557

Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

Cocolores
Zitat von Likos24:
Aber anscheinend hab ich bei Dir da sooo einen Nerv getroffen,..weil Du soooo steilgehst....

Hm... den Gedanken hatte ich ehrlich gesagt bei Dir, als ich Deinen ersten Beitrag hier gelesen habe. Scheint eher Dich irgendwie zu triggern.

Ich hätte es besser gefunden, wenn meine Eltern sich damals getrennt hätten, aber das war für diese Generation scheinbar undenkbar. Und so habe ich eine Zweckehe miterlebt, schlechte Stimmung, Lieb- und Respektlosigkeit - weiß nicht, ob sowas dann unbedingt besser für die Kinder ist?

06.11.2022 21:04 • x 5 #241


T
Zitat von Cocolores:
Und so habe ich eine Zweckehe miterlebt, schlechte Stimmung, Lieb- und Respektlosigkeit - weiß nicht, ob sowas dann unbedingt besser für die Kinder ist?

Das denke ich nicht... es ist ja auch kein gutes Beispiel dafür, wie man für ein positives, lebensbejahendes tägliches Umfeld sorgt.
Und gerade das wäre wichtig, weil einen nichts im Leben so krank macht wie unglückliche Beziehungen.

Meine Eltern ließen sich auch scheiden als ich ein Kind war. Schön fand ich das natürlich nicht.

Aber ich war froh als der tägliche Streit und Terror aufhörte. Endlich wieder Ruhe und Luft zum Atmen.

Meine Mutter hat mir übrigens niemals mehr einen neuen Partner vorgesetzt.

Mein Vater hatte erst eine neue Frau, als ich schon groß/nahezu erwachsen war.

Das waren gute Vorbilder.

Dass es ein fröhliches Hallo und ein munteren Ein- und Ausgehen neuer Partner gibt, kenne ich selbst so nicht und würde das auch niemals so betreiben!

Mein Mann auch nicht.

Wir sind das absolute Gegenteil von Spaßgesellschaft, jeden Abend Party und mit jedem schnell-schnell ins Bett.

War nie unsere Welt, ist nicht unsere Welt und wird es auch nie sein.
Ist absolut nicht das, wonach ich mich sehne.

Mir ist ein stabiles Umfeld für meine Kinder wichtig.
Aber dazu gehört für mich auch, dass sie nicht jeden Tag einen Papa erleben müssen, der super unzufrieden mit seinem Leben und allem ist und nur schimpft und meckert und zu nichts Lust hat.
Das beziehen sie doch auch auf sich! Das ist nicht förderlich für sie!

Abgesehen davon wird es keine Umgangsvereinbarungen im klassischen Sinn geben: wann immer Vater und Kinder sich sehen wollen, werden sie sich sehen können - und wenn es jeden Tag wäre!

So haben meine Eltern es damals gehalten (war sehr gut für mich!), und so würde ich es auch halten. Da wir ja nicht verfeindet sind, besteht dazu auch gar kein Grund.
Und selbstverständlich sollen die Kinder entscheiden, wieviel sie von uns sehen wollen/brauchen.
Das wird niemals über ihren Kopf hinweg entschieden, da sind wir uns absolut einig.

06.11.2022 21:12 • x 2 #242


A


Scheidungsanwalt oder hat unsere Ehe noch eine Chance?

x 3


Cocolores
Meine Schwester hat sich von Ihrem Mann nach über 35 Jahren getrennt. Natürlich war es direkt nach der Trennung nicht optimal, aber inzwischen ist es einfach cool. Die zwei treffen sich auch mal so, gehen einen Kaffee trinken, man ist zusammen auf Feierlichkeiten - für den Sohn perfekt.
Es muß also nicht automatisch negativ für die Kinder sein! (Obwohl er zugebenermaßen schon erwachsen war, als sie sich trennten)

Zweites Beispiel: Freundin von mir, auch vom Vater der zwei Kinder getrennt, leben das Nestmodell. Begegnen sich auch absolut respektvoll, da wird auch mal Zeit miteinander verbracht und die Kinder mußten sich natürlich am Anfang umstellen, aber auch das läuft prima. Auch weil die Zwei sich gut absprechen und was die Erziehung angeht an einem Strang ziehen.

