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Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

Scheol
Zitat von Aline_8:
Das habe ich geschrieben. Ich möchte es nicht. Und dann habe ich das geschrieben. Meine Definition von einer Opferrolle ist es, dass man sich als opfer seiner Umstände sieht,…….

Oder sich als Opfer fühlen , als Opfer sehen……

wenn hier eine Person ins Forum kommt , und eine miese Geschichte hat , werde ich kaum das Wort Opfer nehmen , oder wie andere , Überlebende. Beide Begriffe wären zwar richtig , nur möchte ich das niemanden einpflanzen.

wie ich damals den Unfall hatte , weil dort Dreck und Flüssigkeiten auf der Straße lagen , ich eine nahtoderfahrung deshalb hatte ,…….. ich sah mich nie als Opfer der Person die dem Dreck hat da verloren.

mir war vieles Zuviel in dem Moment , ABER ich nahm den Umstand an !

Ich habe bis heute etwas Probleme davon , aber ich habe nie selbst mich als Opfer gesehen.

sind sie Opfer einer Fremdverschuldung gewesen , war eine Frage in einem Vordruck. Die weitere , wenn ja konnte der Täter ermittelt werden ?

Würde es was an meiner Situation ändern wenn es da jemanden geben würde , wo ich sagen könnte du hast den Dreck da hin geschmissen….

es ändert nichts an dem Umstand.

Ich nahm den Umstand an. Informierte mich, probierte aus , um da wieder raus zu kommen.

die Prognosen waren nicht gut , aber ich nahm mir Zeit hinzusehen. Zu verstehen , zu durchschauen ,….. zu lernen.

der Weg ist nicht einfach , und kurz ist der auch nicht. Und manchmal ist es nicht der Weg den man denkt zu gehen, gehen zu können.

Ich kann mich selbst zum Opfer denken , verbittern , resignieren , aufgeben , mir / anderen die Schuld geben, weg schauen. Oder man probiert immer mal was anderes, um Erfahrung zu sammeln. Die Sache annehmen und weiter machen das ist wichtig denke ich.

man darf resignieren , man darf verzweifeln , man darf sich auch mal hinsetzen und Pause machen. Und wenn man die mentale Möglichkeit hat , irgendwann wieder aufstehen und weiter machen. Weil viele haben diese Möglichkeit nicht.
viele bleiben sitzen und stehen niemals mehr auf . Andere haben so schwere Schäden das sie aus Angst nur Opfer sein wollen , weil der Weg da raus zu schlimm für sie wäre.

05.05.2025 11:04 • x 2 #616


A
Zitat von thegirlnextdoor:
Immer zwanghaft fröhlich und positiv sein macht auch krank (depressiv). Das gibt's Studien zu.


Das kann und will ich auch gar nicht.
Ich bin kein Maskenmensch, ich bin ich und wenn mich jemand so wie ich bin nicht möchte, dann darf er/sie gern gehen.

Zitat von thegirlnextdoor:
Und, na ja, ALLES im Leben hat man nicht wirklich in der Hand. Das ist so. Gibt genug Menschen, die unschuldig in Unfälle verwickelt werden - auch Erkrankungen fragen nicht erst an bevor sie einen treffen/heimsuchen.


Rational ist mir das bewusst.
Ich kann aber schlecht mit der Tatsache umgehen, dass ich angewiesen bin auf andere, dass ich die Dinge (meine Gesundheit zb) nicht beeinflussen kann. Ich hätte gern Kontrolle und einen Plan, um mich wieder sicher fühlen zu können.
Es gibt einen Plan, den finde ich aber aktuell nicht gut und das macht mir einfach Kopfschmerzen weil ich gerade keine Alternative habe.
Und das Gefühl keine Alternative zu haben und mich einer für mich unangenehmen Situation stellen zu müssen, ist ganz furchtbar für mich.
Dass es andere gibt, die mir helfen müssen, weil ich es allein nicht kann.
Fühlt sich entsetzlich an.


Zitat von thegirlnextdoor:
Sei gut zu dir.
Akzeptiere, dass du dich angesichts mancher Dinge ohnmächtig fühlst - zumindest mal für einen Augenblick, das bedeutet nicht, dass du nicht noch viele Möglichkeiten hast, dein Leben positiv zu gestalten!



Mir bleibt im Moment ja leider nichts anderes übrig.

Zitat von Nur-ein-Mensch:
Du hast mal geschrieben, das du dir Gedanken zum Sterbeprozess machst.

Das ist ok,aber sterben ist etwas wo ich null Energie reinpacke,weil das nicht aufzuhalten ist.


Es geht mir um den Prozess.
Klar kann ich den Tod nicht aufhalten. Ich hätte es nur irgendwie nett gefunden, wenn ich statt ner Krebserkrankung für ältere Damen lieber was harmloseres bekommen hätte.
Da kommt es irgendwie ja zwangsläufig dazu, dass man sich über Dinge wie Tod und Behandlung ja oder Behandlung nein Gedanken macht.


