Ehe festhalten oder lösen- wie abwägen?

Ich bin der Überzeugung, dass die Leistung eines Partners in der Ehe nicht mit Geld aufzuwerten ist. Sicher kann man alles outsourcen: jeden Tag essen gehen, Putzfrau putzt, mit fast jeder Frau kann man ein Kind zeugen, die Kinderfrau darf nachts aufstehen wenn das Kind weint. Dennoch freue ich mich, wenn mein Mann und ich zusammen, oder mein Mann allein, etwas im Garten arbeiten, was auch ein Gärtner tun kann, und vermutlich sogar besser kann. Ich sehe die Ehe als Gemeinschaft, jeder trägt bei, was er kann, und geteilte Freude ist doppelte Freude. Ja da bin ich Idealist... Insofern verstehe ich nicht, bin ich klar nicht einverstanden, warum mein Mann meint, ihm gehören 3/4 des Zugewinns. Er argumentiert, mit 1/4 bekomme ich mehr als viele andere mit 1/2, er ist gar nicht schlimm , ich solle froh sein. Mir geht es aber um das Prinzip. Ich habe mich 100% engagiert und nicht zu 1/4.
Achtung das war die Bambi Nummer.

Du hast doch letztens erst geschrieben, dass ihr einen Gärtner habt? Jetzt auf einmal nicht mehr? Argumentierst du so, wie es im jeweiligen Moment am besten passt? Das, was vor ein paar Tagen noch war, ist nicht mehr? Es werden immer mehr Widersprüche....
Zum anderen, wenn du eure Ehe schon so aufrechnest. Dein Mann hat sich NIE um die Kinder gekümmert? Sich nie mit denen befasst?
Ich gehe davon aus, dass ihm seine Kinder auch nicht fremd waren.. Also: sein Fulltimejob = 50 %, dann noch 25 % dafür, dass er sich irgendwann mit seinen Kindern beschäftigt hat, wären 75 %, so könnte man auch rechnen. Und dafür, dass du die Fenster nicht selber putzt, wird dir dann noch etwas abgezogen... also, wo wirst du unfair behandelt finanziell? Mit einem Viertel bist du sehr gut bedient, wenn man noch bedenkt, dass du als Hausfrau und Mutter noch nicht einmal die ganze Hausarbeit machen musstest. Warum beschwerst du dich da noch?
Macht Geld alleine so glücklich, dass du nur an Geld denkst?

Zitat von Kinbakubi:

Ich habe mich 100% engagiert und nicht zu 1/4.

Und Dein Mann hat sich zu 200% engagiert und nicht zu 1/2.

Und jetzt?

Ein Bekannter erzählte von einer Frau, deren Mann an Krebs erkrankt war. Die Frau ging in Rente, sie wollte endlich das Leben genießen, endlich tun wozu sie Lust hatte, mal schauen was das Leben noch bringt. Sie liebte ihn wohl auch nicht mehr und trennte sich. Ihr Mann erholte sich vom Krebs. Wenige Zeit später erkrankte sie aber schlimm an Krebs. Sie brauchte Hilfe und Unterstützung...
Wie ist die Unterstützung eines Partners im Krankheitsfall durch den anderen Partner mit Geld aufzuwerten? Der Mann zählt der Frau ein Gehalt entsprechend der Krankenschwester? Aber die Ehefrau hat gar keine Ausbildung als Krankenschwester. Wie absurd.

Was ist die Hilfe einer Ehefrau wert, die nur bereit dazu ist, wenn sie Geld dafür bekommt?

@trauer37
Das eine widerspricht dem anderen nicht. Der Gärtner macht einen Teil, ich mache gerne mit, ich freue mich, wenn mein Mann mitmacht. Die Blumen oder Bäume oder was auch immer, die wir gemeinsam einpflanzen, an die erinnere ich mich besonders.
Deiner Aufrechnung kann ich nicht folgen. Eben das meine ich ja, man kann m E in der Ehe das eine nicht mit dem anderen per se gegenrechnen. Mein Mann hat auch seine Sekretärin, wird unterstützt von seinem Anwalt und von weiteren Mitarbeitern.

