Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

@Ella ich danke dir vielmals... es ist ganz genau wie du schreibst. Und es tut mir sehr gut, das zu lesen. Ganz lieben Dank für deine Unterstützung!
Die Klarheit habe ich, aber genauso wie du sagst die unsicheren Momente... daher freue ich mich wirklich sehr darüber - das hilft mir wirklich!

Zitat von Ella:

Ich weiß nicht, ob mein Eindruck richtig ist, aber es klingt mir als hätte er all die Jahre auf deinem Rücken gelebt. Beweis dass so etwas nicht funktionieren kann ist die Tatsache, dass es nicht mal ihm gut geht. Nicht mal er zufrieden ist.

Sehr guter Hinweis.
Danke für

Ich habe mir den Beitrag jetzt wieder und wieder durchgelesen, @Ella - und es ist wirklich exakt wie du sagst. So exakt ausformuliert und so exakt auf den Punkt gebracht.
Ich bedanke mich nochmals dafür.

Natürlich hinterfrage ich meine Selbstaufopferung jetzt auch sehr kritisch.
(Ich weiß auch woher sie rührte und was ich aus heutiger Sicht zu 100% anders machen würde. Für die Vergangenheit nützt das nur nichts mehr)

Aber Fakt ist, es war so... das sieht auch mein Mann so... und nun ist die Situation eben wie sie ist.

Wir haben nochmal über seine schweren Depressionen gesprochen.
Ich habe noch ein paar wissenschaftliche Artikel herausgesucht, die eigentlich genau aufzeigen, was bei ihm los ist.

Er steht jetzt dem Gang zum Psychiater offener gegenüber.
Finde ich gut.

Nicht wegen unserer Beziehung - ich denke, die hatte ihre Zeit, auch wenn ich ihn noch liebe.

Aber wegen der Kinder, die ja nicht verschwinden, und die einen gesunden Papa brauchen, der sich zumindest ab und an seines Lebens erfreut und ihnen das auch vermitteln kann.

ich finde es so traurig, wenn liebe alleine nicht genügt! ihr beide seid einer der wenigen paare, bei dem ich diesen spruch ausnahmsweise mal passend finde

@DieSeherin vielen Dank ️
So empfinde ich es auch.
Es ist traurig, weil ich für die Beziehung immer alles geben wollte und gegeben habe. Sagten auch viele Außenstehende, die uns gut kennen.
Aber ich kann ihn ja nicht dazu zwingen, glücklich und zufrieden zu sein.
Er sagt, dass er mich liebt, und das glaube ich ihm. Aber es scheint eben nicht zu reichen.
Oder es ist die (m.E. schwerere) Depression..?
- für die er jetzt heute morgen endlich zum ersten Mal nach 22 Jahren einen Termin beim Psychiater ausgemacht hat.

Nur... es nützt eben nichts. Wenn er sich so fühlt, dann fühlt er sich so. Ich kann und will ihn da auch zu nichts anderem mehr drängen.
Was ich ihm so sehr wünsche ist, dass er trotz Allem nochmal - oder einmal - Freude am Leben finden kann. Mit medikamentöser Behandlung oder whatever. Gerade auch wegen der Kinder, für die Kinder. Es sind solche Goldstücke, nicht mit allem Geld der Welt zu bezahlen. Ich weiß dass er sie sehr liebt - aber es wäre eben schön, wenn er auch Freude und Glück mit ihnen teilen könnte.
(Natürlich spielt er mit ihnen und es ist mal lustig. So ist es nicht. Aber seine Grundstimmung ist negativ, passiv, will nicht, bin mit allem - außer mit Arbeit - überfordert, will am liebsten alleine sein.)

Du schreibst sehr liebevoll über deinen Mann, das ist mir schon am Anfang des Threads aufgefallen. Er hat es nicht leicht im Leben und das tut mir leid, möge er adäquate Hilfe bekommen, damit er auch Leichtigkeit und Freude erleben darf. Ich kann erkennen, dass du ihm nur das Beste wünschst und das aus vollem Herzen, nicht nur damit sich deine Schuldgefuehle mindern. Nicht nur für die Kinder, für ihn. Damit er es besser hat..... Damit er es auf dieser Welt nicht mehr so schwer hat..... Kannst du ihn in Liebe loslassen?

Zitat von Ella:

Kannst du ihn in Liebe loslassen?

Das ist eine gute Frage... eine sehr gute Frage.
Wenn ich mir vorstelle, morgen wäre der Tag, dann fällt mir diese Vorstellung natürlich schon sehr schwer.

