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Er will nicht mehr, das Leben ist schwarz - Was tun?

Eisbeere
Zitat von Scarlett2016:
Wenn Du das Abi in den Vordergrund stellst, dann rate ich zur Auszeit danach. Eine Einweisung in eine Klinik halte ich für erforderlich. Mindestens 8 Wochen und länger. Und das kann und wird nur ein Anfang sein zur Genesung.


Eine Einweisung in eine Klinik sollte man nicht in einem Forum per Ferndiagnose stellen. Ansonsten stimme ich dem Beitrag zu.

23.12.2017 16:14 • #46


lolli1105
Zitat von Scarlett2016:
@lolli1105

Du bist noch so jung und reflektierst doch schon sehr gut.

Richtig, Du stehst am Anfang zu erkennen. Deine Traumatas sind nicht ohne und es braucht seine Zeit, diese zu erkennen, zu bearbeiten und verarbeiten. Das, was Deine Eltern nicht geschafft haben sonst wäre Dein Vater nicht al. holkrank und Deine Mutter psychisch labil.

Was Dein Vater davon hält, kann Dir herzlich egal sein.

Kannst Du erklären, weshalb Dein Herz so mit Indien verbunden ist. Oder waren die Bollywood-Filme (= Scheinwelt) der Auslöser?

Weshalb möchtest Du unbedingt Auftritte haben? Wegen der Aufmerksamkeit anderer oder weil Du (endlich) im Mittelpunkt stehen möchtest?


Hey, vorweg eine Sache: ich habe mit dem Alk. und der Psychopathin die Eltern meines damaligen Freundes gemeint. Ich habe in anderen Sätzen bzw. Beiträgen über meine Mutter geschrieben und meinen Vater, weiß gerade nicht genau, wo.

Nein, die Bollywood Filme waren der Auslöser mich mehr mit dieser großen und komplexen Kulturwelt auseinanderzusetzen. Dass Bollywood Filme Märchen sind, weiß denke ich jeder, es ist einfach schön anzusehen und eben der Überbringer schöner Lieder und tänze. Ich setze mich jedoch viel mehr mit Musik und Tanz außerhalb zusammen, als mit der Filmindustrie. Ich denke mal, klar wegen der Aufmerksamkeit, weil ich in dem Punkt selbstbewusst bin udn mir etwas zutraue. Das zeige ich gerne. Und es ist auch ein Ansporn, an Choreografien noch härter zu arbeiten und mir mehr Gedanken zu machen.
Ich weiß nicht, ob das ein falscher Gedanke ist. Aber wenn man etwas gerne tut und es gerne mit anderen teilt, dann ist das doch nichts Schlechtes. Es ist ja nicht so, dass ich nur für Auftritte tanze. Ich tanze jeden Tag, ob in meinem Zimmer oder sonst wo, es gehört einfach dazu. Dass ich gerne damit auftrete, ist sozusagen das i-Tüpfelchen. Weil ich auch stolz auf mein Hobby bin.

Danke dir für deine Komplimente bzgl. meiner Selbstreflexion.

23.12.2017 16:15 • #47


A


Er will nicht mehr, das Leben ist schwarz - Was tun?

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Scarlett2016
Bitte richtig lesen @Eisbeere : ICH halte eine Einweisung für erforderlich. meine Meinung. Ich habe nicht geschrieben: Du solltest/musst in eine Klinik gehen. Das ist ein Unterschied.

Außerdem zieht Lolli ja eine Klinik selbst in Betracht.

Denn ich teile Deine Meinung, was Ferndiagnosen anbelangt. Gehe davon aus, dass ich weiss, wann was genau ich wie schreibe.

23.12.2017 16:20 • x 1 #48


Eisbeere
Zitat von lolli1105:
Ich sollte heute anfangen, ein niedrig dosiertes Antidepressivum einzunehmen, aber jetzt habe ich wieder Angst davor.


