Ehefrau will ausziehen - gibt es noch eine Zukunft?

Zitat von Kai_1981:

Dann werde ich sie auch nicht zurück nehmen.

Diese Aussage lässt mich zweifeln. Ich werde sie nicht zurück nehmen. Offensichtlich hat er noch einen verzerrten Blick auf die Situation. Sie will doch schließlich weg von ihm und er will sie behalten. Bisher wird sie von ihm sehr negativ dargestellt und er sieht in seiner Person kaum einen Grund, warum seine Frau weg möchte. Der Grund ist für ihn jetzt ein anderer Mann, wo er gar nicht weis, ob der überhaupt existiert. Vielleich hat seine Frau einfach die Nase voll von ihm.
Ist ein wenig provokant, aber immerhin auch möglich.

Zitat von Balu85:

das wird sie nicht sagen. Sie wird keine Wertung vornehmen und nicht urteilen. Sue ist eher sowas wie ein Schieddrichter/Dolmetscher der Fragen stellt. Teils unbequeme...was ihr daraus für Schlüsse zieht ist euer B..

Ja, meine Formulierung war bewusst übertrieben.

Sie hatte beim letzten Mal schon Fragen gestellt, die in der Vergangenheit, der Kindheit oder sogar dem Elternhaus angesiedelt waren. Es flossen bei beiden auch Tränen. Die Therapeutin klagt nicht an, sie fragt, bildet sich eine Meinung und sagt dann zum Schluss, was sie verstanden hat und wo sie noch selbst ihre Fragezeichen hat.

Es ging zunächst darum, unser bisheriges Verhalten mit der Vergangenheit und den eigenen Erfahrungen der Kindheit und der Jugend zu begründen. Jeder Partner sollte damit in die Lage versetzt werden, das Verhalten des anderen zunächst zu verstehen. Unsere damaligen Konflikte wurden vor diesem Hintergrund betrachtet. Warum habe ich in einer bestimmten Situation so reagiert? Warum meine Frau? Nachdem der Blick in die Vergangenheit abgeschlossen war, wird wahrscheinlich als nächstes die aktuelle Situation beleuchtet, d.h. wie es dazu kommen konnte, was falsch gelaufen ist und warum es womöglich in diese Richtung ging. Um das zu verstehen, ist es ihrer Meinung nach erforderlich, den Blick zunächst in die Vergangenheit zu richten. Ich bin auch ein bisschen gespannt, was morgen dabei rauskommt, gespannt und womöglich auch tief verunsichert. Vielleicht wird meine Frau dort Farbe bekennen. So soll es sein.

Zitat von Balu85:

Oder:
Sei ehrlich, ich ziehe dann daraus meine Schlüsse.
So panisch habe ich meine Frau glaube noch nie gesehen wie an dem Abend als Er sie nochmal angeschrieben hatte und sie wieder drauf eingegangen ist. Ich merkte es durch Zufall und hab gezielt gefragt.

Die Frau des TEs hat ihn aber aktiv in Konkurrenz gesetzt, bereits zum Zeitpunkt der Kur.

Konkurrenz als Instrument ist so ziemlich das effektivste Mittel, welches Frauen zur Verfügung steht, um dem Mann mal Feuer zu machen.

Wenn Konkurrenz kein Werkzeug ist, sondern die große Liebe, dann wird da deutlich vorsichtiger von Seiten der Frau agiert.

Zitat von meineMeinung:

Diese Aussage lässt mich zweifeln. Ich werde sie nicht zurück nehmen. Offensichtlich hat er noch einen verzerrten Blick auf die Situation. Sie will doch schließlich weg von ihm und er will sie behalten. Bisher wird sie von ihm sehr negativ dargestellt und er sieht in seiner Person kaum einen Grund, ...

Alles ist möglich. Aber auch ich versuche für mich Grenzen zu setzen. Natürlich ist es so, dass ich gar keine Wahl habe, wenn meine Frau sagt, sie hätte einen anderen (in Aussicht) und will sich trennen. Ich argumentiere hier aus einer Position der Stärke, die ich nicht habe.

Für das Ende einer Beziehung sind immer zwei Personen verantwortlich. Ich nehme mich da bewusst nicht aus und weiß um die Fehler und Streitereien der Vergangenheit. Ich bin wahrlich kein Unschuldslamm. Das gleiche trifft aber auch auf meine Frau zu.

