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Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

F
Wahrscheinlich dann, wenn er es ausgesprochen hat und ich die nächsten Schritte einleiten muss. Kündigen, Sachen packen, schließlich unsere Wohnung verlassen. Und selbst dann werde ich noch hoffen, dass er mich vermisst und merkt, dass es ein Fehler war. Wie soll ich diese Hoffnung jemals aufgeben? Sowas kann man ja nicht einfach abstellen... Was, wenn er mir nach Monaten immer noch genauso sehr fehlt und es noch genauso weh tut?

@ricky: weil er sich schon gegen mich entschieden hat...

25.01.2018 11:24 • #46


R
Liebe Fee, ich war bzw bin immer noch in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Ich war mit meinem Freund fast 10 Jahre zusammen, als er gemerkt hat, dass zuviel im Argen ist und er nicht mehr kann. Das war vor ca 1 Jahr, im Februar 2017. Es zog sich dann bis Juni, bis er ausgezogen ist. Die Zeit war die Hölle. Endlose Diskussionen, Dramen, Schuldzuweisungen und dann wieder Aneinanderklammern und Liebesbekenntnisse. Von beiden Seiten.
Er hat bis jetzt die Beziehung nicht beendet. Es ist aber trotzdem keine Beziehung mehr. Ein ewiges Hin und Her. Ich bin immer schuld, daran, dass die Beziehung schwierig war, daran, dass es jetzt nicht vorwärts geht. Aber er lässt mich auch nicht los. Und ich kann ihn auch nicht loslassen. Immer, wenn ich es beenden wollte, kam er wieder an.
Aber sowas macht einen kaputt.
Ich wünsch dir von ganzem Herzen, dass es bei euch anders läuft. Dass es entweder wieder gut wird (was ich nicht für völlig ausgeschlossen halte) oder dass bald einen klaren Cut gemacht wird. Sonst leidest du ewig. Diese Hoffnung bringt einen fast um.
Und eines darfst du bei all dem Kummer nicht vergessen: du bist auch handlungsfähig, du kannst auch Entscheidungen treffen.
Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute! Rala

25.01.2018 11:30 • #47


A


Er kann nicht mehr und will die Ehe beenden

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T
Zitat von Fee89:
@ricky: weil er sich schon gegen mich entschieden hat...


Weil es wieder nicht um Taten sondern ums reden geht....
Liebe Fee89 und auch wenn du sagst, hätte er doch früher was gesagt, dann hätte ich was tun können. Er hat früher was gesagt, ihr habt darüber geredet, er hat dir vertraut, dass es besser wird. Deshalb war danach auch wieder gut für ihn und er hat es dir nicht lange nachgetragen. Aber seine Worte schienen bei dir nicht wirklich angekommen zu sein, du hast nicht wirklich sehen wollen, wie sehr ihn das belastet, dass dies ein Punkt ist, mit dem er schlecht leben kann. Und deswegen hast du keine Änderung herbeigeführt. Und nun ist er an dem Punkt angelangt, wo sein Leidensdruck so hoch ist, dass es nicht mehr geht, dass er den Ausweg in der Trennung sieht. Er will kein Gerede mehr, geredet habt ihr genug, er will keine Briefe, in dem wieder nur Worte stehen. Was er braucht, sind Taten, du musst ihm Vertrauen zurückgeben, Sicherheit geben, zeigen, dass du an dir arbeitest - nonverbal.

25.01.2018 11:47 • x 1 #48


R
Und noch was: Ricky hat völlig Recht, du musst aufhören, ständig darüber zu reden, zu diskutieren, zu weinen und Drama zu machen.
Das treibt ihn so in die Enge, dass er die Flucht ergreift, ob er will oder nicht.
Versuche trotz allem, cool zu bleiben und die Nerven zu behalten.
Das wäre, im Nachhinein gesehen, wohl auch meine einzige Chance gewesen.

25.01.2018 11:50 • x 1 #49


K
Eine alte Freundin von mir hat einen Brief an ihren damaligen Mann mit ihrem eigenen Blut geschrieben, als der weg wollte.
Hat auch nichts genützt. Er hat sie verlassen. Sie hat dann mit seinem Bruder weitergemacht.

25.01.2018 11:53 • #50


F
Liebe rala, vielen lieben Dank für deine lieben Worte. Es ist irgendwie ein Trost zu wissen, dass man nicht allein mit dieser Situation dasteht und es jemandem ähnlich geht. Es tut mir sehr leid, dass du das schon so lange mitmachen musst. Es muss die Hölle sein, jedes Mal wieder Verzweiflung und Hoffnung. Ihr scheint euch trotz allem immer noch sehr zu lieben, wenn ihr immer wieder zueinander findet. Bei meinem Mann sind leider die Gefühle nicht mehr so stark. Sonst würde er unsere Ehe bestimmt nicht aufgeben.

