Er kritisiert mich ständig schon beim Schreiben?

Zitat von Worrior:

Ebensowenig mag ich es wenn die Datepartnerin meint sie müsse mir nach 3 Tagen eine Lebensbeichte ablegen und sämtliche Dramen ihrer Existenz offenlegen.

So etwas gibt es auch in natura - Bekanntschaften (auch desselben Geschlechtes ohne Romantik!), die meinen, einem beim zweiten gemeinsamen Kaffeetrinken wirklich alle persönlichen Lebensdramen, teils wirklich krasse Geschichten, bei denen einem beim Hören recht unwohl ist, erzählen zu müssen.
Sicher, gibt Fälle wo es passt, in einzelnen Fällen war es mir aber auch schon zuviel. Ich höre anderen wirklich gerne zu und helfe und gebe auch gerne Rat, wenn ich kann - vor Allem für meine Freunde bin ich immer da und höre mir alles an... und sicher, so ein Forum wie dieses, z.B., wo natürlich jemand ohne lange Bekanntschaft vorher mit seiner Geschichte aufschlägt ist wieder eine ganz andere Geschichte. Klar kann man da gleich in die Vollen gehen und berichten, nur der Kontext ist irgendwie ein ganz anderer.

Aber in persönlichem Kontext, wenn es darum geht, dass sich ein echter Kontakt entwickeln soll, muss sich doch erstmal Vertrauen aufbauen... geht bei der einen Person schonmal schneller als mit einer anderen... aber generell finde ich es nicht so günstig, jemandem einen so tiefen, engen Koktakt aufzunötigen, wenn es dafür noch keine Grundlage gibt.
Ja es gibt Fälle, wo man sich auf Anhieb so gut versteht als hätte man sich schon immer gekannt - aber das ist doch recht selten... nicht der Regelfall... und selbst da würde ich nicht sofort meine komplette Lebensgeschichte inklusive aller Tiefen und Untiefen ausbreiten und vom anderen so erwarten dass er/sie sich verhält als ob man schon Ewigkeiten befreundet wäre...

Zitat von PsychoMantis:

Uh, da fühle ich mich als ADHS Oversharer echt gerade ertappt und schäme mich

Musst du nicht! Ich finde es kommt darauf an und man kann nicht verallgemeinern! Ich habe mich auch schon mit ADHSlern (Erwachsenen) unterhalten, die viel erzählt haben, fand das aber nicht dramatisch oder unangenehm!
Bei einer ehemaligen Bekannten, die Magersucht hatte und mir beim zweiten Treffen erzählte, dass sie meinte als Kind von ihrem Vater missbraucht worden zu sein, war mir das wahnsinnig unangenehm! Nicht, weil es mir nicht schrecklich leid tat (ich finde das grundsätzlich das schlimmste und entsetzlichste überhaupt!) sondern die Art und Weise in der sie das erzählte war so krass. Die Frau stellte sich überall in den Mittelpunkt und tat überall so als sei die Welt ihr ganz viel schuldig - das funktionierte bei ihr interessanterweise auch ganz gut. Das habe ich so mit Erwachsenen ADHSlern, die ich kannte, noch nicht erlebt.
Ich kann vielleicht auch schlecht beschreiben was ich meine. Bei der Frau damals war es so, dass ich den Eindruck hatte sie wollte um jeden Preis ihre Geschichte erzählen - ohne Empathie für den Zuhörer, der vielleicht selbst blöde Dinge erlebt hat und ja auch irgendwie damit umgehen können muss. Oder schlichtweg in dem Moment überfordert ist.

Zitat von Heffalump:

solche gibt es auch zuhauf - egal ob Männlein oder Weiblein

Leider, ja, und wirklich ganz unabhängig vom Geschlecht.