Wer nicht mehr will, der will nicht mehr. Habe ich auch erlebt, wie es ist, an den langjährigen Ex nicht mehr ranzukommen.
Erst sollte mit ihm wegen einer ärztlichen Nachuntersuchung ins Krankenhaus begleiten - einige Wochen war die Rede davon - und dann könnten wir einige Tage in sein Ferienhaus fahren. Was mir damals alles etwas schwer erschien aufgrund einiger anderen Sachen. Abends kam er wieder auf die Sprache und ich sagte ihm, ich hätte kein Hotel finden können, was noch frei wäre. Tja, wie das so geht, wechselt man ja manchaml auch das Thema und er meinte, er würde sein Haus wohl auf seine Enkelin überschreiben.
Er hat immer viel von Erben und Vererben geredet, doch da war ich ja nie mit im Spiel.
Nun, ich fragte ihn jedenfalls: manchmal möchte ich wissen, was ich Dir eigentlich wert bin - wir wußten beide, daß sich das nicht auf die monetäre Ebene bezog - und er sagte zu mir, in erster Reihe sind seine Kinder + Enkelkinder, ich bin 3. Reihe neben 3 anderen Frauen, die er mir mit Namen nannte.
Weil wir beide Wein getrunken hatten, wollte ich mir die Namen aufschreiben und er nannte mir diese erneut.
Ich bin in dieser Nacht bei ihm geblieben und schlief neben ihm, weil er mich abgeholt und am nächsten Morgen heimgebracht hat.
Der nächste Morgen war extrem übel und ich bekam sehr schlimme Atembeschwerden.
Und ich war an dem Morgen halt erstmal distanziert und geschockt.
Daß das Ende der Beziehung war, habe ich damals nicht geahnt.
Tatsache war, daß ich noch mehrfach versucht habe, ihn anzurufen, über Festnetz, über Handy, er meine Anrufe aber ignorierte.
Von ihm kam dann nichts mehr. Er ließ nicht mehr mit sich reden - wie ein Eisblock.
All das, was wir zusammen machen wollten, war dahinfällig. Zunichte.
Und während ich auf Zeichen von ihm gehofft und gewartet habe, hat er Freunde in anderen Städten besucht oder ist auf Messen gefahren und und und. Was ich später erfahren habe.
Es ging mir extrem schlecht und er hätte nicht ein einziges Mal nach mir gefragt.
Das ist jetzt gut ein Jahr her.
Plötzlich war alles vorbei und bis heute weiß ich nicht, was das damals war.
So ein schlechtes Jahr habe ich kaum erlebt und leide immer noch. Für den, der geht, der weiß ja, warum - aber für den anderen ist es insofern so hart, weil man oft ohne Aussprache oder wenn man die Gründe nicht kennt, nicht nur in ein extrem tiefes Loch fallen kann, sondern es auch genauso schwer ist, abzuschließen.
Mir ging es wie Dir. Es ist eine Sch...-Zeit.