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Einfach von der Seele schreiben

N
Guten Morgen,
Ich schreibe mir das einfach von der Seele. ich (männlich,43) muß was tun.

Eigentlich habe ich schon lange gewusst, dass so kommen musste. Und ich habe den Trennungsgedanken auch öfter durchgespielt. Aber da sind drei Kinder (5, 10, 13), eines aus meiner ersten Ehe, eines aus Ihrer ersten und ein gemeinsames. Der Älteste (ihrer) hat Asperger. Da ist das vor 5 Jahren gekaufte Haus, welches ich komplett selber umgebaut habe.
Vor einer Woche freitags bekam ich Magen-Darm. Meine Frau war seltsam aggressiv. Am Samstagmorgen, ich stand noch etwas neben mir, hatte ja die Nacht gebrochen eröffnete Sie mir dann die Trennung. Gegen Abend wollte Sie zu einer Freundin und auch dort schlafen. Sie ließ mich mit Magen-Darm und den drei Kids alleine. Der jüngste wollte ihr am Telefon Gutenacht sagen und wir erreichten sie nicht.
Es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich mit ihrer ersten Jugendliebe (hat mit 18 für ein Jahr mit ihm zusammengelebt) auf einem Geburtstag bei seinen Freunden war. Angeblich war das alles ganz spontan, sie wollte nichts von ihm und es sei meine spießige Einstellung, dass ich mir eine Freundschaft zwischen Mann und Frau nicht vorstellen könnte. Sie wollte einfach mit jemanden reden und raus.
Als sie am Sonntag zurückkam eröffnete sie mir, dass das kommende Wochenende dieser Mann und seine Freunde an die Mosel fahren wollten und sie sei eingeladen. Dort war sie dann auch bis gestern. Sie wolle aber nichts von ihm. Ich wollte Gewissheit und habe in ihren Koffer geschaut. Schöne Dess. und ein transparentes Nigele nimmt Frau vermutlich immer mit, wenn sie mit einem Kumpel zur Weinprobe fährt. Nun habe ich Gewissheit.
Angeblich hat er mit der Trennung nichts zu tun. Ich glaube etwas anderes. Er ist nicht der Grund er ist nur der Anker, der ihr die Kraft gegeben hat auszubrechen.

Blöd ist, dass wir das Haus nun erstmal trennen müssen. Das geht recht gut, da es ein Zweifamilienhaus ist. Wie das dann funktionieren wird muß man sehen. Die Kinder tun mir so unendlich leid. Am liebsten würde ich weg - aber das geht eben nicht.

Danke fürs zulesen.

12.03.2018 09:29 • x 1 #1


N
Nach dem Sommer letzten Jahres intensivierte sich die seit der Geburt unseres Sohnes schwelende Ehe-Krise. Im Oktober 2017 habe ich mich auf einem Foto gesehen und mich nicht mehr erkannt. Mein Gesicht war verbissen, ich hatte in den letzten Jahren 20 Kg zugenommen und war nicht mehr der Mann, den ich im innersten bin. Der Ehe laufe ich seit Jahren hinterher. Ich beschloss etwas zu ändern und tat es auch. Für mich. Mir wurde klar, ich muss erst mich wieder akzeptieren, damit es auch andere können.

Ich meldete mich im Fitnessstudio an und schaffte es tatsächlich den Schweinhund zu besiegen und erst nachdem die Kinder im Bett waren zum Sport zu gehen. Bis heute habe ich ca. 13 Kg abgenommen. Ich habe angefangen meiner Frau mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Ich habe angefangen gemeinsame Aktivitäten zu suchen. Aber ich merkte schnell, je mehr ich mich bemühte, desto mehr zog sie sich zurück. Es war zu spät.

