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Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
@Vienne leider war es schon immer so, doch vor dem ersten Kind hatten wir tatsächlich ein extrem gutes Jahr - und ich die naive Hoffnung, dass es so weitergehen würde. Wir hatten dann aber auch tatsächlich ein paar gute Jahre (sonst natürlich kein zweites Kind), doch seit dem zweiten Kind war es sehr schwierig. ...

Dann hat es vielleicht doch mit den Kindern zu tun. Meine Ehe ging ja nach 33 Jahren schief.
Ihr habt ebenfalls sehr lange gewartet, bis ihr Kinder bekannt. Das war bei mir auch so ..und definitiv gab es bei mir eine absolute Verschlechterung der ehelichen Situation nach dem zweiten Kind. Es bestehen bei dir auch nur zwei Jahre Altersunterschied bei den Kindern. Da hat man alle Hände damit zu tun, dass man alles auf die Reihe bekommt, vor allem in dem jungen Alter...

Mein Mann ist hochbegabt und hat definitiv auch autistische Züge, Ads wurde zwar nie diagnostiziert, aber der Psychologe meines jüngeren Sohnes äußerte den Verdacht...mein Mann war also auch nicht einfach, dieses Keifen, Runtermachen und Nörgeln, das war bei uns dann auch so.

Also mir kommt deine Situation sehr bekannt vor.
Insofern rate ich dir dringend, weil es für mich ein bisschen nach Flinte uns Korn werfen klingt, nach einer Art Beziehungsburnout, deinen Mann mit der konkreten Scheidungsabsicht zu konfrontieren, indem du ihm zum Beispiel die Honorarnote des Anwalts zeigst, damit er sieht, dass es nicht bloßes Gerede ist, und noch einmal ernsthaft zu versuchen, deine Ehe zu retten - falls dein Mann ehrlich eine Paartherapie machen möchte und erkennt, dass dies die allerletzte Möglichkeit ist, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Und ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass es natürlich mit der leichten Asperger Symptomatik nicht einfach ist für dich...

27.09.2022 12:16 • x 5 #46


tina1955
@thegirlnextdoor, wenn Du schon öfter mit Deinem Mann darüber gesprochen hast, sind es für ihn natürlich leere Drohungen und er wird so und in Kürze nie etwas an dem Verhalten und der Situation ändern.

Ich würde tatsächlich zu einem Anwalt gehen und mich beraten lassen.
Ihn dann darüber in Kenntnis setzen und ihm aufzählen, was im Falle einer Scheidung auf Euch beide und die Kinder zukommt.

Vielleicht ist das dann ein Anlass für ihn, sich zu ändern und er hört den Knall.

27.09.2022 12:21 • x 3 #47


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

x 3


Vienne
Ich würde an deiner Stelle noch nicht die Flinte ins Korn werfen...ich weiß, du hast dir das reiflich überlegt... aber ich spüre, dass du deinen Mann noch liebst...du aber die Hoffnung aufgegeben hast, dass er sich doch noch bewegen könnte.

Ich glaube, du musst bei ihm da wirklich die Schocktherapie machen...mit der Honorarnote vor seiner Nase wedeln...dann fällt bei ihm vielleicht doch noch der Groschen.

Versuch es bitte mal...

27.09.2022 12:29 • x 4 #48


Heffalump
Zitat von Vienne:
an deiner Stelle noch nicht die Flinte ins Korn werfen

Ja, wenn man nicht drin steckt, ist Reden so leicht.
Ich vermute, Thegirlnextdoor, ist da schon drüber hinaus

27.09.2022 12:30 • x 4 #49


Vienne
Zitat von Heffalump:
Ja, wenn man nicht drin steckt, ist Reden so leicht. Ich vermute, Thegirlnextdoor, ist da schon drüber hinaus

Das sehe ich nicht so. Denn meine Situation war sehr ähnlich. Und leider habe ich nicht mit der Honorarnote gewedelt

Heute weiß ich, dass es bei mir definitiv ein Fehler war.

