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Der Trennungsschmerz hört nicht auf

I
Liebe Forumsmitglieder,

man verdammt, jetzt sind wir schon fast 5 Monate getrennt,
kein Wort, kein Sehen, nur manchmal traurige SMS von ihr, auf die ich nicht eingehe. Das Leben geht in normalen Bahnen weiter und man sollte doch denken, dass irgendwann einmal ein Loslassen möglich ist. Ist es aber nicht. Ich denke immer noch an sie, obwohl sie mir dieses ganze Leid beschert hat. Aber ich will nicht mehr so denken, will mein altes Leben wiederhaben, ich denke gegen jegliche Vernunft. Kann ich denn nicht endlich zur Ruhe kommen. Es ist doch schon so lange Zeit vergangen. Hier schreiben zwar so viele, dass es irgendwann besser wird, dass ein Umdenken eintritt, aber wann. Langsam habe ich das Gefühl, nicht mehr zu können. Ich will wieder glücklich in den Tag hinein leben, und nicht dauernd mit diesem umgedrehten Magen herumlaufen. Immer muß ich an diese glückliche Zweisamkeit meiner Ex mit ihrem Neuen denken, und ihr gegenüber so tun, als ginge es mir gut.
Gebt mir doch eine kleine Hilfestellung, einen Rat, eine Erleichterung. Ich glaube, der Schmerz hört nie auf.

Wieder mal traurig und resigniert

Ingma

09.01.2005 12:05 • #46


E
Hallo Ingma,

Ratschläge haben bestimmt viele für Dich. Du mußt aber entscheiden was für Dich am Besten ist.

Mein Tipp ist, tu was. Treffe Entscheidungen und warte nicht bis sich was bewegt.

Du hast einmal geschrieben, das Du nicht in dem Haus bleiben kannst. Dann stürz Dich in die Suche nach einer Alternative. Solange Du dort wohnst und Dich daran klammerst wirst Du auch von Deiner Frau nicht loslassen können und Dein eigenes Leben beginnen können.
Mir geht es seit Wochen, wegen dem Kampf um das Haus, schlecht. Mein Mann hatte nie Interesse daran, deshalb verbinde ich keine positiven Erinnerungen damit. Ich könnte es auch alleine finanzieren, also kein Grund es zu verkaufen.
Die einzige Erklärung, warum mein Ex jetzt solchen Ärger macht kann nur das Motiv Rache sein. Ich war schließlich die treibende Kraft bei der Trennung.
Obwohl es mir sehr schwer fällt, denn auch mein Sohn muß sich eine eigene Wohnung suchen, habe ich mich entschlossen auszuziehen. Ich habe auch schon was in Aussicht, und alle Freunde raten mir zum Umzug.
Es fällt mir sehr schwer das alles aufzugeben, und ich könnte es auch behalten , weil mein Mann am Ende den kürzeren ziehen würde. Ich will aber nicht mehr. Ich möchte endlich meine Ruhe, deshalb wollte ich doch die Trennung. Die Scheidung wird noch schlimm genug.

Jetzt habe ich zwar wieder von meinen Problemen geschrieben, vielleicht bekommst Du dadurch aber auch Anregungen.
Ich hoffe für Dich, das es Dich nicht auch eines Tages nach Rache gelüstet. Meinem Mann geht es dabei trotzdem nicht gut.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag.
Gruß
Wuppi

09.01.2005 12:51 • #47


A


Der Trennungsschmerz hört nicht auf

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I
Liebe Wuppi,

danke für deine Nachricht, auch wenn es nicht sehr hilft, freue ich mich über jeden, der hier schreibt. Ich glaube nicht das es das Haus ist, ich sehe sie nur immer vor mir, und die Stunden, in denen es schön war. Die andere Zeit scheine ich vergessen zu haben. Ich bin einfach nur unendlich traurig.

Auch dir einen schönen Sonntag und bleib auch du stark bei der Bewältigung deiner Probleme.

Lieber Gruß

Ingma

09.01.2005 13:39 • #48


G
Lieber Ingma,

wenn du dir meine Beiträge (Er war mein Leben...und jetzt ist es aus!) schon durchgelesen hast, weißt du dass es mir im Moment, ach was sag ich... seit 2 Monaten,genauso geht wie dir.