Ich lebe seit Jahren ohne echte Umarmung, ohne echten Kuß, ohne kuscheln mit einem Partner. Wenn ich auf sie zuging, wollte sie weg. Es war Wäsche zu machen oder die Spülmaschine Im Bett baute sie sich eine Burg aus der Bettdecke. Es sei denn es war die Zeit um den Eisprung da erwachte die Libido und es kam manchmal zur schönsten Nebensache aber auch hier war sie passiv. Erst habe ich versucht zu reden. Aber es waren Monologe. Dann habe ich meine Verletzung dadurch kundgetan, indem ich mich distanziert habe. Ich musste nur feststellen, dass ich hier eine Meisterin ihres Faches vor mir hatte. Die Distanz schien ihr nichts auszumachen. Und so schaukelte sich hoch was sich aufschaukeln musste. Ich rannte hinterher und sie bestimmte die Richtung.

12.03.2018 09:37 • x 2 #2


A


Einfach von der Seele schreiben

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K
Guten MorgenNeuBeginn18, du schreibst das du von dem Trennungsgedanken schon länger erfasst warst. Warum? Was waren die Gründe? Und nun ist es so eingetreten,wie bestellt? Zumindest hat deine Partnerin dir mitgeteilt,das sie keine Beziehung mehr mit dir will.
Jetzt kam deine Beschreibung zu meinen Fragen synchron einher. OK,verstehe nun besser was los ist.
Dann ist es doch die richtige Entscheidung,sich zu trennen.

12.03.2018 09:41 • #3


N
Es war die Distanz und die Ablehnung, die ich nicht mehr wegstecken konnte. Ich war eine Arbeitskraft, ein guter Vater aber kein Mann.

12.03.2018 09:43 • x 1 #4


K
Doch du warst ein Mann, nur nicht mehr für diese Frau. Sie hat sich ebenfalls vor langer Zeit verabschiedet. Genau diesen Zustand gibt es in x Beziehungen.Viele verharren trotzdem und kommen nicht raus aus der Chose. Du/Ihr habt nun die Chance auf einen Neustart.

12.03.2018 09:45 • x 1 #5


N
Es könnte sein, dass ein Teil des Aspergers ihres Sohnes in ihr steckt. Diese Unfähigkeit mir in die Augen zu blicken war immer da. Sie kann nicht über ihre Gefühle sprechen und braucht einfach wenig körperliche Nähe. Wenn Nähe dann einfach Kontaktliegen streicheln oder kraulen eher nicht. Es ist mir erst im letzten Jahr richtig bewusstgeworden. Als ihr Sohn klein war konnte sie ihm Nähe geben - jetzt eher nicht mehr.
Hätte ich es früher gewusst, hätte ich ihre Ablehnung nicht so persönlich genommen. Ob es aber etwas geändert hätte? Vermutlich nicht.

12.03.2018 09:47 • #6


K
Asperger bei deiner Frau? Aber sie fährt mit Dess. zu den Jungs an die Mosel? Wohl eher nicht,hmm?
Nein, sie hatte eher auf dich ,warum auch immer,wenig Lust. Wahrscheinlich der Klassiker, Mann,Kinder,Haushalt.
Irgendwann wird alles zuviel und dann brauchts ne Aufhellung durch 3te.
Hattet ihr viel Streit ?

12.03.2018 09:50 • x 1 #7


N
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es gibt gerade in diesem Bereich nicht schwarz weiß - ich musste mich ja zwnagsläufig damit auseinander setzen.

Ich bin aber auch kein Fachmann und eigentlich führt es auch zu nichts. Ich hätte nur gerne einmal gewusst, was in ihr vorgeht. 10 Jahre, drei Kids, ein Haus und zwei Hunde ohne einen wirklichen Grund aufzugeben ist schwer zu verstehen. Und das ist wohl mein Problem. Wir haben die Dinge nie wirklich besprochen - besprechen können. Ich habe Monologe gehalten... Uns ging es dann scheinbar doch zu gut.