Aber lieber in Liebe loslassen als jemanden (oder an jemandem) in Unglück festhalten.
Ich wünsche ihm wirklich nur das Beste - das habe ich immer getan, und daran wird sich niemals etwas ändern.

Ich wünsche mir so sehr, dass es uns beiden gut geht... für die Kinder. Sie brauchen uns noch so sehr.
Und es ist genau wie du sagst, es tut mir (seit 22 Jahren) weh, wie wenig Freude und Dankbarkeit mein Mann oft empfinden kann... für ihn tut es mir weh. Weil ich es so traurig finde. So viel zu haben und das nicht sehen und nicht spüren zu können.

Aber ich sehe, dass ich ihn keinesfalls dazu zwingen kann - natürlich sagte er selbst schon oft, dass er wünschte, dass es anders wäre.
Er sagte auch (auch jetzt) an den Gefühlen für mich (dh an fehlenden Gefühlen für mich) würde es nicht liegen.

Er ist einfach, seit ich ihn kenne (und da waren wir erst 18 Jahre alt) immer mit allem überfordert. Erschöpft. Antriebslos. Negativ.

Natürlich gab es auch einzelne Momente/kurze Phasen, in denen die Depression besser war. Da sah ich immer, wie es ihm theoretisch hätte gehen können. Was er hätte sein können...

Leider kommt er aus einer Familie, wo psychische oder psychiatrische Erkrankungen tot geschwiegen werden - als er vor 18 Jahren einmal das böse Wort Psychotherapie aussprach, war es bei seinen Eltern vollkommen aus und er zog es nicht mehr in Erwägung.

Sein Bruder hat übrigens auch eine Art manische Depression, war/ist zum Glück deswegen aber in Behandlung... sonst wäre das wahrscheinlich böse ausgegangen.

Es ist nicht einfach....

Hallo @thegirlnextdoor,
das erste was ich dachte als ich deinen Thread durchlaß war :
Ach, würden sich die meisten Menschen die sich trennen nur halb sobiele Gedanken darüber machen wie du es tust, dann wären in diesem Forum weitaus weniger traurige Geschichten, als es sie tatsächlich gibt.
Ich drücke dir/euch die Daumen das ihr beide glücklicher werdet, ob jeweils alleine, oder eventuell doch noch zusammen. Er fängt jetzt seine Therapie an. Wer weiß was passiert. Er hat so wieviel Glück mit dir.
Ich sehe es übrigens genauso wie du, dass die Kinder immer ganz vorne stehen sollten, bei all den anstehenden Entscheidungen.

@Rheinländer vielen Dank für deine lieben Worte und deine guten Wünsche! ️
Ich wünschte auch so sehr, dass sich einfach etwas zum Positiven verändert. Egal auf welchem Weg. Vor Allem für die Kinder. Ich möchte nicht, dass sie mit Ängsten, Sorgen und Problemen ins Leben gehen. Bisher sieht es diesbezüglich noch gut aus (da bin ich sehr hinterher), aber das soll auch so bleiben...

Mach langsam, du hast ja nichts zu verlieren außer ein paar Monate mehr oder weniger die aber einen Unterschied für Eure Kinder machen können.
Ich verstehe den emotionalen struggle und fühle das in gewissermaßen nach aber da ist so viel liebe und emotionale wärme füreinander, dass ihr eine ruhige Lösung für die Kids finden könnt.

Zum Thema Grundstücksteilung...
habt ihr euch informiert wie sich das Grundstück splitten lässt? Erfahrungsgemäß ist es schwer in hintere teile eine Gas-/Wasserleitung zu legen. Möglich ja, oft nur unverhältnismäßig teuer zu realisieren. Hier rate ich echt sich sonst alsbald von der Immo zu trennen, noch kann man Gewinnträchtig verkaufen zumal im Speckgürtel MÜ, in 2-3 Jahren nach außlaufenden Zinsbindungen und übersteigender Nachfinanzierung wird der Preis womöglich sinken. Aktuell herrscht ein Immo-Peak.

