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Erfahrung mit Gespräch nach Funkstille?

M
Zitat von alleswirdbesser:
Ich hätte auf meine ganzen Trennungserfahrungen gerne verzichtet. Aber….

Das sagt jeder. Aber seltsamerweise kommt meistens keiner davon.

21.06.2023 15:55 • x 1 #46


alleswirdbesser
Zitat von Margerite:
Das sagt jeder. Aber seltsamerweise kommt meistens keiner davon.

Das Ding ist, man wird sogar routinierter, je öfter man das durchmacht. Es ist diesmal irgendwie anders. Und wenn ich daran denke, was ich früher gemacht habe nach der Trennung und wie ich drauf war…. Ich habe echt dazu gelernt.

21.06.2023 16:25 • x 1 #47


A


Erfahrung mit Gespräch nach Funkstille?

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L
Ich danke euch für all eure Texte!
Ich merke selber, dass sich die letzten Tage etwas an meiner Denkweise sich verändert und ich mitten im Prozess stecke. Ich lese gerade ein Buch, welches sich unter anderem mit Bindungstypen und Mustern beschäftigt. Mir ist dadurch noch mehr bewusst geworden, dass er der nach Autonomie strebende Typ ist, und ich der nach Bindung strebende. Und dass ich gerade auf meiner Seite viele Baustellen diesbezüglich habe. (Verlustangst, schnell in Abhängigkeit, Projektion des Selbstwerts usw.)
Im Endeffekt haben wir unsere Beziehung und das Ende selber sabotiert.
Wie in anderen Threads schon geschrieben, muss ich jetzt einfach mein Ding machen. Lernen mit mir selbst Zeit verbringen zu können, Langeweile aushalten, allein sein und meine Vergangenheit aufarbeiten.
Meine Hoffnung auf einen Neuanfang ist momentan unterbewusst manchmal noch da, aber ich habe langsam das Bedenken, dass ich abgeschlossen haben werde, wenn er bereit wäre. Aber ich werde nicht bewusst auf ihn warten und ihm nicht mehr das Gefühl geben, dass er mich sofort wieder haben könnte. Denn ehrlicherweise überwiegt der Frust, dass er die Beziehung ohne vorherige Kommunikation und uns aufgegeben hat + sein nicht eindeutigen Schlussstrich ziehen mehr, als das Vermissen.

21.06.2023 18:27 • x 3 #48


L
@alleswirdbesser aber ist es nicht eh von Trennung, Mensch und Situation abhängig. Ich hatte schon einige Male Liebeskummer, aber dieser trifft mich ganz anders. Viel intensiver, auf allen Ebenen, aber ich hab auch das Gefühl, dass dieser mich am meisten verändern wird

21.06.2023 18:29 • x 1 #49


alleswirdbesser
Zitat von luisa33:
@alleswirdbesser aber ist es nicht eh von Trennung, Mensch und Situation abhängig. Ich hatte schon einige Male Liebeskummer, aber dieser trifft mich ...

Doch, da hast du natürlich recht. Bei mir habe ich das Gefühl, dass ich so langsam Routine bekomme und abstumpfe vielleicht. Ich habe mir mehr oder weniger nach der Trennung davor vorgenommen nie wieder so arg auf den Boden zu klatschen. Und das ist mir gelungen. Die Schutzmauer hat gehalten, Ich weiß noch nicht, ob nicht gerade sie mir im Weg steht.

21.06.2023 18:54 • x 2 #50


L
@alleswirdbesser wenn man diesen Schutz für sich selber aufrechterhalten kann, ist das glaube ich nicht wirklich verkehrt. Besser als in dieses Loch zu fallen, was fast jeder hier kennt. Ich wünschte auch, ich hätte mich im letzten halben Jahr nicht so verloren, aber dafür wird die Zeit jetzt besser, um an mir zu arbeiten - hoffentlich

21.06.2023 18:59 • x 1 #51


alleswirdbesser
Zitat von luisa33:
aber dafür wird die Zeit jetzt besser, um an mir zu arbeiten - hoffentlich

Du wirst es auch schaffen und das Forum unterstützt dich ein bisschen dabei.

21.06.2023 19:03 • #52


M
@luisa33
Liebeskummer ist immer ein unangenehmes, schmerzhaftes Gefühl - unabhängig von der Lebenssituation oder vom Alter.
Immerhin zeigt es, dass du aufrichtig geliebt hast und viel in diese Beziehung investiert hast, was in deinem Alter nicht selbstverständlich ist.
Den Umständen entsprechend ist deine Trennung immerhin relativ sauber verlaufen, einige kriegen nie die Chance auf ein klärendes Gespräch oder werden gar monatelang terrorisiert vom Ex. Auch wenn es im Hier und Jetzt doof klingt, aber wahrscheinlich kannst du in einem Jahr über die jetzige Situation schon lachen und es abhacken, hast vielleicht sogar einen neuen Partner an deiner Seite.
Alles Gute dir.

