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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

T
Hm, ich eröffne mein Thema jetzt mal hier in Trennung, Scheidung, Beziehungsende Loslassen und hoffe, dass es hier passt.

Ich arbeite nun geraume Zeit darauf hin, meine 22 jährige Beziehung und Ehe loszulassen, da ich keine Aussicht auf eine gemeinsame Zukunft mehr sehe.

Mein Mann weiß das auch schon lange, es kommt keinesfalls aus heiterem Himmel.
Und noch weniger ist ein Dritter in irgendeiner Form beteiligt.

Es passt zwischen uns einfach nicht und wird (aufgrund diverser wirklich schwieriger Problematiken und viel Stress) nur immer schwieriger.

Wir können inzwischen kaum noch vernünftig miteinander reden. Eheberatung, Therapie blockt er alles ab. Es wurde mal ein halbherziger Versuch einer Paartherapie gestartet, doch leider war der Therapeut ein Reinfall. und einen neuen Versuch hat es nicht gegeben. (Also noch einen halbherzigen von zwei Stunden, aber da verstand der Therapeut die Problematik auch nicht so recht) und mein Mann sieht es nicht ein, viel Zeit und Mühe in solche Dinge zu investieren.
(Für ihn bedeutet im Prinzip alles, das nichts mit seinem Job/Technik zu tun hat Mühe/Stress/will er nicht.)

Ist ok.

Nach 22 Jahren habe ich mich damit abgefunden, und ich denke auch, dass sich selbst mit Therapie sehr vieles, mit dem ich nicht zurecht komme, nicht ändern lassen würde.

Im Endeffekt bin ich auch der Ansicht: er sollte unbedingt so sein wie er will/wie er ist. Selbst wenn das bedeutet, dass er sich tagein tagaus über alles mögliche ärgert, vieles übertrieben negativ sieht und sich Probleme macht, wo eigentlich keine sind. Sein Leben, seine Entscheidungen.

Aber ich würde auch gerne so leben wie es mir gut tut.

Mir wäre am liebsten, er würde sich jemand anderen suchen und eine andere Dame dürfte sich mit alledem herumärgern (oder meinetwegen dürfen sie auch gerne glücklich miteinander sein.)
Da er sehr attraktiv ist und ein gutes Einkommen hat, sollte er da eigentlich langfristig keine Probleme haben.

Das Problem ist: er will die Trennung nicht akzeptieren, unter gar keinen Umständen.
Obwohl ich den Eindruck habe, dass er auch nicht mehr glücklich ist.
Nicht mehr liebt kann ich so nicht sagen: einerseits sind schon noch tiefe Gefühle da - auf beiden Seiten.
Das ist auch der Grund, warum wir bis jetzt zusammen waren/sind.

Ich habe aber den Eindruck, dass inzwischen auf beiden Seiten die Frustration ganz massiv überwiegt.

Das Problem ist einfach, dass ich nach 22 Jahren vollkommen desillusioniert bin. egal was er in etwas klareren Momenten sagt, ich weiß genau, dass er das ständige Nörgeln, Meckern und Keifen niemals mehr abstellen wird.

Und ich stelle mir den Rest meines Lebens einfach anders vor.

Habe ihm das hundertmal so gesagt. er möchte es partout nicht verstehen.

Einfach gehen zu können, wäre schön.

Leider sind wir finanziell ziemlich verwickelt (gemeinsames Haus, das nicht abbezahlt ist und von dem mir der größere Teil gehört), haben zwei noch kleine Kinder (und ich zusätzlich eine Autoimmunerkrankung, die alles nicht wirklich leichter macht.)


Ich würde mich jetzt gerne einmal bei einem Scheidungsanwalt informieren, wie man das alles auseinanderdividieren könnte - einfach, um für mich selbst etwas Struktur zu bekommen.

Hatte vorhin schon den Telefonhörer in der Hand und kam mir dann richtig dumm vor.

Was sage ich (nach der Terminvereinbarung, wenn ich mit dem Anwalt spreche) überhaupt. ?

Einerseits fühlt sich alles unwirklich an - ich wollte nie, dass unsere Beziehung so endet.

Deswegen habe ich auch so lange durchgehalten, immer in der Hoffnung, dass es irgendwann besser wird. (Es gab auch bessere Phasen. aber es waren wenige und sie waren kurz.)

