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Die heutige Impulsfrage

Gast555
Er hat mich gerade angerufen total aufgedreht und glücklich.
Ich hab widersprüchliche Gefühle denn ich freu mich einerseits für ihn, andererseits bin ich traurig, dass er so schönes wieder mal mit jemand anderem (einem neuen Freund) und nicht mit mir erlebt. Für das zweite Gefühl hab ich mich direkt darauf wieder schuldig gefühlt, bis ich mir klar machte, dass ich es bei jedem anderen legitim fände, warum also nicht bei mir selbst.
Vielleicht schaff ich es wirklich nur so...Durch den Schmerz durch und wieder zusammen...oder durch den Schmerz durch und entliebt....
Ich bin fast froh, dass er sich die nächsten Tage wohl nicht melden wird...

23.07.2025 22:21 • #211


Gast555
Wieder eine Art Tagebucheintrag:
Ich befinde mich weiterhin im Zwischenreich. Wir haben regelmäßig unregelmäßigen Kontakt. Mir geht es mal besser, mal schlechter damit. Ich versuche mich aufrecht zu halten. Der Versuch nicht bedürftig zu sein ist gescheitert. Mein Ziel ist gerade einfach nur: keine übereilte Entscheidung zu treffen und die Gelegenheit zu nutzen zu beobachten, aber auch rechtzeitig den Absprung zu schaffen bevor ich mich daran zermürbe (?), erstarre (?) auflöse (?)....

Er sagt er liebe mich immer noch. Ich glaube ihm das. Es ist aber vermutlich nicht die Art von Liebe die ich spüre. Das ohne Wertung der Güte.
Sein Lebensmittelpunkt ist inzwischen viele hunderte Km entfernt. Seine Einschränkungen seiner Erkrankungen machen ihm zu schaffen. Mir kommt es immer wieder so vor als wolle er mich davor, seiner Erkrankung und sich, warnen. Ich sehe/höre/lese jedoch auch heraus was alles doch viel mehr geht bei ihm also noch vor einem Jahr. Es tut ihm dort wo er ist gut. Er übernimmt wieder Verantwortung, ist aktiv ...Er macht wieder Dinge, die er als ihm unzumutbar beschrieb als wir noch zusammen waren ...
Ich will ihm das dort nicht nehmen. Gleichzeitig zerreißt es mich weil ich ihn wieder hier bei mir haben möchte. Er sagt er will langfristig wieder ein Leben mit mir, wisse aber noch nicht wie lange er da wo er jetzt ist (alternatives Lebenskonzept) noch bleiben werde. Er will mich regelmäßig besuchen kommen damit wir klären können wie ein Miteinander gehen könnte. Absichtserklärungen.....

Ich hoffe, dass ich an all dem reife ....(?)....
Ich war die letzten Monate verhalten optimistisch dass es vielleicht doch einen neuen guten gemeinsamen Weg für uns gibt. Gerade verzweifle ich aber wieder an der Diskrepanz zwischen seinen Worten und seinen Taten ... Dann spreche ich es bedürftig an, dann strengt er sich an .... Ich will aber doch nicht mehr ziehen und bitten ....

Wäre ich nicht ich würde ich mir raten loszulassen ... Aber es fühlt sich wie Verrat an .. an ihm, uns und an mir ... also lasse ich nicht los ...weiss auch gar nicht wie das ginge ...
(ging auch nicht während no contact ....)

08.08.2025 10:57 • x 1 #212


A


Die heutige Impulsfrage

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ma24
Danke, für dieses ausführliche Statement. Ich glaube, er hält dich ganz schön hin und du willst es noch aushalten. Verfolgst immer noch die Vision mit ihm und verharrst in deinem Zwischenreich.
Mir geht es ähnlich. Nur dass wir halt noch zusammen wohnen und meine Vision von Ehe irgendwo am Horizont zu verschwinden droht. Die Hoffnung bleibt. Eine Deadline? Kriege ich nicht fertig. Du auch nicht, oder?

08.08.2025 11:17 • #213


Gast555
@ma24
ich liebe ihn immer noch. Du Deine Frau auch?

08.08.2025 11:19 • x 1 #214


ma24
@Aiyla
Ja, natürlich. Aber wir haben unterschiedliche Entwicklungen genommen. Darunter leide ich mehr als sie. Denn es war ja mal anders. Und diese Zeit vermisse ich so. Und deshalb fällt mir eben das Loslassen so unendlich schwer.

08.08.2025 11:24 • #215


Gast555
@ma24
warum erwartest du eigentlich von dir loszulassen? Weil Du sie betrogen hast?

08.08.2025 11:25 • #216


ma24
@Aiyla
Das verstehe ich nicht.

08.08.2025 11:46 • #217


Gast555
......Auch ich übernehme leider wieder zu wenig die Verantwortung für mein eigenes Glück....Es ist eine Form von Missbrauch dem Anderen aufzubürden einen glücklich zu machen ....mal abgesehen davon, dass das eh nicht geht....