21.06.2023 19:09 • x 2 #53


Karsty
Zitat von luisa33:
Ich danke euch für all eure Texte! Ich merke selber, dass sich die letzten Tage etwas an meiner Denkweise sich verändert und ich mitten im Prozess stecke. Ich lese gerade ein Buch, welches sich unter anderem mit Bindungstypen und Mustern beschäftigt. Mir ist dadurch noch mehr bewusst geworden, dass er der nach ...

Lies mal das Buch von Stefanie Stahl, Das Kind in dir muss Heimat finden. Unser Bindungstypen stammen fast alle aus der Kindheit, wie wurden wir geprägt. Grade das Verhalten vom Vater zur Tochter hat auch viel gemacht. Es ist nicht selten, dass wir in unserem Partner genau die Kindeheitsgefühle suchen, die unserem Unterbewusstsein bekannt sind. 5% zu 95%. Ein Bsp. es ist oft so, dass Frauen mit Alk. Vater auch einen Alk. zum Mann haben. Und ich habe den Rest auch gelesen, eine Mauer aufzbauen ist evtl. grade hilfreich aber für eine lange Beziehung eher kontra. Sich verschließen und vestecken aus Angst wieder auf die Nase zu fallen ist nicht wikrlich produktiv. Wir alle müssen fallen um zu wachsen und das Schicksal legt uns immer wieder die gleichen Lernerfahrungen vor, bis wir diese begreifen. Gruss

21.06.2023 19:16 • #54


M
Zitat von luisa33:
ir ist dadurch noch mehr bewusst geworden, dass er der nach Autonomie strebende Typ ist, und ich der nach Bindung strebende. Und dass ich gerade auf meiner Seite viele Baustellen diesbezüglich habe. (Verlustangst, schnell in Abhängigkeit, Projektion des Selbstwerts usw.)

Es gibt die klassiche Verbindung von aktivem und passivem Bindungsvermeider. Der aktive hat die Oberhand, ist autark und selbsständig und sabotiert nach der Anfangsphase Beziehungen, wenn sie ihm zu eng werden. Dazu gibt es viele Mechanismen:

- Körperlich anwesend, geistig aber woanders unterwegs
- Bestrebungen, sein Ding zu machen ohne Einbeziehung der Partners, also Freihiets- und Unabhängigkeitsdrang.
- Verschweigen, Verdrehen von Aussagen und die Flucht in verschwurbelte Antworten wie das habe ich so nie gemeint, gesagt. Das hast Du falsch verstanden etc. Ergo, Du wirst als die Dumme hngestellt.
- Auf Dir wichtige Fragen kriegst Du unverbindliche oder vermeidende Antworten.
- Abtauchen und zeitweises Verschwinden ohne Erklärungen
- Klenihalten des Partners der ihm als bindungswollender Typ unterlegen ist bis zur Demontage des Selbstbewusstseins
- Verleugnen der Beziehung gegenüber Freunden und im öffentlichen Raum. Er tritt als Solist auf.
- im Extremfall Hinwendung zu einem neuen Partner oder Fremdgehen

Das passende Gegenstück ist der passive, also erduldende, wartende und leidende Partner, der immer unter Versagens- und Verlustängsten leidet, aber eigentlich selbst Bindungen vermeidet, denn wieso wendet man sich sonst so einem Partner zu und hält daran fest?
Ein gestörtes Bindungsverhalten haben beide, sie leben es nur unterschiedlich aus. Die beiden kommen gerne zusammen, weil sie zunächst wie der Topf und sein Deckelchen wirken, bis die vermeidenden Verhaltensweisen einsetzen und die Verunsicherung beginnt.

Du kannst nie den Partner ändern, nur Dich selbst, aber der Weg ist lang, denn Bindungsängstge sind tief verankert und gehen nicht leicht weg.

Auf jeden Fall ist es das Beste was Du tun kannst, Dich mit Dir zu befassen, denn oftmals wiederholen sich solche Beziehungen mit einem Machtgefälle.

Eine Psychologin die mehrere Bücher zum Thema geschrieben hat, ist die erwähnte Stefanie Stahl. Ich habe seinerzeit das Buch Jein. Bindungängste erkennen und bewältigen gelesen und ich erkannte eins zu eins meine Beziehung wieder.
Es hat mir insofern geholfen zu erkennen, dass ich mit im Boot bin.
Ich kann heute eine Beziehung halten, aber bleibe auch gerne oft selbstständig und bin gerne allein unterwegs. Bindungsängste bleiben, aber man kann, wenn man über sich Bescheid weiß und auch erkennt, woher sie kommen, besser mit ihnen umgehen.