Der Grund ist nicht zwangsläufig ein anderer Mann. Diese Option wurde als Möglichkeit hier im Forum ins Spiel gebracht. Nach Abwägung aller Möglichkeiten hat sich dies als durchaus realistische Annahme herausgestellt.

Zitat von Kai_1981:

Der Grund ist nicht zwangsläufig ein anderer Mann.

Er wäre Wirkung, nicht Ursache.

Ursache ist, sie sprach nicht mit dir über fehlende Zuwendung usw.
Sie machte es zunächst mit sich aus und dann, vermutlich während der Kur mit ihrem Schatten.

Aber er löste den Knoten, den sie gestrickt. Doch statt der Ursache auf den Grund zu gehen, läuft sie (wieder) einmal ihrem Problemen davon.

Zitat von Heffalump:

Er wäre Wirkung, nicht Ursache. Ursache ist, sie sprach nicht mit dir über fehlende Zuwendung usw. Sie machte es zunächst mit sich aus und dann, vermutlich während der Kur mit ihrem Schatten. Aber er löste den Knoten, den sie gestrickt. Doch statt der Ursache auf den Grund zu gehen, läuft sie (wieder) einmal ...

So ist es. Es wäre ja nicht so schlimm, wenn es ihre isolierten Probleme wären. Nur reißt sie dieses mal eine ganze Familie, inkl. aller daran hängenden monetären Güter, mit sich.

Dein Thread hat mich dazu bewogen, mich hier hier wieder anzumelden. (war früher als The_Who hier)

Es ist wirklich immer 1 zu1 das Gleiche. Frau wird in einer Ehe langweilig, der Mann verliert an Anziehungskraft oder/ und hat eine sonstige Schwächephase, Frau verliert letzten Endes den Respekt und offen für Neues, ein anderer Mann betritt die Bühne und verdreht ihr den Kopf, die frau hat alle Optionen und zieht diese Du dagegen hältst am guten fest. Männer lieben idealisisch, Frauen opportunistisch.

Alles resultat eines unbewussten Prozesses über Jahre, oder?

Ich sehe viele Parallen, auch zu mir. Wahrscheinlich hast du ihr in der Bezihung die Führung überlassen, so in der Rückschau, oder? Frauen mögen sowas zwar sagen, dass sie das ok finden, un(ter)bewusst kommt aber sowas nicht gut, bzw es dann zu solchen Resultaten.

Versuche dich Morgen im Therapie Gespräch etwas zurück zu halten, beobachte deine Frau, wie sie argumentiert und reagiert. Die werden Sachen auffallen, die du vorher ncht Gesehen hast.

Zitat von Kai_1981:

Um das zu verstehen, ist es ihrer Meinung nach erforderlich, den Blick zunächst in die Vergangenheit zu richten.

Das erklärt oft vieles. Viele Verhaltensweisen haben ihre Ursprünge schon in der Kindheit und werden im Erwachsenenleben weiter abgespult. Beim Blick zurück sollte man vor allem auf die schmerzlichen Erinnerungen schauen, denn die blockieren oft und man geht in ähnlichen Situationen wieder genauso vor.

Was Du über die Therapeutin schreibst, hört sich seriös und kompetent an. Sie wird aber nicht Eure Zukunft planen, denn das ist Eure Sache. Sie wird auch kaum sagen, trennt Euch oder bleibt zusammen. Es geht eher darum, Gemeinsamkeiten zu stärken (sofern überhaupt noch vorhanden) und auch mehr Verständnis für den Partner zu wecken.
Ein guter Therapeut wertet nicht, bemitleidet nicht, sondern bleibt völlig objektiv. Mir hat bei einer Einzelberatung dieser völlig neutrale Blick auf mich und meine Verhaltensweisen in der Beziehung sehr gut getan und auch geholfen.

Leider helfen Paartherapien meist nicht mehr, wenn einer schon seinen Entschluss gefasst hat.

Zitat von TheWho:

Dein Thread hat mich dazu bewogen, mich hier hier wieder anzumelden. (war früher als The_Who hier) Es ist wirklich immer 1 zu1 das Gleiche. Frau ...

Sie hat ja noch in einem Gespräch gesagt, dass sie mich respektiert, schätzt usw. Aufgrund der aktuellen Lage sind diese Worte nur ein laues Lüftchen.

