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Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

Birkai
Zitat von Nostraventjo:
und wichtig, das zu erkennen und auch, ihm dies immer wieder zu sagen falls er damit nochmal ankommt

Davon gehe ich mal aus. Wir hatten es gestern kurz nochmal. Ich habe ihn dann gesagt, dass er mal bei sich gucken soll, warum ihn einige Sachen so triggern. Da muss irgendwas emotional noch ganz schief hängen.

22.11.2023 17:33 • x 2 #46


N
Zitat von Birkai:
Davon gehe ich mal aus. Wir hatten es gestern kurz nochmal. Ich habe ihn dann gesagt, dass er mal bei sich gucken soll, warum ihn einige Sachen so ...

Definitiv. Und du bist nicht dafür zuständig seine Konflikte zu riechen geschweige denn sie zu lösen. Er hat sich all die Jahre freiwillig für den Weg entschieden.

22.11.2023 17:38 • x 2 #47


A


Einseitige Trennung - Eltern-WG geht das?

x 3


Birkai
Ich hätte nicht gedacht, wie gut mir der Abstand tut. Ich habe zum ersten Mal seit Wochen ausschlafen können Sich einfach mal nicht mit den aktuellen Befindlichkeiten des Ex beschäftigen zu müssen, entlastet in der Trennung ungemein.

25.11.2023 13:51 • x 3 #48


aequum
Zitat von Birkai:
Ich hätte nicht gedacht, wie gut mir der Abstand tut. Ich habe zum ersten Mal seit Wochen ausschlafen können Sich einfach mal nicht mit den ...

Sehr schön!
Das hast Du Dir auch nach all dem Drama redlich verdient.

25.11.2023 14:14 • x 3 #49


Birkai
Muss mir nochmal ein bisschen den Frust von der Seele schreiben.

Ich hatte gestern Besuch von meinen Schwiegereltern und war mit meiner Schwiegermutter abends Essen. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und konnten immer gut miteinander reden.

Sie hat mir dann gesagt, dass sie die Trennung auch nicht versteht und diese Entscheidung sowie das Verhalten derzeit nicht so wirklich zu ihrem Sohn passt. Mir geht es da genauso, er hat derzeit in seinem Verhalten so wenig mit dem Menschen zu tun, den ich mal geheiratet habe. Ich weiß nicht, wann er sich dort so verändert hat oder ob nicht doch mehr dahinter steckt als er zugibt.

Das hat das Gedankenkarussell wieder in Gang gesetzt und ich habe heute eine wahnsinnig miesen Tag. Könnte mich ins Bett verkriechen und einfach nur heulen.

Wie kann man es nicht mitbekommen, dass sich ein Mensch innerlich so sehr verändert? Das fällte mir gerade schwer mit klar zu kommen, dass von dem liebevollen Familienvater gerade so wenig da ist. Bezüglich der Kinder wird nur von Verantwortung geredet wird und nicht von Liebe. Als ob das alles nicht wichtig ist.

27.11.2023 10:53 • x 1 #50


aequum
@Birkai

Er hat resigniert/aufgegeben weil ihn das Leben mit all seinen Anforderungen komplett überfordert hat.

Er ist emotional und mental in ein tiefes Loch gefallen. Bis zu einem gewissen Zeitpunkt hat er sicherlich noch geglaubt, damit selbst fertig zu werden und am D'day ist dann die Bombe in ihm geplatzt und den Fluchtmodus aktiviert.

Das Problem ist nur, dass er es ohne fachkompetente Hilfe in Form einer Therapie kaum schaffen wird, aus diesem Loch wieder herauszukommen.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass er erstmal begreifen und akzeptieren muss, dass er externe Hilfe braucht.

Selbst wenn er bereit wäre, in Therapie zu gehen, kann es sehr lange dauern, bis er tatsächlich geheilt sein wird...
Ja, es kann durchaus viele Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen.

27.11.2023 11:41 • x 2 #51


Birkai
Zitat von aequum:
Erschwerend kommt noch hinzu, dass er erstmal begreifen und akzeptieren muss, dass er externe Hilfe braucht.