Ich weiß nicht, ob ich dir in dieser Situation jetzt Ratschläge oder Tips geben kann, ich habe relativ wenig Erfahrung mit Trennungsschmerzen gemacht, weil ich auch noch recht jung bin und auch erst ein paar Beziehungen hatte.

Aber du musst wissen,dass dieses Gefühlschaos was du gerade durchlebst, zu der Verarbeitung einer Trennung dazugehört. Mir geht es schon seit Wochen so: Ich denke immer nur an die wunderschönen Zeiten mit meinem Ex und wie sehr ich ihn doch jetzt vermisse aber das was er mir angetan hat und wie er mich verletzt hat, das steht meistens im Hintergrund.
Ich meine wir waren ja mit unserem Partner glücklich, haben geliebt und verbrachten auch wundervolle Zeiten miteinander, dass man da nicht nur einseitig an den Verlauf der Trennung denken kann ist ja klar! Ich nehme mir es immer vor, Ingma, aber ich schaffe es auch nicht.

Man kann sich ablenken,man kann ausgehen, man kann flirten, aber das hält nur für eine gewisse Zeit an habe ich schon gemerkt. An meinen Gefühlen und dem Schmerz ändert das nichts. Spätestens wenn man doch wieder zuhause ist, ist wieder alles beim Alten.

Ingma, meine einzige Hoffnung ist die Zeit und der Abstand zu meinem Ex. Wie heißt es doch immer:Zeit heilt alle Wunden! Ich kann im Moment auch nicht daran glauben, dass ich ihn nirgendwann vergessen werde, aber es wird so sein...es muss so sein!

Ich weiß dass ich dir damit nicht helfen kann...wenns irgendein Mittel dagegen gäbe, würde ich dir es sofort sagen ::).
Ich weiß wie groß der Schmerz ist........

Ich drück dich
Gretl

09.01.2005 16:27 • #49


J
Lieber Ingma,
ich kann nur zu gut nachempfinden, wie du dich fühlst. Mir geht es ganz genauso. Auch ich kann die glückseligkeit meines ex mit seiner neuen nicht verstehen. Aber wir werden das schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Man fühlt in sich eine totale Leere, ist wie ausgebrannt, wenn man weiß SIE sind wieder zusammen unterwegs. Aber ich werde nicht aufgeben. Mich nicht aufgeben! Ich lebe im Moment egoistisch. Das hilft mir ein wenig. Natürlich macht man sich Gedanken, um das verflossene Glück, aber ich versuche mir immer wieder bewußt zu machen, das ICH im Moment an erster Stelle stehe, und nicht der ex. Es ist sehr schwer, wenn man vom Leben des anderen nichts mehr erfährt. Und wenn man was erfährt, sind es Schmerzen, die dabei entstehen. Es tut höllisch weh.
Einen Rat kann ich dir im Moment leider auch nicht geben, aber wir müssen einfach wieder an uns denken!!
Wir werden das schaffen!!

Sei umarmt.
Jessi

09.01.2005 17:45 • #50


W
Hallo Ingma,
Du hörst dich ja gar nicht gut an, fast schon depressiv, aber die Achterbahnfahrt der Gefühle müssen wir wohl oder übel akzeptieren. Und da hilft absolut nichts dagegen.
Zitat: „will mein altes Leben wiederhaben, dass du andauernd die Vergangenheit wieder heraufbeschwörst, vielleicht sogar verklärst. Es wird nie mehr so wie früher. Akzeptiere es.
Ich halte es auch für falsch einfach darauf zu warten, dass es von alleine besser wird.
Zitat: „dass es irgendwann besser wird, dass ein Umdenken eintritt, und „Ich will wieder glücklich in den Tag hinein leben, und nicht dauernd mit diesem umgedrehten Magen herumlaufen
Dafür mußt du selbst aktiv zu werden, von allein bessert sich auch im Lauf der Zeit recht wenig.
Gerade die WE sind besonders schwierig, weil hier früher viel miteinander unternommen wurde.
Deshalb solltest du gerade für diese Tage irgendetwas vornehmen. Und zwar regelmäßig.!
Wie wär's mit Saunabesuch, Kurztripps, Kulturabende oder Städtereisen.
Und irgendwann, wohl bei jedem unterschiedlich, werden die Schmerzen erträglicher, ob sie wirklich jemals ganz aufhören, weiß ich nicht.
Was hältst du denn so von Skifahren im Allgäu?
Viele Grüße