08.08.2025 12:09 • x 1 #218


ma24
@Aiyla
Ja, Selbstliebe betreiben, sich seiner selbst bewusst werden, um dann zu erkennen, welche Menschen ich in mein Leben lasse, die mir für mein Lebensglück gut tun. Eine Lebensaufgabe.

08.08.2025 13:24 • x 2 #219


MissNoName
@Aiyla ich denke du verdrehst das aber ein bisschen zu deinen Ungunsten -
Ja, ein Partner ist nicht dazu da, Fehler auszubügeln die andere gemacht haben oder Löcher zu stopfen, die er nicht stopfen kann.
Da sind wir uns sicher alle einig.

Aber: natürlich darf man Erwartungen an eine Partnerschaft haben - und natürlich sollte ein Partner einen nicht in der Luft hängen lassen, Dinge im Alleingang entscheiden und einen emotional hängen lassen usw.

All das passiert mit dir und du rechtfertigst das, um die Hoffnung auf eine Beziehung mit dem Mann nicht aufgeben zu müssen.
Das könnte sehr schiefgehen...

08.08.2025 13:32 • x 3 #220


Gast555
Absturz im freien Fall. Viele werden sich bestätigt fühlen, manche vielleicht sogar denken, dass ich selber Schuld bin, habe ich doch auf Ratschläge vermeintlich nicht gehört.

Wir haben gestern am Telefon gestritten. Ich wurde wütend, zuerst auf ihn, dann auf mich. Er erzählte mir von seinem tollen Tag. Es zerriß mich dabei. Denn ich freute mich einseits aufrichtig, dass es ihm gut geht und gleichzeitig war ich traurig, weil das Gut gehen wieder einmal ohne mich ist. Diese Diskrepanz, dieses drüber stolpern, verunsichert sein, mich egoistisch und kleinlich fühlen...und mich zutiefst bedürftig und frustriert fühlen....wie ein kleines Kind...ganz erbärmlich...ich sprach an dass ich traurig bin und mehr oder weniger die obige Essenz voll meiner Selbstkritik und meiner inneren Not...meine Selbstkritik hat er aufgegriffen und mir meinen Egoismus verbal um die Ohren gehauen, meine Not war ihm keines Wortes Wert.... ihn überfordere das...Er hat ein paar Sachen gesagt die wieder richtig weh getan haben, aber ich war laut geworden in meinem Klagen und hab vor Wut und Trauer geheult, dass das (ihm, aber vorallem mir selbst) nicht gut tut, klar...klang alles wie eine neue Trennung und das im Getrenntsein....

Mein Kopf weiss, dass wir beide ungerecht sind ...und das beide zu meinen Ungunsten....Wenn nicht einmal ich für mich eintrete, warum sollte er es tun....

Und jetzt der Versuch einer objektiveren (? Kann ich bitte von wohlwollenden Menschen Feedback bekommen ob das logisch klingt) Sicht: Er ist krank und kämpft darum wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Er macht das gut. Er hat für sich gute Rahmenbedingungen gefunden, weiss aber dass er dort wo er ist vermutlich nicht auf ewig bleiben kann. Er kämpft für sich. Er hat keine Kapazitäten mich im Blick zu haben. Wenn es mir schlecht geht sind das für ihn Kollateralschäden. Er macht mir Hoffnungen weil er sich wirklich auch erhofft hat, dass wir das irgendwann wieder hinbekommen hätten können...aber er hat keine Kapazitäten sich über Wege dahin Gedanken zu machen geschweige denn etwas dafür zu tun...Er lässt mir die Verantwortung ob ich weiter um ihn kreise, ihm Rettungsnetz für den Notfall und weiteres mehr bin und ob ich damit zurecht komme oder nicht..wenn ich meine Not klage weil ich selber auch was will, haut er ein Stop rein, denn damit kann und will er sich nicht auseinander setzen ...und wir beschämen mich beide ob meiner bedürftigen und emotionalen Reaktion darauf....

12.08.2025 10:52 • x 2 #221


Gast555
Ich bin so sauer auf mich weil ich nicht tough, tapfer, stoisch und selbstlos bin.

12.08.2025 12:25 • x 3 #222


ma24
@Aiyla
Vielleicht auch ein bisschen viel von dir verlangt ...
Eigene Verletzlichkeit sich einzugestehen, sich selbst zu verzeihen, in den Arm zu nehmen, die eigenen Schwächen nicht mit Versagen zu verwechseln... gehört auch dazu.
Nur so meine Gedanken.

12.08.2025 12:30 • x 2 #223


FrauDrachin
Zitat von Aiyla:
Und jetzt der Versuch einer objektiveren (? Kann ich bitte von wohlwollenden Menschen Feedback bekommen ob das logisch klingt) Sicht: Er ist krank und kämpft darum wieder einigermaßen auf die Beine zu kommen. Er macht das gut. Er hat für sich gute Rahmenbedingungen gefunden, weiss aber dass er dort wo er ist vermutlich nicht auf ewig bleiben kann. Er kämpft für sich. Er hat keine Kapazitäten mich im Blick zu haben. Wenn es mir schlecht geht sind das für ihn Kollateralschäden. Er macht mir Hoffnungen weil er sich wirklich auch erhofft hat, dass wir das irgendwann wieder hinbekommen hätten können...aber er hat keine Kapazitäten sich über Wege dahin Gedanken zu machen geschweige denn etwas dafür zu tun...Er lässt mir die Verantwortung ob ich weiter um ihn kreise, ihm Rettungsnetz für den Notfall und weiteres mehr bin und ob ich damit zurecht komme oder nicht..wenn ich meine Not klage weil ich selber auch was will, haut er ein Stop rein, denn damit kann und will er sich nicht auseinander setzen ...und wir beschämen mich beide ob meiner bedürftigen und emotionalen Reaktion darauf....