Zitat von Nur-ein-Mensch:

Man kann dem nur rational begegnen,was für mich heißt, sollte es in diese Richtung gehen,alles tun,damit die hinterblieben sowenig wie nötig Arbeit mit mir haben.


Ja check ️
Da es keinen gibt ist das schnell abgefrühstückt.

@Scheol deinen Beitrag, bzw die Message daraus, die du mitgeben möchtest, erschließt sich mir nicht.
Wie gesagt, ich möchte mich nicht als Opfer sehen.

05.05.2025 12:37 • x 2 #617


A


Vermeidender Bindungsstil - das Haar in der Suppe suchen

x 3


thegirlnextdoor
@Aline_8 ich verstehe dich so gut. Absolut. Und ich denke, trotz Allem, auch wenn es sich vielleicht für dich in dieser Sekunde nicht so anfühlen mag, dass du auf einem guten Weg bist.
Und ich kann deine Gedankengänge so nachvollziehen. Man will das alles nicht... nützt aber nichts. Durch muss man trotzdem. Wie ist dann die Frage, nicht ob...

Ich schiebe dir mal ganz viele positive Gedanken, Energie und einen Drücker rüber.

05.05.2025 12:50 • x 2 #618


Shum
@Aline_8 Ja, du bist nicht hart im Sinne von kalt. Du bist klar. Aber Klarheit ohne Mitgefühl mit sich selbst ist wie ein Urteil ohne Verteidigung. Du sagst, Verständnis für dich ändert nichts. Abder das ist, als würdest du sagen, wenn ich mich nicht gleich heilen kann, bringt auch kein Verband was. Doch genau dieser Verband, also der Moment, in dem du *nicht* noch draufhaust, macht den Unterschied zwischen innerlich zerbrechen und überleben. Du brauchst kein Honigschmieren. Aber du brauchst auch nicht das innere Tribunal, das dich dauernd aburteilt im Namen der Realität. Es reicht, wenn du sagst

So, wie ich gerade bin, ist nicht schön, aber menschlich.

Und das ist kein billiger Trost, das ist psychische Stabilität.
Du bist in deinen Aussagen wunderbar ehrlich. Gerade mit Aussagen wie ich bin nicht hart, ich bin realisitisch. Aber realistisch fühlt sich in Krisen oft an wie ein ich muss mich selbst im Griff haben, weil sonst keiner da ist.

Milder zu dir werden, ohne Opfer zu sein, geht z.B. so:

Wenn du merkst, du bist gerade völlig fertig und dein Kopf feuert ein jetzt reiß dich zusammen! raus, dann sag dir stattdessen ich darf heute weniger können, das ist nicht Schwäche, das ist Selbstschutz.
Oder in Situationen, in denen du vielleicht nichts fühlst, dann sag dir ich bin nicht kalt, ich bin überfordert. Und dann mach direkt etwas ganz Kleines, was dich wieder in den Körper bringt. Sei es duschen, Fenster öffnen, den Boden barfuß spüren. Hände unter kaltes Wasser halten. (3-5 Dinge bennen, was man schmeckt, riecht, sieht, aktiv spürt/erfühlt ist die klassische Methode).

Und wenn du einem Freund anders antworten würdest als dir selbst in einer identischen Situation, dann mach einen einzigen Satz innerlich milder. Nicht übertreiben, nur weniger grausam.

Das ist der Mittelweg. Du lässt dich nciht hängen, aber trittst auch nciht mehr nach, wenn du eh schon am Boden bist. Du verlierst nicht deine Stärke. Du hörst nur auf, sie gegen dich selbstzu richten.

Hilft dir das?

05.05.2025 15:04 • x 6 #619


A
Zitat von Shum:
Aber realistisch fühlt sich in Krisen oft an wie ein ich muss mich selbst im Griff haben, weil sonst keiner da ist.


Aber es ist ja so.
Ich muss mich ja nun mal im Griff haben, es nutzt ja nichts.

Zitat von Shum:
Wenn du merkst, du bist gerade völlig fertig und dein Kopf feuert ein jetzt reiß dich zusammen! raus, dann sag dir stattdessen ich darf heute weniger können, das ist nicht Schwäche, das ist Selbstschutz.


Ich sage mir zwar nicht solche Sätze speziell im Kopf auf, aber gedanklich und vom Gefühl her, funktioniert es manchmal. Aktuell halt nicht.
Ich kenne es, hin und wieder funktionierts.

Zitat von Shum:
Und dann mach direkt etwas ganz Kleines, was dich wieder in den Körper bringt. Sei es duschen, Fenster öffnen, den Boden barfuß spüren. Hände unter kaltes Wasser halten. (3-5 Dinge bennen, was man schmeckt, riecht, sieht, aktiv spürt/erfühlt ist die klassische Methode).


Ich hab als Kind schon immer intuitiv in solchen kack momenten immer extrem lang extrem heiß geduscht. Bis meine Haut krebsrot war. Danach gings
Oder mir von innen fest auf die Lippe oder in die Wange gebissen, bis es angefangen hat zu bluten, solche Sachen. Danach ging es dann.

