Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

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Birkai
Zitat von Caecilia: Das kannten die Kinder aber auch von früher schon, da es bei uns schon immer viele Dienstreisen und jobbedingte Pendelei gab.

Das wird bei uns eine Umstellung. Ich war die letzten Jahre relativ wenig unterwegs arbeite im Home-Office und war damit Hauptansprechpartnerin der Kinder.

Für mich wird die Situation am Anfang schwer, aber es gibt mir auch eine Chance.

Auch im Erkennen
19.12.2023 22:29 •
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Birkai
,,, der eigenen Bedürfnisse.
19.12.2023 22:30 •
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A
Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?
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Birkai
Jetzt muss ich mich noch mal ein wenig auskotzen.

Zuerst hat mir das Gespräch mit meinem Ex ganz gut geholfen, aber im Nachgang hat es mich sehr ins Grübeln gebracht. Gestern hatte ich so eine richtigen Tiefpunkt. Ich fühlte mich von ihm so missverstanden. Auf der einen Seite wirft er mir vor ich hätte ihn nicht mehr gesehen. auf der anderen Seite wurde klar, er hat mich nicht gesehen und auch viele total missverstanden.

Ich hatte in den letzten Jahren einige gesundheitliche Probleme, welche nicht durchgängig waren, aber mit denen ich doch ziemlich lange zu kämpfen hatte. Das führte dazu, dass ich mir mit Arbeitszeitverlagerung einen freien Tag verschafft habe, um wieder Kraft zu sammeln und auch am Wochenende einigermaßen präsent zu sein. An meinem freien Tag habe ich meist meine Erschöpfung ausgeschlafen. Mir wurde jetzt vorgehalten, dass wäre respektlos ihm gegenüber. Er wäre den ganzen Tag arbeiten gewesen, ich habe rumgelegen und nichts im Haushalt gemacht. Ihm ist gar nicht klar gewesen und wahrscheinlich bis heute nicht, was mit mir los war. Das war für mich echt ein Hammer.

Ich verstehe es nicht. Warum spricht man den sowas nicht an? Für mich war klar, da er sich auch mit meiner Krankheit beschäftig hat, dass er weiß was das für mich bedeutet. Aber das war es nicht. Und anstatt darüber zu reden, hat es es negativ ausgelegt und innerlich Vorwürfe daraus formuliert.

Heute geht es mir schon ein wenig besser, weil ich wieder viel nachgedacht habe. Klar ist das was er sagt zum großen Teil so passiert. Bei manchen Vorwürfen werden aber auch gesagt Sachen nicht neutral gedeutet. In dem Moment stand mir meine Krankheit im Weg und ich musste mich erstmal darauf konzentrieren. Schade finde ich, dass die Zwischenzeiten als es mir besser ging und ich auch handlungsfähig war, gar nicht mehr gesehen werden.

Ich habe für mich beschlossen, dass wir über die Trennungsgründe nicht mehr reden werden. Ich werde nicht mehr versuchen mich zu erklären. Weil er es auch gar nicht hören will und kann. Mich zieht es nur runter so missverstanden worden zu sein. Und das brauche ich gerade wirklich nicht.

Langer Jammertext aber manchmal muss es einfach raus.
21.12.2023 10:01 •
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N
Hast du ihm damals denn erklärt dass es dir nicht gut geht?
21.12.2023 10:13 •

Birkai
Zitat von Nostraventjo: Hast du ihm damals denn erklärt dass es dir nicht gut geht?

Ich bin der Meinung schon. Aber wahrscheinlich nicht in dem Umfang wie ich es hätte machen sollen und er es gebraucht hätte. Wenn ich von Erschöpfung geredet hab, hat er die Auswirkungen nicht verstanden. Mir war das so nicht bewusst, da er sagte, er habe sich dazu belesen.
21.12.2023 10:46 •
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@Birkai: War bei mir auch so - wir hatten nach der Trennung noch ein oder zwei längere Gespräche - aber ich habe mich vom Ex dabei überhaupt nicht verstanden gefühlt und das Ganze hat mich eher noch mehr heruntergezogen. Ich habe das dann schweren Herzens gelassen, obwohl ich ein starkes Bedürfnis nach Klärung und Bilanzziehen hatte. Manchmal denke ich, dass uns das vielleicht in ein paar Jahren, mit viel Abstand und wenn seine Verliebtheit abgeklungen sein wird, gelingen wird. Bei uns war halt auch das Problem bei den Gesprächen, dass er diese nur aus Pflichtbewusstsein geführt hat, null Interesse daran hatte, die alte, kaputte Beziehung aufzuarbeiten, und nur seine Verliebtheit ausleben wollte.