Stell dich auf deine Füße, beide Füße zeigen nach vorne. Jetzt schau gerade aus. Was du siehst ist der Weg den du gehst, der Weg deiner Probleme. Setze einen Fuß, egal ob links oder rechts, ein wenig zur Seite. Schon ändert sich etwas. Jeder Fuß den du zur Seite setzt, ist ein kleiner Schritt mit dem sich etwas ändert. Oder bist du in deiner jetzigen Situation glücklich und zufrieden?
Wenn dir ein mildes Antidepressivum empfohlen wurde, solltest du überlegen was das bedeutet, nicht welche Angst man davor haben muß. Du mußt herausfinden was bei dir los ist, mußt herausfinden was dich quält, mußt herausfinden was dir fehlt. Das sind deine aktuellen Aufgaben, neben deiner Lebensbewältigung. Ich rate, dich auf jede sich anbietende Hilfe nach Möglichkeit einzulassen. Was davon richtig und gut ist, wird sich herausstellen.

23.12.2017 16:27 • x 1 #49


Scarlett2016
@lolli1105 welches AD ist es denn und beschreibe Deine Angst. Weshalb oder vor ws genau hast Du Angst resp. macht Dir Angst?

23.12.2017 16:31 • #50


lolli1105
Zitat von Scarlett2016:
@lolli1105 welches AD ist es denn und beschreibe Deine Angst. Weshalb oder vor ws genau hast Du Angst resp. macht Dir Angst?


Es ist Fluoxetin 10 mg und meine Ängste gehen in verschiedene Richtungen. Zum Einen, dass es mir nicht helfen wird, alles nur verschlimmern wird oder halt gar nichts bewirkt. Zum Anderen, dass ich davon zunehme, obwohl es mit den neueren Varianten ja etwas anders läuft. Ich habe in der Beziehung schon genug zugenommen und wünsche mir eigentlich nur, abzunehmen. Na ja, und dann halt, wenn es wirken sollte, dass ich es immer brauchen werde. Dass dieses Ausschleichen alles wieder schlimmer macht und es mehr ist, als nur eine depressive Phase. Dass ich von da an nicht mehr klar komme ohne Medikamente. Nicht mehr auf natürliche Weise glücklich sein kann. Ich hatte vorher nie Probleme mit irgendwelchen Depressionen, und weiß nicht, ob das jetzt bedeutet, dass ich sie jetzt mein Leben lang haben werde. Ach, die Gedanken in meinem Kopf drehen sich.

23.12.2017 16:37 • #51


Scarlett2016
Bitte glaube nicht alles, was Du denkst!

Du nährst Deine Ängste. Aber Ängste sind nur Gedanken.

Ich kann zwar Deine Ängste nachvollziehen und alles ist möglich, aber wenn Du es nicht ausprobierst, dann kannst Du nicht wissen, welche Möglichkeiten sich nun bewahrheiten.

Medikamente werden in der Regel ausgeschlichen, wenn es dem Patienten besser geht und der Patient autonom leben soll und kann. Es kann Nebenwirkungen geben beim Ausschleichen, aber das ist eine kurze Phase. Eine Abhängigkeit ist beim Ausschleichen nicht mehr gegeben. Eine erfolgreiche Therapie bedeutet auch, dass Du ohne Tabletten durchs Leben gehen kannst.

Gewichtszunahme ist heutzutage bei den meisten AD nicht mehr die Folge.

Gibt es eine ärztlich festgestellte Diagnose?

Nehem das Medikament und in vier Wochen ungefähr schau drauf, welche Ängste sich bewahrheitet haben sollten oder nicht und kontrolliere Deine Gewichtszunahme (die ja auch vom Essen bei Dir kommt oder?)

Wäre das ein Weg. fürs Erste?

23.12.2017 16:41 • #52


lolli1105
Scarlett2016, das hatte ich vorhin noch geschrieben, falls du es überlesen hast, füge ich es vorsichtshalber nochmal ein :
Hey, vorweg eine Sache: ich habe mit dem Alk. und der Psychopathin die Eltern meines damaligen Freundes gemeint. Ich habe in anderen Sätzen bzw. Beiträgen über meine Mutter geschrieben und meinen Vater, weiß gerade nicht genau, wo.