Meist liegt der Ursprung in der Kindheit. Der Verlust von wichtige Benzugspersonen, Trennungen der Eltern, wechselnde Bezugspersonen, Abgeschobenwerden z.B. zu Großeltern oder womöglich in Pflegefamilien oder Internate etc. hinterlassen bei Kindern oft tiefe Spuren. Auch Schimpfen, Kaltstellen von Kindern und ständiges Maßregeln (sei so und tue dies, dann wirst Du geliebt - vielleicht) wirken sich später negativ aus.
Da schon das Kind nicht erfährt, dass es in Ordnung ist, sondern vermittelt wird, dass es anders, besser sein müsste, ist das Selbstwertgefühl unterentwickelt und auch das zeigt sich im Erwachsenenleben z.B. durch zu hohe Anpassung an einen Partner, durch Kleinbeigeben, Konfliktvermeidung und Aufgabe der Selbstständigkeit.

Die Folge sind Verlust- und Versagensängste (ich bin womöglich nicht gut genug!) sind die Folge und die werden dann ins Erwachsenenleben mitgeschleppt, wo sie sich in problematischen Beziehungen zeigen.

21.06.2023 19:29 • x 3 #55


M
Zitat von Lebensfreude:
mir hat meine Spiritualität geholfen, meine damalige Ausbildung als Trauerbegleiterin, meine FreundInnen, meine Tiere und die ehrenamtliche Arbeit im Altenheim.

Echt toll, was du alles machst. Trauerbegleitung stelle ich mir nicht einfach vor. Du bist da wirklich ein sehr sozialer Mensch, wenn Du Dich mit diesen schwierigen Dingen befasst. Das setzt auch Einfühungsvermögen, aber auch wieder Abgrenzung voraus. Und dann noch ehrenamtliche Arbeit im Altenheim - Chapeu!

Stell Dein Licht und Dein Wesen nie in Frage, dazu besteht überhaupt kein Grund. Wer Dich abwertet, kann sofort gehen, denn Du bist so viel besser als viele andere Menschen, inklusive meiner selbst!

21.06.2023 19:38 • x 4 #56


alleswirdbesser
@luisa33 was die Schutzmauer betrifft, klar darf sie nicht für immer bleiben, irgendwann ist auch mal gut und man darf an die lange gemeinsame Zukunft glauben, zumindest in deinem Alter. Das ist ganz klar.

Ich beziehe mich mehr auf die erste Zeit, vielleicht Jahre.

Und wir beiden befinden uns in ganz verschiedenen Lebensphasen, das kann man nicht vergleichen.

Aber wenn man schon etwas Erfahrung gesammelt hat, mit den Trennungen, finde ich es nicht verkehrt, wenn man daraus lernt und versucht es beim nächsten mal besser zu machen, die gleichen Fehler nicht zu wiederholen. Auch weiß man schon genau, dass das Leiden dazu gehört, aber irgendwann vergehen wird. Es wird einfach besser mit der Zeit. Und mit dieser Kenntnis hat man es ein klein bisschen einfacher.

Wie gesagt, bei mir sind es noch andere Faktoren, die diese Trennung einfacher machen, aus den Lektionen der Vergangenheit habe ich definitiv gelernt. Und ja, meine Erfahrung schützt mich. Ob das negativ ist? Keine Ahnung…

21.06.2023 20:56 • x 2 #57


B
Also ich war mal der aktive Bindungsängstliche und mein ex der passive Teil.
Der ex hatte alles probiert. Sogar gebettelt hat er. Tausend Gespräche probiert etc. Er hätte mich ganz einfach zurückbekommen. Nämlich indem er sich nicht dauernd mit MIR beschäftigt sondern mir SICH. Ich meine sogar als ich krank war musste er auch krank werden. Wenn ich Urlaub hatte musste er auch Urlaub haben etc.
Hätte er sich wie ein normaler Mensch mit sich selbst beschäftigt anstatt mich so zu vergöttern wäre ich nicht weggelaufen

21.06.2023 21:08 • x 1 #58


Hansl
Zitat von luisa33:
Wer von euch hat Erfahrungen mit einem Gespräch nach der Trennung?

Es heißt, nirgendwo wird mehr gelogen wie bei solchen Gesprächen.
Das was Dich antreibt ist falsche Hoffnung, was das Gegenüber antreibt ist meist eine weiße Weste, keine Verantwortung zu tragen.
Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel.

21.06.2023 21:09 • x 3 #59


L
@Baumo du wolltest quasi einfach nur die Ruhe nach der Trennung? Was macht dich so sicher, dass du ohne Bedrängnis eine Neustart gemacht hättest?

21.06.2023 21:16 • #60


A


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