Zitat von Evchen: Was mich umtreibt ist die Frage, ob er sich deswegen nicht entscheiden kann, weil er ja nicht herausfinden konnte, wie es mit ihr ist. Dafür war es zu wenig Zeit. Und die wenige war ja wahrscheinlich toll. Ich habe es sehr schnell rausgefunden, er ist ein ziemlich schlechter Lügner. Und er das was er nicht hatte idealisiert, bei mir weiß er ja,was er hat und was ihn stört.
Herausfinden würde ja eine längere Zeit in Anspruch nehmen. Und selbst wenn manche Menschen zwei Jahre oder länger eine Affäre pflegen, so würde das nichts aussagen. Denn Affärentreffen sind immer Ausnahmeerscheinungen, wo im Regelfall alles toll ist. Eine super Übereinstimmung auf allen Ebenen, aber null Alltag. Daher müsste er, wenn er herausfinden wollte, ob die Neue tatsächlich angeblich besser passt, ja eine Alltagsbeziehung haben. Also auch bei längeren Affären zeigen sich zwar Probleme eher, aber eine Affäre geht immer mit einer Idealisierung einher. Ach, hier ist endlich Jemand, der mich versteht, mir zuhört, sich Probleme anhört und ich werde nicht verurteilt, sondern man gibt mir Recht und zu verstehen, dass ich gaaaannz toll bin.
Herausfinden kann er es nicht, aber jeder kocht nur mit Wasser. Eine jede Beziehung geht irgendwann in den Alltag über und erst da zeigt sich. ob die gegenseitige Begeisterung anhalten würde.
Selbst wenn er sie öfters getroffen hätte, so hätte das null Aussagewert.
Die andere Frau ist deswegen toll, weil er ja nur die Fassade kennt. Alltagsprobleme werden ausgeblendet und Affären haben immer ganz viel mit dem eigenen Ego zu tun. Man fühlt sich endlich wieder wahrgenommen und merkt, dass man begehrenswert ist und sofort fühlt man sich gut. Die meisten Affären dienen dem Egopush, aber die meisten Menschen sind zu dumm, das zu erkennen.
Und mein Problem an der Sache ist eben auch, dass es keinen kompletten Kontaktabbruch gibt, privat ja, dienstlich nicht möglich. Er versucht sie im Büro nicht zu treffen ( Home-Office sei dank) aber mindestens 1* Woche ist Zoom- Meeting ( da sind sie nicht alleine) . Nächste Woche allerdings ist Präsenz Meeting und er trifft sie dort. Hat er mir auch gleich erzählt.
Wechsel des Jobs steht für ihn nicht zur Debatte, und dass würde ich auch nicht verlangen. Er ist dort mehr als glücklich, es ist sein Traumjob.
Kann sowas dann überhaupt funktionieren, wenn die Hormone ewig brauchen, um wegzugehen?
Und mein Problem an der Sache ist eben auch, dass es keinen kompletten Kontaktabbruch gibt, privat ja, dienstlich nicht möglich. Er versucht sie im Büro nicht zu treffen ( Home-Office sei dank) aber mindestens 1* Woche ist Zoom- Meeting ( da sind sie nicht alleine) . Nächste Woche allerdings ist Präsenz Meeting und er trifft sie dort. Hat er mir auch gleich erzählt.
Wechsel des Jobs steht für ihn nicht zur Debatte, und dass würde ich auch nicht verlangen. Er ist dort mehr als glücklich, es ist sein Traumjob.
Kann sowas dann überhaupt funktionieren, wenn die Hormone ewig brauchen, um wegzugehen?
Solange er was erzählt, heißt das, dass er nicht hintenrum taktiert. Meine Güte, der wird doch wohl das Präsenzmeeting hinter sich bringen können und sich auf das Professionelle beschränken. Und danach verschwindet er, sodass er keinen Kontakt auf einer halbdienstlichen Ebene hat. Das wird ja wohl zu schaffen sein, oder nicht? Ja klar, momentan ist man getriggert, aber man muss das dann eben mal aushalten und sich professionell verhalten. Und das heißt dann, Kontakt, der nicht sein müsste, vermeiden und sich nichts anmerken lassen. Er wird sich ja wohl zusammen reißen können, schon weil keiner scharf drauf ist, dass Kollegen etwas wittern.
Die Hormone brauchen nicht ewig, aber Gefühle humpeln dem Verstand immer hinterher, weil sie nur nach einem streben: der Gefühlsbefriedigung.