Ich schließe mich zudem @Nostraventjo an: Dein Ex wusste doch bestimmt, dass es Dir nicht gut ging? Wie kann er Dir dann die Ruhephasen vorwerfen bzw. warum musst Du Dich überhaupt für diese rechtfertigen?
21.12.2023 10:50 •
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Birkai
Zitat von Caecilia: Wie kann er Dir dann die Ruhephasen vorwerfen bzw. warum musst Du Dich überhaupt für diese rechtfertigen?

Das muss ich natürlich nicht. Aber mir ist halt bewusst geworden, dass er es nicht verstanden hat. Als ich ihn von der Müdigkeit, den Konzentrationsproblemen und so erzählt habe, schaue er mich groß an.

Was er daraus gemacht hat, habe ich nicht mal erahnt.

Zitat von Caecilia: aber ich habe mich vom Ex dabei überhaupt nicht verstanden gefühlt und das Ganze hat mich eher noch mehr heruntergezogen

Genau so sieht es aus. Aber was mir geholfen hat, ist wenigstens mal zu hören, was er so gefühlt hat. Das hat er ja sonst auch nie ausgesprochen.
21.12.2023 11:03 •
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Zitat von Birkai: Aber das war es nicht. Und anstatt darüber zu reden, hat es es negativ ausgelegt und innerlich Vorwürfe daraus formuliert.

Heute geht es mir schon ein wenig besser, weil ich wieder viel nachgedacht habe. Klar ist das was er sagt zum großen Teil so passiert. Bei manchen Vorwürfen werden aber auch gesagt Sachen nicht neutral gedeutet. In dem Moment stand mir meine Krankheit im Weg und ich musste mich erstmal darauf konzentrieren. Schade finde ich, dass die Zwischenzeiten als es mir besser ging und ich auch handlungsfähig war, gar nicht mehr gesehen werden.

Ich habe für mich beschlossen, dass wir über die Trennungsgründe nicht mehr reden werden. Ich werde nicht mehr versuchen mich zu erklären. Weil er es auch gar nicht hören will und kann. Mich zieht es nur runter so missverstanden worden zu sein. Und das brauche ich gerade wirklich nicht.

Ist in Ordnung sich auszukotzen. Er legt es negativ aus, weil er Gründe braucht für sein Tun und da führt er alles Mögliche an, was ihm in den Kram passt. Vorher nicht darüber reden und hinterher werden dann Begründungen gesucht und gefunden. Sorry, wenn Jemand krank ist, kann man nicht erwarten dass er normal funktioniert. Das ginge ihm nämlich genauso und er würde sich wundern wie ihm das Kräfte rauben würde. Dir das jetzt als eine Art Faulheit und Bequemlichkeit auszulegen, ist verletzend. Aber das darf er ja weil er so sehr unter Dir zu leiden hatte.

Ich finde es gut, über diese Gründe, die ja nicht neutral sein können, nicht mehr zu reden. Denn es ist eine Mühle, die kein Ende findet und zurück bleiben verletzte Menschen. Es hat keinen Sinn, vor allem nicht in dieser Phase. Es ist zu frisch für neutrale Worte.
21.12.2023 13:14 •
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Birkai
Zitat von Margerite: Es hat keinen Sinn, vor allem nicht in dieser Phase. Es ist zu frisch für neutrale Worte.

Das einzusehen ist halt schwer. Aber an den Punkt bin ich jetzt gekommen. Ich hab in der Zeit wahnsinnig viel geleistet, da ich trotz allem für unsere Kinder da war, den Haushalt geführt , ihm den Rücken freigehalten und noch nebenbei gearbeitet habe. Manchmal unter massiven Schmerzen.
Für die Zeit der Krankheit finde ich das, im Nachgang betrachtet, eine Wahnsinnsleistung. Und das kriege ich auch von meinem restlichen Umfeld gespiegelt. Darauf solle ich mich jetzt eher fokussieren. Wenn er das nicht zu schätzen weiß, kann ich es nicht ändern.