06.11.2022 21:22 • x 3 #243


T
@Cocolores vielen Dank für diese positiven Beispiele.
Die gibt es auch.
Wenn nicht einer oder beide gnadenlose Egoisten sind und das Wohl der Kinder/des Kindes an erste Stelle setzen, kann das funktionieren. Dazu gehört dann auch ein weiterhin zivilisierter Umgang, zwischenmenschlicher Austausch - damit die Kinder sehen: Trennung bedeutet nicht, alles, was man hatte mit Füßen zu treten und blind wegzuwerfen.
Wenn es so läuft (und da kenne ich leider auch Fälle) ist das tragisch.
Aber so muss es nicht laufen, wenn beide das nicht wollen. Und so etwas (sinnlosen Kleinkrieg, Rosenkrieg, Kampf) möchte auch mein Mann nicht. Zumindest da ist er Gott sei Dank sehr klar. Die Kinder sind uns beiden das wichtigste auf der Welt.

06.11.2022 21:26 • x 3 #244


B
Du weißt ja von meinem Sohn. Trennung als die Kleine ca 1 Jahr alt war. Auch hier klappte es von Anfang an. Bis die Kindsmutter erfolgreich beruflich wieder Fuss fassen konnte zahlte er immer mehr als die Düsseldorfer Tabelle vorsah. Auch der neue Partner der Kindsmutter wurde in unserer Familie herzlich aufgenommen. Heute ist die Kleine eine junge Dame und wird nächstes Jahr studieren. Wenn,Kinder erleben dürfen,dass die Eltern zwar nicht mehr als Paar zusammen leben wollen,aber als Eltern respektvoll miteinander umgehen mögen größere Kinder manchmal sehr traurig darüber sein oder auch erleichtert,wenn das Paar sich viel streitet

Lieber glücklich getrennt als unglücklich zusammen bleiben. Damit ist keinen gedient.

06.11.2022 21:40 • x 1 #245


T
@Butterblume63 es ist sehr schön zu hören, wie gut ihr das als ganze Familie hinbekommen habt, liebe Butterblume63! Sehr aufbauend! ️
Bei meinen Eltern war es auch so, dass auch nach der Scheidung mein Vater noch im Kreis der Familie willkommen war und meine Großeltern ihn immer noch als Sohn betrachteten. Das Verhältnis war bis zuletzt herzlich. So etwas gibt Kindern auch viel Stabilität.

06.11.2022 22:53 • x 1 #246


B
Ich sehe halt Trennungen als nicht so hochdramatisch an,wenn alle damit vernünftig umgehen. Wie viele Kinder leben in Familien wo ein Elternteil beruflich häufig abwesend ist? Diese kommen damit auch zurecht,weil es ihnen erklärt wurde bzw, es ihr normaler Alltag ist.
Kaputt gehen Kinder,wenn sie viele Jahre Streit, Respektlosigkeit oder Ignoranz der Eltern untereinander erleben müssen.

Ich sagte zu meinen Kindern:

Als Paar dürft ihr scheitern,aber niemals als Eltern!

06.11.2022 23:29 • x 2 #247


T
Zitat von Butterblume63:
Wie viele Kinder leben in Familien wo ein Elternteil beruflich häufig abwesend ist? Diese kommen damit auch zurecht,weil es ihnen erklärt wurde bzw, es ihr normaler Alltag ist.

Sehr richtig! Ich hatte zu Schulzeiten auch Freundinnen, da war der Vater nur am WE zu Hause, weil Manager und Chefarzt, beide jeweils Hauptwohnsitz in einer anderen Stadt. Manchmal auch nicht jedes Wochenende. Für meine Freundinnen war das normaler Alltag. Sie kannten es gar nicht anders. Waren sehr glücklich und haben selbst später Karriere gemacht und führen ein gutes Leben.
Ich denke genauso wie du, der Umgang mit dem Thema ist entscheidend....