Ich hoffe, dass er es einsieht. Wir hatten darüber schon geredet, aber so richtig eingesickert ist es wohl noch nicht. Er wird jetzt auch nochmal eine Ansage von seiner Mutter bekommen, die gestern tatsächlich in Richtung Burnout argumentiert hat. Aber man weiß es nicht, so lange er nicht redet.

27.11.2023 11:46 • x 2 #52


aequum
Zitat von Birkai:
Ich hoffe, dass er es einsieht. Wir hatten darüber schon geredet, aber so richtig eingesickert ist es wohl noch nicht.

Solange er sich in diesem Zustand befindet wird man ihn auch kaum erreichen können.

Manchmal hilft es bereits mit etwas Ruhe und Abstand.

Mit Druck wird es kaum möglich sein, eine positive Wendung herbeizuführen.

27.11.2023 12:04 • x 3 #53


Einfachatmen
Zitat von Birkai:
Wie kann man es nicht mitbekommen, dass sich ein Mensch innerlich so sehr verändert? Das fällte mir gerade schwer mit klar zu kommen, dass von dem liebevollen Familienvater gerade so wenig da ist. Bezüglich der Kinder wird nur von Verantwortung geredet wird und nicht von Liebe. Als ob das alles nicht wichtig ist.

So ging es mir ebenfalls. Dieses nicht sehen wann es gekippt ist. Von dem Mann mit dem ich gerne Kinder und Familie wollte, zu dem Mann für den ich und die Kinder eine Last sind bzw. waren.

Und diese Gedanken werden immer wieder kommen, weil man durch die Kinder ja doch sehr aneinander gebunden ist.

27.11.2023 13:00 • x 2 #54


Birkai
Zitat von aequum:
Mit Druck wird es kaum möglich sein, eine positive Wendung herbeizuführen.

Das habe ich schon lange erkannt. Die Wendung und die Erkenntnis muss aus ihm heraus kommen. Ich halte mich da raus und mit dem Abstand gelingt mir das auch gut.

27.11.2023 13:45 • x 2 #55


aequum
Zitat von Birkai:
Das habe ich schon lange erkannt. Die Wendung und die Erkenntnis muss aus ihm heraus kommen. Ich halte mich da raus und mit dem Abstand gelingt mir ...

Auch Du musst unbedingt zur Ruhe und mit Dir selbst ins Reine kommen. Finde Dich wieder und finde heraus wie Du es nach gegebener Zeit sehen wirst, was Du dann willst und was Du Dir dann wünschst.

Ihr Beide müsst nun erstmal heilen und verarbeiten.

27.11.2023 14:08 • x 3 #56


M
Zitat von Caecilia:
Ich glaube, dass hat etwas mit der Rechtfertigungs- / schlechtes Gewissen reinwasch- / Schuldumkehr-Strategie der Verlasser zu tun: Meine Ex ist so ein schrecklicher Mensch und behandelt mich so fürchterlich, dass ich sogar jetzt noch ständig ausrasten muss. Ich Armer, es blieb mir wirklich nichts anderes übrig, als zu gehen.

Eine weit verbreitete Strategie, die davon ablenkt, dass man mit sich selbst alles andere als im Reinen ist. Und dann sind nach einer langjährigen Beziehung naturgemäß Schuldgefühle da, die dann irgendwie klein gehalten und zum Schweigen gebracht werden müssen. Das ist superanstrengend für die Psyche. Und dann kommen solche Verhaltensweise zustande. Er ist schlichtweg überfordert und braucht einen Sündenbock und das ist dann der Ex- oder Nochpartner,

ich sah mal vor einigen Jahren eine Reportage im TV, die genau das zum Thema hatte. Vierköpfige Familie, die Eltern trennten sich vor Jahren. Und beide haben schon lange neue Partner. Also insofern könnte doch jeder glücklich sein und die Vorbeziehung als beendet betrachten.
Da es aufgrund der Kinder doch immer wieder zwangsläufig zu Kontakt kommt, geht es sofort los mit gegenseitigen Schuldzuweiseungen. Warum hast Du mir das nicht gleich gesagt, dass unsere Sandra ....? Warum informierst Du mich erst jetzt? Das ist doch wieder mal ganz typisch für Dich, weil Du immer so vor gehst.
Natürlich hält der Expartner dagegen und ist seinerseits sauer und so kommt es zu gegenseitigen Vorwürfen aufgrund von Kleinigkeiten.