Nein, die Bollywood Filme waren der Auslöser mich mehr mit dieser großen und komplexen Kulturwelt auseinanderzusetzen. Dass Bollywood Filme Märchen sind, weiß denke ich jeder, es ist einfach schön anzusehen und eben der Überbringer schöner Lieder und tänze. Ich setze mich jedoch viel mehr mit Musik und Tanz außerhalb zusammen, als mit der Filmindustrie. Ich denke mal, klar wegen der Aufmerksamkeit, weil ich in dem Punkt selbstbewusst bin udn mir etwas zutraue. Das zeige ich gerne. Und es ist auch ein Ansporn, an Choreografien noch härter zu arbeiten und mir mehr Gedanken zu machen.
Ich weiß nicht, ob das ein falscher Gedanke ist. Aber wenn man etwas gerne tut und es gerne mit anderen teilt, dann ist das doch nichts Schlechtes. Es ist ja nicht so, dass ich nur für Auftritte tanze. Ich tanze jeden Tag, ob in meinem Zimmer oder sonst wo, es gehört einfach dazu. Dass ich gerne damit auftrete, ist sozusagen das i-Tüpfelchen. Weil ich auch stolz auf mein Hobby bin.

Danke dir für deine Komplimente bzgl. meiner Selbstreflexion.

Und achja bzgl. deines neueren Beitrags, ja ich habe auch im Internet gelesen, dass man nach ca. 4 Wochen erst mehr dazu sagen kann, also wie und ob ein Medikament wirkt, also versuche ich es weiterhin. Da ich mich in einem kompletten Ausnahmezustand befinde, nehme ich es jetzt einfach. Ab hier hab ich nichts mehr zu verlieren, außer ein paar Pfunde, das wäre schön. (kleiner Scherz am Rande)

Aber ja, ich werde es probieren..

23.12.2017 16:49 • #53


Scarlett2016
Glückwunsch zu Deiner Entscheidung @lolli1105

Wir Menschen lassen uns manchmal wegen unserer Ängste blockieren. Wie gesagt, Angst ist nur im Kopf. Glaube nicht alles, was Du denkst.

Okay, nicht Dein Vater ist alk...krank. Ihr habt keine Beziehung zueinander, richtig? Weisst Du weshalb?

Und inwieweit ist Deine Mutter krank, so dass sie Dir als Mutter nicht zur Verfügung stehen konnte?

Du bist vom Verstand her sehr klar. Das finde ich bemerkenswert. Du hast aus meiner Sicht sehr gute Chancen, Dich bald besser verstehen und akzeptieren zu lernen. Du wirst das Leben irgendwann in seinen Farben sehen...dauerhaft... Denn wer tanzt, spürt sich. Wer tanzt und Freude empfindet, ist IM Leben drin. Weiter so!

23.12.2017 16:54 • x 1 #54


Keto
Zitat von Scarlett2016:
Du bist vom Verstand her sehr klar. Das finde ich bemerkenswert. Du hast aus meiner Sicht sehr gute Chancen, Dich bald besser verstehen und akzeptieren zu lernen. Du wirst das Leben irgendwann in seinen Farben sehen. dauerhaft. Denn wer tanzt, spürt sich. Wer tanzt und Freude empfindet, ist IM Leben drin. Weiter so!


Exakt. Und das fällt schon in dem langen und sehr emotionalen Eröffnungspost auf. Gerade zum Ende hin. @lolli1105
Du brauchst lediglich noch mehr Lebenserfahrung, etwas Abgeklärtheit und einen Fokus auf besondere Ziele in deinem Leben.
Und natürlich vorher die Phase der inneren Einkehr, Ruhe und etwas Betreuung.

Wird alles.

23.12.2017 17:01 • x 1 #55


P
Zitat von lolli1105:
Ab hier hab ich nichts mehr zu verlieren, außer ein paar Pfunde, das wäre schön. (kleiner Scherz am Rande)


Was das angeht... da gibts nichts effektiveres als Liebeskummer.