Vielen Dank für deine konstruktiven Worte und die guten Gedanken und Beispiele, die du hier bringst. ️

06.11.2022 23:51 • x 1 #248


T
Der Punkt ist auch - ich könnte locker am Wochenende Zeit mit meinem Mann und den Kindern als Familie verbringen, da hätte ich grundsätzlich kein Problem mit. Wenn es für die Kinder so schöner wäre und ihnen gut tun würde.
Ich wäre nur dankbar, wenn ich ansonsten seinen Frust und Grant nicht mehr ertragen müsste... und vor Allem die Kinder nicht.
Ich kann nichts für seine chronische Unzufriedenheit (das weißer eigentlich auch und sieht es auch so - aber er kann es halt nicht abstellen.)

06.11.2022 23:54 • x 1 #249


Heffalump
Zitat von Likos24:
Stimmt,..und Kinder habt Ihr auch noch! Kopfschüttel,...die werden die Leidtragenden

Irgendwie spannend.
Menschen trennen sich, Menschen kommen zusammen. Sowohl in der Jugend, als auch im erwürdigen Alter. Oder triffst du noch sämtliche Kindergartenkumpels? Oder wäre es möglich, jene haben nun Leid zu tragen, weil man nach 40 oder 50 Jahren nicht mehr, sich an Karl-Uwe oder Susi-Ariane erinnern kann?

Leidtragen durch Trennung, kommt auch auf die Trennung an, das Geschehene im Vorfeld. Ob Kinder leiden oder ob Kinder lernen, das nicht immer alles Sonnenschein ist, das es auch Regenwolken und Sturm gibt.
Dieser Happy-Family-Anspruch kommt woher?
Mich würde das brennend interessieren.

Vor Allem, wenn dir der Tod einen geliebten Menschen von der Seite reißt, da kann ich das Leid auch nicht zurück an Absender schicken. Und dazukommt doch noch, das man Kinder auf das Leben vorbereiten sollte - und dieses nun mal nicht ständig Disney ist.

07.11.2022 07:40 • x 2 #250


T
Zitat von Heffalump:
Und dazukommt doch noch, das man Kinder auf das Leben vorbereiten sollte - und dieses nun mal nicht ständig Disney ist.

Eben.
Erstrecht, wenn der Papa täglich mehrfach kund tut wie unzufrieden er mit seinem Leben ist... wo ist das bitte Happy Family oder Disney...
Ich empfinde das als schädlich. Die Kinder denken zwangsläufig, dass das ihre Schuld ist, was natürlich völliger Unsinn ist.

07.11.2022 09:19 • x 2 #251


B
Zitat von thegirlnextdoor:
Die Kinder denken zwangsläufig, dass das ihre Schuld ist, was natürlich völliger Unsinn ist.

Ja,gerade bei kleineren Kindern kommt dies vor. Da ist die Gefahr groß,dass sich Schuldkomplexe aufbauen die später negativ das weitere Leben beeinflussen
Grössere Teenies entwickelt eher die Haltung: Der/ sie hat die nicht mehr alle! Hier kommt es dann auf die Persönlichkeit an wie dies verarbeitet wird.
Deswegen bin ich persönlich so dagegen wegen der Kinder zusammen zu bleiben.

07.11.2022 09:27 • x 2 #252


E
Zitat von Likos24:
Ich habe in der Zukunftsform geschrieben. KAPPIERT! Die leidtragenden werden immer die Kinder sein,...ganz einfach,...denn die ...

Es kann sein, dass du es gut meinst, aber deine Zeilen finde ich dennoch unangebracht und klingen für mich nach emotionaler Erpressung. Was bezweckst du damit? Soll sich die TE nur wegen den Kindern von der Trennung ablassen?

Ich weiß nicht, was in dir vorgegangen ist, als du das geschrieben hast, aber bitte überdenke deine Haltung. Der Wunsch der TE zu helfen bei dem geschilderten Anliegen sollte in Vordergrund stehen. Tut das bei dir?