Liebe Kinbakubi,

Du hast Dich zu 100% eingebracht !, ja, in Liebe, für Eure Ehe und Familie mit Euren Kindern.

Wenn Du aus der Ehevertragsehe heraus nun mit Geld bewertet werden willst, wird Dein Mann das nicht als Liebe verstehen können.

Mein Mann ist im kleineren Rahmen ähnlich. Wir haben zwar Zugewinngemeinschaft, doch er sagt zur Haupteinnahmequelle in unserer Ehe und Familie, mein Geld.

Es ist besser, ihm Anerkennung zu geben, dass sein Einkommen ein gutes Leben ermöglicht, das Du Dir in Zukunft in Treue wünscht,
als mit Geld einen Machtkampf zu führen.

Ich für meinen Teil hätte allein nicht Karriere gemacht, e r konnte das !

Gib ihm Anerkennung dafür, das finde ich hinter dem Geld das Notwendigere.

VLG lucky

Zitat von Kinbakubi:

Eben das meine ich ja, man kann m E in der Ehe das eine nicht mit dem anderen per se gegenrechnen.

Warum tust du das dann ständig?

Was würdest du machen, wenn dein Mann alles Geld verlieren würde, auf einmal vor dem Nichts stände? Auf einmal so richtig arm wäre? Oder so schwerkrank wird, dass er kein Geld mehr verdienen kann. Ihn verlassen?
Ich stelle dir eine Frage, und die ist ernsthaft gemeint: Hast du so wenig Selbstwertgefühl, dass du dir nicht zutraust, selber dein Leben aus eigener Kraft auf die Reihe zu bekommen? Dein eigenes Geld mit eigenen Händen zu verdienen? Ist es nicht schöner, wenn man sich dann hinterher sagen kann Das habe ich selbst erreicht, als sich hinterher sagen zu müssen, das habe ich nur geschafft durch das Geld meines Mannes?

Zitat von trauer37:

Was ist die Hilfe einer Ehefrau wert, die nur bereit dazu ist, wenn sie Geld dafür bekommt?

Genau das meine ich, man kann die Leistung der Ehefrau / des Ehemannes nicht mit Geld begleichen. Sonst kann man sich auch fragen, wieviel kostet die Liebe? Soll man sich da an die Tabelle einer Dame aus dem Gewerbe orientieren? Wieviel kostet dann die Liebe der Mutter zu seinem Kind?
Mein Mann sagte, er teilt mir 1/4 zu, denn ich würde mit Sicherheit schnell einen neuen Mann finden, und am Ende hätte ich mehr als er. Diese Erklärung finde ich auch völlig daneben.

... Dein Mann wird nicht von Sekretärin und Anwalt ... unterstützt,
sein Beruf ist ein Karriereberuf, in dem er eine Sekretärin hat die ihm z u- arbeitet, und in dem er einen Anwalt beschäftigen kann.
Du gibst ihm kaum Anerkennung.

@trauer37
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich weiß gar nicht wie es dazu kommt. Wo habe ich meine Leistung und die meines Mannes gegengerechnet? Ich meine nämlich, dass genau das absurd ist.
Als das zweite Kind kam und wir uns dazu entschlossen haben, er arbeitet und ich kümmere mich erstmal um Haus und Hof, da hätte ich / hätten wir diesen Ehevertrag revidieren sollen. Das geschah nicht. Selber Schuld. Selber nachlässig. Meinem Mann war das vielleicht ganz recht? Ich weiß es nicht. Jetzt gerade ist es ihm nicht unrecht...

@lucky123
Ich weiß auch nicht, wie Du zu dieser Aussage kommst, ich gebe meinem Mann kaum Anerkennung?

...ich kann Deine Verbitterung einerseits nachvollziehen, doch baue diese ab, vergleiche nicht Frau und Mutter mit 'Gewerbedame'.

... Tiefere Frage in Ruhe: Was hat jedem von Euch gefehlt:
Gegenseitige Anerkennung?
Wer's zuerst bemerkt, sollte damit anfangen !,
und darin Euren Kindern ein Vorbild sein ...

@lucky123
Genau das meine ich, man kann die Ehefrau nicht mit der Dame aus dem Gewerbe vergleichen. Es ist absurd, die Ehefrau für Ihre Leistungen begleichen zu versuchen. Die Frage, wer während der Ehe mehr geleistet hat, stellt sich nur in bestimmten gesonderten Fällen, denke ich...
Mein Mann sagt, ihm hat die fremde Haut gefehlt.
Ich möchte, dass mein Mann aufhört, mich zu beleidigen und mich anzulügen.
Dazu ist aber schon viel in diesem Thread gesagt worden.

Zum Eingemachten:
Wenn ich einen netten Mann kennenlernen sollte, werde ich mich nicht zurückhalten. Ein User eine Userin hatte es richtig interpretiert. Ich werde auch das Leben genießen. Ich bin jedoch nicht aktiv auf der Suche nach einem Mann, der die Balance herstellen soll. Oh welch eine Aufgabe...

Die Psychologin hat natürlich auch nicht gemeint, ich solle das egoistische Verhalten meines Sohnes loben. Sondern jedes Mal, wenn er auch nur ansatzweise nett ist, sollte ich ihn voll loben und das auch Freundinnen am Telefon erzählen. Ich finde das ist ein toller Tipp für alle Eltern.

Liebe Kinbakubi,

Du bist in einer herausfordernden Situation,

lebst Du in der 'Ausnutz- und Wegwerfgesellschaft' oder liebst Du im tieferen Sinn ?

Diese Frage würde ich einer Frau mit einem Mann ohne gemeinsame Kinder nicht stellen.

Der Vergleich hinkt,
doch wo wäre das schwedische
Königshaus ohne Sylvia's Liebe,
und d i e s ist meiner Meinung nach der tiefere Grund, warum die beiden sich geheiratet haben !

VLG, ich umarme Dich von Herzen,
egal wie Du Dich entscheidest ...
lucky

Hmmm.... Ohne das Ganze detailliert gelesen zu haben... Ich habe auch einen Mann der sehr gut verdient... Der sich auch im Wesentlichen die letzen zwanzig Jahre den Rücken 'hat freihalten lassen', von mir, früher auch von meinen Eltern (Kinderbetreuung)... Seit vier Jahren u.a. von unserer 'Haushaltshilfe', die ich nach dem Tod meiner Mutter eingestellt habe... Ich arbeite in seinem Betrieb mit... Allerdings mache ich die Buchhaltung... Musste mir immer anhören, was ich 'noch' alles will... Ich hätte alles... Job, Geld, Haus, Putzfrau... Und und und.... Er hat mich zwar nicht betrogen, aber immer und überall 'stehenlassen'... War emotional nie verfügbar... Und hat immer unheimlich getrunken..., Alles nicht soooo erfüllend für mich!
Jetzt kommt der Punkt, der mir hier auffällt....
Hab' ich immer genauso erlebt im Umfeld und auch bei einer schlechten Psychologin...
'SIE' haben doch 'Alles'... Genauso platt wird hier auch aufgerechnet....
'Geld' gegen Gefühle.... Was hat 'Frau' da noch zu fordern?
Ich denke 'SO' einfach geht das nicht! Wenn ich das lese... Und die betrogene Ehefrau den 'schwarzen Peter' bekommt...
Sollte sich die Betroffene nicht auch noch beschimpfen lassen hier. Die Leute sind SO neidisch, dass sie Deine Gefühle nicht verstehen! Das kann ich zumindest nachvollziehen... Damit kommt man nicht weiter... Was zählt ist die eigene Bilanz... Wenn Dir Gefühle, Selbstwert, Moral, Wertvorstellungen... Was bedeuten und ihr sowieso schon vor der Trennung steht... Dann steh' dazu.... Frag' nicht 'Gott und die Welt'... Die meinen es eh nicht gut mit Dir