Ach Mensch, du... Ich lass dir erst mal ne Umarmung da, wenn du magst.

Mein Feedback als hoffentlich definitiv wohlwollender Mensch, und als Mensch, der viel Wert auf objektive und logische Überlegungen legt:
Wenn meine Erklärung für irgendetwas einen Anlauf von mehr als 100 Wörtern braucht, und ein dutzend Annahmen beinhaltet, dann stoppe ich mich inzwischen. Dann versuche ich offensichtlich, eine Schlussfolgerung zu untermauern, die ich längst getroffen habe, und wo ich alle möglichen geistigen Verrenkungen machen muss, um sie logisch und objektiv zu beweisen. Und ich mache das wirlich dauernd...

Also möchte ich das Pferd gerne von hinten aufzäumen:
Welche Schlussfolgerung möchtest du denn beweisen?
-Dass er dich weiterhin liebt?
-Dass du weiterhin, irgendwie, irgendwann, irgenwo einen Platz in seinem Leben hast?
-Dass eine gute Beziehung zwischen euch (wieder) möglich bist?
-Dass du das Problem bist, und er eigentlich ein guter?
-Dass es total sinnvoll ist, wenn du weiter hoffst, dich anpasst, schön lieb bist?

Und dann ist es halt, z.B. in der Wissenschaft, oft sinnvoller, schneller und zielführender Annahmen zu falsifizieren, als sie beweisen zu wollen.

Er liebt dich weiterhin.
Joa, er ist hunderte von Kilometern weggezogen, kriegt dort sein Leben zunehmend auf die Reihe und ist glücklich mit neuen Freunden. Hm...

Irgendwie wirst du irgendwann wieder einen Platz in seinem Leben haben.
Nun ja. JEZT hat er keine Kapazitäten. JETZT hat er keine Lust, emotional auf dich einzugehen. JETZT ist er paar huntert Kilometer weit weg. Also, was macht es für dich JETZT für einen Sinn, zu versuchen, eine Beziehung mit ihm zu führen?

Eine gute Beziehung zwischen euch ist möglich.
Hm... sorry... sämtliche Kontakte, die ihr aktuell habt, sind zumindest für dich nicht gut. Wie sollte sich so eine gute Beziehung aufbauen lassen?

usw. usf.
Ich will dir wirklich nicht weh tun, wie gesagt, been there, done this, schau einfach nur auf die Tatsachen. Er hat sich getrennt, ist weit, weit weg und glücklich dort, und kein Stück bereit, emotional auf dich einzugehen.
Du denkst immer noch mit dem Beziehungsgehirn, während er sich buchstäblich meilenweit aus der Beziehung zurückgezogen hat.

Zitat von Aiyla:
und wir beschämen mich beide ob meiner bedürftigen und emotionalen Reaktion darauf....

Was mich sehr berührt hat, ist das hier.
Ganz ehrlich, einen Partner, der einen beschämt, braucht wirklich niemand. Wirklich ganz ehrlich nicht. Ich halte das mit für eines der Beziehungsschädlichsten Dinge überhaupt, die man machen kann.

Und was ist mir dir? Warum schämst du dich? Wofür schämst du dich?
Schau, du hast dir die Antwort schon ein bisschen selber gegeben:
Du schämst dich für dein Verhalten, weil du mit deinen Gefühlen nicht bei ihm ankommst. Auch hier wieder, schau, dass du es auf die Tatsachen runterbrichst. Du bist nicht egoistisch, oder, wie man hier sagt, unvergonnt, sondern:
Du hättest es dir so sehr gewünscht, dass er mit dir happy ist, und es macht dich traurig, dass er ohne dich glücklicher ist.
Fertig. Nix, wofür man sich schämen müsste.

Hör doch bitte auf, dich selber zu quälen.

12.08.2025 14:15 • x 3 #224


FrauDrachin
@Aiyla
Nachtrag: vielleicht auch noch eine Überlegung wert: Was versuchst du denn aktuell durch das Konakthalten zu erreichen?
Anfangs war dein Argument, dass du gerne mit ihm zusammen die Beziehung aufarbeiten würdest, wenn ich mich richtig erinnere. Über den Punkt scheinst du hinaus zu sein.
Was ist denn jetzt das Ziel? Auf eine mögliche zukünftige Beziehung 2.0 hinzuarbeiten? Planfall Null: Was würdest du als zielführende Strategie halten, auf eine Beziehung 2.0 hinzuarbeiten?

12.08.2025 14:21 • x 1 #225


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