07.11.2022 09:33 • x 3 #253


T
Zitat von Ella:
Der Wunsch der TE zu helfen bei dem geschilderten Anliegen sollte in Vordergrund stehen. Tut das bei dir?

Vielen Dank, Ella.
Tat es bestimmt nicht, aber ist okay. (Was mich betrifft muss er sich hier nicht weiter rechtfertigen, das macht das Thema nur unübersichtlicher.)
Er hat seine Meinung geschrieben, die ich zur Kenntnis genommen habe. Meine Einschätzung: Passt nicht für unseren Fall, da es bei uns weder um neue Partner noch Spaß noch Gaudi geht.
Damit ist es für mich in Ordnung so. Soll er seine Meinung haben, ich habe meine.
Und eine Ausbildung, die mir gezeigt hat wie wichtig es ist auf eine gesunde psychische Entwicklung von Kindern zu achten - die ich in unserer Situation als kritisch/gefährdet einstufe.

Das psychische Wohl der Kinder mag für viele aber nicht die wichtigste Motivation für eine Trennung sein (gerade wenn heiße Affären involviert sind), daher verstehe ich bis zu einem gewissen Grad, warum er so vorurteilsbehaftet hier unterwegs ist, da es hier schließlich in gefühlt jedem zweiten Thread um Affären oder Trennung wegen MLC oder weil im Bett nichts mehr läuft geht.

Trifft halt bei uns alles nicht zu.

Was er nicht versteht ist, dass er nicht mein Leben leben muss und die Gesichter meiner Kinder ansehen muss, wenn der Papa gerade mal wieder getrötet hat wie sch... er alles findet.
Aber wie will man das auch erwarten. Daher kann man manche Meinungen an sich abprallen lassen. Jeder, der nicht hierher kommt und meine Kinder in diesen Augenblicken tröstet, darf ja gerne anderer Meinung sein... soll er's erstmal anders machen.

07.11.2022 09:42 • x 1 #254


E
Liebe @thegirlnextdoor,

Klarheit ist immer wohltuend, es freut mich, dass du welche für dich gefunden hast. Die Umsetzung ist meistens weniger kraftraubend als die Entscheidungsfindeng, somit ist es sehr gut, dass du eine klare Linie gefunden hast.

Dass du im Dialog mit deinem Mann bleibst ist wichtig, auch wenn von ihm keine Lösungen zu erwarten sind - zumindest klingt es so nach deinen Schilderungen, als hätte er sehr viel mit sich zu tun und als hätte er kein persönliches Interesse an die Trennung. Ich weiß nicht, ob mein Eindruck richtig ist, aber es klingt mir als hätte er all die Jahre auf deinem Rücken gelebt. Beweis dass so etwas nicht funktionieren kann ist die Tatsache, dass es nicht mal ihm gut geht. Nicht mal er zufrieden ist.

Selbstaufopferung kann Zufriedenheit erzeugen, wenn sie Früchte trägt. Ist der andere zufrieden, glücklich, wohlauf, kann ein positives Gefühl entstehen, dass man aus Liebe das Richtige getan hat. Bleibt dies aus, war die Aufopferung völlig umsonst..... Mutlosigkeit entsteht automatisch, wenn man alles gab - sogar mehr gab, als es einem gut tat - und es immer noch nicht gut ist, dann kann es gar nicht mehr gut werden. Das ist die Schlussfolgerung, die der Verstand zieht und dementsprechend ist das Gefühl....

Warum ich diese Schilderung hier anbringe ist um die Notwendigkeit deines Schrittes aufzuzeigen. Du klingt fest entschlossen, also brauchst du das nicht, aber erfahrungsgemäß kommen die Zweifel doch punktuell zurück und es ist wichtig, den Kurs zu halten. Ich wünsche dir viel Weisheit, Konsequenz und Einsicht dafür.

07.11.2022 09:55 • x 3 #255


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag