Ich danke euch noch mal, dass ihr euch die Zeit nehmt, so für mich da zu sein. Das bedeutet mir wirklich viel, ehrlich.
Zitat von DieSeherin: wie du liebe willst, erhoffst, fühlst, ist deine sache und ich glaube, dass du mit deiner sicht auf die liebe, eine vielversprechende zeit vor dir liegen hast.. gestzt den fall, du beziehst die irrungen und wirrungen deines exfreundes nicht auf dich!
Ich versuche, auf das wert zu legen, was die Menschen sagen, Menschen wir ihr, die weitaus mehr Erfahrung haben in Sachen Beziehung und Liebe als ich. Und hoffe einfach wirklich sehr, dass das, was ich gelernt habe, irgendwann für eine erfolgreiche und gesunde Beziehung reicht. Ich weiß, dass er ein ganz eigenes Problem mit sich und dem Leben hat, das nichts mit mir zu tun hat. Das weiß er auch selber. Er hat öfter erwähnt, dass er vielleicht mal eine Therapie bräuchte, was ich nie ganz verstanden habe. Jetzt verstehe ich, wieso er das so oft gesagt hat. Viel von seinem Leben findet in seinem Kopf statt. Er weiß, wie er sich wann zu verhalten hat, um auf eine bestimmte Art zu sein. Er träumt von Dingen, die zwar schön sind, weiß nicht, japanische Schwertkunst oder so, die aber nichts mit der nahem Realität zu tun haben. Er sagte mal, dass er sich und sein Leben in einem Rahmen sieht. Er hat eine genaue Vorstellung davon, wie er sein möchte, wie er sich eine Frau wünscht. Wenn diese Dinge nicht zutreffen, hat er das Gefühl, ihm fehle was. Ich denke, als Mensch hab ich ihn wirklich berührt, deshalb ist er auch zurückgekommen. Ich habe aber nicht in diesen Rahmen gepasst, in dem er sich sieht. Er denkt, so und so müsse eine Frau sein, sein Leben sein, er sein, dann ist er glücklich, dann liebt er, dann ist es die perfekte Partnerin für ihn. Ich denke, daran ist es wirklich gescheitert, und das hat eigentlich wenig mit mir zu tun.
Zitat von Multiversum: Du willst ja nicht den Rest Deines Lebens allein bleiben, oder !?
Nein, das möchte ich eigentlich nicht. Aber ich hab auch erst mal keine Energie dafür, jemand Neues in mein Leben zu lassen, nicht in der Intensität. Ich bin jetzt 27, ich mache mir zwar keine Panik, aber gerade aus meiner Familie kommt immer öfter die Frage und die Aussage, was mit Partnerschaft sei, mir renne die Zeit weg, Kinder könne ich auch nicht immer bekommen. Mein Vater sagte letztes Jahr zu mir: Ab 30 bist du schon steinalt, welcher Mann will dich da noch heiraten geschweige denn Kinder mit dir kriegen? Ich schüttle das zwar ab, aber weh tut es trotzdem.
Zitat von FrauDrachin: Also, auf was sollst du dich das nächste mal verlassen, wenn du jemanden kennenlernst? Wenn dein Bauchgefühl, dein Kopf, und das Vertrauen in den Partner nicht funktioniert haben?
Du hast es vollkommen richtig zusammengefasst. Ich weiß nicht mehr, auf was ich mich verlassen soll. Tatsächlich hatte ich vor ihm überhaupt keine Ahnung von einer gesunden Beziehung, also auch keine Vorstellung davon. Das, was ich jetzt über gesunde Beziehungen und Liebe sage, habe ich für mich erst mit dieser Beziehung herausgefunden. Und er hat es mir so einfach gemacht. Aber offenbar stimmte alles nicht. Und das habe ich schon so oft erlebt. Der 1. Typ, in den ich mich verliebt hab, wollte auch eine Beziehung, hat sich dann aber in eine andere verliebt und war dann nach 1,5 Monaten weg. Hat sich aber ein Jahr lang weiter bei mir gemeldet, ich dachte, weil ich ihm wohl fehle. Nee, er wollte mich warmhalten, bis die andere safe ist. Selbes Spiel auch bei dem 2. Typen, nur dass die Misere da 3 Jahre ging. Ich war wahnsinnig abhängig von ihm, fast schon süchtig. Er wurde nicht müde, mir zu sagen, wie viel ich ihm bedeute, im Endeffekt ging es aber auch nur darum, dass ich immer verfügbar sein sollte, wenn er es wollte. Du bist mir soo wichtig, aber ich verstecke dich, mehr als 2 h Zeit hab ich nicht für dich, ich antworte gerne mal nach ner Woche usw. Fragt mich nicht, warum ich das mitgemacht habe. Ende vom Lied war wieder, dass er sich in ne andere verliebt hat, aber noch so lange weiter mit mir geschlafen hat, bis er sie sicher hatte, dann ist er 3 Wochen untergetaucht und hat es dann per Whatsapp beendet. Das hat mich wirklich fertig gemacht. Und warum ich selbst so hab behandeln lassen, hab ich in der Therapie aufgearbeitet. Und dann kam mein jetziger Ex und ich dachte, alles, was ich so gelernt habe, trägt Früchte. Bin aber dummerweise an jemanden geraten, der selber nicht stabil genug in seiner Gefühlslage war, weshalb ich nun schon wieder an mir selbst zweifle.
Zitat von FrauDrachin: Bitte bedenke, dass es ja nicht nur das Umentscheiden in Indien war, sondern ja vorher auch schon dieses On/Off von seiner Seite aus. Wenn du schon einen Fehler bei dir suchen willst, dann den, ihn nochmal zurückgenommen zu haben.
Ich weiß jetzt, dass das mein Fehler war. Denn wenn ich ehrlich bin, ist es vorher an genau denselben Gründen gescheitert wie jetzt. Warum hab ich ihn zurückgenommen? Ich habe damals schon gemerkt, genau wie in der Beziehung, wie wohl wir uns miteinander gefühlt haben und wie einfach und gesund wir miteinander funktionieren. Als er das beendet hat, lag das nicht daran, dass er sich nicht mehr wohl mit uns gefühlt hat, sondern eben an oben genannten Gründen, seiner Vorstellung davon, wie Dinge sein sollten. Als er zurückkam, sagte er, dass er jeden Tag an mich denken musste und gemerkt hat, dass seine Vorstellung und seine Gefühlsinterpretationen Quatsch seien, dass er zu viel an sich gedacht hat und an das, was er sich vorstellt, als daran, wie er sich tatsächlich gefühlt hat bei mir. Dass er immer so glücklich war in meiner Gegenwart und Angst hat, etwas kaputt gemacht zu haben aufgrund seiner Unfähigkeit, die Dinge richtig zu interpretieren. Dass das, wovon er immer dachte, dass er das wollte, gar nicht gut für ihn sei. Er hat quasi das ausgesprochen, was ich auch gedacht und gefühlt habe, weshalb ich meinem Bauchgefühl vertraut habe und diese Beziehung mit ihm eingegangen bin. Ich habe zu keinem Zeitpunkt dieser Beziehung daran gezweifelt, dass er mich und uns wollte. Und ich glaube, er auch nicht. Aber seine Träumereien gehen bei ihm offenbar Hand in Hand mit seinen Gefühlen. Und offenbar kam das, wovon er letztes Jahr noch erkannt hat, dass es nicht so gesund für ihn ist, wieder durch. Vielleicht sind es bestimmte Bedürfnisse, die ich nicht befriedigen konnte. Aber er konnte noch nie richtig unterschieden, wie er sein möchte und wie er tatsächlich ist. Er sagte mal, dass der einzige Ort, an dem er sich so richtig glücklich und wohlfühlt, abgesehen von mir, sei bei seinen Eltern. Und ich meinte zu ihm, das liegt vor allem daran, dass das die einzigen Menschen sind, bei denen er einfach so sein kann, wie er wirklich ist. Weil sie ihn gut genug kennen, dass er da niemanden von sich überzeugen, beeindrucken muss. Er meinte, da konnte er auch einfach mal wieder Kind sein. Er tat immer so, als sei es ihm egal, was andere Leute von ihm hielten. Dabei hat es ihn immer sehr verletzt. Bei mir konnte er auch einfach sein, wie er wirklich war. Auch mit den unangenehmen Sachen. Ich hab ihn einfach angenommen. Und ich glaube, dass das für ihn quasi Stillstand bedeutet hat. Es ging immer nur darum, wie möchte ich sein, werde ich so sein, wenn ich in dieser Beziehung bleibe, wie sollte eine Frau sein, die zu dem Mann passt, der ich sein möchte. Er kann den Ist-Zustand nicht genießen. Das konnte er vielleicht immer, als ich da war, aber in Indien hatte er genug Abstand und Zeit, um darüber und über sich nachzudenken. Vielleicht hadere ich deshalb immer noch mit dem Ich liebe sie nicht, weil ich einfach nicht glaube, dass das stimmt. Ich habe nur nicht in seinen Rahmen gepasst. Ich habe das vorher schon in Ansätzen erkannt, jetzt ist es mir umso bewusster. Seine Unentschlossenheit hätte mich damals schon abschrecken sollen. Jetzt weiß ich es besser.