23.12.2017 17:16 • #56


H
Ich beschränke mich in meiner Antwort auf den ersten Absatz:

Ich bin an einem Punkt, wo ich jeglichen Lebenswillen verloren habe, ich es ernsthaft hinterfrage, warum man überhaupt an all diesen 'Quatsch' (So fühlt es sich für mich gerade an) über Selbstliebe und Selbstverwirklichung glauben muss. Ob es nicht einfach nur bedeutet, dass man sein halbherziges Schicksal akzeptieren muss und sich zwingen muss, weiterzuleben, einfach weil es jeder tut. Weil wir ja sonst alle aussterben würden.


Wegen ner Liebesgeschichte den Lebenswillen an den Nagel hängen ist absoluter Quatsch. Man lebt zunächst mal nur für sich selbst und liebt sich auch zunächst erstmal selbst und das eigene Leben. Alles andere ist zweitrangig. Man hat nur dieses eine Leben, warum also wegwerfen - für eine einzige Person? Das ist es nicht wert. Halbherziges Schicksal? Zwingen zum weiterleben? Und das steht auch noch völlig im Widerspruch zum Lebenswillen. Du hast nämlich überhaupt keinen Plan vom Leben. Find erstmal heraus, was du vom Leben willst. Und lerne auch noch mal mit dir allein, mit dir selbst zu leben. Das hast du offensichlich auch noch nicht drauf.

PS: Jammern ist aber voll okay - aber irgendwann muss mal Schluss damit sein. Andauernd seinen Kopf unter die Bettdecke stecken ist ziemlich doof.

23.12.2017 17:21 • #57


lolli1105
Scarlett2016,

Ich glaube, was ich brauchte, war, dass mich jemand mal in meinem Tanzen bestärkt und mir sagt, dass dies genauso ein Teil von mir sein kann, wie alles andere auch. Egal ob ich deutsch, indisch oder chinesisch bin Aber vielleicht liegt das so auf der Hand, dass man es nicht aussprechen muss. Fühle mich nur seit dem Kommentar des Pakistaners noch verlorener und zweifle meinen ''indischen Teil'' an. Also der Teil, der sich mit allem rundum Indien beschäftigt und dabei Erfüllung spürt. Ich möchte und kann den Glauben daran nicht verlieren, es ist mir zu wichtig und machte mich die vergangenen Jahre so happy. Das ist so der einzige Part in mir, an den ich glaube, auch wenn alles andere verloren scheint.