Aber man kann sich das Leben leichter machen, indem man sich klar entscheidet. Wenn ich weiß, dass mir meine Ehe wichtiger ist als momentane Schmetterlinge, dann muss ich da eben durch. Ohne klare Entscheidung geht es nicht, weil dann die Gefühle überhaupt nicht einsehen, dass sie dem Verstand folgen sollten. Und dann kommt es zu unklaren Zuständen und einem Hin und Her, das auf Dauer nicht gut tut.
Sorge für Dich und nicht für ihn.
Stärke Dein Selbstbewusstsein und Dein Selbstwertgefühl, anstatt in Schockstarre und Befürchtungen zu verharren. Selbstwertgefühl macht anziehend, mangelnder Selbstwert wirkt abturnend. Daher mein Vorschlag, Dich auch mehr selbst wieder in den Blick zu nehmen.
Die absolute Sicherheit gibt es in Beziehungen nicht. Entweder Du vertraust darauf, dass der Lauser sich benimmt oder Du begibst Dich in Stimmungen, die Dir nicht gut tun. Wenn er fremd gehen wollte, täte er es, würde aber eher nicht darüber sprechen, dass er sie dienstlich antrifft.
Es ist keine leichte Zeit und keiner kann Dir sagen wie es ausgeht. Für mich hat es sich alles in allem gelohnt. Erstens weil ich erst durch die Affäre mehr bei mir angekommen bin und sehr viel über mich gelernt habe und zweitens weil unsere Ehe jetzt eine andere Basis hat.
Davonlaufen ist immer leicht, aber das was leicht ist, bringt einen meist nicht weiter. Er hat nun einen Prüfungssituation, die er meistern muss und das kannst Du ihm auch sagen. Du verlässt Dich drauf und willst nicht hintergangen werden. Und wenn er es doch tut, was Du ja sofort merken würdest, weil er so ein toller Lügner ist, dann zieht Du Deine Konsequenzen.
Grenzen muss er spüren, denn ansonsten tanzt er Dir noch auf der Nase rum. Klare Entscheidung und konsequentes Handeln sind gefragt. Und sehr viel teilt sich in Partnerschaften nonverbal mit. D.h. er
search.phpspürt auch Deine innere Haltung instinktiv und er merkt auch, wenn Du innerlich verzagt bist oder eben mutig. Und Du merkst es ihm auch an, wie er drauf ist.
Leider gibt es doch viele, die sich eben nicht für etwas entscheiden und dann doch zur Nextie abdriften, weil der momentane Kick wichtiger ist. Also ohne eine innere Entscheidung ist keine Ehe zu retten. Es braucht auch den Willen dazu und dann kann ich auch meine Schwerpunkte setzen.
Ich war damals nach dem Affärenende bei einem Therapeuten. Einfach mal zu zwei Beratungsgesprächen, vor allem weil ich aus der Wut damals nicht rauskam. Ich war sauwütend auf ihn, auf mich. Aber in erster Linie auf mich selbst.
Was ich mitgenommen habe, sind einige Dinge:
1. Affären haben einen Grund. Die Gründe sind einfach aufzudecken, aber sie sollen Leerstellen kompensieren. Wenn die Menschen eher diese Leerstellen aufdecken würden und bei sich anfangen würden, anstatt woanders zu grasen, würden sie anders mit sich und Fremdverliebtheit umgehen. Reifer, gelassener und mit der Einsicht, dass nicht nur der Alltagspartner einen ja sooo schrecklich vernachlässigt, sondern dass man sich auch selbst vernachlässigt hat. Anstatt das eigene Leben aufzumöbeln, sucht man Kompensation wo anders.
2. Wir leben das nach was wir kennen und daher sind wir mehr von unbewussten Mustern dirigiert, als uns jemals bewusst ist. Warum geriet ich an den AM, der sich als aktiver Bindungsvermeider herausstellte? Mein Unterbewusstsein führte mich zu ihm, weil ich hier wieder Mal meine Probleme abspulen konnte. Mangelnder Selbstwert, das Gefühl, klein zu sein und nicht zu genügen, die Angst, verlassen zu werden. Das waren meine inneren Probleme, die in der Kindheit bei mir angelegt wruden, dann verschoben wurden ins Unbewusste, wo man sie nicht mehr merkt. Aber in Beziehungen kam das alles wieder hervor, denn das Unbewusste ist nicht durch eine Betonschicht abgetrennt, sondern sehr durchlässig. Und so kann es zu Wiederholungen kommen, weil die Seele uns dadurch mitteilt, woran es bei uns hakt.