Dass mein Mann so absolut gegen eine Trennung und Scheidung ist (obwohl er, wie gesagt, auch nicht glücklich ist), macht es umso schwerer.

Würden wir es beide wollen und an einer einvernehmlichen Trennung arbeiten, so weh das täte, wäre mir sehr viel klarer, wie ich das Gespräch mit dem Anwalt beginnen könnte.

Hier die Frage, um die es mir jetzt in erster Linie ging:

Ist es denn Usus, sich einfach mal beraten zu lassen wie eine Scheidung aussehen könnte - wie es finanziell etc. laufen könnte -

auch wenn alles noch nicht zu 100% sicher ist, bzw. wenn man das Trennungsjahr noch nicht begonnen hat. ?

Oder wundert sich der Anwalt dann, was man bei der Scheidungsberatung möchte?

27.09.2022 11:11 • x 9 #1


Lavidaloca
Zitat von thegirlnextdoor:
Hm, ich eröffne mein Thema jetzt mal hier in Trennung, Scheidung, Beziehungsende Loslassen und hoffe, dass es hier passt. Ich ...


Usus ist es, um vorbereitet zu sein, auf jeden Fall. Du solltest wissen, was es dich/ihn kosten wird, wo die Baustellen sein werden, die ihr angehen müsst und eine Beratung ist nicht gleich eine Scheidung, die Trennung selbst kann man aber entsprechend vorbereiten. Wer muss ausziehen (du mit den Kindern wahrscheinlich nicht), wer muss eventuell was weirer bezahlen etc. Wenn du weißt, was dich erwartet, ist es auf jeden Fall erstmal beruhigender, wenn du die nächsten Schritte/ deine Rechte kennst.

27.09.2022 11:16 • x 7 #2


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

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B
Der Anwalt wird dafür bezahlt, dass er das macht, was er kann. Die juristischen Fragen rund um eine Scheidung zu beantworten. Über Motivationen zu beraten ist weder seine Kompetenz noch seine Aufgabe.
Daher wäre meine Frage: wie lasse ich mich Gegen den Willen meines Mannes scheiden.
Das ist der erste themenkomplex.
Der zweite ist dann, wie dividieren wir das finanzielle auseinander.

27.09.2022 11:18 • x 9 #3


P
Ruf ihn an. Lass dir einen Termin geben.

Das dein Mann sich gegen die Trennung stellt, ist schon recht plemplem.
Er kann dich nicht zwingen die Ehe fortzuführen.
Informiere dich. Das ist nie verkehrt. Es gibt einige Paare die im trennungsjahr sich doch Um entscheiden und doch zusammen bleiben. Von daher.

27.09.2022 11:27 • x 4 #4


N
Bin bisschen überrascht zu lesen, dass es bei dir auch soweit ist...

Wenn ich das so lese...

Zitat von thegirlnextdoor:
Mir wäre am liebsten, er würde sich jemand anderen suchen und eine andere Dame dürfte sich mit alledem herumärgern (oder meinetwegen dürfen sie auch gerne glücklich miteinander sein.)


Dann denke ich mir nur, du hast mit ihm abgeschlossen. Wie alt sind eure Kinder?

27.09.2022 11:28 • x 2 #5


T
Zitat von Name:
Dann denke ich mir nur, du hast mit ihm abgeschlossen. Wie alt sind eure Kinder?

Mein Herz hat nicht wirklich abgeschlossen, aber meine Kraft ist aufgebraucht.
Ich sehe einfach klar und realistisch, dass sich nichts mehr ändern wird.
Das tut verdammt weh, und könnte mir eine gute Fee einen Wunsch erfüllen, würde ich mir sehr wünschen, dass es anders wäre. Aber da wir nicht in einem Disneyfilm herumschwirren sondern uns durchs reale Leben kämpfen, muss ich anderweitig für innere Ruhe und Frieden sorgen.

Unsere Kinder sind sechs und vier.

27.09.2022 11:30 • x 4 #6


tina1955
@thegirlnextdoor, oha darf ich mal staunen?
Im Thema von @TESSA81 hast Du doch gewusst, was richtig ist und was sie tun sollte. Du hast die Meinung von anders denkenden regelrecht platt geredet. Bei Tessa konntest Du sehr gut rechnen, raten usw.