Ich kann nicht sagen, dass sie die Führung übernommen hat in der Beziehung. Ich fand eher, dass wir uns gut ergänzt haben. Mag sein, dass das jetzt auch meine Wunschwahrnehmung ist.

Wie ist es bei Dir ausgegangen? Trennung im Guten?

Zitat von Begonie:

Das erklärt oft vieles. Viele Verhaltensweisen haben ihre Ursprünge schon in der Kindheit und werden im Erwachsenenleben weiter abgespult. Beim ...

Ja, für die Zukunft sind wir selbst verantwortlich. Sie kann nur Verständnis erzeugen, andere und neue Gedanken vorbringen und Gemeinsamkeiten aufzeigen, auf denen man ggf. aufbauen kann. Sie soll m.E. auch sanfte Lösungen aufzeigen, unter denen insbesondere meine Tochter nicht leidet.

Auf Deinetube gibt es ein interessantes Video von einem Kerl, der die Wahrnehmung der Frau als Raum der Kritik und Raum der Wertschätzung beschreibt. Das Video ist sehenswert, kann aber nicht wirklich helfen.

Kurzfassung:

Viele fehler am Anfang, Urmels Emotionen am Küchentisch verhandeln eben habe mich klassisch in Schockstarre zu Wurst gemacht, war noch mit im (Horror-Urlaub) wegen kids, dann noch 2 Monate im Haus gelebt, das war das DSchlimmste. Auch bei mir gab es Probleme vorher zwischen ihr und meinen Eltern(Mutter).

Bin ausgezogen, zu Wohle der Kinder. Hätte ich sie rausgeschmissen, wäre sie am längeren hebel gewesen und dann hätten wir beide das haus verloren, die Kinder sässen dann jetzt in einer Wohnung.

Mit dem Auszug danach ein halbes nicht richtig durchgeschlafen, wunder dich also nicht, wenn das bei dir passiert. Die wirklich trennungsarbeit beginnt erst mit dem Auszug.

Notarielle Scheidungsvereinbarung, habe das Haus an sie verloren, habe deutliche Abstriche bei der Auszahlung dafür an mich gemacht, dafür dann nur den Unterhalt für meine Kinder gezahlt, bin Ferien und Wochenendpapa, Kontakt zur Kindesmutter nur noch organisatorisch.

Bin ganzu zufrieden mittlerweile, habe viel erlebt. Mein Blick auf Frauen is jedoch mittlerweile ein total anderer. ich erkenne mittlerweile sofort wo es eine Zweckgemeinschaft ist und wo echte Leidenschaft/Liebe.

Die obligatorsiche folgende Übergangsbeziehung nach einem Jahr Single-Dasein hatte ich beendet, weil ich wieder in die versorgerrolle abzurutschen drohte und sie es sogar auf ein kind anlegte um mich zu binden.

Nicht nochmal sowas.

Meine Freiheit und Selbstliebe ist mittlerweile mein höchstes Gut.

Erschreckend! So viele Parallelen zu mir... wirklich erschreckend. Und der Ausgang ist natürlich auch nicht das, was ich mir wünsche, insbesondere wegen der Kinder.

Zitat von Kai_1981:

insbesondere wegen der Kinder.

Leider gibt es oft Ex-Partner, die über die Kinder den Ex gern empfindlich in die Weichteile...

Sehe auch vieles bei Dir was bei mir passiert war. Ja bei Dir war es das fehlende Geschenk nach der Kur. Bei mir: Du hast ja noch nicht einmal nach Photos vom Urlaub gefragt.

Eheberatung gab es aber keine mehr. Sich dem zu stellen und offen zu sein für Reflektion etc. war zuviel verlangt. Das es noch einen Katalysator in Form eines Anderen gab, hatten Dir hier schon viele prophezeit. Die Abläufe etc. Sind halt schon oft sehr ähnlich.

Zitat von Solskinn2015:

Sehe auch vieles bei Dir was bei mir passiert war. Ja bei Dir war es das fehlende Geschenk nach der Kur. Bei mir: Du hast ja noch nicht einmal nach ...

Viel Hoffnung setze ich ehrlich gesagt mittlerweile auch nicht mehr in die Beratung. Immerhin ist sie noch offen dafür, was auch daran liegen mag, dass ein einfaches Wegziehen mit Anhang nicht möglich ist. Alles möglich.

Interessant auch, wie Kleinigkeiten auf einmal hochgespielt werden... Geschenk, Fotos...