Mein Mann hat immer alles mit sich selbst ausgemacht, mir zwar gesagt, dass es so nicht weitergehen kann, aber ich hatte nie das Gefühl, dass es ihm wirklich nah geht. Für ihn war immer gleich alles wieder in Ordnung und vergessen und er war super drauf und immer positiv eingestellt. Das hat mich auch oft verletzt, da ich dadurch das Gefühl bekam ihn berührt das alles gar nicht wirklich. Jetzt sagt er, dass er das alles nur gemacht hat, damit es mir gut geht und irgendwann nur noch funktioniert hat, um mich glücklich zu machen. Hätte er doch nur viel früher gesagt wie es in ihm aussieht. Ich hab es jetzt doch sofort eingesehen, wo ich weiß, dass es ihn wirklich belastet. Aber so habe ich oft versucht eine Gefühlsregung von ihm zu provozieren.

Ich weiß nur nicht wie ich es ihm zeigen soll. Er beachtet mich ja gar nicht mehr wirklich. Er sagt er ist innerlich total abgestumpft, was seine Gefühle zu mir angeht. Wir leben zwar noch in einer Wohnung, er fragt auch, ob ich etwas essen möchte etc. und gestern hat er sich auch Sorgen gemacht, als ich länger weg war, aber er verzieht sich meist gleich an seinen PC, lässt mich an nichts mehr teilhaben. Umarmt werden möchte er auch nicht. Was soll ich denn da machen, um es ihn zu zeigen? Er entfernt sich immer weiter von mir.

25.01.2018 12:03 • #51


M
Zitat von Fee89:
Was soll ich denn da machen, um es ihn zu zeigen? Er entfernt sich immer weiter von mir.

nicht nachlaufen
nicht bedürftig zeigen
nicht weinen oder betteln

wenn dir zuHause die Decke auf den Kopf fällt, geh aus
wenn er dich interessant finden soll, dann musst du eine andere werden, die er nicht kennt

25.01.2018 12:06 • x 1 #52


K
Kann auch ne Phase sein....man weiß es nicht.

25.01.2018 12:10 • #53


T
Gib ihm den Raum, den er braucht, versuche bitte, nicht immer mit Trauermiene herumzulaufen, so schwer dies auch sein mag, damit er nicht ständig noch schlimmere Gewissensbisse bekommt, frage ihn auch, ob du was kochen sollst, geh ihm ein wenig aus dem Weg, triff dich mit Freunden, lass ihn mal allein zu Hause (aber sage ihm, du kommst später), etc...,
Gib ihm Raum, Zeit und Verständnis.

25.01.2018 12:11 • #54


R
Er hat sich jetzt eine Schutzmauer aufgebaut, weil er selbst nicht klarkommt. Er will sich momentan nicht mit Gefühlen auseinandersetzen, weder mit seinen, noch mit deinen.
Je mehr du klammerst, umso mehr zieht er sich zurück.
Gib ihm Raum und nimm ihm nicht die Luft zum Atmen.
Geh ganz viel raus und versuche, wenn du bei ihm bist, normal mit ihm umzugehen.
Ich habe meinen Freund damals gefragt, was er denn eigentlich will und was ich tun kann. Er hat immer nur gemeint, lass uns einfach normal miteinander umgehen. Ich habs leider nicht geschafft...

25.01.2018 12:14 • #55


F
Ich danke euch für eure Ratschläge und dafür, dass ihr euch das alles anhört bzw. durchlest. Das tut mir wirklich gut. Ich habe es gerade sogar geschafft ein Knäckebrot zu essen.

Ja, ich sehe es ein, dass ich heute Morgen am besten nichts gesagt hätte und vielleicht hätte ich ihm auf seine Nachricht gar nicht antworten sollen. Oder zumindest nicht auf die zweite. Ich merk selbst, dass ich ihm immer wieder nur das gleiche erzähle, um ihn davon zu überzeugen, dass alles besser werden würde. Aber das ändert für ihn jetzt auch nichts. Und am Ende fasst er nur wieder irgendwas als Vorwurf auf.

Ich werde versuchen nicht mehr die ganze Zeit wie ein Häufchen Elend durch die Gegend zu laufen, wenn er hier ist. Vielleicht gehe ich heute mit dem Hund raus kurz bevor er aus der Arbeit kommt, damit er erstmal allein ist. Morgen hat er schon mittags aus. Ich könnte eine Freundin fragen, ob ich am Nachmittag bei ihr vorbeikommen kann. Am Samstag könnte ich meine Cousine besuchen.

Ich hab immer Angst, dass ich nach Hause komme und er dann Schluss macht.