Nun weißt Du in Deiner eigenen Ehe, die nicht zu Deiner Zufriedenheit läuft, nicht mal, was ein Anwalt zu tun hat und wie er Dir helfen kann?

27.09.2022 11:31 • x 8 #7


P
Naja ihr seit verdammt jung zusammen gekommen. Es überrascht da nicht wirklich das es nicht mehr so funktioniert bei euch. Ihr habt euch beide weiter entwickelt. Nur leider in zwei völlig verschiedene Richtungen.
Muss man akzeptieren wohl. Was du ja tust.

27.09.2022 11:32 • x 2 #8


T
@BernhardQXY Vielen Dank. Dann werde ich einfach sagen, dass ich mich gerne diesbezüglich beraten lassen möchte und fertig.

Zitat von BernhardQXY:
Daher wäre meine Frage: wie lasse ich mich Gegen den Willen meines Mannes scheiden.

Ist das grundsätzlich ein rechtliches Problem..? Kann ein Partner die Scheidung wirklich verhindern, weil er nicht will..?

27.09.2022 11:32 • x 1 #9


T
@tina1955 ich verstehe absolut nicht was du mir damit sagen möchtest ?
Ich sagte, dass ich toll finde wie Tessa ihren Weg geht, und dass sie auf ihre Anwältin hören sollte.

Was bitte hat das mir meiner Ehe zu tun ?

27.09.2022 11:33 • x 2 #10


Vienne
Der Anwalt zeigt dir quasi deine juristischen Möglichkeiten auf. Es ist absolut sinnvoll, dass du dich informierst, da dein Mann offenbar keine Trennung anstrebt. Erst danach würde ich mit ihm das Thema besprechen.

Nun, 22 Jahre sind eine lange Zeit, da kann man sich schon verlieren. Es kommt für mich nicht ganz aus deinem Eingangsposting heraus, ob du noch deinen Mann liebst und du bei Veränderungen seinerseits doch nochmals den Versuch wagen würdest, die Ehe fortzusetzen.

Daher würde ich dir vorschlagen, nimm die Rechtsberatung in Anspruch und konfrontiere dann deinen Mann mit deinen Absichten. Vielleicht weiß er ja dann, dass es eins vor zwölf schlägt und möchte doch versuchen, die Problematik ernsthaft mit dir aufzuarbeiten, um zu sehen, ob es Sinn macht, eure Ehe fortzusetzen.

27.09.2022 11:34 • x 2 #11


P
Zitat von thegirlnextdoor:
das grundsätzlich ein rechtliches Problem..? Kann ein Partner die Scheidung wirklich verhindern, weil er nicht will..?


Nö. Es gibt ne Frist. Ich glaube die war bei 4 Jahren ( ?) Bin mir nicht sicher. Dann kann geschieden werden ohne dass der andere sein okay gibt.

27.09.2022 11:34 • x 3 #12


tina1955
@thegirlnextdoor , spätestens 3 Jahre nach dem Trennungsjahr und Einreichung der Scheidung wird die Ehe auch gehen den Willen Deines Mannes geschieden.
Dann darfst Du auf eigenen Füßen stehen .

27.09.2022 11:35 • x 2 #13


T
@PuMa ich denke nicht dass das jung zusammen gekommen hier das Problem ist. Weder habe ich das Bedürfnis, mich noch auszuleben noch habe ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Ich würde nur gerne eine Beziehung führen, in der man friedlich und respektvoll miteinander umgeht, das ist bei uns mitunter sehr schwierig, und ich fürchte daran wird sich nicht mehr so viel ändern.

27.09.2022 11:35 • x 2 #14


P
Zitat von thegirlnextdoor:
ich denke nicht dass das jung zusammen gekommen hier das Problem ist. Weder habe ich das Bedürfnis, mich noch auszuleben noch habe ich das Gefühl, etwas verpasst zu haben.


Das habe ich auch nicht behauptet das du das tun willst.
Ich habe geschrieben, daß ihr heute ganz andere Persönlichkeiten seit als vor 22 Jahren. Da wart ihr ja selbst noch Kinder.

27.09.2022 11:38 • x 2 #15


A


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