09.01.2005 21:30 • #51


I
Hallo euch allen,

habe hier zwar regelmäßig mitgelesen, aber mich zu meinem Thema nicht mehr weiter geäußert. Irgendwie hatte ich auch nicht mehr das große Bedürfnis, was ja ein sehr gutes Zeichen ist. Meine Gedanken sind zwar immer noch bei der schöneren Vergangenheit, habe mich aber schon etwas an das Single Leben gewöhnt.
Ich möchte euch noch etwas über absolute Kontaktsperre berichten:
Viele, die meine Beiträge verfolgt haben wissen, dass ich jetzt über 5 Monate absolute Kontaktsperre zu meiner Ex Frau halte.
Sie scheint mit diesem Zustand absolut nicht zurecht zu kommen, probierte immer wieder, micht doch zu einem Gespräch zu überreden. Da ich aber keinen Sinn in diesem Treffen sehe, habe ich nicht reagiert. Da meine Ex ja nach wie vor tagsüber in unser Haus kommt, um für die Kinder zu kochen, merkte ich in den letzten Tagen, das sie immer irgendetwas machte, was mich wohl erfreuen sollte. Mein Bett wurde so akurat gemacht und wie im Hotel aufgedeckt, sodass ich nur noch reinschlüpfen brauchte. Es fehlte nur noch das Betthupferl auf dem Kopfkissen. u.s.w.
Vor kurzer Zeit hat sie mein Schlafzimmer immer so belassen, wie ich es morgens verließ).
Da von mir immer noch keine Reaktion kam, versuchte sie mich zu nerven. Ich müsse mehr auf die Blumenpflege achten, die Kinder bekämen nicht das Richtige zur Schule zu Essen mit,
und überhaupt, die Toilette könnte auch mal wieder geputzt werden. Sie hat dann erreicht was sie wollte. Ich zählte sie schriftlich aus, dass sie hier nicht mehr wohnen würde und wann ich hier was mache, gehe sie überhaupt nichts an.
Ich forderte sie auf, meine Privatsphäre zu respektieren, da ich ihr sonst den Schlüssel für das Haus wegnehmen müsse, und wir uns eine andere Regelung für die Versorgung der Kinder überlegen müßten.
Daraufhim schrieb auch sie einen bitterbösen Brief, dann war zwei Tage Ruhe. Dann legte sie mir einen Tage einen Spruch hin, in dem Sinn: Wer sich selbst nicht liebt, kann auch keine Liebe schenken. Ich schrieb ihr eine SMS, dass eigentlich ich diesen Spruch ihr hätte hinlegen müssen.
Dann kam ihre weiße Flagge:
Ich hätte das ganz falsch verstanden, das kommt davon, wenn wir nie miteinander reden und ob wir uns nicht mal treffen könnten.
Dann teilte sie mir mit, abends schon zweimal auf der Terasse gestanden zu haben, um mich durch das Fenster zu beobachten. Reinzukommen hätte sie sich aber nicht getraut.
Dann erfuhr ich von meiner Schwiegermutter, dass sie abends im Streit von ihrem neuen Partner abgehauen wäre, zu mir kam, sich aber nicht traute zu klingeln und dann zu einer Nachbarin gegangen war, um sich bei ihr die halbe Nacht auszuweinen. Ihr Neuer ist ihr dann gefolgt, da er vermutete, dass sie bei mir wäre. Er schlich dann ums Haus um durch die Fenster zu spähen. Die Bewegungsmelder haben ihn aber letztendlich vertrieben.
In welchem Film befinde ich mich eigentlich??????!!!!!!
Gester folgende SMS: Originalwortlaut:
Ach Ingo, nochmal von vorne anfangen, als sei nichts geschehen,rechtzeitig Fehler erkennen, nicht schweigen, Veränderungen wollen und umsetzen, das wäre schön..oder?


Ja, aber trotzdem ist alles kaputt, denn ich kann nicht mehr so tun, als wäre nichts geschehen.
Habe noch einmal einen Brief aufgesetzt, nett und sachlich geschrieben, ihr nochmal alles erklärt, denn ich kann nicht weiter auf sie eingehen. Vielleicht will ich jetzt wirklich nicht mehr.

Was meint ihr, bezweckt sie mit o.g. Handlungen?