25.01.2018 12:52 • #56


S
Hallo Fee89,
wie ist der Status bei dir?
Ich versuche auch irgendwie rauszugehen am Wochenende. Ich versteh dich gut. Man hat immer das Gefühl man müsse da sein wenn er auch da ist, falls sich ein guter Moment für Nähe ergibt. Darüber denke ich auch dauernd nach, was aber Mist ist. (Mein Kopf weiss das. Frag mal mein Herz!)
Ich habe Angst den letzten Strohhalm zu verpassen, falls es den überhaupt noch gibt. Bei uns ist es jetzt 1 Woche her seit er mir sagte dass er keine Perspektive mehr für uns sieht, weil er keine Gefühle mehr für mich hat. Erst danach haben wir wieder angefangen zu reden. Vermeintlich positive Signale die ich wahrnehme oder höre...an die klammere ich mich. Auch wenn ich denk es ist nur Mitgefühl und schlechtes Gewissen bei ihm. Wir wohnen noch zusammen bis auf weiteres. Habe Angst dass es - wenn er endgültig geht- gar keine Chance mehr gibt, weil die Distanz dann da ist. Aber vermutlich ist das dann besser so...für alle Beteiligten. Ich hab solche Angst davor. Wenn er seine Sachen mitnimmt. Und wenn das Haus verkauft wird (was ja ne Weile dauert) und wir hier die Umzugskisten packen. Alptraumhafte Vorstellung! Ich kann das alles noch nicht glauben. Es ist aber wichtig dass wir UNS Gutes tun...ich hab heut Blumen gekauft und Kuchen gegessen...
Sei gedrückt
Serafina

26.01.2018 21:11 • #57


F
Liebe Serafina,
mein Mann hat mir heute gesagt, dass er nicht weiß, ob er mich noch liebt oder ob ich ihm nur noch als Mensch wichtig bin. Er weiß auch nicht wie lange das schon so ist und ob ich für ihn nicht schon länger nur noch eine gute Freundin war, die er ab und zu geküsst hat. Er hat wiederholt, dass er die Themen, die ihn belastet haben, öfter angesprochen hat. Und ich habe ihm zum wiederholten Male erklärt, dass es bei mir aber nie so ankam als würde es so in ihm aussehen. Habe ihm dann gesagt, dass mir dieser Schlag in den Magen vieles deutlich gemacht hat und ich vieles erkannt habe und aus einer anderen Perspektive sehe. Er hat dann noch die Fehler, die er gemacht hat, auf mich geschoben, also gesagt, dass das alles nur Reaktionen auf mein Fehlverhalten waren.

Es täte ihm leid, dass er mich in so eine Situation bringt, aber er wisse einfach gerade nicht, was er will. Während des Gesprächs hat er immer wieder gesagt, dass er schon länger nicht mehr glücklich war, hat alle Schuld mir gegeben und gesagt, dass er nicht weiß, ob er es nochmal versuchen kann und will.

Ich habe mich dafür entschieden morgen für zwei oder drei Tage zu einer Freundin zu fahren. Es fällt mir unheimlich schwer und mir wird schlecht, wenn ich daran denke. Aber das hier halte ich auch nicht mehr aus. Ich möchte nicht weg von ihm, möchte mich so gern an ihn kuscheln, aber er hat mich seit fast einer Woche nicht mal mehr berührt. Er geht immer extra auf die Seite, wenn ich an ihm vorbei laufe.

Ich frage mich, worauf er noch wartet. Wenn er noch nicht mal mehr weiß, ob er mich liebt und ich ihn in seinen Augen kaputt gemacht habe, worauf wartet er dann noch? Hat er nur ein schlechtes Gewissen und will nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass es mir schlecht geht?

Es tut alles so schrecklich weh.

Ich kann dich in allem so gut verstehen! Deine Ängste, deine letzte Hoffnung, du sprichst mir mit allem aus der Seele. Ich bin sehr stolz auf dich, dass du dir heute etwas Gutes getan hast

26.01.2018 21:34 • x 1 #58


R
Liebe Fee, sorry dass ich gestern nicht mehr geschrieben habe. Ich habe die endlose Quälerei mit meinen jetzt Ex beendet und es ging bzw geht mir immer noch extrem bescheiden.
Ich kann dir aus meiner Situation heraus nur das Eine sagen: lass dich nicht ewig hinhalten (bei mir wars jetzt ein Jahr!) und gib dir nicht die Schuld an allem, auch wenn er es so hindreht.

26.01.2018 21:39 • #59


F
Liebe rala,
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Aber es war bestimmt die richtige Entscheidung. Du hast so lange gelitten unter dieser ständigen Ungewissheit. Wie hat er denn reagiert? Bist du auch ein bisschen erleichtert, dass dieses hin und her ein Ende hat?

26.01.2018 22:03 • #60


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