. Also ich hatte in einem vorherigen Beitrag mal beschrieben, dass ich den Kontakt zu ihm abbrach. Meine Eltern waren schon seit meiner Geburt getrennt, er wohnte weit weg. Er kam alle 2 Wochen am Wochenende her und wir gingen halt in die Stadt, besuchten seine Mutter und und und. Er selbst ist aber eine sehr unsichere Person, die dies mit Arroganz versteckt und mit einem herablassendem Verhalten. Damals war ich um die 10 Jahre alt. Ich habe mich jedes Mal ungeliebt und eingeschüchtert gefühlt. Er hat es nicht so mit Emotionen und hat mich oft auch nicht beachtet. Irgendwann war es wohl mal so (laut meiner Mutter, da ich davon nichts mehr weiß), dass ich sie weinend anrief, gerade bei meiner Oma (also seiner Mutter war) und abgeholt werden wollte. Ich habe mich wohl total unwohl gefühlt, er hat dort auf dem Sofa gesessen, Zig. geraucht und auch nicht aufgehört, wenn ich daneben saß und mich nicht groß beachtet. Also so soll es wohl gewesen sein. Ich habe dann beschlossen, dass ich ihn nicht mehr sehen möchte. Er hat es einfach so hingenommen und akzeptiert. An Feiertagen und Geburtstagen kamen mal SMS, das wars dann aber auch. Wenigstens finanziell ist er seinen Pflichten nachgekommen und hat mir auch während meines Auslandsjahres in Amerika finanziell geholfen (5 Monate war ich dort, 2014). Zu meinem 18. Geburtstag gab es eine SMS mit 2 Tagen Verspätung. Er existierte für mich nicht mehr, ich habe alles verdrängt und nicht wahrgenommen. Er war eben mein Erzeuger, aber nicht mehr. Jetzt habe ich ihn vor einer Woche wieder getroffen, nach 7 Jahren. Zum Glück kam meine Mutter mit. Ich dachte, es ist wichtig, irgendwie wieder Kontakt aufzubauen, um daran zu arbeiten. Das Treffen war nicht sonderlich erfüllend. Wir trafen uns in einem Restaurant und er war angetrunken. Meine Mutter meinte, dass er einfach so aufgeregt war und deswegen vorher trank. Als es um mein Abitur ging, hieß es ''Heutzutage macht jeder Abitur und studiert, das braucht man gar nicht, um was zu erreichen'', als es ums Studieren ging, hieß es ''Die Studenten heutzutage sind echt schlimm'' blablabla. An allem hatte er etwas auszusetzen. Er saß nur rum und hat sich über Deutschland und die Welt beschwert. Wenn man etwas dagegen sagte, reizte ihn das. Zum Ende hin hieß es auch noch, dass ich keinen Humor habe, weil ich nicht lache, wenn er sich über alles und jeden aufregt. Das sei wohl ''Sarkasmus'', den ich nicht verstehe. Ich sei ja schon damals humorlos gewesen. Ich konnte es nicht fassen, er sagte ja nichts allzu Schlimmes, aber mir schossen die Tränen in die Augen, ich musste mich echt zurücknehmen. Was für ein Recht nimmt er sich, über Humor zu urteilen, wenn er den ganzen Tag nur Mist labert und mich seit Jahren nicht gesehen hat? Darf man keine andere Art von Humor haben? Sorry, da könnte ich mich jedes Mal aufs Neue aufregen. Nach dem Essen sind wir auf den Weihnachtsmarkt gegangen und ich habe seine derzeitige Frau kennen gelernt, eine jüngere Frau, die er aus hailand hierher geholt hat (. . ). Auch seine Stieftochter war dabei, die jetzt seit einem Jahr hier ist und eine Ausbildung macht. Ich glaube insgeheim, dass die Mutter das für ihre Tochter und sich tat, aber nicht aus Liebe. Aber es geht mich ja auch nichts an. Nach dem Treffen war er jedoch voller Zuversicht und meinte, er würde sich freuen, wenn wir Kontakt halten. Auch wenn ich nach dem Treffen sehr viel geweint hab und mich erniedrigt gefühlt hab, treffe ich ihn nochmal. Ich muss ihn erstmal besser kennen lernen und es wenigstens versuchen. Vielleicht komme ich ja mal an einen Punkt, an dem mir das nicht mehr nahe gehen wird. Ich wollte nämlich vor ihm sitzen als jemand, der gerade sein Abi macht und etwas erreicht im Leben. Ich wollte, dass er sich darüber freut. Stattdessen kamen nur negative Äußerungen. Das war zu viel für mich, besonders in meiner Verfassung.

Bei meiner Mutter ist es so, sie ist wirklich eine sehr einfühlsame und Gott sei Dank reflektierende Persönlichkeit, hat viel im Leben durch, hatte vor ihrer Geburt mit mir Krebs und eine gewaltsame Kindheit. Sie hat mir immer viele Freiheiten gelassen und ich konnte ihr alles erzählen. Dennoch war es so, dass sie einen Herzinfarkt hatte, da war ich 8 Jahre alt. Wir waren allein zuhause und ich rief den Notarzt. Von da an war sie über einen Zeitraum von 6 Monaten drei mal im Krankenhaus und ich musste bei Freunden bleiben, über mehrere Wochen. Danach war es so, dass ich lange Zeit bei ihr mit im Bett geschlafen hab, sie pausenlos kontrolliert habe und jeden Moment Angst hatte, dass ihr etwas passiert. Sie war alles, was ich hatte. Ich habe nie Urvertrauen aufbauen können, zu keinem Elternteil. Irgendwie so. Klar, in der Theorie einfach ausgedrückt, aber ganz verstehen tue ich das noch nicht. Wie sich das tatsächlich genau auf heutige Verhaltensweisen ausgewirkt hat.