27.09.2022 12:34 • x 4 #50


T
Zitat von Heffalump:
Ja, wenn man nicht drin steckt, ist Reden so leicht. Ich vermute, Thegirlnextdoor, ist da schon drüber hinaus

Damit triffst du leider ins Schwarze... leider ist es wirklich so.
Wobei es tatsächlich so ist, dass noch Gefühle da sind... es wäre natürlich einfacher wenn es nicht so wäre, und ich mir z.B. grunsätzlich vorstellen könnte, eine Beziehung mit getrennten Wohnungen zu führen. (Habe ich ihm auch schon gesagt.)
Wo wirklich jeder seinen eigenen Lebensbereich hat, in den sich der andere nicht einmischen darf, sein Leben für sich selbst organisiert und man sich nur sieht, um auf positive Weise Zeit miteinander zu verbringen.
Aber das ist wahrscheinlich auch nur eine Wunschvorstellung, dass so etwas funktioniert (?) - wahrscheinlich holt einen selbst bei so einem Konzept der Alltag irgendwann ein?

Aber es ist eben so - die Hoffnung, dass er sich grundsätzlich ändert, nein, die habe ich einfach nicht mehr. Muss er ja auch nicht.
Nur brauche ich einfach viel Ruhe und Frieden (auch für mein schwieriges Immunsystem... denke das würde mit mehr Ruhe auch wieder zur Ruhe kommen.)

27.09.2022 12:37 • x 5 #51


MissLilly
Wenn man sich in Liebe trennt, weil man erkennt, dass Liebe allein nicht reicht, dann ist das (emotional) und aus meiner Sicht, mit Abstand wohl der schwierigste Weg!
In so einem Fall verliert man mit einer Trennung nicht die Liebe und auch nicht die Verbundenheit zueinander, sondern lediglich eine Illusion davon...Manchmal muss man eine Hoffnung begraben, um einer echten Chance den Weg freimachen zu können...

27.09.2022 12:38 • x 5 #52


Heffalump
Zitat von thegirlnextdoor:
Wobei es tatsächlich so ist, dass noch Gefühle da sind

Das ist doch auch nachvollziehbar, sonst würdest du es dir nicht so schwer machen. Aber, wie lange sollst du noch darunter leiden, nur weil er gangbare Wege nicht gehen will?

Man muss ab + zu für sich Verantwortung tragen. Auch in Hinsicht für das Immunsystem

27.09.2022 12:39 • x 1 #53


T
@Vienne du hast auf jeden Fall Recht damit, dass Kinder in so einer Situation die Beziehung nicht einfacher machen... wobei ich sagen muss... mit dem ersten hatten wir ein paar wunderschöne Jahre. Sie war auch sehr pflegeleicht. Mit dem zweiten... der ist sehr anstrengend... und Covid und allem, was hinzu kam...

Und trotzdem... ich kenne meinen Mann seit 22 Jahren. Natürlich verschärft Stress einiges, doch es war alles schon vorher da.
Generelle Unzufriedenheit mit dem Leben, das Meckern, die massive Angst vor Veränderung...
Und es gab eben ein paar wenige bessere Phasen.
Aber ich weiß mittlerweile auch, dass die nie anhalten.

Ich denke ich bin inzwischen einfach älter, abgeklärter und irgendwann ist mal gut.
Mein Mann hatte - und das gibt er selbst zu - zigtausend Chancen, sich etwas zusammenzureißen und kann es nicht. Will es nicht.

Vorhin haben wir noch einmal gesprochen. Natürlich lenkt er dann zwischendurch ein. Aber später oder morgen geht es dann weiter wie bisher... ich kenne das inzwischen in und auswendig, und so geht es eben nicht weiter.