Ich Grüße euch alle

Ingma

23.01.2005 16:36 • #52


E
Hallo Ingma,


Zitat:
Was meint ihr, bezweckt sie mit o.g. Handlungen?



darüber können wir doch nur spekulieren, oder? Vielleicht will sie einen Neuanfang, vielleicht will sie nur ihre Macht über dich spüren, vielleicht kann sie sich nicht entscheiden was sie will, und versucht dich warm zu halten...etc etc.

Die Frage bekommst du nur beantwortet, wenn du sie IHR stellst, nur ob du das möchtest, ist die andere Seite, denn mit einem Gespräch würdest du die Kontaktsperre unterbrechen.

Wenn du die Trennung durchziehen willst mit allen Konsequenzen, dann mach dir keine Gedanken darüber, was sie mit ihren Aktionen bezweckt, halte die Kontaktsperre und reagier einfach nicht.

Aber was du tust, ist letztendlich deine Sache, und wir sind nicht hier, um Fragen zu beantworten, die eigentlich nur der Partner beantworten kann, so er denn ehrlich und aufrichtig ist. Schliesslich spekulieren wir nur, und kennen auch nur deine Sichtweise der Trennungsgeschichte ;)


Schönen Sonntag dir

Gruss
Thilde

23.01.2005 17:05 • #53


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Ja, du hast recht Thilde, es ist nur Spekulation, und es sollte mir auch egal sein. Ich bin schon so weit gekommen und ich komme auch noch weiter. Aber darf es mich nicht ein ganz klein wenig freuen?

Dir auch einen schönen Sonntag Abend, Thilde

23.01.2005 19:57 • #54


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Ja, du hast recht Thilde, es ist nur Spekulation, und es sollte mir auch egal sein. Ich bin schon so weit gekommen und ich komme auch noch weiter. Aber darf es mich nicht ein ganz klein wenig freuen?

Dir auch einen schönen Sonntag Abend, Thilde

Ingma

23.01.2005 19:58 • #55


E
Hi Ingma,

ich hatte deine Frage eigentlich ernsthaft aufgefasst, und mir kam es nicht so vor, als freust du dich wirklich über die Aktionen deiner Nochfrau.
Mir will scheinen, dass sie dich damit doch ganz schön ins Schleudern bringt, sonst würdest du dir nicht so viele Gedanken machen über das Warum und Wieso.

Klar sollte es dir egal sein, nur wer schafft das schon so leicht?

Und mir ist auch klar, dass man ab und an Bestätigung braucht, für das was man tut, also weiter so, wenn es das ist, was du willst! ;)


Gruss
Thilde

23.01.2005 20:14 • #56


I
Liebe Thilde,

hör ich da etwas Ironie. Es kommt mir vor, als wenn du etwas
von oben herab auf eine EHRLICHE Frage geantwortet hast?
Täusch ich mich da?
Das ich im Moment noch du viele Aktionen durcheinander gebracht werden kann, sollte vielleicht verständlich sein. Ich probiere trotz alledem den RICHTIGEN Weg zu finden, wie auch immer.

Ingma

23.01.2005 22:34 • #57


E
Hmm, Ingma,

es war gewiss nicht ironisch oder von oben herab gemeint, aber wenn du es so interpretieren magst, bitte sehr.

Im geschriebenen Wort fehlt halt Gestik und Mimik, ich ahbe nur hinterfragt, sorry falls ich dir damit zu nahe getreten bin.


Gruss
Thilde

23.01.2005 22:44 • #58


E
Hallo Ingma,

ich schreibe eigentlich nur noch selten in diesem Teil des Forums, denn meine Geschichte ist schon beinahe drei Jahre alt ... ein Zeichen dass es ein Weiterleben danach gibt ...

ich habe nicht alles gelesen was in deinem Thread stand will ich zugeben, dazu ist es im Laufe der Zeit zuviel geworden ... aufmerksam darauf geworden bin ich durch deine Frage wie die momentane Haltung deiner Frau zu deuten ist, dass ich dir schreibe liegt aber eher an dieser Kontaktsperre zu welcher du von vielen Seiten Lob und Anerkennung bekommen hast ...

meine Meinung geht da in eine andere Richtung ... Meinungen bilden sich auf Grund von eigenen Erfahrungen oder aus der Beobachtung der Erfahrung anderer ... sie haben nicht unbedingt Gültigkeit für die Leben anderer, aber sie bieten Anregung für eigene Lösungswege ...

dein Grund der Kontaktsperre ist nicht der, sich für den Verlassenden dadurch interessant zu machen und die Hoffnungsfalle zu nähren, dein Grund ist der Abstand den du dadurch zu gewinnen versuchst und der den Schmerz nicht mit jedem Kontakt von neuem wieder aufleben lässt ... in deinem Fall allerdings ist das nicht wirklich so, es gibt schriftlichen Kontakt und indem deine Frau täglich ins Haus kommt hinterlässt sie auch dort ihre Spuren ...