So, das wars erstmal grob dazu. Mal schauen, was die Zukunft bringt.

Danke auch an die Leute, die meinen, ich scheine klar vom Verstand her. Ich konnte mich immer gut ausdrücken und theoretisch Dinge analysieren, aber ich würde mir da selbst nicht über den Weg trauen. Die Praxis sieht derzeit anders aus. Im nächsten Moment liege ich wieder auf dem Boden, weine und schreie rum und hasse alles in meinem Leben. Das ist das Beängstigende. Dieses Auf und ab, und dann dieses Ab, das sich dreifach schlimm anfüllt.

23.12.2017 17:26 • #58


Keto
Zitat von lolli1105:
Fühle mich nur seit dem Kommentar des Pakistaners noch verlorener und zweifle meinen ''indischen Teil'' an. Also der Teil, der sich mit allem rundum Indien beschäftigt und dabei Erfüllung spürt. Ich möchte und kann den Glauben daran nicht verlieren, es ist mir zu wichtig und machte mich die vergangenen Jahre so happy. Das ist so der einzige Part in mir, an den ich glaube, auch wenn alles andere verloren scheint.


Warum gibst du so einen Sch.ei.ß auf die Meinung von einem dahergelaufenen (Wortspiel! ) Pakistaner?
Ich meine, a) kann dir jeder irgendwas zu irgendeinem Thema erzählen und du musst damit lernen klarzukommen.
Und b) ist es wohl mittlerweile bekannt, dass es große kulturelle Spannungen zwischen Pakistanern und Indern gibt und in beiden Ländern Deutschland und der deutsche Erfolg hoch im Kurs steht.
Und da ist es doch leicht verständlich, dass da ein deutsches Mädel, welches auftritt wie ein Bollywood-Girl, etwas Befremden auslösen kann. Ist völlig normal.

Wenn das Indien-Thema dein Ding ist, dann darfst du dir da nicht reinquatschen lassen. Von niemandem. Nicht mal von Indern. Oder von Pakistanern.
Du musst eben nur immer damit rechnen, dass die Realität und deine Vorstellungen auseinandergehen.
Aber das müssen wir alle mal durchmachen. Kein Weltuntergang, solange es dir damit gutgeht.

23.12.2017 17:38 • #59


lolli1105
Zitat von Keto:


In wie fern gehen Realität und Vorstellung auseinander? Über den Pakistan-Indien Konflikt weiß ich ja Bescheid, aber habe auch viele Inder und Pakistaner getroffen, die darüber standen und sich nicht unwillkürlich übereinander ausließen. Meinst du meine Vorstellungen, mich damit verbunden zu fühlen?

Über die Armut, Gewalt, Vergewaltigungen und menschlich unwürdigen Traditionen weiß ich auch Bescheid. Natürlich muss man immer das Gesamtbild betrachten. Aber dafür können ja die Leute nichts, die einst friedlich die Kultur mit erschaffen haben, die Schritt für Schritt den Hinduismus kreierten und verbreiteten etc. Es wird immer Leute geben, die alles für ihre eigenen, menschen verachtenden Zwecke verwenden. Die schwarz-weiß denken. Die respektlos gegenüber Frauen sind. Nicht nur in Indien. Es gibt so viele Einheimische (ob nun in Indien, Deutschland oder sonst wo), die sich kaum für Kultur und Geschehnisse ihres Landes interessieren, dennoch gehört es mehr zu ihnen oder sie werden eher für traditionelle Hobbies akzeptiert, als jemand wie ich und als vielleicht zu anderen, die wo anders herkommen aber sich informieren und verbundener fühlen. Und natürlich weiß ich bei Weitem nicht alles, allein der Hinduismus ist eine Komplexität für sich, aber ich möchte halt lernen.

Einmal erhielt ich online eine Hassnachricht von einem türkischen Mädchen. Ich solle mir nicht einbilden, Bollywood tanzen zu können, da ich ja eine langweilige Deutsche bin. Die können natürlich nicht tanzen. Das war schon krass. Ist meiner Meinung nach Rassismus auf anderer Ebene.

23.12.2017 17:56 • #60


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