Ihr scheint irgendwo sehr süß zu sein. Ich stelle mir eure Familie sehr liebevoll vor. Kann mir gut vorstellen euch morgen beim Laternenumzug zu treffen und z.B. mit euch einen Glühwein zu trinken. Ok vielleicht eher mit dir, dein Mann scheint eher nicht so zu socialen. Aber ihr seit allemal bestimmt lieb und süß unterwegs. Lasst uns zusammennehmen, unser Alltag ist deren Kindheit. War mein Leitsatz damals. Egal was kam ich versuchte das abzumildern für die Kinder.. aber das macht ihr, weiß ich von St Martin morgen

Hallo @B747 ‍️
Vielen Dank für die lieben Worte
Ja, das wäre echt nett, euch morgen beim Laternenumzug über den Weg zu laufen.
Ich denke mit meinem Mann würdest du dich gut verstehen. Er kann vor anderen seine Depression komplett ausblenden und ist immer ein sehr lustiger und charmanter Gesprächspartner, er kommt eigentlich überall gut an (er ist aber auch nicht falsch - also gibt sich nicht falsch nett obwohl er es nicht ist, er hat ein sehr gutes Herz und einen sehr guten Charakter! Das mit dem Überspielen kennt er einfach von zu Hause, von seinen Eltern...)
Aber man kann so wirklich sehr gut mit ihm reden und er wirkt auch sehr gesellig.
Wie es teilweise wirklich in ihm aussieht, wenn er fix und fertig ist, sehe ja nur ich... auch den Frust bekomme nur ich mit/ab...

Zitat von B747:

Lasst uns zusammennehmen, unser Alltag ist deren Kindheit. War mein Leitsatz damals. Egal was kam ich versuchte das abzumildern für die Kinder..

Ganz genau so sehe ich das auch. Genau das ist auch mein Motto!

Das glaube ich ungsehen.. er ist ein guter, ihr habt nur unterschiedliche ansichten etwickelt über die Zeit. In gewissermaßsen sehe ich das bei uns auch aktuell.. austherapiert es gibt keinen Weg vorwärts.


Mich hält aktuell oben (nicht lachen)
Shania Twain - You`re still the one

Vor allem: I'm so glad we made it

Look how far we've come, my baby


Keine Ahnung warum!

Zitat von B747:

ihr habt nur unterschiedliche ansichten etwickelt über die Zeit.

Ich bin mir nicht sicher ob wir so unterschiedliche Ansichten haben... In vielen Dingen sind wir uns sehr einig.
Nur bei der Depression... da ist es einfach wahnsinnig schwierig bzw. unmöglich, Zugang zu jemandem zu finden.
Bei dem Gefühl der Überforderung... und das nichts passt, kann man ja nicht wirklich helfen... (ist natürlich auch nicht 24/7 so, nur leider relativ viel der Zeit... und manchmal sind es längere, stärkere Phasen, manchmal geht's...)
Dabei wollte ich ihm immer helfen - was natürlich utopisch war. Aber mit 18 kapiert man das noch nicht, mit 40 nach einigen Jahren Studium, Job und mit Lebenserfahrung natürlich irgendwann schon.

Mal gucken. Er hat in zwei Monaten seinen Termin beim Psychiater, wegen der Depression. Zum ersten Mal überhaupt. Ich bin gespannt was dabei rauskommt... denn so oder so hoffe ich, dass dabei etwas herauskommt. Es wäre in jedem Fall wichtig.

Zitat von B747:

austherapiert es gibt keinen Weg vorwärts.

Meinst du damit euch, deine Frau..?
Ich bin gespannt zu erfahren wie es bei euch in den letzten Wochen weitergegangen ist.

Zitat von thegirlnextdoor:

Ich bin mir nicht sicher ob wir so unterschiedliche Ansichten haben... In vielen Dingen sind wir uns sehr einig.
Nur bei der Depression... das ist es einfach wahnsinnig schwierig, Zugang zu jemandem zu haben. Bei dem Gefühl der Überforderung... und das nichts passt... (ist natürlich nicht 24/7 immer so, nur leider relativ viel der Zeit)
Dabei wollte ich ihm immer helfen - was natürlich utopisch war. Aber mit 18 kapiert man das noch nicht, mit 40 nach einigen Jahren Studium, Job und mit Lebenserfahrung natürlich irgendwann schon.

Mal gucken. Er hat in zwei Monaten seinen Termin beim Psychiater, wegen der Depression. Zum ersten Mal überhaupt. Ich bin gespannt was dabei rauskommt... denn so oder so hoffe ich, dass dabei etwas herauskommt. Es wäre in jedem Fall wichtig.

