Trennungsunterhalt regeln. Er hätte gelesen, dass er mir im schlimmsten Fall bis auf 1200 Euro Selbstbehalt alles geben müsste und ihm dann so gut wie nichts mehr zum leben bliebe und dann hat er echt gefragt, ob ich das wirklich so will. Wer hat mich denn gefragt, was ich will oder wie ich jetzt zurecht kommen soll? Als ich nicht gleich geantwortet hatte, schlug er vor, dass wir ja am Freitag darüber reden können, wenn ich eh da bin. Ich hab zugestimmt, weil ich mir nicht die Blöße geben wollte ihn zu bitten nicht da zu sein, weil mir das zu sehr weh tut.

Ich hab gar nicht das Verlangen mich bei ihm zu melden, weil ich nicht wüsste, was ich überhaupt schreiben soll. Ich hab ihm vor meinem Auszug alles gesagt, was es zu sagen gab. Aber offensichtlich interessiert ihn nichts davon. Ihn interessiert nur noch wie er einigermaßen gut aus der Sache raus kommt ohne recht viel zahlen zu müssen.

Ich wurde also auch einfach entsorgt, als es ihm zu viel wurde. Jetzt befinde ich mich in einer Abwärtsspirale und weiß nicht mehr weiter. Ich leide Höllenqualen und wünschte ihm würde es auch so gehen. Nicht, weil ich ihm was schlechtes wünsche, sondern weil ich mir wünsche ihm genauso viel zu bedeuten wie er mir. Es ist so unfair. Ich bin damals extra zu ihm gezogen, hab immer zu ihm gehalten und auch viel ertragen und unsere Ehe war mir das alles wert. Ich hatte manchmal auch das Gefühl, dass ich nicht mehr kann und war verzweifelt, aber niemals hätte ich aufgegeben. Und er redet nicht mal offen und vor allem deutlich mit mir, sondern entsorgt mich einfach aus seinem Leben.

@tonja
Das hast du wirklich schön formuliert und ja, ich bin mir sicher, dass er mich sehr geliebt hat. Umso weniger verstehe ich aber, warum er nicht viel früher Klartext geredet hat. Und wie es ihm ohne mich besser gehen kann.

Zitat von tonja:

Und ich denke, dein Mann @mcteapot wird sich oft an schöne Momente mit dir erinnern, wenn er einsam und allein für sich ist und seine Gedanken schweifen.

Wenn er mal nur einen Tag so leidet, wie ich seit Monaten, dann ...

Fee, auch was die @tonja da schreibt ist wahr und auch das begreift man erst viel später.

Und auch wenn ich deine Gedanken alle gut verstehen kann ist es dennoch so das Du alle Entscheidungen selbst getroffen hast. Zu ihm zu ziehen, in einer Beziehung zu verharren obwohl man nicht mehr kann, weil man nicht aufgeben will/kann. Das kann man im Nachhinein niemandem vorwerfen. Auch wenn wir es oft tun, weil wir denken der andere ist dazu verpflichtet uns glücklich zu machen, weil wir doch auch unser ganzes Herzblut dahinein stecken.

Aber oft steckt auch etwas ganz anderes dahinter.
Wieso war Dir eure Beziehung so viel Schmerz wert, aber dein eigenes Glück nicht?
Ich will gar nicht so tun als wüsste ich was bei euch alles abgelaufen ist aber aus eigener Erfahrung weiß ich wie verblendet man manchmal ist wenn man mitten in der Situation drin steckt.

Bist Du wirklich geblieben weil Du ihn unermesslich geliebt hast oder bist Du vielleicht geblieben weil die Vorstellung alleine zu sein Dir noch mehr Angst macht?
Das ist manchmal schwer voneinander zu unterscheiden.
Natürlich gibt es Höhen und Tiefen in einer Beziehung, aber von außen betrachtet klingt eure Beziehung (seine Gefühle, Deine Gefühle, eure Probleme miteinander und mit euch selbst) nicht so als hättet ihr das nonplusultra einer erfüllten Partnerschaft geführt.
Vielleicht hat er mit der Trennung jetzt den Zeitpunkt herbei geführt an dem Du das alles mal hinterfragen kannst.
Und wer weiß, vielleicht bist Du ihm eines Tages dankbar, auch wenn Du das jetzt noch nicht so empfinden kannst.

Zitat von mcteapot:

Wenn er mal nur einen Tag so leidet, wie ich seit Monaten, dann ...

Leiden wird er wahrscheinlich nicht, er hat diese Entscheidung aktiv getroffen. Aber er wird sentimental zurückschauen auf die schönen Momente/Jahre und diese schönen Erinnerungen in seinem Herzen behalten.