Kontaktsperren mögen vielleicht hilfreich sein wenn es 'nur' um zwei Menschen und geht und sich diese Menschen im späteren Leben nicht oder kaum mehr sehen werden ... da wo aber Kinder beteiligt sind ist das gar nicht möglich! ... du und deine (Ex)Frau, ihr geht nur als Paar auseinander, Eltern werdet ihr immer bleiben und euch auf dieser Ebene auch immer wieder begegnen ...

vielleicht habe ich nicht alles richtig gelesen oder verstanden ... aber für mich sieht diese Kontaktsperre ein bisschen danach aus als ob du den Kopf in den Sand steckst und wartest dass es dir irgendwann besser geht ... es wird sich aber nichts ändern Ingma wenn du der Situation, und mit ihr leider auch deiner Ex, nicht ins Auge blickst und klärst was zu klären ist ...

für dich hast du erkannt, dass es mit ihr keine Zukunft mehr geben kann ... diese Entscheidung war sicher nicht leicht, ist aber nachvollziehbar und sicher auch sinnvoll bei dem was du in den letzten 1 ½ Jahren erlebt hast ... wenn du dir mit dieser Entscheidung sicher bist wirst du den nächsten Schritt gehen müssen ... du kannst nicht 'auf ewig' Abstand gewinnen, wenn du ihr nicht begegnest weißt du auch gar nicht was du schon aushalten kannst und was nicht ...

vor allem denke ich solltest du Tatsachen schaffen FÜR die Trennung wenn du diese wirklich willst ... denn deine Ex hat den Fuss sozusagen noch in der Tür, in gewisser Weise lebt ihr 'euer Leben' immer noch zusammen, verbunden über die Kinder und durch das gemeinsame Haus ... vermutlich sollte diese Lösung die ihr da gefunden habt nur ein Übergangsstadium sein in welchem vielleicht noch alles möglich ist, eventuell auch ein Weg zurück, insofern hatte sie auch ihren Sinn ... wenn du dir aber sicher bist dass es den nicht mehr gibt ist es Zeit für den nächsten Schritt ...

überlege dir wie du das Zusammenleben mit deinen Kindern gestalten willst, ob deine Kinder bei dir bleiben möchten oder ob sie zu ihrer Mutter wollen ... lass ihnen die Wahl, sie sind alt genug ... denke an sie und nicht an dich! ... ich kann es mir nicht wirklich vorstellen dass du deine Frau auf Dauer in 'deinem' Haus erträgst so wie sich die Situation im Moment darstellt ... es ist dein privater Bereich in den sie eindringt und ich habe das Gefühl dass sie sich, weil sich ihre Freiheit als Irrtum erwies, mehr in dein Leben drängen könnte um dort wieder Fuss zu fassen ... die kleinen Aufmerksamkeiten, die zufälligen Begegnungen im Auto ... sie wirbt um dich ...

wenn diese Werbung keinen Sinn mehr macht setze ihr ein Ende ... das geht nicht in Briefen, dazu braucht es Worte hinter denen sie deine Entschlossenheit spüren und hören kann ... dazu braucht es auch weitere Regelungen, z.B. die, in welcher Form sie sich in dem ehemals gemeinsamen Haus bewegen kann ... vielleicht sollte sie sich dort vorerst mal auch gar nicht mehr bewegen sondern das Mittagessen in ihrer Wohnung servieren ... eine klare Trennung der Leben wäre wichtig, vor allem wenn es dir mit diesen Fäden die noch existieren nicht gut geht ...

natürlich wäre es wünscheswert wenn die ehemaligen Partner nach der Trennung einen normalen Umgang miteinander pflegen könnten, wenn es selbstverständlich wäre dass man sich wegen der Kinder bespricht, dass die Kinder mal beim einen und beim anderen sein könnten und dass die Wohnungen des jeweiligen Elternteils auch für den anderen nicht tabu sind ... aber das geht leider nicht immer, mal scheitert es daran dass einer es nicht erträgt, mal daran dass der andere kein Interesse daran hat ...