In meiner e Therapie bis letztes Jahr sollte ich in solchen momenten in Ingwer oder Zitrone rein beißen oder eben ganz kaltes Wasser über die Arme/Gesicht oder ein gummi am Arm flitschen lassen.

05.05.2025 16:48 • x 1 #620


PizzaPeperoni
Zitat von Aline_8:
Danach gings
Oder mir von innen fest auf die Lippe oder in die Wange gebissen, bis es angefangen hat zu bluten, solche Sachen. Danach ging es dann.

Sowas ähnliches habe ich als Kind auch gemacht. Da war manchmal so schlecht kontrollierbare Wut über bestimmte Dinge, in bestimmten Momenten, dann habe ich mir selbst zb in den Arm gebissen, oder irgendwo gegen gehauen, damit’s weh tut und dann war das erleichternd.
Naja, gut war das aber nicht. Rückblickend schätze ich auch, dass es fehlende Kontrolle über manche Situationen war.

Heute ist das nicht mehr so. Ich bin zwar immer noch ziemlich impulsiv, aber verbal. Dann bin ich selbst mein bester Gesprächspartner in der Wut, weil meine Flucherei dann richtig eskaliert und das ist tatsächlich auch erleichternd. Dabei komme ich selbst nicht gut bei weg mit meinen Flüchen, aber danach vertrage ich mich mit mir selbst wieder und merke, so verkehrt bin ich nicht, auch wenn ich gerade etwas nicht kontrollieren kann, aber ich brauchte es einfach, um mich zu beruhigen und es akzeptieren zu können.

Wie ist das bei dir? Was hilft dir, dich von Wut zu beruhigen und das Gefühl von Kontrolle zu behalten?

05.05.2025 17:08 • x 1 #621


Gretchen
Hier ein aktueller potcast dazu warum allein skills bzw. Symptom Behandlung manchmal nicht ausreichend hilft

https://psy-cast.org/de/warum-therapie-...e-gefuhle/

Vielleicht passt es ja - hab den Beginn gehört vorhin

05.05.2025 18:14 • x 1 #622


A
Zitat von Gretchen:
Hier ein aktueller potcast dazu warum allein skills bzw. Symptom Behandlung manchmal nicht ausreichend hilft Vielleicht passt es ja - hab den Beginn ...


Werde ich gleich im Bett mal reinhören, Dankeschön.

05.05.2025 21:47 • x 1 #623


A
Zitat von PizzaPeperoni:
Da war manchmal so schlecht kontrollierbare Wut über bestimmte Dinge, in bestimmten Momenten, dann habe ich mir selbst zb in den Arm gebissen, oder irgendwo gegen gehauen, damit’s weh tut und dann war das erleichternd.
Naja, gut war das aber nicht. Rückblickend schätze ich auch, dass es fehlende Kontrolle über manche Situationen war


Ich hab das mit dem heißen Wasser zum Beispiel zum Einen gemacht, um ein Ventil für meine Wut zu finden, das ich selbst kontrollieren konnte. Und zum Anderen damit ich überhaupt etwas fühlen kann. Mich fühlen kann. Den Schmerz wenn das heiße Wasser mich trifft.
Weil ich dann aus diesem Ohnmachtsgefühl rausgekommen bin für den Moment.

Zitat von PizzaPeperoni:
Wie ist das bei dir? Was hilft dir, dich von Wut zu beruhigen und das Gefühl von Kontrolle zu behalten?


Bei Wut hilft nicht so wirklich viel bei mir.
Ne Zeitlang wars auch ne Form von Körperlichkeit.
Laufen, irgendwas mit Bewegung, S., laute, aggressive Musik.
Oder manchmal auch je nach Situation das exakte Gegenteil.
Ruhige Musik, ne geführte Meditation, beruhigende oder erdende Düfte von ätherischen ölen, nen Tee trinken.

05.05.2025 21:56 • x 1 #624


A
@Gretchen hast du den podcast zuende gehört?
Ich habs jetzt zweimal versucht, bin aber beide Male eingeschlafen nach wenigen Minuten

08.05.2025 12:41 • x 1 #625


Gretchen
Oh ha!

Na ist ja auch gut.

Ja hab ihn gehört.

08.05.2025 14:19 • x 1 #626


A
@Forenleitung können wir hier bitte schließen?

Gestern 21:14 • #627


A
Danke für eure Unterstützung und eure Beiträge.
Vieles hat mir weitergeholfen.

Ich wünsch euch alles Gute

Heute 09:14 • x 2 #628


MissLilly
@Aline_8

Darf ich fragen, warum du den Thread schließen möchtest ?

Heute 09:24 • #629


A
Zitat von MissLilly:
@Aline_8 Darf ich fragen, warum du den Thread schließen möchtest ?


Ich möchte hier nicht weiter über das Thema BA reden.
Aber hast recht, es kann eigentlich auch bleiben, ich krieg es eh nicht mehr mit

Heute 09:27 • #630


A


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