All das es er mit jetzt vorwirft, triggert mich eher, weil ich diese Sachen im letzten Jahr auch in meinem Kopf hatte. Dein Körper streikt, jetzt kriegst du nichts mehr auf die Reihe. Was bist du dann noch wert? Wie willst du für deine Familie da sein? Wie reagiert dein Mann? Verlässt er dich, wenn er es in voller Bandbreite erkennt? Aus den Gedanken habe ich mich im letzten Jahr mit viel Kraft raus gekämpft. Mir geht es körperlich wieder gut, durch Medikamente, Sport, Ernährung, Stressreduzierung und auch Akzeptanz.

Das ganze Drama jetzt schmeißt mich psychisch ein wenig zurück. Und das ist mir so richtig bewusst geworden. Da muss ich dann jetzt für mich handeln, daher keine Gespräche mehr zu Gründen der Trennung. Es ändert nichts am Hier und Jetzt. Wir haben beide nicht im Sinne unserer Beziehung gehandelt und das wird er vielleicht auch irgendwann einsehen.
21.12.2023 13:50 •
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Zitat von Birkai: Ich habe für mich beschlossen, dass wir über die Trennungsgründe nicht mehr reden werden. Ich werde nicht mehr versuchen mich zu erklären. Weil er es auch gar nicht hören will und kann. Mich zieht es nur runter so missverstanden worden zu sein. Und das brauche ich gerade wirklich nicht.

An dem Punkt bin ich auch schon länger. Das WARUM hat noch ein paarmal angeklopft aber ist jetzt auch schon einige Zeit weg.
Es bringt einfach nichts, die Verlassenden werden immer Gründe finden warum das zusammenleben mit uns für sie nicht mehr gepasst hat. Da werden noch so verdrehte Argumente angebracht. Ich durfte mir ja auch in den Trennungsgesprächen einiges anhören. Ja, einiges war sicher so. Anderes komplett anders. Am Ende lag es aber eigentlich nur an der Kommunikation während der Beziehung. Die hat nicht gepasst und damit hat man sich entfernt. Deswegen ist es gut, wenn Du wegen der Trennungsgründe (vorerst) abschließt. Vor allem, selbst wenn er etwas sagt es kommen neue Fragen. Du kannst dann nie loslassen.
Lass Dir nicht einreden das Du Schuld hast, das was Du während der Krankheit geleistet hat ist stark und solltest Du Dir nicht schlecht machen lassen.
Zitat von Caecilia: Manchmal denke ich, dass uns das vielleicht in ein paar Jahren, mit viel Abstand und wenn seine Verliebtheit abgeklungen sein wird, gelingen wird.

Ich weiß nicht, glaubst Du es macht Sinn in einigen Jahren darüber zu sprechen? Die Zeit läuft weiter, beide haben wahrscheinlich neue Beziehungen. Muss ich das dann noch aufarbeiten? Die einzige Aufarbeitung die ich mir vorstellen kann ist eine ehrliche Entschuldigung der Verlassenden und Akzeptanz wie sie uns verletzt haben. Das die Art und Weise so nicht in Ordnung war. Das ist es was mich schmerzt, die Gründe sind mir mittlerweile (und bis dahin bestimmt) egal.
21.12.2023 14:31 •
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Birkai
Zitat von robrt: Am Ende lag es aber eigentlich nur an der Kommunikation während der Beziehung

Aber schon alleine das zu erkennen, ist viel Wert. Ich nehme für mich mit dass für meinen Ex z.B. kleine Aufmerksamkeiten/ Geschenke wahnsinnig wichtig waren. Das wusste ich nicht, weil er es nie gesagt hat. Wenn es nur gut ging habe ich das zwar gemacht, aber wenn es mir schlecht ging war dafür keine Kraft Mir gibt das auch so gar nichts. Ich brauche keine Geschenke, um mir die Liebe des anderen sicher zu sein. Für mich ist wichtig, Zeit miteinander zu verbringen und diese wirklich gemeinsam zu genießen.