eine Trennung bringt viele Steine ins Rollen und so vieles was geregelt werden muss und worauf man eigentlich gut verzichten könnte ... es nützt aber nix, es muss einfach sein und man kommt Stück für Stück voran und lässt einiges hinter sich ... vieles davon tut sehr weh, aber doch gibt es auch die Erleichterung wenn wieder ein Stein zur Seite geräumt ist und der Weg nach vorne übersichtlicher wird ...

ich bin seit fast drei Jahren getrennt, denen gingen 22 gemeinsame Jahre voraus und ich habe ein Kind in ähnlichem Alter wie die deinen ... unser gemeinsames Haus musste verkauft werden weil keiner in der Lage war es alleine zu halten ... mein Exmann hatte die letzten beiden gemeinsamen Jahre eine Beziehung während der Ehe ... ich war es die Tatsachen geschaffen hat (nach einem gescheiterten Versuch wieder zusammenzukommen der 15 Monate gedauert hat und noch mehr Leid brachte) indem ich mit der Tochter ausgezogen bin ... drei Monate lang haben wir noch als Familie in diesem Haus zusammengelebt während ich (mit der Hilfe meines Ex und dem Antrieb seines schlechten Gewissens ) eine eigene Wohnung genommen und renoviert habe ... wir haben in dieser Zeit außer getrennten Schlafzimmern eigentlich nichts verändert, auch finanziell lief erst mal alles über das Haushaltsgeld weiter wie immer ... es war keine leichte Zeit, das darfst du mir glauben, ich war gezwungen mit anzusehen wie er immer wieder das Haus verließ um zu seiner Freundin zu gehen und danach leichten Fusses zurückkam und das Gespräch suchte um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen ...

bereut habe ich manchmal schon, dass ich ihn damals für die Übergangszeit nicht gebeten habe sich eine andere Bleibe zu suchen, es hätte mir möglicherweise manches erleichtert ...

andererseits haben wir uns dadurch irgendwie der anstehenden Situation gestellt und wenigstens in manchen Dingen versucht alles dahingehend zu klären dass unsere Tochter nicht allzu viel Schaden davontragen sollte ... ob es uns gelungen ist weiß ich natürlich nicht ... und diese letzten gemeinsamen drei Monate waren dann auch die Vorbereitung der Trennung, haben auf beiden Seiten die Tatsachen geschaffen sie zu begreifen und zu akzeptieren, vor allem in ihrer Endgültigkeit ... alleine das wirklich harmonische gemeinsame Verlegen des Laminats bei welcher wir wie früher Hand in Hand gearbeitet haben machte klar dass in der Hauptsache nur noch einer von uns auf diesem Laminat leben würde ... es war eine Art Vorbereitung fürs getrennte Leben danach ... das anschließende Weihnachtsfest feierten wir in Teilen zusammen in meiner Wohnung unterm üblichen Weihnachtsbaum, den bisher gewohnten Ablauf hatten wir verändert, es war eigenartig, aber es war völlig okay und auszuhalten ...

ich für mich habe die Erfahrung gemacht es hilft wenn man die Dinge anfasst wenn sie auf einen zukommen ... manches sieht aus der Entfernung viel gefährlicher aus als wenn man dem gegenübersteht ...

vielleicht hätte ich anders reagiert wenn da nicht meine Tochter gewesen wäre ... man weiß nie was und wie Kinder aufnehmen und bewerten, manchmal bekommt man Rückmeldungen gleich, manchmal Jahre später und manchmal auch nie ... ich denke ich habe von allem etwas bekommen ... und ich habe immer wieder gestaunt WIEVIEL und WAS meine Tochter in dieser Zeit registriert hat ... ein Satz von ihr kam schon in der Trennungsphase und der war sinngemäß so, dass sie es natürlich furchtbar findet dass ihre Eltern sich trennen, dass sie aber froh ist dass wir mit ihr darüber so offen als möglich geredet haben und vor allem auch noch miteinander so dass sie das Gefühl haben konnte beide behalten und ein bisschen mitplanen zu dürfen, sie fühlte sich nicht ganz so ausgeliefert ... damals war sie 12 ...