12.03.2018 09:54 • #8


T
Du warst und bist ein Mann. Und Respekt, dass du es in der schweren Zeit mit 3 Kindern geschafft hast 13 kg abzunehmen. Bleib weiter dran und tu weiter etwas für dich!
Nun zu deiner Ehe. Ich denke auch du fühlst dich in dieser schon lange nicht mehr glücklich und geborgen. Warum es so gekommen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber die Trennung ist allemal besser als in dieser zu verharren. Es ist einfach verschenkte Lebenszeit. Hängst du noch an dieser Frau, hat du noch Gefühle für sie oder ist dein Dilemma eher das Haus und die Kinder?
Und nein, deine Frau hat sicher etwas mit ihrer Jugendliebe. Wenn man mit Freunden wegfährt, nimmt man keine Dess. mit. Sie schwebt auf Wolke 7, ist verliebt und der Rest rundherum ist egal, auch die Kinder - denn du bist ja schließlich da um ihr den Rücken freizuhalten.

12.03.2018 09:55 • x 2 #9


N
Ich weiß nicht was ich fühle. Der Kopf sagt alles gut so. Das Herz und der Bauch spielen verrückt. Ich stehe auf diese Distanz - ein wenig perv.

Am schlimmsten ist es für die Kids. Wir werden es ihnen diese Woche sagen und den Umbau beginnen. Das Haus werde ich halten können. Wir müssen bis Ende des Jahres zusammen dort aushalten um genug Geld zur Seitezu legen, damit sie auch einen Neuanfang schaffen kann.

12.03.2018 09:58 • #10


K
Wenn du wissen willst,was in ihr vorgeht musst du sie Fragen. Nur beschreibst du ja recht anschaulich,das miteinander sprechen nicht funktioniert. Wie wäre es mit schreiben? Schreib ihr einen Brief mit deinen Fragen und bitte sie um Antworten.
Du beschreibst eine lieblose Partnerschaft und weißt keine Gründe warum sie sich trennen will? Das ist zb einer.

12.03.2018 09:59 • #11


N
Das habe ich gemacht - im Oktober. Sie schrieb, sie wüsste es auch nicht und überlegte eine Therapie zu machen. Ich fragte was denn für eine - was erhoffst du dir? Sie weiß es nicht. Sie weiß nur, sie fühlt sich schlecht und will so nicht mehr.

12.03.2018 10:01 • #12


K
Zitat von NeuBeginn18:
Das habe ich gemacht - im Oktober. Sie schrieb, sie wüsste es auch nicht und überlegte eine Therapie zu machen. Ich fragte was denn für eine - was erhoffst du dir? Sie weiß es nicht. Sie weiß nur, sie fühlt sich schlecht und will so nicht mehr.


Da hast du ja schon Gründe,mehr als genug;

12.03.2018 10:04 • #13


N
Das stimmt. Wir waren im Alltag ein super Team - haben unglaubliches geschafft. Ich habe immer gehofft, dass wir irgendwann wieder Zugang finden. Aber das war eine Illusion. Sie will dieses Art von Leben nicht. Mutter sein. Sie möchte wieder auf Partys, möchte sich selber finden.
Sie hat auch mit keiner Freundin so richtig darüber gesprochen was man so hört. Sie hat das alles mit sich ausgemacht und sich ein Bild von mir gemalt, was so einfach nicht stimmt. Ich bin halt mit diesem Leben verbunden...

12.03.2018 10:07 • #14


T
Zitat von NeuBeginn18:
Sie hat das alles mit sich ausgemacht und sich ein Bild von mir gemalt, was so einfach nicht stimmt.

Ich glaube nicht, dass sie sich ein Bild von dir gemalt hat, was nicht stimmt. Sie hat sich ein Bild von sich gemalt, wie sie Leben möchte und dass das Leben als Ehefrau und Mutter nun gerade nicht ihren Wünschen entspricht. Auch denke ich schon, dass sie Personen hatte mit denen sie gesprochen hat, sei es Freunde, Kollegen, Bekannte. Und sie hat Szenen aus ihrem Leben geschildert, wo ihr wahrscheinlich gesagt wurde, tu auch mal was für dich. Und genau das wollte sie auch hören, sie wollte die Bestätigung und Absolution bekommen, dass sie jetzt dran ist.

12.03.2018 10:14 • #15


A


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