Beide gehen frustriert nach Hause und erfreuen dann den neuen Partner mit den Schilderungen von dem/der bösen Ex.

Das alles hat psychologisch gesehen schon seine Berechtigung. Auf den Expartner werden negative Persönlichkeitsanteile projetziert und es wird immer was gefunden, woran der Expartner nun Schuld hat. Er hat hier und dort falsch gehandelt oder etwas ohne Absprache entschieden. Es wird immer was gefunden worüber man sich aufregen kann.

Heißt, der Mensch lenkt von sich selbst ab und Schuld an der Misere sind Andere , bevorzugt der Expartner, weil der ja eh nicht so ist wie er sein sollte. Der Mensch lenkt damit gekonnt von sich selbst ab, betreibt die altbekannte Schuldumkehr und stärkt damit auch die neue Beziehung. Es war absolut richtig für mich zu gehen, denn das alles war ja schon längst unerträglich.
Er solidarisiert sich mit dem neuen Partner und auch der neue Partner hat was davon. Je mehr Ärger es in der Exbeziehung gibt, desto weniger kritisch wird er betrachtet. Nichts verbindet zwei Menschen mehr als ein gemeinsamer Feind.

Eigentlich leicht zu durchschauen wenn man es mal erkannt hat. Und dann hilft im Konflitkfall eben nur, die Konfliktsituation zu verlassen und überhaupt den Kontakt möglichst zu beschränken und vor allem auch immer sachlich zu bleiben anstatt auf das Gejaule und Gezetere einzugehen....

27.11.2023 14:27 • x 6 #57


M
Zitat von Birkai:
Die Wendung und die Erkenntnis muss aus ihm heraus kommen. Ich halte mich da raus und mit dem Abstand gelingt mir das auch gut.

Einer muss ja vernünftig sein, wenn der Nochpartner es nicht ist und nicht mit der Situation umgehen kann.

27.11.2023 14:28 • x 2 #58


Birkai
Zitat von Margerite:
Und dann hilft im Konflitkfall eben nur, die Konfliktsituation zu verlassen und überhaupt den Kontakt möglichst zu beschränken und vor allem auch immer sachlich zu bleiben anstatt auf das Gejaule und Gezetere einzugehen....

Ich versuche mein Bestes . In der derzeitigen Lage geht es halt nur mit Abstand und wenn wir uns aussprechen dann mit einer objektiven 3 Person. Also niemanden aus dem persönlichen Umfeld. Alleine schaffen wir nicht diese Konfliktspirale derzeit zu durchbrechen.

Auf Dauer ist es der Kinder zu Liebe aber zu wünschen, dass wir hier eine vernünftige Basis miteinander bekommen. Ob und in welcher Tiefe wir das hin bekommen, steht noch in den Sternen.

27.11.2023 23:08 • x 2 #59


M
Manchen Paaren gelingt es, irgendwann zu einem konfliktfreien und sogar freundlichen Umgang zu finden, andere sind dazu über Jahre nicht in der Lage. Vor allem dann, wenn sich nicht beide von der Ex-Beziehung mit einer versöhnlichen Rückschau lösen konnten. Wenn beide sich sagen, okay, es hat über einige Jahre gut geklappt, jetzt ist es zu Ende weil einer nicht mehr wollte, aber ich muss ihm deswegen nicht ewig böse sein, weil es ihm zu der Zeit halt als richtig erschien, kann man zu einem guten Umgang finden.

Wahrscheinlich ist es für Euch zu früh dafür und es ist ja auch eine Frage der persönlichen Reife, ob man zumindest zu einem neutralen Umgangston finden kann.

Am besten, man stellt die Interessen der Kinder in den Mittelpunkt und versucht dann ein Umgangsmodell zu finden, mit dem beide leben können.

Aber solange man innerlich noch im Konfliktmodus befindlich ist, ist die Kommunikation schwierig bis unmöglich.

29.11.2023 13:57 • x 2 #60


A


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