das haben wir versucht bis heute so zu halten ... die einzige Verbindung die es noch gibt ist unsere Tochter und die wird uns immer verbinden, ein Leben lang! ...

und es gab/gibt auch immer wieder Streit und Meinungsverschiedenheiten, das gehört dazu ...

versuche dich den Gegebenheiten zu stellen, gestalte dein Leben für dich und auch für deine kids ... wage Veränderungen ... überlege dir was dir wichtig ist, wie du leben möchtest und formuliere das gegenüber deiner Frau ... das wird nicht leicht werden, das ist richtig, aber im Moment scheint es mir als ob du etwas in der Schwebe belässt und ich kann mir nicht vorstellen dass du dich damit wohl fühlst ... du hast sinngemäss irgendwo geschrieben dass du dir kein Leben ohne sie aber auch keines mehr mit ihr vorstellen kannst ... für eines von beiden musst du dich aber entscheiden ... und glaube mir, nach dieser Entscheidung wird es dir ganz langsam besser gehen ... du hast damit die Tatsachen und Möglichkeiten geschaffen für ein Leben danach ... dann kannst du weitergehen, der Weg liegt vor dir ...

überlege wie deine Kinder die momentane Situation sehen und verstehen könnten und was sie für Schlüsse daraus ziehen ... sie sehen, dass ihr nicht mehr miteinander redet, sie wissen ihre Mutter noch täglich zu ihrer Versorgung im Haus (geht es eigentlich nur um das Mittagessen oder übernimmt sie noch andere Aufgaben im Haushalt?), sie haben sicher auch schon die Aufmerksamkeiten registriert die sie dir hinterlässt, sie spüren dass es dir damit nicht gut geht ... die Situation ist zu offen, sie hat zuviel Spielraum, nährt damit Hoffnungen und zeigt gleichzeitig Widersprüche auf ... und das seit 1 ½ Jahren?! ...

man hat immer so viel Kraft wie man braucht ... ich wünsche dir alles Gute ...

lilac






25.01.2005 10:04 • #59


I
Hallo Lilac,

tausend Dank für deine Mühe, so umfangreich Stellung zu nehmen. Du wirkst sehr stark und alles was du gesagt hast stimmt, kann ich nachvollziehen.
Vielleicht erwarte ich wirklich zu viel von der Kontaktsperre, aber für mich war sie bis jetzt das Allheilmittel, das einzige Balsam für meine Seele. Ich versuche loszulassen, aber wie du schon richtig zitiert hast, hat sich an dem Zustand
nicht mit ihr, aber auch nicht ohne sie noch nicht grundlegend etwas geändert. Vielleicht brauche ich noch Zeit, vielleicht muß ich aber auch langsam den nächsten Schritt gehen. Ich bin mir da absolut nicht sicher, habe auch Angst,
ihr gegenüberzutreten, weiß nicht, ob ich schon so weit bin.
Um das herauszufinden, muß ich es zumindest versuchen, da hast du vollkommen recht.
Meine Wutphase ist leider noch nicht abgeschlossen, sodass ich ihr direkt ins Gesicht springen könnte. Klar, dass der Verlasser mit einem Treffen wohl weniger Probleme hat, sie wünscht sich auch für die Zukunft ein freundschaftliches Verhältnis. Undenkbar für mich, aber durch die Kinder werden wir natürlich weiterhin Berührungspunkte haben. (Leider)

Der Zustand, dass sie weiterhin für sie kocht, Wäsche wäscht,
einkauft und andere Kleinigkeiten im Haushalt erledigt wird von mir eigentlich nur geduldet, damit die Kinder regelmäßigen Kontakt zu ihr haben. Das Essen in ihrer neuen Wohnung wurde von meinen Söhnen abgelehnt, da sie dort nicht hinwollen.
Ja, was mache ich richtig, was falsch, was ist für meine Söhne, was ist für mich das beste. Hätte man doch bloß irgendwann eine Ausbildung für diese Lebenskrise erhalten.

Dein Beitrag hat mir aber Denkanstöße gegeben, muß schauen, was ich daraus mache. Dir wünsche ich in deinem neuen Leben auch alles Gute, denn ich vermute, dass es heute in machen Situationen immer noch ein wenig weh tut.

Vielen lieben Dank nochmals für deine Hilfe, werde bei Gelegenheit immer mal wieder berichten.

Gruß aus dem Norden

Ingma

25.01.2005 13:56 • #60


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