3. Der Affärenpartner ist recht unbedeutend, da er ja nur ein Werkzeug der Seele ist, die uns sagen will: Du blöder Mensch, Du sollst Dich endlich mal mit mir befassen, anstatt davon zu laufen oder wie oft willst Du so was noch erleben und Deine eingelernten Muster abspulen?
Wenn Du es nicht lernst, schicke ich Dich in einigen Jahren wieder in so eine Situation, weil Du es verweigerst, Dich mit Deinen Problemen zu befassen. Stattdessen glaubst Du, die Lösung kommt mit einem anderen Menschen.
Als ich dort war, wollte ich über ihn reden und stellte fest, das nicht das Thema. Das Thema war ich, das Thema war das, was ich zu Hause abgeschaut und übernommen hatte und das Thema war das, was mir meine Eltern anerzogen haben.
DUnd mein Problem an der Sache ist eben auch, dass es keinen kompletten Kontaktabbruch gibt, privat ja, dienstlich nicht möglich. Er versucht sie im Büro nicht zu treffen ( Home-Office sei dank) aber mindestens 1* Woche ist Zoom- Meeting ( da sind sie nicht alleine) . Nächste Woche allerdings ist Präsenz Meeting und er trifft sie dort. Hat er mir auch gleich erzählt.
Wechsel des Jobs steht für ihn nicht zur Debatte, und dass würde ich auch nicht verlangen. Er ist dort mehr als glücklich, es ist sein Traumjob.
Kann sowas dann überhaupt funktionieren, wenn die Hormone ewig brauchen, um wegzugehen?
Dieser andere Mensch ist nicht mein Thema, er ist nur ein Fingerzeig, also ein Werkzeug Deiner Seele.
3. Der PT fragte mich, ob ich noch Achtung vor meinem Mann habe. Ich spürte sofort, dass es eine wichtige und bedeutsame Frage war, die ich bejahen konnte. Mein Mann ist nicht perfekt, aber ja, ich achte ihn für das was er ist.
Dann meinte der PT dass man darauf aufbauen kann. Ist aber die Achtung vor dem anderen gestorben, ist meist nicht mehr viel zu machen. Gegenseitiger Respekt ist der Grundpfeiler von funktionierenden Beziehungen.
4. Das unbewusste sucht sich seinen Weg. Man kann davon laufen, aber das ist nicht von Erfolg gekrönt. Wenn ich mich aber dem stelle, dann kann ich weiter mit mir kommen und eine andere Einstellung zu mir selbst finden. Und wer sich selbst achtet, der läuft auch nicht so leicht Gefahr, dass andere einem auf der Nase rumtanzen. Der AM tat es, wenn auch unbewusst und ließ mich meine gesammelten Kindheitsdefizite wieder nachleben. Liebe gegen Leistung, mangelnden Glauben an die eigene Person, schlechtes Selbstwertgefühl, Versagens- und Verlustängste. Er war ein prima Lehrmeister und leistete ganze Arbeit. Und dann musste ich arbeiten, an mir selbst oder es wäre ewig so weiter gelaufen, dass ich nach ihm eines Tages wieder einen gefunden hätte, der mir wieder gezeigt hätte, dass ich nicht weiter wichtig für ihn war.
Vertrau auf Dich und Dein Mann kann dann auf Dich vertrauen. Alles teilt sich mit, ohne große Worte. Du bist eine prima Frau und er kann von Glück reden, dass er so eine Frau gefunden hat, die ihn nicht gleich vor die Tür setzt. Aber an Deinen Wert musst Du selbst glauben, so tun als ob, funktioniert nicht. Und mal ehrlich: Selbst wenn er eines Tages ginge, keiner ist unersetzlich.
Aber ich glaube, er bleibt. Der ist eher weich und hat es gerne auch bequem und sicher. Aber auch solche Männer müssen sich irgendwann entscheiden. Er hat sich entschieden, aber hängt auf der emotionalen Ebene noch bei der Anderen. Das muss er schaffen und das geht auch, denn es bleibt nichts wie es war. Gefühle vergehen, denn sie sind wandelbar, aber man muss ihnen eben auch helfen, indem man sie an die Hand nimmt und sagt, wir hören jetzt mal auf den Verstand und ihr haltet Eure vorlaute Klappe.
Diese andere Frau kann Dir nicht das Wasser reichen und das muss er auch kapieren. Und das kapiert er dann, wenn Du ihm Selbstvertrauen signalisierst, aber auch Grenzen aufzeigst. Das geht alles ohne große Worte, es ist alles eine Frage der inneren Haltung.