Da bin ich auch sehr gespannt aber weißt du hier liegen auch wieder die Vorteile einer rein rationalen Trennung... wenn es wieder passt und er noch mag geht es weiter.
Ich mag ihn aus deinen erzählungen, bin vielleicht sogar oft auch der creep (der er natürlich nicht ist..) hm

Lasst mal die 8 Wochen bis xmas rumfliegen und dann xmas... als familie

Ihr Lieben... Resümee am Jahresende... ich denke mein Mann liebt mich nicht mehr.
Er behauptet zwar etwas anderes... aber... ich denke... wenn das noch Liebe ist... dann brauche ich keine mehr.

Von unsrer Liebe, die wirklich zwei Jahrzehnte sehr, sehr tief ging sind - von seiner Seite aus, nicht von meiner - bestenfalls noch Reste/Fragmente vorhanden.
Ich bin sehr traurig.

Im neuen Jahr wird sich sicher vieles ändern (müssen).
Ich liebe ihn noch, doch ich denke wenn seine Gefühle nicht mehr da sind (und das sehe ich an seinen Worten und an seinen Handlungen/Verhalten), dann ist es zwecklos.

Leider gehört er zu denjenigen, die aus Bequemlichkeit zusammenbleiben würden.
Weil - Scheidung aufwendig und teuer, und wie dann weiter..?

Aber das kann ich nicht. Auf gar keinen Fall...
Eine lieblose Ehe ist die größte Einsamkeit auf der Welt.

Ganz so schnell werden wir uns leider nur nicht auseinanderdividieren können... denn ich verfolge den Immobilienmarkt hier draußen akribisch... es gibt derzeit nicht eine einzige Wohnung zu mieten oder zu kaufen... und jeder ein Haus können wir uns leider nicht leisten, da würde ein Milliönchen fehlen...

Wir werden also abwarten müssen bis sich eine bezahlbare Lösung findet.
Den Ort möchte ich nicht wechseln, da es hier schön ist, die Kinder super integriert sind in Schule und KiGa, leider heute alles nicht selbstverständlich.

Was aber klar ist... sobald sich eine Möglichkeit findet, wird der nächste Schritt in die Wege geleitet.
Ich hoffe, dass sich im neuen Jahr dann bald eine Lösung findet.
Denn es tut mir unglaublich weh.
Es tut mir weh, ihn mehr zu lieben als er mich liebt, ich wäre gerne bereit, einiges zu versuchen, es nochmal anders zu machen.
Aber er ist es leider nicht!

Er ist so bitter mir gegenüber geworden... geradezu kalt. Ich erkenne ihn kaum wieder.
Das schockiert mich am meisten von allem.
Alles, was ich hier bereits in anderen Threads gelesen habe...

Es ist tatsächlich in vielen Situationen so als ob es meinen früheren Mann und Partner nicht mehr gäbe.

Ja, er war immer schwierig aber auch sehr lieb und letztendlich verstand er vieles sehr gut.
Jetzt macht er vollkommen dicht. Da ist kein Durchdringen mehr.
Ich denke, er sieht einfach keinen Sinn mehr in dem Ganzen.

Affäre kann ich übrigens ausschließen da er zu Hause arbeitet (eigene Firma) und nie einfach stundenlang weg ist.
Könnte er natürlich wenn er wollte (also er ist hier nicht angebunden oder festgekettet) aber es besteht halt keine Notwendigkeit/kein Bedarf. Er war auch immer eher ein Stubenhocker, der lieber am Haus oder im Garten arbeitet statt um die Häuser zu ziehen.

Also ich denke daher schon, dass diese Entwicklung nur mit mir/uns zu tun hat, wo sich da jemand drittes verbergen sollte, wüsste ich hier beim besten Willen nicht.
Auch ist sein Handy nicht vor mir gesperrt, es gibt keine verdächtigen Telefonate, er klebt nicht am Bildschirm und textet oder so.

Aber ja, trotzdem habe ich seit einer Weile das Gefühl, ihn nicht mehr zu kennen.

Verrückt oder?

Vielleicht hat es dann, selbst in den Affärenfällen, gar nicht nur mit der Affäre zu tun sondern tatsächlich damit, dass der Andere die Beziehung abschließt..?

Finde ich eigentlich nach allem, was ich hier gelesen habe, ganz interessant...

Aber das nur am Rande.

Das hier sollte nun nur ein Update sein... hab dazu gar keine konkreten Fragen und eigentlich auch keinen Diskussionsbedarf, wenn ich ehrlich bin

Ich musste es mir nur irgendwo von der Seele schreiben, weil ich gerade traurig bin und es mich belastet.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich besseres, glücklicheres und gesünderes neues Jahr 2023!
Feiert schön und kommt gut rüber!