Das wird in einer nächsten Beziehung gleich zu Anfang geklärt. Hier haben wir ganz schlecht kommuniziert bzw. uns nicht verstanden.
21.12.2023 14:43 •
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Zitat von Birkai: nehme für mich mit dass für meinen Ex z.B. kleine Aufmerksamkeiten/ Geschenke wahnsinnig wichtig waren.

Das nehme ich auch mit. Mir geht es da wie Dir, ich benötige keine besonderen Aufmerksamkeiten aber meine NF hätte sich das auch gewünscht.
Wobei wir uns mehrmals täglich nette Nachrichten geschickt haben. Mir hat das ausgereicht.
Wenn ich ihr etwas liebes geschrieben habe, dann war das nicht ,ich muss noch schnell was schreiben, sondern bewusst gerade weil ich in dem Moment an die Person gedacht habe und ihr mein Gefühl mitteilen wollte. Auf der anderen Seite kam dies aber so exklusiv+emotional nicht an.

Vielleicht zukünftig ein Mix aus beidem. ‍️
21.12.2023 14:57 •
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Birkai
Zitat von robrt: Vielleicht zukünftig ein Mix aus beidem.

Zumindest muss man wissen, was dem anderen wichtig ist.

Es bleibt mir trotzdem ein Rätsel, warum man nicht drüber sprechen kann, wenn es einen so tief verletzt. Vielleicht zieht er ja auch seine Lehren draus.

Jetzt kommt erstmal ein krudes Weihnachtsfest bei den Schwiegereltern, das es zu überstehen gilt. Das wird ihm aber, glaube ich, mehr zu schaffen machen als mir, da seine gesamte Familie ihn gerade nicht versteht.
Wenigstens sind viele Leute zusammen und es herrscht Trubel.
21.12.2023 17:22 •
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@robrt: Doch, ich könnte mir schon vorstellen, dass mir das etwas geben könnte, wenn wir zu gegebener Zeit ein wirklich vernünftiges Gespräch über die Trennungsgründe führen könnten. Für mich bleibt da einfach ein Vakuum, wie bei einem Projekt auf Arbeit, das ich nicht fertiggestellt bekommen habe (blöder Vergleich, ich weiß), auch wenn ich momentan gut damit leben kann.

Ich würde auch gerne irgendwann wieder zu einem normalen, unverkrampften Verhältnis mit dem Ex kommen (alleine schon wegen der Kinder, aber auch meinetwegen), habe aber akzeptiert, dass das momentan einfach noch nicht geht, aus Gründen, die sowohl auf seiner als auch auf meiner Seite liegen.
22.12.2023 11:53 •
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Birkai
So mal wieder eine kleine Wortmeldung. Weihnachten bei den Schwiegereltern habe gut überstanden. Der Abgang von ihm Richtung Silvester war ziemlich schwer.

Wir haben uns auch noch zusammengesetzt und viele organisatorische Themen geregelt. Dabei kamen dann doch wieder die Trennungsgründe zur Sprache.

Was mit hier klar geworden ist, dass auch ich vieles falsch gesehen habe. Ich habe viele Handlungen von ihm, über die er sich jetzt beschwert, als Zeichen der Zuneigung und Liebe eingeordnet . Wo er mehr Unterstützung von mir erwartet hatte, dachte ich er tut dies um mich zu unterstützen.

Ich weiß zwar nicht, ob das alles jetzt im Nachgang in seinem Hirn entstanden ist oder schon immer so da war. Der Mann den ich aus der Vergangenheit im Kopf habe ist gerade nur noch zum Teil da. Das ist Schade und tut auch weh. Weil ich ja auch weiß, dass es ihn gibt und er es auch jetzt noch mit kleinen Gesten zeigt.

Sein Verhalten ist so ambivalent. Aber die Entscheidung zur Trennung hat er getroffen und das muss ich akzeptieren.

Wie gesagt, ab Januar machen wir Nestmodell in unserem Haus. Das wird schwer für mich und auch die Kinder, die es ohne mich nicht gewöhnt sind. Aber für mich gibt es auch Entwicklungsmöglichkeiten für mich selber, da ich jetzt Freiheiten habe, die ich seit Jahren nicht mehr hatte. Ich konzentriere mich jetzt auf das Positive und schaue wo es hinführt.
30.12.2023 12:43 •
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