27.09.2022 12:41 • x 3 #54


Vienne
Zitat von thegirlnextdoor:
Damit triffst du leider ins Schwarze... leider ist es wirklich so. Wobei es tatsächlich so ist, dass noch Gefühle da sind... es wäre natürlich einfacher wenn es nicht so wäre, und ich mir z.B. grunsätzlich vorstellen könnte, eine Beziehung mit getrennten Wohnungen zu führen. (Habe ich ihm auch schon gesagt.) ...

Das halte ich für eine Wunschvorstellung ...wenn noch Gefühle da sind, wie soll man sich da genügend abgrenzen können? Da braucht es Abstand, damit die Gefühle freundschaftlich werden...

Und stell dir vor, einer von euch beiden hätte einen neuen Partner. Das könnte die Hölle werden..

27.09.2022 12:42 • x 1 #55


T
@MissLilly @Heffalump absolute Zustimmung. Ich sehe es (inzwischen!) ganz genauso... ihr bringt es exakt auf den Punkt.

27.09.2022 12:42 • x 1 #56


Heffalump
Zitat von Vienne:
Heute weiß ich, dass es bei mir definitiv ein Fehler war.

Persönliche Geschichten sind immer sehr individuell. Was für den Einen eine Befreiung darstellt, trägt der Andere als Wunde ständig mit.
Nur glaub ich halt, wenn der Zug keine Chance mehr hat, am Gleis zu halten, warum das immer und immer wieder hinauszögern. Besser wird es ja nicht, aber es kann deutlich schlechter werden. Der Absprung mehr weh tun. Das Hadern mit sich und dem (selbstgewählten) Schicksal. Tut doch weh


Zitat von thegirlnextdoor:
Natürlich lenkt er dann zwischendurch ein. Aber später oder morgen geht es dann weiter wie bisher... ich kenne das inzwischen in und auswendig

Das Problem, Veränderungen, bis sie sich fest manifestiert haben, dauern i.d.R. locker länger als ein halbes Jahr - und ich glaube, seine Phasen sind deutlich kürzer?

27.09.2022 12:45 • x 4 #57


T
@Vienne ich meinte mit getrennt Wohnen und Beziehung schon eine richtige Beziehung - nur mit getrenntem Wohnraum.

Zitat von Vienne:
Und stell dir vor, einer von euch beiden hätte einen neuen Partner. Das könnte die Hölle werden..

Ja, das ist eben eine gute Frage.
Kann ich so nicht eindeutig sagen.
Natürlich denkt keiner von uns beiden in diesem Augenblick über eine neue Beziehung nach (ich bin auch erstmal bedient, hab gar nicht das Bedürfnis nach einem neuen Mann, wüsste nicht was ich mit dem jetzt überhaupt sollte - und meinem Mann geht es ähnlich) aber man weiß natürlich nie...

27.09.2022 12:46 • x 1 #58


Heffalump
Zitat von Vienne:
Und stell dir vor, einer von euch beiden hätte einen neuen Partner. Das könnte die Hölle werden..

Da ist man dem Einen gerade entkommen, da wird man sich nicht die nächste Baustelle auf den Bauch binden, du hast Vorstellungen...

27.09.2022 12:46 • x 1 #59


T
Zitat von Heffalump:
Das Problem, Veränderungen, bis sie sich fest manifestiert haben, dauern i.d.R. locker länger als ein halbes Jahr - und ich glaube, seine Phasen sind deutlich kürzer?

Ja, genau.
Wir hatten zwar schon Phasen wo es länger als ein halbes Jahr gut war. Und trotzdem kam der Rückfall.
Denke, ich bin vor allem deswegen so desillusioniert und sehe es so klar.
Es müsste schon ein Wunder passieren - vielleicht in Form eines Top Therapeuten, der ihn vielleicht wirklich über Jahre begleitet...
Vermute, mit Asperger ist es mit den Veränderungen (auch bzgl. halbem Jahr etc.) einfach etwas anders als bei soweit normal verdrahteten Menschen..?

27.09.2022 12:48 • x 2 #60


A


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